RAD im Pott, Ausgabe Frühling 1997:

Von Radfahrern für Radfahrer gemacht:

Die neue Radwanderkarte vom ADFC - fast ein Muß für Radtouren am Niederrhein

Ende März kommt der große Augenblick. Wenn alles gut geht, dann können Radtouristen die neue ADFC-Regionalkarte für den Niederrhein in der Hand halten. Im praktischen Maßstab 1:75.000 ist sie für Tagestouristen konzipiert, die ihre Radtouren von zu Hause aus starten, und für Kurzurlauber, die ein fest umrissenes Gebiet erkunden möchten. Es gibt schon viele Karten für den Niederrhein? Stimmt, aber keine bietet soviel wie die neue ADFC-Regionalkarte. Erstmalig wurden alle wesentlichen ausgeschilderten Routen am Niederrhein gemeinsam in einer Karte dargestellt: NiederRheinroute, 100-Schlösser-Route, Emscher Park Radweg, Herrensitzroute, Rundkurse des Kreises Kleve, Zwei-Länder-Route, Via Romana, Römer-Route, Rundkurs im Ruhrgebiet, Kulturroute, R- und niederländische LF-Wege. Wenn man auf eines der zahlreich vorhandenen Signets trifft, kann man in eine Karte schauen und weiß, für welche Route dieses Signet überhaupt steht und wohin die Route führt. Bislang mußte man dafür 12 Kartenblätter (2,2 Kilogramm) zum Preis von 160 DM dabei haben oder sich mit verschiedenen Maßstäben herumschlagen.

Darüber hinaus haben ADFC-Aktive in einem ausführlichen Textteil ihre Lieblingstouren beschrieben, die in der Karte hervorgehoben sind. So können 17 speziell ausgewählte Rund- oder Streckenkurse abgefahren werden, die die wichtigsten Sehenswürdigkeiten am Niederrhein miteinander verbinden und immer in Kombination mit der Bahn zu nutzen sind. Aber der Textteil bietet noch mehr: Viele Adressen, darunter die von Museen mit Telefonnummern und Öffnungszeiten, und natürlich auch Informationen über die Bahn finden sich hier. Die Kartengrundlage wurde speziell für die Nutzung als Radwanderkarte erweitert. So sind die Höhenverhältnisse sowohl durch Steigungspfeile, Schummerung (Schattendarstellung von Geländeerhebungen), Höhenangaben und Höhenlinien leicht zu beurteilen, so daß beispielsweise die Endmoränen des Niederrheins nicht überraschend auftauchen. Die thematische Darstellung wird durch zahlreiche Freizeitsignaturen ergänzt: Gaststätten, Museen, Spielplätze und Schwimmbäder sind in der Karte dargestellt. Die 78 Gramm leichte Karte, die natürlich wieder in ADFC-bewährter Weise Verkehrsbelastungen und Oberflächenqualitäten der ausgewiesenen Routen darstellt, kostet 12,80 DM und ist auch beim ADFC erhältlich.

18 Aktive wirkten mit

Am 28. April 1995 trafen sich erstmals einige Aktive des ADFC Duisburg und des ADFC Wesel mit Thomas Froitzheim von der Bielefelder Verlagsanstalt (BVA), um den Startschuß für das Projekt der ADFC-Regionalkarte Niederrhein zu geben. Der ADFC gibt bereits die Radtourenkarte (RTK 150) im Maßstab 1:150.000 gemeinsam mit der BVA heraus, die für den Radreisenden auf Deutschlandtour konzipiert wurde. Beginnend 1995 mit einer kleinen Serie von sechs Kartenblättern wurde eine neue Serie im Maßstab 1:75.000 entwickelt, die sich an einen größeren Personenkreis wendet. Ursprünglich sollte die Niederrheinkarte im Frühjahr 1996 erscheinen. Doch damit hatten sich die insgesamt 18 Aktiven, die letztendlich ihr Wissen in die neue Karte einfließen ließen, gründlich verkalkuliert. Die Inhaltsdichte ist doch deutlich höher als in vielen anderen Gebieten, die bislang in dieser Kartenserie bearbeitet wurden.

Helmut Mahrt


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