Licht
ins
Gehirn bringen
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Gehirnforschung:
DFG
fördert neuen Schwerpunkt mit 8 Millionen Euro
Resolving and manipulating neuronal networks in
the mammalian brain: from correlative to causal analysis
RUB
Wissenschaftler entwickeln optogenetische und bildgebende
Verfahren
Ziel
des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) neu
etablierten Forschungsschwerpunkts ist es, Interaktionen
zwischen einzelnen Nervenzellen und deren Einfluss auf
Netzwerkaktivitäten im Gehirn zu untersuchen. Im Zentrum der
Forschungsprojekte stehen Fragen nach Beziehungen zwischen den
komplexen Prozessen innerhalb neuronaler Netzwerke und deren
Auswirkung auf Verhaltensleistungen.
Auf
Seiten der RUB sind die Arbeitsgruppen um Prof. Dr. Stefan
Herlitze (Lehrstuhl für Allgemeine Zoologie und Neurobiologie)
und PD Dr. Dirk Jancke (Optical Imaging Group, Institut für
Neuroinformatik) beteiligt. In unserem Projekt untersuchen wir
den Einfluss von Serotonin, einem wichtigen Botenstoff, der
Emotionen und Gedächtnisleistungen im Gehirn vielfältig
beeinflusst. Dysfunktionen in der Regulation von Serotonin
spielen eine zentrale Rolle bei der Entstehung
neurophysiologischer Erkrankungen wie Migräne und Depression.
Insgesamt erhielten 12 Forschergruppen aus Deutschlands
Universitäten und Max-Planck Instituten den Zuschlag zur
Förderung. Insbesondere sollen in den nächsten Jahren neue
Methoden entwickelt werden, um Gehirnaktivität gezielt zu
beeinflussen und resultierende Netzwerk-Dynamiken zu verstehen.
Im
neuen Forschungsschwerpunkt (SP 1665) sind deutschlandweit
Forschergruppen gebündelt, die in Form von
„Troika“-Kollaborationen Werkzeuge zur Manipulation von
Gehirnaktivität, deren Visualisierung durch bildgebende
Verfahren sowie deren Erfassung in mathematischen Modellen
entwickeln.
Zusammen
mit Kollegen der Universität Osnabrück planen wir Wechselwirkungen
in sensorischen Gehirnarealen, als auch deren Einfluss auf
motorische Handlungen zu untersuchen. Insbesondere wollen wir
die Wirkung serotonerger Modulation auf visuelle und
somatosensorische Informationsverarbeitung erforschen.
Wahrnehmung und Motorik werden durch emotionale Faktoren wie
Motivation, Ärger, Furcht oder Aufmerksamkeit beeinflusst. Es
besteht nur wenig Wissen darüber, wie sich Gehirnaktivitäten
während serotonerger Modulation verändern und wie über diese
Modulation wichtige Kenngrößen motorischen Verhaltens wie
Antizipation, Adaptation und Lernen beeinflusst werden.
Serotonin wurde dabei als ein wichtiger Transmitter
identifiziert, der emotionale Kontexte und Verhalten
moduliert.
Im
Projekt werden mittels optogenetischer Methoden serotonerge
Nervenzellen gezielt aktiviert oder deaktiviert. Zudem verwenden
wir ein neues bildgebendes Verfahren, das die Veränderung von
Nervenzellaktivität in Millisekunden über größere Bereiche des
Gehirns erfasst. Mit dem kombinierten Einsatz beider auf Licht
basierenden Methoden können wir einerseits die
Aktivität ausgewählter Nervenzelltypen kontrollieren und andererseits deren
Auswirkung auf das neuronale Netzwerk in Echtzeit darstellen.
In
Kooperation mit Prof. Dr. Peter König, Universität Osnabrück,
sollen die Ergebnisse zur Entwicklung neuer Modelle für die
serotonerge Modulation visueller sensorischer Gehirnprozesse und
deren Einfluss auf die Koordination von Bewegung führen.
Kontakt:
PD
Dr. Dirk Jancke
Optical
Imaging
Group
Institut
für
Neuroinformatik
Ruhr-Universität
Bochum
D-44780 Bochum
Tel: +49 234 32 27845
Email: dirk.jancke@rub.de
Web:
http://homepage.ruhr-uni-bochum.de/Dirk.Jancke/
Prof. Dr. Stefan Herlitze
Allg.
Zoologie
und Neurobiologie
Ruhr-Universität
Bochum
D-44780 Bochum, Germany
Tel.: +49 234 32 24363
Email: stefan.herlitze@ruhr-uni-bochum.de
Web: http://www.ruhr-uni-bochum.de/neurobiol/index.html.de
Prof.
Dr.
Peter König
Institut
für
Kognitionswissenschaft
Universität
Osnabrück
Albrechtstr.
28
D-49076
Osnabrück
Tel.:
+49
541 969 2399
Email: pkoenig@uni-osnabrueck.de
Web: http://cogsci.uni-osnabrueck.de/~NBP/
Weitere
Informationen:
VSDI-Imaging http://aktuell.ruhr-uni-bochum.de/pm2011/pm00089.html.en
Optogenetics http://www.spp1665.de/