RAD im Pott, Ausgabe Herbst 1998:

Nachrichten aus Oberhausen

Wegweisung. Auch Oberhausen soll nun endlich mit einem städtischen Wegweisungssystem für den Radverkehr ausgestattet werden. Der jetzt vergebene Planungsauftrag dürfte auch ein wenig auf das Gespräch des ADFC mit dem heutigen Oberbürgermeister Burkhard Drescher im Frühjahr diesen Jahres zurückgehen. Über die Umsetzung der Planung muß allerdings die Politik noch einmal gesondert entscheiden.

Einbahnstraßen. Einige Einbahnstraßen werden/wurden in Alt-Oberhausen für den Radverkehr aufgehoben: Ohrenfeld, Sofien-, Josef-, Greven-, Schlägel- und Dieckerstraße. Hinzu kommen noch die Seiler- und die Nohlstraße, die allerdings nur für ein halbes Jahr probeweise geöffnet werden, da die Politik hier Bedenken anmeldete.

Düppelstraße. Auch diese Einbahnstraße an der Luise-Albertz-Halle hätte in Gegenrichtung freigegeben werden können. Im Zuge der Eröffnung des Hotels Astron wurde die Düppelstraße bis auf fünfzig Meter für den allgemeinen Verkehr wieder eine Zweirichtungsstraße. Die restlichen Meter sind aber auch für den Radverkehr in Gegenrichtung weiterhin tabu, da hier acht (!) Autoparkplätze wichtiger waren. Scheinbar waren die Verwaltungsmitarbeiter hier persönlich betroffen, schließlich liegt das Rathaus in unmittelbarer Nähe. Übrigens: das Hotel verfügt über ein großes Parkhaus, das laut Planung auch die Autos der Rathausmitarbeiter auf nehmen soll - allerdings nicht kostenlos.

Richard-Wagner-Allee. Weitgehend fertiggestellt wurde die Fahrbahndecke der autofreien Richard-Wagner-Allee, die Sterkrade und Osterfeld verbindet. Wichtiger sind nun die (leider nicht vorgesehen) Umgestaltungen mit den kreuzenden Wohnstraßen, an denen man derzeit nicht nur (unverständlicherweise) wartepflichtig ist, sondern auch über zum Teil nicht abgesenkte Bordsteinkanten geführt wird.

Radtrasse. Im Bereich des CentrO. wird die Nord-Süd-Trasse für den Radverkehr, die bis zum Mai 1999 auch zur Werthfeldstraße hin fortgesetzt werden soll, über Privatgelände führen. Die Politik stimmte einer Vertragsänderung mit dem CentrO. zu, bei der diese Straße nicht mehr in den Besitz der Stadt übergehen soll. Betroffen ist auch das Teilstück, wo seit Monaten ein ungesichertes Baustellenloch mitten auf der Radtrasse (die RAD im Pott berichtete) das Engagement des Eigentümers dokumentiert.

Fußgängerzone Sterkrade. Hier soll nun außerhalb der Geschäftszeiten der Radverkehr zugelassen werden. Dem ADFC-Vorschlag, in den neuen Fußgängerzonenteilen ganztägig (außer zu Marktzeiten) den Radverkehr als Gast durchfahren zu lassen, konnte sich die Verwaltung und Politik nicht anschließen. Selbst der Hinweis, daß davon auch etliche Schüler profitieren würden, konnte keine Umstimmung erzeugen.

Fachausschuß. Der Fachausschuß Verkehrsplanung des ADFC und der Vereinigung der Stadt-, Regional- und Landesplaner (SRL) tagte Anfang Juni in Duisburg, Mülheim und Oberhausen. An diesem Wochenende wurde auch Oberhausen per Rad bereist, so daß sich die Mitglieder dieses bundesweiten Gremiums ein Bild machen konnten. Angeboten wurde auch eine Exkursion "ÖPNV in Oberhausen".

Edwin Süselbeck


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