Sm'Wony Qum Gdono: Herstory



  Am Rande der Eurokriege kam es auch in den ehemaligen europäischen Kolonialländern wieder zu ,internen Unstimmigkeiten', so auch auf dem afrikanischen Kontinent im Gebiet der ehemals britischen Kronkolonie Rhodesien (Simbabwe).
  Zunächst standen sich dort zwar die Volksgruppen der Schona und der Ndebele feindlich gegenüber, mehr und mehr rückte jedoch die Zugehörigkeit zu bzw. die Sympathie gegenüber einem Totem in den Vordergrund.
  Gegen Ende des Jahres 2030 christlicher Zeitrechnung kam es dann in der Nähe der Ruinenstadt Zimbabwe zu einem der schwersten und grausamsten Gemetzel der ersten Hälfte des 21. Jahrhunderts, als das dort ansässige, nach Art einer auf gegenseitiger Achtung aufgebauter Kommune lebende Löwentotem unter seinem greisen Schamanen Léon Sm'Wony bei einem Überfall durch seine Feinde unter Führung der Schamanen Ralph »die Ratte« Ralsøn und »Alligator« Mbasa III. fast vollständig ausgelöscht wurde. Von nahezu 27.000 Angehörigen des Löwentotems überlebten lediglich einige hundert die ersten drei Stunden des Kampfes; sie hatten den ,Erwachten' gar wenig entgegenzusetzen.
  Den nachfolgenden Brandschatzungen und Vergewaltigungen konnten nur noch einige Dutzend ,Löwen' entkommen und sich in die Obhut der Mormonen-Mission in Nyanda flüchten.
  So auch die schwer verwundete Bhyra Mlosa, die jedoch fast neun Monate später bei der Geburt ihrer Tochter verstarb, ohne sie jemals selbst erblickt und in ihre liebenden Arme geschlossen zu haben. Über den Vater und die Umstände der Zeugung ist nichts bekannt; anhand der genotypischen Merkmale des Kindes gehört er aber wohl ebenfalls der Volksgruppe der Ndebele an.
  Vom Ehrwürdigen Jeremias Del'Sroy und seiner Frau Rut adoptiert, wuchs das von den beiden auf den Namen Lara getaufte Kind nach der Rückkehr in die noch junge Ute Nation Anfang der vierziger Jahre in Salt Lake City auf.
  Nachdem ihre (Adoptiv-)Eltern 2051 bei einem Überfall eines elfischen PoliKlubs getötet wurden und die Schuldigen ,unerkannt', oder vielmehr: unverfolgt, entkommen konnten, brach die noch nicht einmal zwanzigjährige Lara ihr Studium der Bantu-Sprachen ab und ging nach Seattle in den Untergrund, die Schatten, eine schlagkräftige Truppe aufzustellen und ihre Eltern zu rächen.
  Die Rachegedanken sind zwar, seitdem sie eine mehr als tiefe Freundschaft mit dem Bären-Schamanen Goldzottel verbindet, in den Hintergrund gerückt, dennoch begegnet sie Elfen, aber auch Angehörigen der Totems Ratte und Alligator mit äußerstem Mißtrauen, welches an ,schlechten' Tagen schnell in Feindseligkeit umschlagen kann.
  Ihre Straßensamurai»ausbildung« spiegelt sowohl ihre ursprüngliche Motivation, als auch ihr Bedürfnis nach »Niemand-springt-mit-mir-so-um-wie-mit-meinen-Eltern« wieder, leistet aber auch ihren Beitrag bei ihren Jobs als Freischaffende auf dem Gebiet Undercover-Observation, Informationsbeschaffung und -beseitigung --- wobei ,Info' nicht notwendigerweise von vornherein tote Materie bedeutet...
  Ihr Straßenname Sm'Wony ist eine Reminiszenz an ihre ethische Volksgruppe.
  Ihr Lebensstil wird i.a. von der Auftragslage beherrscht, die zur Zeit einen der Mittelschicht erlaubt.