Interkulturelle Kompetenz modellieren und trainieren:

Standards fÜr die Fremdsprachenlehrerausbildung

 

Lies Sercu (Leuven):

Interkulturelle Kompetenz modellieren und trainieren:
Ein Rahmen für die Lehrerausbildung


Unterricht ist mehr als Wissensvermittlung und mehr als die Förderung von sozialen Kompetenzen und Lernerautonomie: Zum schulischen Auftrag gehört auch die Erziehung zur Demokratie in einer durch eine multikulturelle und globale Orientierung gekennzeichneten Gesellschaft. Eine der wichtigsten Herausforderungen, der der heutige Unterricht sich zu stellen hat, ist diese Bildungs- und Erziehungsaufgabe konkret zu gestalten. Aber was bedeutet es konkret für Lehrerinnen und Lehrer, wenn sie interkulturelle Wissensvermittler und Erzieher zugleich sein wollen oder müssen? Wie können sie vorgehen? Welche Unterrichtsthemen sollten sie auswählen? Welche Fähigkeiten und Kenntnisse brauchen sie selbst? Das sind die Fragen, die jede Lehrerin und jeder Lehrer immer wieder zu klären hat.
Dieser Beitrag möchte einen Rahmen anbieten, den dieLehrerausbildung zur Gestaltung von Lernwegen für angehende LehrerInnen heranziehen kann. Es wird dargelegt, welche Kenntnisse, Kompetenzen, Weltanschauungen diese Lernergruppe erwerben soll, wie man LehrerInnen bei der Auswahl von geeigneten interkulturell einsetzbaren Themen unterstützen kann, welche didaktischen Verfahren ihnen zur Verfügung stehen, damit sie Fachziele und erzieherische Ziele integriert bearbeiten können, und auch wie eine Eignungsprüfung für Schulbücher und sonstige Lehrmaterialien aussehen könnte. Der Beitrag möchte auf diese Weise Ordnung und Klarheit in der mannigfaltigen und häufig diffusen Terminologie schaffen.

 

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