RAD im Pott, Ausgabe Frühjahr 1996:

Das können Essens Radler erwarten:

Neue Radverkehrsanlagen 1996

Das Land hat Zuschußmittel für die weitere Einrichtung von Fahrradstraßen gewährt. Nun sollen vorrangig die auf den geplanten stadtteilverbindenden Radrouten liegenden Fahrradstraßen in Angriff genommen werden. Im Gegensatz zu den probeweise in Rüttenscheid eingerichteten Fahrradstraßen gilt es nun jedoch, bestimmte bauliche Voraussetzungen zu beachten, wie z.B. Aufpflasterungen an Kreuzungen und Einmündungen sowie Abmarkierungen für auf der Fahrbahn parkende Autos.

Ebenfalls bewilligt sind die Zuschüsse für jeweils etwa 2,3 km Fahrradstreifen auf der Wittenbergstraße und der Lerchenstraße (bis Bebauungsende, mit Einbeziehung des Stadtwaldplatzes), ein wichtiger Bestandteil der künftigen Radroute Innenstadt - Baldeneysee - Kettwig. Hierbei soll die vierspurige Führung auf der Wittenbergstraße erhalten bleiben, wobei die linke Fahrspur schmaler wird bei gleichzeitigem Überholverbot für Lkw. Für den weiteren Verlauf auf der Lerchenstraße ab dem Bebauungsende ist die Stadt Essen nicht mehr der zuständige Baulastträger. Hier besteht aber seit einiger Zeit auf der bergaufführenden Seite ein abgeteilter Streifen, der offiziell jedoch als Parkstreifen (!) für Messebesucher an stark frequentierten Messetagen dient. Über eine Freigabe für den Radverkehr wird immerhin nachgedacht. Das ganze Projekt Wittenberg-/Lerchenstraße befindet sich zur Zeit in der politischen Beratung und steht und fällt mit der Genehmigung des Haushalts 1996. Mit der Drucklegung dieses Heftes müßte endlich auch der Baubeginn des ersten Abschnitts des Rad-/Gehweges auf der ehemaligen Bahntrasse Rüttenscheid - Rellinghausen zwischen der Straße St. Annental und der Wegeverbindung Sperberstraße/Bussardweg erfolgen. Inzwischen liegt auch der Bewilligungsbescheid für den zweiten Bauabschnitt bis zur Gruga vor, wobei die Grundstücksfrage nur bis zur Walpurgisstraße geklärt ist. Die anschließenden 50 Meter gehören nach wie vor der Deutschen Bahn AG, die sich bei den Verkaufsverhandlungen reichlich querstellt. Das gleiche gilt übrigens auch beim weiteren Streckenverlauf über den ehemaligen Güterbahnhof Rüttenscheid, wo ausgerechnet die stadteigene Messegesellschaft für Probleme sorgt. Ebenfalls noch in diesem Frühjahr soll mit dem Brückenbau über die Ernestinenstraße in Stoppenberg für die Radroute Hangetal - Hallopark begonnen werden. Das gilt auch für das letzte noch fehlende Überführungsbauwerk der Rad-/Gehwegtrasse auf der ehemaligen Veltenbahn in Freisenbruch.

Auch am Hauptbahnhof wird sich in diesem Jahr etwas tun: Hier sollen auf der Südseite im April/Mai die ersten Fahrradboxen von der Firma Velocasa aufgestellt werden. Federführend ist hierbei der VRR. Damit wird auch ein entsprechender Beschluß der Bezirksvertretung umgesetzt. Das gleiche gilt auch für die seit langem erwarteten Fahrradboxen am S-Bahnhof Stadtwald. Bezüglich der Fahrradstation im Hauptbahnhof hat sich mittlerweile die IBA, die ursprünglich eine solche Station im Bahnhof Altenessen favorisierte, neben der Stadt Essen als treibende Kraft her auskristallisiert. Zu den derzeit laufenden Verhandlungen kann aber noch nichts Konkretes gesagt werden kann. Im übrigen sollen auch 1996 seitens der Stadt zahlreiche VRR-Haltebügel als sinnvolle Fahrradabstellmöglichkeiten aufgestellt werden, z.B. vor dem Cinemaxx-Kino und der VHS.

Jörg Brinkmann


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