Anderthalbmal schreiben, zwei Abschlüsse
 

Seit 1998/99 besteht für Bochumer Studenten die Möglichkeit den niederländischen Abschluss "Doctorandus (Drs.)" neben dem deutschen (M.A. oder Staatsexamen) in den Fächern Germanische Linguistik, Germanische Mediävistik, Neuere Deutsche Literaturwissenschaft, Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft und Sprachlehrforschung sowie Deutsch für Sek. I/II  zu erwerben. Dem liegt das Abkommen zwischen den Universitäten Bochum (RUB) und Utrecht (UU) zugrunde. In den Niederlanden anfallende Studiengebühren werden den deutschen Studenten zurückerstattet.
 

Voraussetzungen

Für die Austauschstudenten gelten zwar nicht die strengen Sprachanforderungen, die sonst an Ausländer an niederländischen Unis gestellt werden, doch Sprachkenntnisse sind der Schlüssel zu einem fremden Land, den "Eingeborenen" und damit zum Erfolg! Wer die Niederländisch-Sprachkurse, die an der RUB angeboten werden der Reihe nach besucht, sollte drei Semester vor dem Austausch beginnen. Man kann durch intensives Training (Email-, Video-, Face-to-face-Tandem, paralleler Besuch mehrerer Kurse) auch schneller das benötigte Niveau des dritten Kurses Niederländisch erreichen.
    Für Utrecht reicht ein Sprachzeugnis, dass die Dozenten in Bochum ausstellen können, im Übrigen finden die meisten Germanistik-Kurse auf Deutsch statt. Für Magisterstudenten ist es eventuell möglich, das Studium ohne Magisterprüfungen in den Nebenfächern, das heißt ausschließlich im Hauptfach zu machen. Für die neuen Studienordnungen muss diese Frage erst noch geklärt werden.
 

Studium in Utrecht

Wer bereits Niederländisch spricht muss spätestens im Juni beginnen zu organisieren um am folgenden Studienjahr ab Oktober teilzunehmen, so dass er sich etwa 15 Monate später "Doctorandus" nennen darf. Auch wenn dies einfach klingt, heißt es, dass man ein ganzes Jahr am regulären Unibetrieb teilnimmt, in jedem der fünf Unterrichtsblöcke à zwei Monate je eine Seminararbeit verfasst und nebenher seine "doctoraalskriptie" (= Staats-/Magisterarbeit) - auf Deutsch - schreibt. Diese
wird von einem niederländischen Dozenten betreut und von einem Bochumer Prüfer ko-korrekturgelesen.
    Eine andere Möglichkeit besteht darin, nur ein Semester aus dem deutschen Universitätsbetrieb auszusteigen und in Utrecht drei Blöcke à zwei Monaten zu besuchen. In dieser Zeit nimmt man intensiv an Seminaren teil und erwirbt 24 Studienpunkte. Die Arbeit (16 Studienpunkte) schreibt man später und muss evtl. ein paar mal nach Utrecht pendeln um mit dem Betreuer in Kontakt zu bleiben.
    Leider ist es nicht so, dass man mit seinem holländischen Abschluss auch den deutschen erworben hätte! Zurück in Bochum muss man noch die Prüfungen absolvieren, die außer der Arbeit verlangt werden. Wenn man diese dann endlich hinter sich hat, hat man wirklich zwei Diplome mit einem Studium erreicht.
 

Weitere Informationen
 
Niederländisch an der RUB:  Birgitta Bexten  GB 3/33, Tel. (Büro): 32-22582
Formalia an der RUB: Berndt Volkmann (Kustos) GB 4/40, Tel.: 32-28563
Sprechstunde: Mi. 16-18, Do. 10-12
Formulare und Info zu möglichen Stipendien: Akademisches Auslandsamt Bochum,  FNO 1/ 171-186
Ansprechpartner an der UU: Prof. Dr. Wolfgang Herrlitz
Website der UU  http://www.uu.nl
Detaillierte Informationen zum Aufenthalt in Utrecht: Utrechts elektronisch Dagboek (in het Nederlands)

Georg Verweyen
 
 

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