RAD im Pott, Ausgabe Winter 1996/97:

Autofreie Verbindung von Haus Ripshorst nach Vondern

Neue Brücke über den Rhein-Herne-Kanal

Grünes Ruhrgebiet - das ist inzwischen keine Utopie mehr. Viel ist in den letzten Jahrzehnten getan worden, um die Lebensqualität im Revier zu erhöhen. Allerdings sind viele Grünzonen voneinander isoliert und erfüllen deshalb ihre ökologische Funktion nur unzureichend. Nicht nur die Populationen von Fauna und Flora sind im Austausch behindert, auch Fußgänger und Radfahrer kennen das Phänomen, daß ihre Route durch Verkehrs- und Industriebauwerke unterbrochen wird. Die Internationale Bauausstellung (IBA) Emscher Park hat es sich zum Ziel gesetzt, sie miteinander zu verbinden und neue Grünzüge zu schaffen. Von Nord nach Süd durch das Ruhrgebiet verlaufen sieben "Regionale Grünzüge" - zwischen Mülheim, Bottrop, Essen und Oberhausen der Regionale Grünzug B, der vom Radweg R 23 erschlossen wird.

Der durch viele Verkehrswege getrennte Grünzug wächst jetzt durch eine neue Fuß- und Radwegbrücke über den Rhein-Herne-Kanal dichter zusammen. Vom Läppkes Mühlenbach aus kann man nun durch den ökologischen Gehölzgarten Haus Ripshorst (gelegen auf ehemaligem Ackerland zwischen der Ripshorster Straße und dem Kanal) weiter über die neue Brücke den (derzeit gesperrten) Kanalwanderweg R 0 erreichen, außerdem über eine ältere Brücke die Emscher überqueren und weiter unter der Autobahn A 42 hindurch zur Burg Vondern gelangen. Damit existiert eine neue Radroute durchs Ruhrgebiet, die man z.B. auf der Fahrt vom Hexbachtal zum Revierpark Vonderort, von der Neuen Mitte nach Gelsenkirchen oder auch auf einer längeren Radtour von der Ruhr zur Lippe nutzen kann. Auch der IBA Emscher Park Radweg führt statt über die Breilstraße jetzt über diese neue Brücke; und die Landesgartenschau Oberhausen-Osterfeld 1999 wird ebenfalls davon profitieren. Die neue "Ripshorster Brücke" (ein Namensvorschlag) ist ein architektonischer Blickfang. Insgesamt 77,90 m lang, spannt sie sich als dreidimensional geführter Stahlbogen mit Streben unter einer halbkreisförmig gebogenen stählernen Gehwegplatte über den Kanal. Eine neuartige Konstruktion, die erstmals hier angewandt wurde.

Und der Kommunalverband Ruhrgebiet plant bereits den nächsten "Brückenschlag": Eine Brücke soll die Ostufer- und die Westuferstraße im Essener Stadthafen verbinden; das wäre ein weiterer Schritt zur Stärkung des Radweges am Rhein-Herne-Kanal.

Oliver Mayer


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