RAD im Pott, Ausgabe Herbst 1996:

Neues für Essens Radler

Ende Juni wurden die ersten sechs Fahrradboxen am Essener Hauptbahnhof zur Benutzung freigegeben. Aufgestellt wurden die vor dem Südausgang stehenden, elektronisch gesicherten Boxen im Auftrage des VRR von der Firma Velocasa. Der Schließvorgang erfolgt hier mit einer Chipkarte, die einfach nur vor ein Lesefeld gehalten werden muß. Ein leicht zu beschädigender Schlitz zum Einführen der Karte, wie er bei den Boxen in Steele vorhanden ist, gibt es nicht. Bleibt zu hoffen, daß die Elektronik nicht die selben Kinderkrankheiten aufweisen wird wie die der Boxen in Steele. Angedacht ist die Ausgabe der Chipkarten durch die Essener Verkehrs-AG, was eine erhebliche Erleichterung mit sich brächte. Die Karten wären dann im Kundencenter unter dem Hauptbahnhof erhältlich. Eine ähnliche Lösung ist auch für die Boxen in Steele im Gespräch, eine prinzipielle Zusage der EVAG liegt vor.

Ebenfalls positiv zu vermelden ist der weitere Zuwachs im Essener Radroutennetz. Im Zuge des Schulwegsicherungsprogramms konnte die Straße "Auf der Donau" mit Radverkehrsanlagen versehen werden - übrigens eine uralte EFI-Forderung. Da es sich hier um eine nicht besonders gut einsehbare Einbahnstraße handelt, die zudem noch hohem Parkdruck ausgesetzt ist, wurde hier eine Radfahrspur in Gegenrichtung eingerichtet und teilweise mit Hilfe niedriger Bordsteinkanten abgesetzt. Bei der Roteinfärbung wurde ein neuartiger, besonders abriebfester Belag verwendet. Die Radroute "Auf der Donau" bildet eine besonders sichere Verbindung zwischen der Kronprinzenstraße bzw. Ruhrallee und der Steeler Straße/Franziskanerstraße. Außerdem ist sie ein wichtiger Bestandteil des zukünftigen Hauptradroutennetzes.

Verstärkung bei der Radverkehrsplanung

Eine interne Neuorganisation hat es endlich möglich gemacht: die seit Jahren dringend notwendige personelle Verstärkung der Radverkehrsplanung in der Essener Stadtverwaltung. Gruppenleiter ist der aus dem Planungsamt übergewechselte Christian Wagener, der sich auch schon in der Vergangenheit sehr um die Belange des Radverkehrs bemüht hat. Dazu gehört natürlich auch Martin Stenert, der als offizieller Fahrradbeauftragter im Tiefbauamt kein Unbekannter mehr ist. Ihm zur Seite stehen jetzt Sabine Szesny, Marion Ritter und Egbert Mrugalla, wobei die beiden letzteren durch eine AB-Maßnahme eingestellt wurden. Es bleibt aber zu hoffen, daß sie später fest in das Team überwechseln können.

In diesem Zusammenhang bittet Gruppenleiter Wagener die RAD im Pott-Leser um Mithilfe. Gesucht werden vor allem Mängel baulicher Art an den Radverkehrsanlagen. Dazu gehören die nicht auf Nullniveau abgesenkten Bordsteinkanten oder Sperrgitter, die Radweg-Enden unpassierbar machen. Desweiteren Sackgassen, die am Ende für Radler (und natürlich auch für Fußgänger) offen sind und entsprechend beschildert werden sollen, sowie Einbahnstraßen, die für gegenläufigen Radverkehr geöffnet werden können (das gilt übrigens auch für Anliegerstraßen, die dann mit dem Zusatz "Radfahrer frei" versehen werden). Wer entsprechende Ideen hat, wende sich bitte an Herrn Wagener, Tel. (0201) 88-66 244 bzw. Herrn Stenert und seine Mitarbeiter/-innen, Tel. 88-66 210 und 88- 66 248, Fax 88-66 256.

Jörg Brinkmann


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