Dipl. Soz. Wiss. Charlotte Ullrich
Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Ullrich


Kontakt

Marie-Jahoda-Gastprofessur für Internationale Geschlechterforschung
GC 04/501
Universitätstr. 150
444801 Bochum
Telefon: +49-(0)234-32 22986
Telefax: +49-(0)234-32 14502
E-Mail: charlotte.ullrich@rub.de

Aktuelles

Seit Februar 2012 bin ich Postdoktorandin am Forschungskolleg Familiengesundheit im Lebensverlauf an der Hochschule Osnabrück.
Bochumer Studierenden wenden sich bitte bei Fragen zu Hausarbeiten und Scheinen per Email an mich oder an Frau Kresimon, Sekretariat Lehrstuhl Lenz.

Zur Person

Von 1996 bis 2002 Studium der Sozialwissenschaft und Germanistik an der Ruhr-Universität Bochum, 2000 Teilnahme an der dreimonatigen Internationalen Frauenuniversität (ifu) in Hannover im Projektbereich Körper. Frühling 2002 Abschluss des Studiums als Diplom Sozialwissenschaftlerin an der Ruhr-Universität Bochum. Im Sommersemester 2002 an der Ruhr-Universität Bochum zunächst Wissenschaftliche Hilfskraft am Lehrstuhl für Soziologie: Stadt, Region, Familie, 2002 bis 2012 Wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Prof. Dr. Ilse Lenz am Lehrstuhl für Geschlechter- und Sozialstrukturforschung für die Koordination der Marie-Jahoda-Gastprofessur für Internationale Geschlechterforschung. 2006 bis 2007 einjähriger Aufenthalt als Gastwissenschaftlerin am Department of Sociology and Anthropology, Northeastern University (USA). 2007 bis 2011 Mitglied der Research School der Ruhr-Universität. Juli 2011 Promotion zur Dr. rer. soc. 2011 bis 2012 Gastwissenschaftlerin am Global Center of Excellence der Universität Kyoto, Japan. Zwei Töchter (* März 2006, *November 2008).

Forschungsprojekte

Medikalisierte Hoffnung? Paare mit unerfülltem Kinderwunsch zwischen medizinischem Programm und gesundheitlicher Eigenverantwortung. Eine ethnographische Fallstudie (Dissertationsprojekt, 2011 abgeschlossen)

Seit der Geburt von Louise Brown in England 1978 sind Neue Reproduktionstechnologien zu einem medizinischem Standardverfahren geworden. Doch was bedeutet es, wenn der lebensweltlich-biographischer Wunsch nach einem Kind zu einem medizinisch zu lösendes Problem wird? Diese Frage untersucht die Arbeit ethnographisch anhand von zwei Fällen: einer reproduktionsmedizinischen und einer alternativmedizinischen deutschen Kinderwunschklinik. Es werden Selbstkonzepte, Deutungsmuster und Handlungsschemata von Paaren und Ärztinnen und Ärzten im Behandlungskontext und in der biographischen und lebensweltlichen Einordnung der Paare analysiert.

Professionalisierung und Akademisierung der Hebammenkunde in Deutschland (Forschungsprojekt in Vorbereitung)

Hebamme ist einer von rund 350 Ausbildungsberufen in Deutschland. In den drei Ausbildungsjahren liegt der Fokus auf der praktischen Ausbildung der Hebammenschülerinnen und Entbindungspfleger, ungefähr ein Drittel der Zeit fällt auf die theoretische Ausbildung. In den letzten Jahren wird jedoch auch in Deutschland die Hebammenkunde zunehmend professionalisiert und akademisiert: Seit den späten 2010er kann an vier Hochschulen ein Bachelor und an einer ein Master in Midwifery/Hebammenforschung erworben werden, Promotionsprogramme befinden sich im Aufbau. 2004 wurde die Deutsche Gesellschaft für Hebammenwissenschaft gegründet. In diesem Projekt werden zentrale Strategien und Akteure im Prozess der Etablierung und Aufrechterhaltung eines professionellen Status der Hebammenwissenschaft untersucht. Zentrale Untersuchungsdimensionen sind: a) Etablierung von akademischen Qualifizierungsprogrammen, b) Etablierung eines wissenschaftlichen Spezialwissens, c) Wandel und Autonomie in der Hebammenpraxis, d) Abgrenzung von akademisch und beruflich qualifizierten Hebammen, e) Abgrenzung der Hebammenwissenschaft von der Hebammenpraxis und f) v.a. gesundheits- und bildungspolitischer gesellschaftlicher Kontext.

Yoga als soziale Praxis in Zeiten zunehmender Gesundheitsorientierung (Forschungsprojekt in Vorbereitung)

Vorsorge statt Nachsorge ist ein zentrales neues Paradigma von Medizin und Sozialpolitik. Wie übersetzt sich der Optimierungsimperativ des Gesundheitserhalts in die Lebenswelt? In diesem Forschungsprojekt wird am Beispiel von Yoga diese neue Gesundheitsnorm zum Gegenstand gemacht und die Yogapraxis als Selbst- und Körpertechnik in einem breiteren gesellschaftspolitischen Kontext untersucht. Die Untersuchung von Yoga als soziale Praxis konzentriert sich auf die Analyse der Verschiebung von Normen und ihrer selbst- und körperbezogenen Umsetzung. Mit Yoga wird eine Praxis ausgewählt, die eine hohe Verbreitung hat: Der Bund deutscher Yogalehrer zählt 20.000 Yoga-Lehrende und fünf Millionen Praktizierende. Darüberhinaus hat Yoga einen umfassenden Anspruch, bietet sowohl Angebote für die gesamte Lebensspanne als auch eine neue Art der Lebensfürhrung.

Ausgewählte Veröffentlichungen

Monographie

  • Ullrich, Charlotte (2012): Medikalisierte Hoffnung? Eine ethnographische Studie zur reproduktionsmedizinischen Praxis. Transcript.

Mitherausgaben

  • Medikalisierung und Geschlecht. Schwerpunktheft: Gender. Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft. Redaktion mit Beate Kortendiek (im Erscheinen).
  • Ilse Lenz, Charlotte Ullrich und Barbara Fersch (Hrsg.) (2007): Gender Orders Unbound. Globalisation, Restructuring and Reciprocity. Barbara Budrich, 369 Seiten.
  • Ilse Lenz, Lisa Mense und Charlotte Ullrich (Hrsg.) (2004): Reflexive Körper? – Zur Modernisierung von Sexualität und Reproduktion. Leske und Budrich, 311 Seiten. Rezension Querelles-Net, Rezension Erziehungswissenschaftliche Revue
  • Body Project (Hrsg.) (2002): Korporealitäten. In(ter)ventionen zum einem omnipräsenten Thema. Ulrike Helmer Verlag, 340 Seiten.

Aufsätze

  • (2011): Zwischen medizinischem Programm und gesundheitlichem Selbstmanagement.Projektvorstellung zum Thema: Reproduktionsmedizin aus sozialwissenschaftlicher Perspektive. In: Journal für Reproduktionsmedizin und Endokrinologie 8, 1: 42.
  • (2008): Zwischen Hormonen, Mönchspfefferkraut und Lunayoga: Somatische Selbstechniken in der Kinderwunschbehandlung. In: Villa, Paula-Irene (Hrsg.): In: Schön normal? Sozial- und kulturwissenschaftliche Blicke auf somatische Selbsttechnologien, Transcript Verlag, Bielefeld: 219–243.
  • (2007): Marginalisierte Reproduktion? Der Körper in der medizinischen Behandlung von unerfülltem Kinderwunsch. In: Junge, Torsten; Schmincken, Imke (Hrsg.): Marginalisierte Körper. Unrast Verlag, Münster: 187–204.
  • (2007): Third Wave Feminism. In: Brand, Ulrich; Lösch, Bettina; Thimmel, Stefan (Hrsg.): ABC der Alternativen. Von Ästhetik des Widerstands bis Ziviler Ungehorsam. Mit Helen Schwenken.
  • (2005): Decoding Human Genetics? Zur Kritik der humangenetischen Datenbank in Island. In: Feministische Studien, Heft 2/2005: 293–304. Mit Malaika Rödel.
  • (2004): Nichts spüren. Nichts sehen. Nichts riechen. Inszenierung von Weiblichkeit in der Menstruationshygienewerbung. In: Lenz, Ilse; Mense, Lisa; Ullrich, Charlotte (Hrsg.): Reflexive Körper? – Zur Modernisierung von Sexualität und Reproduktion. Opladen: Leske und Budrich: 85–122.
  • (2004): Ein, zwei, drei, viele Generationen? Ein Diskussionsbeitrag zu feministischen Theoriedebatten, Geschlechterforschung und politischer Praxis. In: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien 1: 65–84.
  • (2004): Ausgangspunkt oder Ziel? Zum Stand der Frauen- und Geschlechterforschung aus der Perspektive von NachwuchswissenschaftlerInnen. In: 70. Rundbrief der Sektion Frauen- und Geschlechterforschung in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie: 29–36. Mit Helen Schwenken.
  • (2002): A place where feminists ought to draw the line? Anmerkungen zu feministischen Ansätzen zur Bekämpfung weiblicher Genitalverstümmelung. In: Body Project (Hrsg.): KorpoRealitäten. In(ter)ventionen zu einem omnipräsenten Thema. Königstein im Taunus: 248–265 (Englisch 2004).

Aktuelle Vorträge

  • Gender and Medicalization: The Case of New Reproductive Technologies in Germany. School of Information and Communication, Gender Center, Meiji Universität Tokyo, Japan, 18. Mai 2012
  • Der unerfüllte Kinderwunsch als Gegenstand ärztlicher Behandlung. Veranstaltung der Sektion Medizinsoziologie, 36. Kongress der Deutschen Gesellschaften für Soziologie. Bochum und Dortmund, 1. bis 5. Oktober 2012.

Lehrveranstaltungen

  • SoSe 2012: Soziologie der Schwangerschaft und Geburt. Seminarplan
  • WiSe 2010/11: Theorien der Geschlechterforschung, gemeinsam mit Verena Witte, MA.
  • SoSe 2010: Medizinsoziologie: Klassiker, Theorien, Debatten. Seminarplan
  • SoSe 2008: Einführung in die Medizinsoziologie, Seminarplan, Literaturliste
  • WiSe 2007/08 und WiSe 2006/07: Theorien der Geschlechterforschung, gemeinsam mit Prof. Dr. Ilse Lenz.
  • SoSe 2005: Verborgene Mechanismen der Macht. Einführung in die Soziologie Pierre Bourdieus, Seminarplan, Literaturliste, Zentrale Begriffe Bourdiues. Leitfragen für die Gruppenarbeit PDF (36 KB, 2 Seite)
  • WiSe 2004/05: Wissenschaftliches Wissen und Geschlecht, Seminarplan, Literaturliste
  • SoSe 2004: Theorie und Entwicklung der Frauen- und Geschlechterforschung Seminarplan, Literaturliste
  • WiSe 2003/04: Soziologie der Sexualität. Kooperationsveranstaltung mit Andrea Seier, Institut für Medienwissenschaften, Seminarplan, Literaturliste
  • SoSe 2003: Soziologie der Frauenbewegung, Seminarplan, Literaturliste, Dokumentation (386 KB, 36 Seiten)
  • WiSe 2002/03: Der Körper als Bindeglied zwischen Subjekt und Struktur. Seminarplan, Literaturliste
  • SoSe 2002: Übung zu Soziologie III. Theorie und Analyse von Gegenwartsgesellschaften

seit 2002 mit Prof. Dr. Ilse Lenz: Kolloquium zur Frauen- und Geschlechterforschung

Materialien und Hinweise zu allen Veranstaltungen