Die Nationalparke

der Colorado-Plateau-Region

 
 
 

Seminavortrag und Multimediaausstellung

an der Ruhr-Universität-Bochum

 

 im Rahmen des Seminars:

„Landeskunde USA"

bei

Dr. Andreas Pflitsch

im SS 1997

Vortragender: Dirk Fregin

am 18. Oktober 1997

 
 
 

Gliederung

1 GESCHICHTE DES NATIONAL-PARK-SYSTEMS
2 ABGRENZUNG DES BETRACHTUNGSGEBIETES COLORADO PLATEAU
3 GEOLOGISCHE UND GEOMORPHOLOGISCHE ENTWICKLUNGSGESCHICHTE DES COLORADO PLATEAUS
3.1 EINFÜHRUNG
3.2 EINORDNUNG IN DIE ERDZEITALTER
3.2.1 PRÄKAMBRIUM UND PALÄOZOIKUM
3.2.2 MESOZOIKUM
3.2.3 KÄNOZOIKUM
3.3 THE GRAND STAIRCASE
3.4 ENTWÄSSERUNGSSYSTEM
4 NATURRÄUMLICHE EINORDNUNG
4.1 KLIMAZONALE EINORDNUNG
4.2 VEGETATION
4.3 TIERWELT
4.4 DIE KRYPTOBIOTISCHE KRUSTE
5 VORSTELLUNG DER EINZELNEN NATIONALPARKE
5.1 DER ARCHES NATIONALPARK
5.1.1 RÄUMLICHE EINORDNUNG
5.1.2 GESCHICHTE
5.1.3 HAUPTATTRAKTIONEN DES PARKS
5.1.4 GEOLOGISCHE ENTWICKLUNG
5.2 DER CANYONLANDS NATIONALPARK
5.2.1 RÄUMLICHE EINORDNUNG
5.2.2 GESCHICHTE
5.2.3 HAUPTATRAKTIONEN DES PARKS
5.2.4 GEOLOGISCHE ENTWICKLUNG
5.3 DER GRAND CANYON NATIONALPARK
5.3.1 RÄUMLICHE EINORDNUNG
5.3.2 GESCHICHTE
5.3.3 HAUPTATRAKTION DES PARKS
5.3.4 GEOLOGISCHE ENTWICKLUNG
5.4 BRYCE CANYON NATIONALPARK
5.4.1 RÄUMLICHE EINORDNUNG
5.4.2 GESCHICHTE
5.4.3 HAUPTATTRAKTIONEN DES PARKS
5.4.4 GEOLOGISCHE ENTWICKLUNG
5.5 ZION NATIONALPARK
5.5.1 RÄUMLICHE EINORDNUNG
5.5.2 GESCHICHTE
5.5.3 HAUPTATTRAKTIONEN DES PARKS
5.5.4 GEOLOGISCHE ENTWICKLUNG
 
 

1 Geschichte des National-Park-Systems

Den Vorschlag ein Stück Natur unter Schutz zu stellen erwähnte erstmals der Künstler George Catlin 1832 auf dem Weg durch die Dakota Hotchbacks. Er sorgte sich um die Auswirkungen durch das Vordringen der hauptsächlich weißen Amerikaner in die westlichen Gebiete der USA und forderte einen "Nation’s Park", der durch einen Vertrag alle in ihm lebenden Tiere schützen und "die Frische der natürlichen Schönheit" erhalten sollte.
1864 begann die  Nationalpark-Geschichte jedoch mit einem State-Park. Der Kongreß der USA übergab dem Staat Kalifornien das Gebiet des Yosemite Valley unter der Auflage dieses Gebiet zu schützen. 1872 wurde das Gebiet des heutigen Yellowstone Nationalparks als öffentlicher Park und „Pleasuring-Ground" (Spielplatz) zum Nutzen und zur Erholung der Bürger ausgerufen. Damit war der erste wirkliche National-Park entstanden, auch wenn dieser noch nicht diesen Namen trug.
Da es noch kein Ministerium gab, das für den Park zuständig war, blieb er unter der Verwaltung des „U.S. Department of the Interior", dem Innenministerium der USA. Im Zeitraum zwischen 1890 und dem Beginn des 20 Jh. wurden die Parke Sequoia, Mount Rainier, Crater Lake und Glacier unter Schutz gestellt. Das Gebiet des Yosemite Valley wurde von Kalifornien an das Innenministerium zurückgegeben und ebenfalls zum National-Park deklariert.
Im Laufe der Zeit war man jedoch nicht nur besorgt um den Fortbestand der natürlichen Schönheit, sondern man begann sich auch um das archäologische Erbe der prähistorischen Indianer zu sorgen. Eine Vielzahl indianischer Ruinen und Artefakte wurden unter Schutz gestellt. Durch einen Verfassungszusatz, dem sogenannten „Antiquities Act" vom 18.Juni 1906 (16 U.S.C 431-433), der es dem Präsidenten der USA auch ohne die Zustimmung des Kongreßes erlaubt:  "historische und prähistorische Strukturen, und andere Objekte von historischem und anderem wissenschaftlichen Interesse" unter Schutz zu stellen, gelang es Theodore Roosevelt in seiner Amtszeit als Präsident der USA zwischen 1901 und 1909 18 National-Monumente auszuweisen. Aus diesen anfangs oft kleinräumigen National-Monumenten wurden in späteren Jahren durch schrittweise Ausdehnung des Schutzgebietes oft großflächigere Nationalparke. Bis zum Jahre 1916 war das amerikanische Innenministerium verantwortlich für 14 Nationalparke und 21 National-Monumente.
Da dem Innenministerium keine eigenen Angestellten für die Unterhaltung der Parks zur Verfügung standen, beauftragte der Vorsitzende des Ministeriums die Armee Truppen zur Unterhaltung der Parke zu entsenden. Militäringenieure und Kavalerie bauten Parkstraßen und Gebäude, überwachten Verordnungen gegen Jagen, Holzfällen, Grasen von Nutztieren und Vandalismus und bemühten sich Besuchern, so weit es Ihnen möglich war, Informationen über den Park zur Verfügung zu stellen.
Da es keine zentrale Verwaltung gab, die die Zielsetzung für alle Parke gleichsam definierte, spalteten sich die Befürworter der National Parke in zwei Gruppen. Die eine Gruppe trat für die regulierte Nutzung der Parke z.B. zur Wassergewinnung durch neu zu errichtende Staudämme und Waldwirtschaft ein, während die andere  unter  Führung des  angesehenen Chikagoer Geschäftsmannes Stephen T. Mather  für die strickte Einhaltung des Schutzstatus ohne jeden menschlichen Eingriff eintrat.
Nach der Jahrhundertwende versuchte die Stadt San Francisco im Kongreß den Plan durchzsetzen das Yosemite Tal durch einen Damm abzusperren, um die Stadt mit Wasser und Strom zu versorgen. Durch dieses Projekt wurde erstmals die Handlungsunfähigkeit des Innenministeriums bezüglich der Nationalparke auf die Probe gestellt. 1913 wurde der Plan vom Kongreß abgelehnt und der Vorsitzende des Innenministeriums Franklin K. Lane holte Stephen T. Mather nach Washington, damit dieser fortan sein Assistent in Parkangelegenheiten sein konnte. Mather wiederum ernannte 1915 den erst 25-jährigen Horace M. Albright zu seinem Assistenten. Gemeinsam begannen sie den Schutzstatus der Parke in der Öffentlichkeit hervorzuheben und gleichzeitig für die Kritiker den ökonomischen Wert der unbeschadeten Natur in Form des Tourismusgeschäftes anzupreisen. Sie überzeugten Kongreßabgeordnete und einflußreiche Bürger davon, daß der Tourismus besser mit dem Naturschutzgedanken zu vereinbaren sei als jede andere  Art der Nutzung. Desweiteren versuchten sie das National-Park-System auch in der Bevölkerung populärer zu machen indem sie Artikel in Zeitschriften wie „National Geographic" und „The Saturday Evening Post" veröffentlichten.
Am 25. August 1916 erließ Präsident Woodrow Wilsen ein Gesetz, durch das der National Park Service ins Leben gerufen wurde. Fortan sollte nur noch diese spezielle Abteilung des Innenministeriums die Nationalparke leiten und für deren Erhaltung sorgen. Franklin Lane ernannte Mather zum ersten Direktor des „National-Park-Service" und Albright zu seinem Stellvertreter. In einem von Lane  gebilligten politischen Brief wies Mather noch einmal auf die zweigeteilte Bestimmung der Parke zur Erholung und zum Schutz der Natur hin. Er verlangte daß das System ständig erweitert werden und der Standard nie gesenkt werden sollte.
Bis in die 20er Jahre diese Jahrhunderts lagen alle Nationalparke nur im westlichen Teil der USA, da dieser Bereich zu diesem Zeitpunkt am wenigsten ökonomisch genutzt wurde und dadurch noch ausreichend unveränderte Natur zur Verfügung stand. Erst 1926 wurde damit begonnen auch Parke in den östlichen Gebieten auszuweisen. Unmittelbar nach Franklin D. Roosevelts Amtsantritt als Präsident übergab er die ebenfalls existierenden und bis dahin eigenständigen und von der Armee betreuten „Military Parks" in die Obhut des National-Park-Systems.
Während der Weltwirtschaftskrise rief Roosevelt ein Programm ins Leben, das tausende junger Männer unter der Verwaltung des CCC (Civilian Conservation Corps) einstellte, um die Parke zu schützen, zu renaturieren und die Infrastruktur zu verbessern. Viele dieser Männer wurden nach der Weltwirtschaftskrise weiterbeschäftigt und bildeten die ersten Park Ranger.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurden die Parke von einer Reisewelle überrascht, dem sie teilweise nicht gewachsen waren.  Daraufhin beschloss im Jahre 1956 der Direktor des National Park Service, Conrad L. Wirth, die Mission 66, ein 10 Milliarden U.S. Dollar umfassendes, 10 Jahre andaurndes Programm zur Errichtung von Visitor Centern, Ausstellungen und allgemeiner Verbesserung der Infrastruktur. Bereits 1960 bestanden 56 Visitor Center und es wurden dem NPS während der 10 jährigen Laufzeit der Mission 66, mehr als 50 neue Parke zugeordnet. 1963 erschien ein wissenschaftlicher Bericht unter Leitung von A. Starker Leopold der forderte, die ökologischen Zusammenhänge in den Parks zu verstehen, zu schützen und an die Bevölkerung weiterzugeben. Bis heute versucht der NPS diese Forderung  zu erfüllen und trotzdem gleichzeitig Raum für die Erholung der Bevölkerung vorzuhalten.
Der NPS verwaltet zu Zeit 370 Gebiete in den gesamten USA einschließlich Hawaii und Alaska.
 

 2 Abgrenzung des Betrachtungsgebietes Colorado Plateau

Näher betrachtet wird im Folgenden der Naturraum des Colorado Plateaus. Alle beschriebenen Nationalparke liegen in diesem Gebiet und weisen interessante, aber dennoch unterschiedliche geologische Besonderheiten auf.
Die Grenzen des Colorad Plateaus lassen sich folgendermaßen definieren:
* Im Norden: Die Uinta Mountains an der Grenze zwischen Utah und Wyoming
* Im Süden: Der Mogollen Rim in Arizona
* Im Westen: Die Waswatch Range in Utah
* Im Osten: Die Rocky Mountains von Colorado und New Mexico
 
 

3 Geologische und geomorphologische Entwicklungsgeschichte des Colorado Plateaus

3.1 Einführung

Der Staat Utah liegt heute weit von der Küstenregion des Amerikanischen Kontinents entfernt. Trotzdem zeigt die Landschaft Spuren, die normalerweise nur an tektonischen Plattengrenzen, d.h. im speziellen an Subduktionszonen anzutreffen sind,  wie z.B. Orogenese, Vulkanismus, eindringen von Intrusivgestein, Pressung, Faltung und Zerrung .Zurückzuführen ist dies auf die wechselhafte Entwicklungsgeschichte, die in diesem Bereich seit dem Präkambrium stattgefunden hat.
 

3.2 Einordnung in die Erdzeitalter

3.2.1 Präkambrium und Paläozoikum

Während des Präkambriums und zu Beginn des Paläozoikums lag die tektonische Platte, auf der sich das betrachtete Gebiet befindet, parallel zum Äquator entlang einer Linie die heute der Interstate 15 Highway markieren könnte und die zu der Zeit die Plattengrenze war.
Südlich dieser Grenze auf dem damaligen Kontinentalschelf wurden nur dünnschichtige marine Sedimentationsschichten abgelagert.
Durch das Auseinaderdriften der tektonischen Platten, begann sich die Platte die nun langsam zur Nordamerikanischen Platte wurde, langsam mit dem Uhrzeigersinn zu drehen, was dazu führte, daß die ehemals Ost-West ausgerichtete Vergleichslinie der heutigen Interstate 15 nun in Nord-Süd Richtung verläuft.
Durch erste Kollisionen der sich langsam abspaltenen Platte mit anderen tektonischen Kleinplatten begann eine erste Orogenese.
In dem Bereich der heute Süd-Ost Utah entspricht, bildete sich während des späten Paläozoikums eine erste Beckenlandschaft, der der Name „Paradox Basin" gegeben wurde. Dieses füllte sich mit Erosionsprodukten aus den umgebenden Hügeln und es kam außerdem zu Ablagerungen von Salz, Gips und Pottasche.
 

3.2.2 Mesozoikum

Während des frühen Mesozoikums befand sich die Platte auf der gleiche geographischen Breite wie heute die Sahara. In vergleichbaren Wüsten kam es zu äolischer Dünenbildung und zur Ablagerung mächtiger Sandschichten, die im Verlauf der späteren Entwicklungsgeschichte zu Sandsteinschichten  verdichtet wurden.
Aus dem mittleren Mesozoikum wurden Sedimentschichten aus Marschen, Flußüberschwemmungsgebieten und Ablagerungen aus flachen Meeren gefunden.
Im späten Mesozoikum begann die Gebirgsbildung der „Sevier Mountains" im Westen des Untersuchungsgebietes, mit der Folge, daß erneut Erosionsprodukte wie Flußschotter, Sand und Ton aus den entstehenden Bergen in das Becken geschwemmt und dort abgelagert wurden.
Ausgelöst wurde die Orogenese durch die Kollision der  Nordamerikanischen Platte mit der Pazifischen Platte und mit einigen  damals existierenden Mikrokontinenten, die hauptsächlich aus Vulkanen bestanden.
Während diese Gebirgsbilungsprozesses drang das Meer noch einmal bis in den Betrachtungsraum vor und lagerte Schlamm, Sand- und Kalkstein ab. Zu dieser Zeit muß es an der flach abfallenden Küste auch zur Bildung von Lagunen und Sümpfen gekommen sein, da sich in den abgelagerten Schichten teils sehr ertragreiche Kohlelagerstätten befinden.
 

3.2.3 Känozoikum

Zu Beginn des Känozoikums (Neozoikum) begann die Gebirgsbildung der Rocky Mountains wie wir sie heute verstehen, die sog. „Laramide Orogenese".
Während dieser Zeit wurde die Verbindung zwischen dem Europäischen, dem Afrikanischen und dem Nordamerikanischen Kontinent vollständig unterbrochen. Es bildete sich eine See-Becken-Landschaft mit zahlreichen Seen zwischen den entstehenden Rocky Mountains im Osten und den Bergen in Central Utah. In einigen Gebieten wurde während dieser Zeit bis heute sehr gut erhaltene Fossilien abgelagert.
Im Tertiär, vor 40 Millionen Jahren, kam es am Rande dieser Seen-Becken-Landschaft durch entstehende Risse in der Erdkruste vermehrt zu Vulkanismus.
13 - 16 Millionen Jahre vor heute  wurde das Gebiet durch die Larimide Orogenese bis auf eine Höhe von ca. 3000 m über dem Meeresspiegel gehoben. Durch die ungeheuren aufkommenden Spannungen während der Hebung entstanden zahlreiche Flexuren, Brüche und Verwerfungen, die der sofort einsetzenden Erosion gute Ansatzmöglichkeiten boten.
Durch unterschiedliche Gesteinshärten und Verwitterungsresistenzen der einzelnen Schichten schritt der Erosionsprozeß unterschiedlich schnell voran,  was die Bildung der „Grand Staircase" initialisierte.
 

3.3 The Grand Staircase

Bei der Grand Staircase handelt es sich um ein durch Erosion und Canyonbildung teilweise stark abgetragenes, leicht in Richtung Süden einfallendes Schichttafelland, dessen Begrenzung im Norden der Bryce Canyon National Park und im Süden der Grand Canyon National Park bilden. Das Gebiet ist durchzogen von Tafelbergen (Mesas).
Von Unten nach Oben gesehen, bildet die Talsohle des Grand Canyons den Beginn der ersten Stufe. Die oberste Schicht im Grand Canyon ist gleichzeitig die unterste Schicht im Zion National Park, während die oberste Schicht im Zion National Park wiederum die unterste Schicht des Bryce Canyon National Parks repräsentiert. Die oberste Schicht des Bryce Canyon schließlich bildet das obere Ende der Treppe. Alles was darüber absedimentiert wurde ist seit dem abgetragen worden. Die treppenartige Oberflächenstruktur reicht somit von 730 m ü.M. am Grand Canyon bis auf über 3000 m ü.M. Rand des Bryce Canyon.
Recent findet keine weitere Gebirgsbildung statt, da sich der Südwestrand der Nord-amerikanischen Platte von einer Subduktionszone in eine Gleitzone gewandelt hat.
 

3.4 Entwässerungssystem

Die beiden einzigen entwässernden Flüsse in beschriebenen Gebiet sind der Green River und der Colorado River, die im Canyonlands Nationalpark in der Nähe von Moab, Utah zusammenfliessen.
Durch die langsame Hebung des Gebietes, besonders während der letzten 10 Millionen Jahre, hatte der Fluß genug Zeit sich langsam in das Gestein einzuschneiden in sich immer wieder ändernden Mäandern. Die meisten faszinierenden Landschaftsformen sind auf diese nicht mehr durchflossenen Altmäander zurückzuführen.


4 Naturräumliche Einordnung

4.1 Klimazonale Einordnung

Das Gebiet des Colorado-Plateaus ist grundsätzlich der Great Basin Desert zuzuordnen, dessen Ausbreitungsgebiet sich zwischen der Nevada-Cascaden-Kette und den Rocky Mountains befindet.
Damit ist die Great Basin Desert die größte Wüste auf dem Nordamerikanischen Kontinent. Es handelt sich hierbei um eine Hochwüste, die als „cold"  oder „cool desert" bezeichnet wird. Im Gegensatz dazu werden die Mojave, Sonora und Chihuahua Wüsten als „hot deserts" oder „Mexican desert" bezeichnet.
Zu begründen ist diese Einteilung damit, daß die dominierende Pflanzen- und Tierwelt der beiden Wüstenarten sich voneinander unterscheiden. So ist in der „cold desert" aufgrund der nördlicheren Lage und der größeren Meereshöhe im Gegensatz zur „hot desert" eine Fauna und Flora anzutreffen, die keine subtropische Abstammung vorweisen kann. Außerdem ist es in der „cold desert", wie der Name schon sagt, im Jahresmittel um einige Grad kälter als in der „hot desert".
Die Höhen der Great Basin Desert liegen mindestens über 1000 m ü. NN, befinden sich aber größtenteils im Bereich zwischen 2300 und 3000 m ü. NN.  Die jährliche Niederschlagsmenge beträgt etwa 170 bis 300 mm pro Jahr und fällt im Winter überwiegend als Schnee. Dennoch handelt sich um ein semi-arides Gebiet, in dem im Jahresmittel die Verdunstung höher ist als der Niederschlag.
Aufgrund der teilweise stark abweichenden Höhen des Gebietes und der starken Zerklüftung durch Canyonbildung, können regional und lokal sehr unterschiedliche Klimabedingungen auftreten. In bestimmten kleinräumigen Teilbereichen führt diese horizontale Zonierung dazu, daß diese Bereiche nicht mehr als Wüstenklima bezeichnet werden können. So sind in den höher gelegenen Gebieten teilweise Klimata anzutreffen, die vergleichbar mit denen im Süden der Kanadischen Rocky Mountains sind.
 

4.2 Vegetation

Die Quantität der Vegetation ist in der gesamten Great Basin Desert eher gering, wenngleich eine größere Anzahl an Pflanzen vorhanden ist, als es auf den ersten Blick erscheint.
Vorkommende Pflanzen verfügen über die Möglichkeit auch während einer längeren Trockenperiode genug Wasser zu speichern, um nicht zu Grunde zu gehen. Sie besitzen in der Regel nur wenige Blätter, wodurch die Verdunstung aus der Pflanze vermindert wird, außerdem haben die meisten Pflanzen ein sehr weitverzweigtes und sehr langes Wurzelwerk, wodurch die Wasseraufnahme aus dem Boden stark vereinfacht wird. Die Mehrzahl der Wüstenpflanzen blühen nur während einer sehr kurzen Periode im Frühjahr, kurz nach starken Regenfällen.
Hauptsächlich vorkommende Pflanzen sind: Sagebrush- und Blackbrush Büsche, Shadscale, Mormon Tea, Cliff Rose, Cootonwood und Greasewood. Die horizontale Verteilung des Gebietes macht sich hier stark bemerkbar. So kommen in den höheren Lagen z.B. Weiss- und Blautannen,  verschiedene Kiefernarten, Aspen und Fichten vor, während in klimatisch besonders geschützten Gebieten auch einige wenige Yukka Palmen und eine sehr geringe Anzahl verschiedener Kakteen anzutreffen sind.
 

4.3 Tierwelt

Auch das Vorkommen unterschiedlicher Tierarten unterliegt der horizontalen Gliederung des Gebietes in unterschiedliche Lebensbereiche.
In den Tälern findet man in den Flüssen natürlich Fische und an den Ufern die Tiere, die einen erhöhten Bedarf an Wasser haben, wie z.B. Wild. In den mehr ariden Gebieten hingegen sind hauptsächlich nachtaktive und auf weniger Wasser angewiesene Tiere anzutreffen.
In den extrem hohen Lagen waren bis zur Ausrottung durch die vorrückende weiße Bevölkerung sogar Grizzly Bär, Wolf und Puma stark vertreten, heute leben dort nur noch Kojote, Steinadler und vor allem Nagetiere wie das Squirrel.
 

4.4 Die Kryptobiotische Kruste

Eine Besonderheit, auf die in jedem Nationalpark dieser Region hingewiesen wird, stellt die Cryptobiotische Kruste dar.
Der  ehemals als kryptogamisch bezeichnete dunkelbraune, höckrige und verkrustete Überzug des Bodens besteht aus der Zyanobakterie, sowie Algen, Schwämmen und Flechten. Er schützt den Boden vor Erosion, saugt Feuchtigkeit auf und stellt Stickstoff und andere Nährstoffe bereit, die den nachfolgenden Pflanzen die Grundlagen für eine Ansiedlung bieten.
 

5 Vorstellung der einzelnen Nationalparke

5.1 Der Arches Nationalpark

5.1.1 Räumliche Einordnung

Der Arches Nationalpark befindet sich 5 Meilen (ca. 8 km) nördlich von Moab/ Utah.
Er ist hauptsächlich durch eine ca.30 km lange Parkstraße mit vielen Aussichtspunkten und zahlreiche Wander- und Jeepwege erschlossen.
Er grenzt ein kurzes Stück an den Colorado River und liegt nur etwa 25 Meilen von der Island in the Sky Area des Canyonlands Nationalparks entfernt.
Die Größe des Schutzgebietes beträgt ca. 29350 ha und befindet sich in einer Höhenlage von meist über 1500 m. ü. M.
 

5.1.2 Geschichte

Aufgrund der Undurchdringlichkeit und der Unfruchtbarkeit des Arches und des Canyonlands Nationalparks lebten in der  Region vor Ankunft der Weissen nur wenige Indianer. Sie bevorzugten hauptsächlich Siedlungsgebiete in der Nähe der Flüße, da der Boden hier erheblich fruchtbarer und damit primitiver Ackerbau möglich war.
In beiden Parks sind Fundorte mit sehr gut erhaltenen Indianerzeichnungen an den Felswänden und einige nicht so gut erhaltene Ruinen die ebenfalls in die Felswände gebaut wurden, zu sehen.
Die ersten Weissen in dem Gebiet waren wahrscheinlich Reisende auf dem „Old Spanish Trail", die in der Nähe der Stelle des heutigen US Highway 191 mit Ihren Maultieren den Colorado überquerten.
1855 gründeten Mormonen aus Salt Lake City eine Mission, wurden aber von den Ute Indianern vertrieben, so daß eine erste dauerhafte Besiedlung erst Ende der 1870er Jahre erfolgen konnte. Auch diese Besiedlung umfassste jedoch nur eine geringe Anzahl an Mormonen-Missionaren und deren Familien.
Erst Anfang des 20 Jahrhunderts begann ein langsame Besiedlung des Gebietes durch Viehzüchter.
Mit der Entdeckung von Uran im Jahre 1953 begann ein Uran Boom, der Tausende von Minenarbeiter in das Gebiet lockte.
Heute hat sich der Bereich, vor allem die Stadt Moab, zu einem Touristenzentrum entwickelt, das die gesamte Infrastruktur zur Versorgung von Touristen vorhält.
1929 wurde das Gebiet erstmal von Dr.J.W. Williams, einem Mitglied des Moab Lions Club erfasst.
Frank Wadleigh ein Manager der Denver Rio Grande Railroad besuchte das Gebiet des Arches Nationalparks in den 20er Jahren dieses Jahrhunderts. Er war so begeistert, dass er umgehend den Direktor des Nationalpark Services, Stephen T. Mather kontaktierte und Ihn dazu bewegte, das Gebiet President Hoover als National Monument vorzuschlagen. Dieser war einverstanden und erklärte Teile des heutigen Parks 1929 zum National Monument. Die Erweiterung zum National Park wurde 1971 von Richard Nixon vorgenommen.
Der Canyonland Nationalpark wurde noch während des, nun aber schon abflauenden Uran Booms 1964 von Präsident Lyndon B. Johnson zum Nationalpark erklärt.
1971wurde der Arches Nationalpark  zum Nationalpark erklärt.
Beide Gebiete haben im Laufe Ihrer Entwicklung Vergrößerungen durch unterschiedliche Präsidenten erfahren.

5.1.3 Hauptattraktionen

Die Hauptattraktion des Parks sind die Naturbögen, die sog. Arches. Weiterhin sind Türme (tower), balancierende Felsblöcke (balanced rocks) oder auch Hoodoos genannt und steile meist söhlig geschichtete  steile Sandsteinwände (Fins) zu besichtigen.
Es befinden sich mehr als 1700 katalogisierte Arches im Park, dessen Spannweite sich zwischen einem Meter und 93 Meter bewegt. Alle Entwicklungs- und Erosionsstufen sind zu bewundern.

5.1.4 Geologische Entwicklung

Während des Paläozoikums, genauer vor ca. 300.000 Millionen Jahren wurden im Paradox  Basin  durch das Eindringen von Meerwasser und anschließender Verdunstung mehrere hundert Meter mächtige Salzablagerungen gebildet. Nachdem das Salz von darauf folgenden jüngeren Sand- und Kalksteinschichten überdeckt  worden war, begann es sich zu verdichten, plastisch zu werden und sich dadurch zu wölben und zu verlagern. Durch diese Verformungsprozesse begann sich das darüber liegende Material ebenfalls zu verformen. Da Sand und Kalkstein jedoch nicht  plastisch verformbar sind wie Salzstein, kam es zu  Brüchen, Verwerfungen und der Bildung von Kuppeln. Es entstanden schmale Sandsteinwände, die sog. Fins entlang der Brüche und Verwerfungen, die dann der Verwitterung ein gute Angriffsfläche boten.
Durch fortschreitende chemische und physikalische Verwitterungsprozesse an den wasserdurchlässigen Sandsteinschichten kam es zu einer Vergrößerung der Spalten. Dadurch wurden die Fins immer schmaler und es kam an einigen Stellen zu Durchbrüchen, die man nun als Arche bezeichnen kann. Im Laufe der weiteren Entwicklung wurden die Durchbrüche immer größer, bis sie schließlich einstürzen und einen oder mehrere Strebepfeiler stehen lassen, die dann als Türme bezeichnet werden. Aufgrund der unterschiedlichen Verwitterungsresistenzen der einzelnen Sandsteinschichten werden  unterschiedliche Schichten unterschiedlich schnell erodiert. Das führt dazu, das die obere,  jüngere Schicht oft noch in größerem Maße vorhanden ist als die untere, ältere, was das Phänomen der Ballancierenden Felsblöcke ausmacht.
Die meisten Arches im Park bestehen aus dem lachsfarbenden Entrada Sandstein und dem ockerfarbenen Navajo Sandstein.
 

5.2 Der Canyonlands Nationalpark

5.2.1 Räumliche Einordnung

 

Der Canyonlands Nationalpark liegt Südwestlich von Moab/Utah und folgt dem sowohl dem rezenten als auch dem historischen Gerinnebett des Colorado Rivers.
Der Green River und der Colorado River fließen im Park zusammen.
Der Park gliedert sich durch die Vorgaben des Green- und des Colorado Rivers in drei Teilgebiete, die alle über seperate und weit voneinander entfernte Parkeingänge zu erreichen sind.
Der Island In The Sky Bereich und der Needles District liegen auf der Ostseite des Colorado Rivers und sind von Moab aus zu erreichen, während der Maze District auf der Westseite des Colorado Rivers liegt und nur über eine Jeepstrasse zu erreichen ist.
Die Größe des sehr unzugänglichen Nationalparks beträgt ca. 135.000 ha und findet seine Verlängerung in der Glen Canyon National Recreation Area, die dann wiederum in den Grand Canyon Nationalpark übergeht. Auf diese Art und Weise untersteht der gesamte Flußlauf des Colorado River dem U.S. Department of Interior.
 

5.2.2 Geschichte

(siehe 4.1.1 )

5.2.3 Hauptatraktionen

Der Canyonlands Nationalpark besteht aus tausender steiler Canyons, die das ehemalige Gerinnebett des Colorado Rivers repräsentieren.
Die Zerklüftungen hinterlassen einen ungeheurer Eindruck von der Kraft die der Erosionskraft die der Colorado River einmal gehabt hat.
Desweiteren sind eine geringe Anzahl Arches und ein Salzdom zu bewundern.
 

5.2.4 Geologische Entwicklung

Im Parkgebiet liegen die Abgelagerten Schichten nahezu söhlig. Der Colorado River hat sich antezendent in die Sedimente eingeschnitten und mehrfach während verschiedener Hebungsphasen seinen Flußlauf verändert.
Die Tiefe der steil abfallenden Canyons beträgt teilweise mehr als 600 Meter.
Die oberste Schicht besteht aus Navajo Sandstein und die unterste Schicht in der Talsohle des Canyons reicht bis fast an die Paradox Salzstein Formation heran. Damit beträgt die Difffferenz zwischen der obersten und der untersten Schicht fast 300 Mio. Jahre
 

5.3 Der Grand Canyon Nationalpark

5.3.1 Räumliche Einordnung

Der Zugang zum Grand Canyon Nationalpark ist über zwei Seiten möglich. Es gibt den besser bekannten South Rim, der von Flagstaff/ Arizona ca. 78 Meilen (125 km) entfernt ist und das sog. Grand Canyon Village beherbergt und den weniger bekannten North Rim, der von Kanab/ Utah aus zu erreichen ist. Beide Canyonränder sind Luftlinie nur etwa 10 Meilen (16 km) auseinander, möchte man sie jedoch über Straße erreichen, sind es 215 Meilen (344 km).
Die Grenze zwischen Arizona und Utah verläuft unweit nördlich des Nationalparks.
Die Canyonränder befinden sich in einer Höhenlage von etwa 2100 m.ü.M., während das aktuelle Gerinnebett des Colorado Rivers bei etwa 700 m.ü.M. liegt.

5.3.2 Geschichte

Indianer bevölkern das Gebiet des heutigen Nationalparks seit etwa 1000 v.Chr.. Es wurden über 2000 prähistorische Indianerstätten im Canyon gefunden.
Die ersten weissen Entdecker waren 12 spanische Kavaleristen unter Führung des spanische Konquistadors Vazques de Coronado die mit Hilfe der Hopi Indianer auf der Suche nach Gold 1540 an den South Rim des Grand Canyon gelangte. Sie versuchten  4 Tage einen Weg in den Canyon zu finden und gaben dann entäuscht auf. Auch danach kamen spanische Soldaten an den Grand Canyon, zogen aber immer schnell wieder ab, da sie das Gebiet für zu lebensfeindlich hielten.
1858 wurde das Gebiet von Lietenant Ives und einem Team aus Kartographen und Geologen erstmals wissenschaftlich erforscht.
Der teilnehmende Geologe Dr.J.S. Newberry benannte ein Fossil Brachiopod nach dem Expeditionsleiter Productus Ivesii.
Die erste Expedition auf dem Fluß wurde unter Leitung von Major John Wesley Powell, einem Bürgerkriegsveteran der einen Arm verloren hatte, 1869 durchgeführt. Sie starteten auf dem Green River und anschließend auf dem Colorado River und kamen nach einer sehr gefährlichen Fahrt in Holzboten durch völlig unbekannte und unerforschte Schluchten nach ca. 84 Tagen im Gebiet des heutigen Grand Canyon an. Nach zwei weiteren Wochen erreichten sie wohlbehalten das Ende des Canyons. Major Powell gründete das US Geological Survey und das Bureau of American Ethnologie und führte 1871/72 weitere Expeditionen durch, die wichtige wissenschaftliche Erkenntnisse über das Gebiet brachten.
Die erste Touristenunterkunft wurde 1885 von John Hance, einem Bergmann und Geschichtenerzähler eröffnet. Er baute zwei Wege, die in den Canyon führten.
Zwischen 1885 und 1910 versuchten Prospektoren dem Canyon etwas Gold -, Eisen und Uranerz abzugewinnen, scheiterten aber an der  geringen Produktivität.
1901 wurde eine Eisenbahnlinie fertiggestellt, die zu einem wahren Touristenboom führte. Daraufhin wurden 1905 verschiedene kommerzielle Einrichtungen wie Hotels und Restaurants für Touristen fertiggestellt, die heute noch im Grand Canyon Village vorzufinden sind.
1908 wurde der Grand Canyon zum Nationalpark erklärt.
 

5.3.3 Hauptatraktion des Parks

Ebenso wie im Canyonlands Nationalpark ist im Grand Canyon der Colorado River und die von Ihm geschaffene Erosionsform die Hauptattraktion. Der steile Canyon, der zwischen 200 m und 30 km breit ist gibt spektkuläre Ausblicke auf Felsklippen, Plateaus, Tafelberge und den Colorado River frei. Außerdem sind einige historische Indianerbebauungen zu besichtigen.
 

5.3.4 Geologische Entwicklung

Die geologische Entwicklung des Gebietes stimmt mit der des gesamten Plateaus überein. Der Gand Canyon bildet die unterste Stufe der Grand Staircase. Die Canyounwände zeigen söhlig aufeinanderlagernde Schichten, die vom Vishnu Schiefer aus dem Präkambrium (ca .1,5 Milliarden Jahre vor heute) auf der Talsohle bis zum Kaibab Kalkstein am Canyonrand (ca. 220 Mio. Jahre vor heute) reichen. Auffällig dabei ist eine Diskordanz mit einer Schichtlücke von 500 Mio. Jahren, die sich unmittelbar über der Tahlsohle, genauer zwischen dem Vishnu Schiefer und dem Tapeats Sandstein befindet. Offensichtlich ist es während der ersten Orogenese des Gebietes im Präkambrium zu großflächigen Erosionen gekommen. Die oberste Schicht im Grand Canyon ist der Kaibab Kalkstein.
 

5.4 Bryce Canyon Nationalpark

5.4.1 Räumliche Einordnung

Der Bryce Canyon Nationalpark liegt unweit der Stadt Panguitsch (indianisch für „grosser Fisch") in der süd-westliche Ecke Utahs.
Erschlossen ist das Gebiet durch eine 1934 vom Civilian Conservation Corps erstmals ausgebaute Straße, die direkt am Canyonrand entlang führt und zahlreiche Wanderwege, die in den Canyon hinabführen.
Der Park umfasst heute eine Größe von 35835 ha und die Canyonkante liegt auf einer Höhe zwischen 2438 m.ü.M. und 2743 m.ü.M.
 

5.4.2 Geschichte

Auch im Gebiet des Bryce Canyon siedelten seit etwa 1200 Jahren Indianer. Sie nutzten das Gebiet zum jagen und fischen, siedelten aber in den wärmeren Tälern der Umgebung. Die Paiute Indianer nannten das Tal: „Rote Felsen, die wie Männer in einer schalenförmigen Schlucht stehen".
Seit ca 1870  nutzte die Kanarra Cattle Company das Gebiet zum Grasen ihrer Rinder. 1875 zog der Mormone Ebenezer Bryce, ein Schottischer Immegrant in das Gebiet und war damit der erste weisse Siedler. Bryce war ein sehr pragmatischer Mann und antwortete auf die Frage nach dem Canyon: Es ist ein höllischer Platz ein Rind darin zu verlieren.
1920 wurden von Ruben S. Syrett die ersten Touristenunterkünfte gebaut. Zum National Monument wurde das Gebiet 1923 von Präsident Harding erklärt und 1928 zum Nationalpark.  Richtig bekannt wurde der Nationalpark aber erst in den 30er Jahren, nachdem die Union Pacific Railroad intensiv für Ihre neu erbauten Lodgen warb und die Transportmöglichkeiten zum Bryce Canyon verbesserten.
5.4.3 Hauptattraktionen des Parks
Die Hauptatraktion im Bryce Canyon Nationalpark besteht aus den vielfältigen Gesteinsformationen die die Erosion zurückgelassen hat. Man sieht Mauern, Türme, Hoodoos, Minarette, Giebel, Natural Bridges und alle möglichen Formen, deren Deutung einem selbst überlassen bleibt.
Wenn man vom Yovimpa Point im südlichen Parkteil in südliche Richtung schaut kann man, bei Sichtweiten bis zu 200 Meilen die einzelnen Stufen der Grand Staircase erkennen.  Mit zunehmenden Abstand werden die aufgeschlossenen Gesteinsschichten immer älter.

5.4.4 Geologische Entwicklung

Der Bryce Canyon ist kein Canyon im eigentlichen Sinne. Der Paria River, der ein Zufluß des Colorado ist, hat ein hufeisenförmiges, 300 Meter tiefes Amphietheater in den Fels gewaschen .
Die Erosion schreitet in dem relativ wenig zementierten und verdichteten Sand- und Kalkstein schnell voran.
Hauptformenbildner ist der Wasatch Kalkstein, der an der Canyonkante Finnen bildet, die im rechten Winkel von der Canyonkante weglaufen. Durch geringfügig andersartige Zusammensetzung des Kalksteins verwittert der Felsen an schwächeren stellen schneller und bricht dadurch auseinander. Die zurückbleibenden Reste haben oft Turmähnliche Formen und sind meist mit einer Verwittwerungsresistenteren Cap (Kappe) abgedeckt.
Die besonders beeindruckende Rot - und Gelbfärbung der Gesteinschichten entsteht durch eine ungewöhnlich hohe Konzentration an Eisenoxid. Purpur- und Lilafärbung des Gesteins entstehen durch Mangan.
 

5.5 Zion Nationalpark

5.5.1 Räumliche Einordnung

Der Zion Nationalpark liegt 88 Meilen (141 km) vom Bryce Canyon entfernt. Der Park ist durch zwei Eingänge auf der West- und auf der Ostseite erschlossen. Die Höhenlage beträgt ca. 1219 m.ü.M und die Größe ca. 58.400 ha. Das Tal wird vom Virgin River durchflossen, einem Fluß der im Lake Mead in den Colorado River mündet.
 

5.5.2 Geschichte

Die frühsten Zeugnisse menschlicher Lebensform im Bereich des Zion Nationalparks konnten auf das Jahr 285 n.Chr. datiert werden. Schon lange bevor die ersten weissen Siedler das Land besiedelten, gab es verschiedene Indianerkulturen, unter anderem die Anasazi und die Paiute Indianer, die die Überflutungsflächen des Virgin River beackerten.
Bereits 1776 besuchten spanische Entdecker das Gebiet, zogen aber weiter ohne Siedlungen zu hinterlassen.
1850 entsandten Mormonenführer aufgrund einer Expedition von John C. Fremont aus dem Jahre 1843/44 Siedler aus Salt Lake City in das Gebiet nahe des Zion Canyons, um Baumwolle anzubauen, die aufgrund des Unabhängikeitskrieges nicht mehr aus den Südstaten geliefert wurde. 1858 erforschte Nephi Johnson den Canyon. Ihm folgte Issak Behunin, der das Tal als ideales Farmland ansah. Wegen der unnachahmlichen Schönheit des Gebietes gaben die frühen frommen Mormonensiedler dem gebiet den Namen Zion.
1909 wurde das Gebiet zum National Monument und 1919 zum Nationalpark deklariert. Zwischen 1927 und 1930 wurde zur Verbindung des Ost- und des Westeinganges ein Tunnel in den soliden Sandstein gesprengt, der damals als ingeneurische Meisterleistung galt.
 

5.5.3 Hauptattraktionen

Im Zion sind wie in allen anderen Nationalparken der Colorado Plateau Region die formenbildenden Felsformationen zu besichtigen. Im Zion Canyon hat der Virgin River eine an einer Stelle nur 15 m breite Klamm durch den Felsen erodiert. Hier sind die Schichtpakete 305 m hoch. Außerdem ist im Park ein beginnender Felsarch zu sehen, der 200 m lang und 177 m hoch ist.
 

5.5.4 Geologische Entwicklung

Hauptformenbildner im Zion Nationalpark ist die Formation des Navajo-Sandsteins. Diese, während des Mesozoikums, genauer im Jura abgelagerte Sandsteinschicht, ist in Form von Dünen abgelagert worden. Diese Dünenform ist auch nach Jahrmillionen langer Überlagerung mit anderen Schichten noch zu erkennen.  Der Navajo-Sandstein erreicht Mächtigkeiten von bis zu 700 m und besteht zu 98 % aus Quartz; Bindemittel sind Kalcium-Karbonat und Eisenoxid. Durch unterschiedlich stark ausgeprägte Auswaschungen des rotfärbenden Eisenoxides kommt die unterschiedliche Verfärbung des Gesteins zustande.
Die unterste Schicht im Zion Park, in der Talsohle des Virgin Rivers, besteht aus der Moenkopi Formation aus dem Trias. Diese im Grand Canyon als oberste Schicht (Grand Staircase) anzutreffende Mischformation ist ca. 600 m mächtig und besteht aus Sandstein, Kalkstein, Schieferton und Gips.