RAD im Pott, Ausgabe Frühjahr 1996:

Dreck auf Radwegen - nicht vorgesehen

Radwege werden in Oberhausen nur noch zweimal jährlich und bei Bedarf gereinigt, so hat es der Rat der Stadt Ende 1995 beschlossen. Bisher schrieb die Straßenreinigungssatzung vor, daß Radwege genauso häufig zu reinigen sind wie die Straßen, an denen sie liegen, d.h. also ein- bis dreizehn Mal je Woche. Im Rahmen der Umstrukturierung der Wirtschaftsbetriebe Oberhausen (WBO) wurde im letzten Jahr ein Leistungsverzeichnis erstellt, worin die WBO dann auch schrieben, daß Radwege - obwohl die Satzung etwas anderes vorsah - nur zweimal jährlich gereinigt würden. Der ADFC schrieb daraufhin die WBO an und fragte, weshalb die Radwege nicht der Satzung entsprechend gereinigt werden. Die WBO antworteten kurz darauf, gingen auf die Frage jedoch nicht ein. Sie schrieben, daß es in der Vergangenheit kaum Kritik von Radfahrern gegeben habe. Seien Radwege außerhalb der Reinigungsintervalle verschmutzt, so würden die Kehrmaschinenfahrer, die ja die Straßen mindestens einmal wöchentlich abfahren, die Einsatzleitung benachrichtigen, so daß der entsprechende Radweg dann in kurzer Zeit gereinigt würde. Diese Benachrichtigungs-Methode funktioniert jedoch nicht. Sogar an der Kreuzung Konrad-Adenauer- Allee/Lindnerstraße, wo die Sicht auf den Radweg nicht durch parkende Autos o.ä. eingeschränkt wird, sind die Kehrmaschinenfahrer mehrere Wochen entlanggefahren, ohne daß etwas geschah. Und der Zweirichtungsradweg an der Werthfeldstraße (unter der Autobahnbrücke) wurde sogar vier Jahre lang trotz mehrfacher Hinweise nicht gereinigt. Fazit: Es gelingt den Wirtschaftsbetrieben nicht, die Radwege in einem sauberen und damit ver kehrssicheren Zustand zu halten. Der ADFC fordert daher, die Straßenreinigungssatzung zu ändern und für alle Radwege in Oberhausen die wöchentliche Reinigung vorzuschreiben. Damit wäre auch eine Gleichbehandlung von Autofahrern und Radfahrern hergestellt.

Oliver Mayer


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