RAD im Pott, Ausgabe Frühling 1998:

Nachrichten aus Oberhausen

Arbeitskreis Radverkehr. Gleich elf Teilnehmer verzeichnete die erste Sitzung der Arbeitsgruppe Radverkehr am 15. Dezember 1997. Die Runde, die in etwa zwei bis drei Sitzungen pro Jahr radverkehrsrelevante Themen erörtern will, geht auf eine Anregung des ADFC zurück. Thema des ersten Treffens war die Bewertung von Radverkehrsanlagen im Rahmen der neuen StVO.

Radverkehr in der Innenstadt. Obwohl zahlreiche Maßnahmen fast keinen Aufwand bedeuten, stellt sich die Umsetzung der Radverkehrskonzeption für die Alt-Oberhausener Innenstadt schwierig dar. Innerhalb von fünf Monaten gelang es der Verwaltung bisher nur, ein kleines Schild an der Danziger Straße aufzuhängen. Andere Maßnahmen sollen aber in den nächsten Wochen begonnen werden. Erstaunlich ist nur, daß das Autoverkehrskonzept für das gleiche Gebiet, das ein Volumen von grob einer Million DM hatte, innerhalb von fünf Monaten komplett umgesetzt werden konnte.

Einbahnregelungen. Gleich an mehreren Stellen in Alt-Oberhausen wurden Wünsche laut, neue Einbahnregelungen zu treffen. Auf der Gustavstraße entstand nach der umstrittenen Aufstellung von Baumschutzbügeln der Vorschlag, diese auch zwischen der Theresen- und der Buschhausener Straße zur Einbahnstraße zu erklären. In einem Brief an die Verwaltung sprach sich der ADFC gegen diesen Vorschlag aus, wenn diese sich auch auf den Radverkehr beziehen würde. Inzwischen dürfte die politische Entscheidung gefallen sein, wie an dieser Stelle vorgegangen werden soll. Zu der ADFC-Anregung, die Gustavstraße auch zwischen der Werner- und der Theresenstraße für den Radverkehr zu öffnen, liegt bislang keine Stellung nahme der Verwaltung vor. Der neue CDU-Ortsverband Brücktor-Schlad sprach sich für eine Ausweitung der Einbahnregelung auf der Arndtstraße aus. Auch hier wies der ADFC in einem Schreiben auf die Nachteile einer Einbahnstraße hin, die für alle Verkehrsteil nehmer gilt. Innerhalb weniger Tage ant wortete die CDU, die sich der ADFC-Ansicht anschloß, daß sich die vorgeschlagene Einbahnregelung nicht auf den Radverkehr beziehen müßte.

Radstation. Obwohl seit dem 20. Februar 1997 Fahrräder bewacht werden, erfolgte erst am 6. Februar 1998 der Spatenstich zum Umbau der ehemaligen Expressguthalle im Oberhausener Hauptbahnhof. Bereits bis zur nächsten Ausgabe der RAD im Pott soll der erste Bauabschnitt fertiggestellt werden.

Öko-Bilanz. Eine Öko-Bilanz zog die Stadtsparkasse Oberhausen für das Jahr 1996. Dabei stellte das Kreditinstitut fest, daß 66,3 % der Angestellten mit dem Auto zur Arbeit fahren, 22,4 % den ÖPNV nutzen, 9,5 % zu Fuß und lediglich 1,8 % per Rad zur Arbeit kommen. Um dieses Verhältnis stadtverträglicher zu gestalten, will man vor allem auf die Erhöhung der Anzahl der Firmenticketnutzer setzen. Ob der Anteil der Fußgänger und der Rad fahrer erhöht werden soll, ist der Broschüre nicht zu entnehmen.

Platz 8. Die Zeitschrift "Impulse" ermittelte in einer Umfrage in 57 Großstädten, daß Oberhausen auf Platz acht der Rangskala der Autofreundlichkeit liegt. Ausschlaggebend waren unter anderem die Erreichbarkeit der Innenstädte für Autofahrer, das Parkplatzangebot und die Parkplatzgebühren.

Richard-Wagner-Allee. Die Westfälische Eisenbahn eröffnete auf dieser Trasse am 15. März 1880 eine Bahnstrecke, die aber nur bis zum 15. Oktober 1884 betrieben wurde. Heute dient sie als Fuß- und Radverkehrsverbindung zwischen Sterkrade und Osterfeld (siehe dazu auch die letzte Ausgabe der RAD im Pott).

Edwin Süselbeck


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