RAD im Pott, Ausgabe Herbst 1997:

Mülheim:

Selbsthilfe Nr. 1

Gegen Rücksichtslosigkeit

Wohl jeder hat sich schon als Radfahrer über rücksichtsloses Falschparker geärgert und gedacht "Müßte man anzeigen, diese Rüpel!". Wahrscheinlich folgten dem erbosten Ausruf keine Taten, z. B. aus Bequemlichkeit. Vielleicht hat auch das "Anschwärzen bei der Obrigkeit" zurecht ein negatives Image. Nach Ansicht der Mülheimer ADFC-Aktiven gibt es jedoch eine deutliche Grenze zwischen Denuziantentum und engagierter Selbsthilfe: Da das Rüpelparken als schlechte Manier weitgehend geduldet wird, gehört schon eine Menge Zivilcourage dazu, eine Anzeige gegen die "Täter mit Gewohnheitsrecht" zu erstatten. "Wir waren froh, daß es mit Pkw-Besitzern während der Aktion nur zu Diskussionen kam", so ein Teilnehmer. Übrigens sind Zeugen oder Fotos für die Beweisführung zwar nützlich, aber keinesfalls Voraussetzung für eine Anzeige. Wer meint, eine solche erstatten zu wollen, kann sich beim ADFC Oberhausen/Mülheim einen Anzeigenvordruck besorgen.

Selbsthilfe Nr. 2

Gegen Rückschnittslosigkeit

Der verregnete Sommer war für die Spezies "Straßenbegleitgrün" ein Grund zu hemmungslosem Wachstum. So häuften sich beim ADFC die Beschwerden über zugewachsene Radwege. Die Stadtverwaltung kam mit dem Beauftragen von Pflegeschnitten kaum nach, außerdem, so war zu hören, ist der Etat für solche Maßnahmen nicht so üppig wie das Pflanzenwachstum. An zwei kurzen, aber besonders gravierenden Stellen schaffte der ADFC kurzerhand Abhilfe. Eine einzelne Aktion ist natürlich nicht die Lösung, doch sie sollte auf dieses Problem aufmerksam machen - eine fahrradfreundliche Stadt hat schließlich viele Facetten.


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