Interested about Karelia? Don’t understand German? There is also a version of this story in English!

Geht das Brot aus, essen wir Kuchen...
(Altes karelisches Sprichwort) / Von und mit Frank Brächter...

 

Fahr ’  mit’m Finger nach!!!



Die klassischen Reiseziele der russischen Republik Karelien wollten wir besuchen...
Aber nicht in der üblichen Weise mit einem Kreuzfahrt-Schiff...
Wir nahmen unsere Fahrräder!

 

Nähere Informationen (Jede Menge Verweise...)

Ausgeruht am Morgen sind die umfangreichen Grenz-Prozeduren kaum der Rede wert. Wir werden an der Autoschlange vorbeigewunken und dürfen zum ersten Zoll-Häuschen durchfahren. Es dauert halt etwas länger...
Endlich in Rußland! Die Straße ist erstaunlich gut, irgendwie hatte ich mir dies anders vorgestellt! Warum fehlen in den hölzernen Bus-Wartehäuschen überall die Bänke?

Die Grenze bei Värtsila!
Fahr ’  mit’m Finger nach!!!
Zwischen dem finnischen Dörfchen Värtsila und der russischen Stadt gleichen Namens liegt die Grenze und nur sie hält die Fahrt kurzzeitig auf...
Värtsila (englisch)
(Heninen.Onego.Ru)
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Sortavala
Fahr ’  mit’m Finger nach!!!
Von Sortavala ist die Klosterinsel Valaam zu erreichen. Die Stadt macht auf den ersten Blick keinen besonders interessanten Eindruck und eine zweite Chance bekommt sie dann oft nicht...
Beweisbild: Rad und Ortschild Sortavala (englisch)
(Heninen.Onego.Ru)
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An den Straßenrändern sitzen hier und da Menschen und bieten Beeren an. Ob es sich für sie lohnt? Die Straße ist immer noch gut befahren, viele Autos mit finnischen Nationalkennzeichen... Es naht das nächste Abenteuer im Reise-Alltag: Einkaufen!!! Einkaufen...Wie sieht ein russischer Laden aus? Was gibt es? Die Läden sind meist sehr unscheinbar und heißen Magazin in kyrillischen BlockbuchstabenoderProdukti in kyrillischen Blockbuchstaben. Es gibt fast alles zu kaufen.
In der Nähe des Hafen’s von Sortavala befindet sich überraschenderweise eine Imbißbude mit karelischen Spezialitäten... Lecker!!!
Hier treffen wir auch einen melancholischen finnischen Heimweh-Touristen...

Es dauert nicht lange, bis wir in einem Wassertaxi Richtung Valaam sitzen. Die Geschichte des Exil-Karelier’s aus der Imbißbude wirkt noch nach. Am Kai ist es relativ voll, nicht nur wir sind gerade angekommen. Nicht alles sah so aus... Daher erkunden wir erst einmal die Umgebung bis sich die Massen verlaufen haben. Neben den großen Klosteranlagen liegen auf den diversen Inseln names Valaam kleinere und größere Kapellen, alles in die Natur eingebettet. Es sind stundenlange Spaziergänge möglich, auf denen einem kaum jemand begegnet. Die Besichtigung des Inneren einer Kapelle ermöglicht uns ein urlaubender Finne... Danke!

Valaam
Die Klosterinsel
Fahr’  mit’m Finger nach!!!
Valaam ist überaus gut besucht und dennoch lassen sich ruhige Plätze finden. Das Kloster hat jedoch eindeutig bessere Zeiten gesehen... Valaam: Kappelchen Die offizielle Seite
des Klosters Valaam
 (englisch)
(Valaam.Karelia.Ru)
Foto-Galerie: Valaam (englisch)
(Images of Karelia)
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Suojärvi
Fahr ’  mit’m Finger nach!!!
Bei Suojärvi treffen sich die A 131 und die A 133... Die A 131 führt weiter in nördlicher Richtung und die A 133 Richtung Petrozavodsk... Seitenanfang Seitenende

Wieder zurück an Land hat uns die Straße wieder. Es fehlen zunehmend die ausländischen Fahrzeuge, je mehr wir uns nach Osten bewegen. Langsam wird uns bewußt, daß wir wirklich in Rußland sind. Der Belag wird deutlich schlechter, vielleicht zu schlecht für westliche Reisebusse?
Meine Begeisterung für Sandpisten findet nicht ungeteilte Zustimmung... Solange sie trocken sind, werd’ ich das blöde Grinsen nicht los...

Auf unserer Fahrt Richtung Osten entdecken wir eine kleine Kapelle auf einer Anhöhe. Noch ist es ruhig und beschaulich, Eine alte Holzkirche... bald zeigt der schnell zunehmende Verkehr und die Asphaltdecke deutlich die Nähe der Hauptstadt Petrozavodsk. Sie hat alles, was einer Hauptstadt geziemt: Zwei Flughäfen, einen Bahnhof, einen Wasser-Bahnhof und nicht zu vergessen, eine Universität.
Die Ruhe suchend, schlagen wir uns in die Büsche... Kaum sind die Zelte aufgebaut, lernen wir eine "Black Metal-Band" kennen... Es sah doch so einsam aus! Wer überraschter war, ist nicht klar. Wir waren der Abschluß für ihre Geburtstagsfete...

Petrozavodsk
Die Hauptstadt der russischen Repulik Karelien

Fahr ’  mit’m Finger nach!!!
Es begann mit der Gründung einer Eisengießerei und einer Kanonen-Schmiede durch Peter den Großen. Katharina die Große gab dem damaligen Dörfchen seinen heutigen Namen...
Als Hauptstadt Kareliens stellt nun Petrozavodsk den Mittelpunkt von Industrie, Kultur und Wissenschaft dar...

Geheimnisse der Stadt Petrozavodsk
(Punkt.de)
Foto-Galerie: Petrozavodsk (englisch)
(Images of Karelia)
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Kizhi
Freiluftmuseum für Holzarchitektur

Fahr ’  mit’m Finger nach!!!
Ein absolutes Muß ist Kizhi!
Das
Ensemble ist in der UNESCO-Liste der Weltkulturgüter enthalten.
Öffnungzeiten und Besuchsregeln der Museumsinsel Kizhi Verklärungskirche
Freilicht-Museum Kizhi (englisch)
(Kizhi.Karelia.Ru)
Foto-Galerie: Kizhi (englisch)
(Images of Karelia)
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Vom Wasser-Bahnhof in Petrozavodsk läßt sich Kizhi sehr gut mit dem Tragflügelboot erreichen, allein die Fahrt mit einem solchen Boot ist ein Erlebnis!

Dies alles stellt jedoch das Freilicht-Museum von Kizhi in den Schatten!!! Alle Gebäude, egal ob Sakralbau oder Windmühle, Ein Bauernhof... sind ohne einen einzigen Nagel gebaut worden. Und alles aus Holz, dem Rohstoff des Nordens. Insbesondere die Verklärungskirche mit ihren 22 Kuppeln verschlägt einem die Sprache...

Ein Besuch Kizhi’s wird immer zu kurz sein...

Der nächste Übernachtungsplatz war ein derartiges Mückenparadies, daß ich mich entschloß ohne Frühstück schon einmal vorauszufahren. Mein linker Knöchel war dank kräftiger Mücken-Akupunktur um das 1½fache angeschwollen... Die Rolle als Mücken-Frühstück lag mir nicht...

In der Frische des jungen Morgens bin ich dann eine Weile gefahren, bis ich ein mückenfreies Plätzchen gefunden hatte, um die Anderen zu erwarten... Doch sie kamen nicht...
Mückenfreies Plätzchen... Also weiter in Richtung Medvezegorsk. Nichts...
Am Ufer des Onega-Sees fand ich kurz vor Medvezegorsk ein mückenfreies Plätzchen und konnte den Abend unbehelligt vor dem Zelt verbringen! Morgens waren die Mücken auch hier angekommen...

Medvezegorsk
Fahr ’  mit’m Finger nach!!!
In Nord-Süd-Richtung führt die vielbefahrene M 18 an der tristen Industriestadt Medvezegorsk vorbei. Sie kann mit der A 132 teilweise großräumig umfahren werden... Seitenanfang Seitenende

Spasskaja Guba
Fahr ’  mit’m Finger nach!!!
Auch an Spasskaja Guba führt die
M 18 vorbei...
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Soll es in südlicher Richtung weitergehen stellt sich bei Medvezegorsk die Frage, sich sofort unter die Lastwagen zu mischen oder erst später! Ich entschied mich für später! Vielleicht wollte ich doch noch zu den Wasserfällen von Kivach... Bei Spasskaja Guba mündete eine unbenannte Straße in die M 18 ein, zufolge der Karte endete sie nördlich von Suojärvi in die A 131...

Bis zum Örtchen Vohtozero bereue ich meine Entscheidung auch nicht, hinter Vohtozero ist der Weg mehr eine Wagenspur. Es erwacht die Neugier! Warum den ganzen Weg zurück? Endstation... Langsam aber beständig komme ich voran, bis die Brücke mehr einem Mikado-Spiel von Riesen gleicht! Furten geht nicht, der Boden ist zu uneben und mit Trümmern übersät. Bei einem Angler kann ich eine russische Karte einsehen, sie hilft mir auch nicht weiter.
Da ich mich nördlich der A 133 befinde, entschließe ich mich, nach Möglichkeit in südlicher Richtung zu fahren...

Vohtozero
Im Nirgendwo

Fahr ’  mit’m Finger nach!!!
Bis Vohtozero führt eine relativ gut ausgebaute Sandpiste, die laut Karte nördlich von Suojärvi auf der M 131 ausläuft... Sah auf der Karte etwas vielversprechender aus... Seitenanfang Seitenende

Veskelys
Fahr ’  mit’m Finger nach!!!
Eine kleine alte Holzkirche liegt weit sichtbar über dem Örtchen Veskelys...
Es liegt an der A 133...
Kenn’   ich doch? Seitenanfang Seitenende

Es müssen nur noch Wege in Richtung Süden gefunden werden. Meine Karte zeigt aufgrund ihres Maßstabes keine. Jedoch wird hier eifrig Holz eingeschlagen und abtransportiert, also kein Problem... Mein Verdacht bestätigt sich beim Passieren einiger nagelneuer Brücken, selbst die Bautrupps sind noch da... Weshalb? Sehr solide... Dies zeigt sich bei der nächsten Brücke, denn sie ist kaputt... Bei einen längeren Statik-Test zeigt sie sich als standhaft und ich schiebe und wuchte das vollbeladene Rad über die Balken... Abends sehe ich eine kleine vertraute Kirche auf einer Anhöhe! Geschafft! Ich weiß wieder wo ich bin!

Mangels Alternativen fahre ich den gleichen Weg wie auf der Hinfahrt, manche Ausblicke verdienen eine Wiederholung, Beruhigend... manche Anstiege nicht... Schon auf der Hinfahrt war mir das Schild "Baari" aufgefallen und diesmal schaute ich nach... Die Bar gab’s nicht mehr... Doch ich saß mit einem Tee in der Hand und einem Bildband über Sortavala auf den Knien auf einem Stuhl und unterhielt mich mit einem Moskauer Komponisten und seinen Freunden auf Englisch! Das Gebäude um die Ecke befand sich auch in dem Bildband und entpuppte sich als Hotel. Meiner Wenigkeit wurde eine Zimmer mit Abendbrot und Frühstück vermittelt... Ein toller Abschluß!

Harlu
Fahr ’  mit’m Finger nach!!!
Das Örtchen Harlu beherbergt eine Künstler-Kolonie, jede kleine Hütte ist mit einem Klavier ausgestattet... Die Besonderheit ist ein Holz-Stein-Bau aus finnischer Zeit, der jetzt als Hotel dient!
Hotel Seitenanfang Seitenende

Hier wäre eigentlich die Geschichte zu Ende...

Weiter zum Horizont... Am nächsten Tag habe ich die Grenze überquert und bin noch ein wenig durch Finnland gefahren...

Aber das ist ein andere Geschichte!
Es dankt für die Aufmerksamkeit Frank Brächter!

Nähere Informationen (Jede Menge Verweise...)

Und die Anderen?

Haben auch einen Bericht: Go (North-) East
Radtour durch das russische Karelien 1999

Ja, wo fahren sie denn...? Im Nachhinein wurde klar, daß wir uns klassisch verpaßt hatten. Sie waren zu früh nach Westen abgebogen und ich zu weit in den Norden gefahren...

And´re Route...

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