RAD im Pott, Ausgabe Sommer 1997:

Essen:

Schildbürgerstreich auf der Route Gruga - Annental

Radroute zur BUGA freigegeben

Gleich zwei wichtige Neuzugänge im Essener Radroutennetz gibt es zu verzeichnen: Anfang April wurde der erste Bauabschnitt der Radroute Gruga - Annental zwischen dem Ruhrtal in Rellinghausen und dem Bussardweg in Stadtwald offiziell freigegeben. Bereits jetzt wird der landschaftlich reizvoll gelegene Weg stark von Radlern und Fußgängern in Anspruch genommen, obgleich der zweite Bauabschnitt bis zur Walpurgisstraße in Rüttenscheid nicht vor 1998 fertiggestellt sein wird.

Einen Wermutstropfen bildet allerdings die Brücke "Am Glockenberg" in Rellinghausen. Schön sieht sie ja aus, doch bei manchen Radlern und Radlerinnen löst sie einen Stoßseufzer aus wegen ihrer Bodenwelle bzw. dem gnadenlos ins Kreuz schlagenden Übergang am westlichen Brückenkopf. Ein von den Grünen anberaumter Ortstermin brachte nur die Erkenntnis, daß die Autofahrer aus SPD und CDU der Hubbel nicht stört und beim Tiefbauamt die Ästhetik wichtiger erscheint als die Nutzbarkeit für die Radler. Ein Lob muß dagegen für die in einem neuartigen Verfahren erstellte wassergebundene Decke der übrigen Radroute ausgesprochen werden, die damit fast Hauptroutencharakter aufweist.

Uneingeschränkt positiv zu bewerten ist dagegen der gerade noch rechtzeitig zur Eröffnung der Bundesgartenschau fertiggestellte Rad-/Gehweg im Essener Nordosten. Dieser auf einem rückgebauten Teilstück der Emscherstraße angelegte Weg stellt eine wichtige Verbindung zu der auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Nordstern gelege nen BUGA in Gelsenkirchen dar. Er führt dabei durch ein künstliches Tal, ein gebettet zwischen Eickwinkel- und Schurenbachhalde, wobei es sich durchaus lohnt, diese auch einmal zu besteigen - man genießt einen phantastischen Ausblick! Sehr schön ist auch der vom KVR endlich radfahrgerecht erfolgte Umbau der Emscherbrücke geworden, eines der letzten großen Hindernisse in dieser Ecke. Was nun noch fehlt, sind frühzeitig angeordnete Hinweisschilder zur BUGA.

Die EFI bietet übrigens - basierend auf der Anfang Mai geführten Radtour - eine Radroute quer durch Essen zur BUGA an, die an der Grugahalle beginnt und überwiegend über Nebenstrecken führt. Sie ist gegen Erstattung der Kopierkosten im Umweltzentrum in der Maxstraße erhältlich. Also, auf mit dem Rad zur BUGA, das Auto kann getrost zu Hause bleiben - da gibt's auch keinen Ärger mit dem Parkplatz!

Rolf Fliß und Jörg Brinkmann


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