Fisch     Gedanken über Gott und die Welt
aus einer Reihe von Aufsätzen, Kapiteln, Predigten, die helfen sollen, über Gott groß zu denken und ihm ganz zu vertrauen und bescheiden zu denken über den Menschen und seine Fähigkeit, von sich aus Gott und die Welt zu erkennen, mit interessanten Ansätzen, biblische Texte neu zu verstehen.

    Themenübersicht:

      1. meine Grundlagen
      2. mein Weltbild
      3. die Bibel als das Wort Gottes
      4. die Bultmann Schule: historisch kritische
          Forschung und existentiale Interpretation
      5. Gotteslehre: trinitarischer Glaube,
          nicht trinitarischer Gott
      6. Schöpfung, Staunen und Wunder
      7. Menschwerdung und Jungfrauengeburt
      8. Endzeit und was dann ?
      9. Charakterveränderung (Frucht des Geistes),
          Gebet, Geist, Gaben und Gemeinde

    Kapitel 1:     meine Grundlagen

"Es geht nichts über eine gute Halb- oder Einbildung." Diesen Satz meines Englischlehrers an der Kollegschule in Düsseldorf, Egon Franke, mit seiner liebenswerten Ironie habe ich gut behalten. Er besagt, dass oberflächliches Wissen eingebildet machen kann. Der Einbildung fehlt jeder Realitätsbezug. Tiefes Wissen macht bescheiden und führt zur Erkenntnis und zum Anerkennen der Grenzen meines Erkennens und ist verbunden mit Herzensbildung.

In diesem Sinne will ich meine Leserinnen und Leser auf einen Weg führen, der mir in vielen Jahren neue Erkenntnisse über Gott und die Welt gebracht hat. Ich will dabei vorurteilsfrei Fragen stellen und nach Antworten suchen. Dabei nehme ich gerne Anregungen auf, werde sie gewissenhaft prüfen und bei Überzeugung übernehmen. Ich will niemand überreden, aber Einsichten wecken und überzeugen. In unserem Schulsystem wollte ich nicht Lehrer werden, weil ich nur weitergeben will, wovon ich selbst ganz überzeugt bin. Was ich hier weitergebe, entspricht meiner innersten Überzeugung und erfreut mein Herz. Deshalb werde ich weitgehend in der Ich-Form reden, bin aber überzeugt, dass meine Erkenntnisse von allgemeiner Bedeutung sind. Meine Aussagen sollen an der Bibel gemessen werden. Dabei habe ich Grundsätze, sie zu verstehen, auf die ich später noch eingehe.

Bevor ich mein Weltbild vorstelle, will ich erklären, was ich unter einem Weltbild verstehe. Ein (mathematisch - physikalisches) Weltbild ist ein Modell, das es mir erlaubt, Vorgänge zu verstehen und deren Ablauf vorherzusagen. Es ist so gut, wie es diese Aufgabe erfüllt. Dabei erhebt es keinerlei Anspruch, die Realität, die Wirklichkeit darzustellen. Ein Weltbild zu akzeptieren, ist keine Glaubensfrage sondern das Ergebnis einer Prüfung, ob es für mich geeignet ist, Vorgänge zu verstehen und deren Ablauf vorherzusagen.

Das in der Bibel zugrunde gelegte Weltbild mit der Erde als Scheibe und den Himmeln und der Unterwelt als Halbschalen über bzw. unter der Erde war für die damalige Zeit recht fortschrittlich. Heute hat sich ein Weltbild durchgesetzt, das aus einem unvorstellbaren System von Spiralnebeln mit Millionen von Sonnen und Planeten besteht, die sich wie nach einer Explosion von einander entfernen, möglicherweise ohne Ende und doch begrenzt wie z.B. eine Kugeloberfläche. Diese Welt, dieses Universum werde ich "unsere Welt" nennen. Unsere Erde ist darin ein Planet unserer Sonne, die sind am äußeren Rand eines Spiralnebels befinden und sich nach den Gravitationsgesetzen durch das All bewegt. Erdoberfläche und Klima sind nicht so stabil, wie wir uns wünschen. Die Bedingungen für organisches Leben sind relativ eng und verändern sich im Lauf der Erdgeschichte.

Im Folgenden werde ich von zwei Welten reden: unserer Welt und der Welt Gottes. "Unsere Welt" ist das bekannte und unbekannte Weltall (Universum). Es ist gekennzeichnet durch die Begrenzung von vier Dimensionen: drei Raum- und einer Zeitdimension. Handeln kann ich nur in der Gegenwart. Vergangenheit und Zukunft sind mir nicht verfügbar, aber eine unbewältigte Vergangenheit und eine Zukunft ohne Vertrauen belasten meine Gegenwart. Persönlich kann ich nur an einem Ort sein, auch wenn die neuen Kommunikationsmöglichkeiten wie Funk und Internet die räumliche Begrenzung teilweise überwinden. Ich lebe also im Hier und Jetzt, und es gilt als Lebenskunst, ganz im Hier und Jetzt zu leben.

Die "Welt Gottes" ist die Realität, die vor der Schöpfung unserer Welt war und die bleiben wird, auch wenn unsere Welt ein Ende hat. Dabei sind Gott und seine Welt nicht die Perfektion unserer Welt, sondern sie hat für uns ganz neue Dimensionen, zu denen wir mit natürlichen Mitteln keinen Zugang haben. Diese Welt Gottes ist eine Realität von Geist und Liebe oder Gott selbst ist diese Welt. Sie umgibt unsere Welt und durchdringt sie, so wie Paulus es Apg. 17,28 beschreibt: Denn in ihm leben, weben und sind wir.

Unsere Welt ist also eine verschwindend kleiner Teil der Welt Gottes, wie ein Blatt Papier oder eine Kugeloberfläche in einem unbegrenzten Raum. Sie ist den Gesetzen von Energie und Materie, von Raum und Zeit unterworfen und durch sie begrenzt. Auch unser Denken bewegt sich in diesen Grenzen. Die Welt Gottes hat diese Begrenzungen nicht, hat mehr Freiheitsgrade, mehr Dimensionen.

Diese neuen Dimensionen der Welt Gottes kann ich mir nicht voll ausmalen, ich kann sie aber erahnen. Das Neue Testament liefert uns da einige Anhaltspunkte. Jesus gehörte nach seiner Auferweckung ganz zur Welt Gottes. Er hatte einen Leib, konnte reden und essen, war aber nicht an die Grenzen von Raum und Zeit gebunden. Er konnte plötzlich an einem anderen Ort sein, hatte keine Probleme mit Mauern und verschlossenen Türen. Das wird auch von seinen Jüngern berichtet, z.B. von Philippus (Apg 8,40). Jesus hatte schon vor seinem Tode Anteil an der Welt Gottes. Das zeigt sich an seiner besonderen Beziehung zu Gott, den er Abba, Papa nannte. Sie wird sichtbar in der in der Fülle einmaligen Begabung mit dem Geist Gottes (Mat 3,16-17), in seinen Gebeten, seiner Vollmacht der Verkündigung und seinen Heilungen. In der Verklärung erstrahlt der Glanz der Welt Gottes über und durch Jesus (Mat 17,1-3). Jesus sagt von Gott, dass er ein Gott der Lebenden ist und nicht der Toten (Mat 22,32; Ex 3,6). Für Gott und seine Welt ist also jede Zeit Jetzt oder Gegenwart und jeder Ort Hier.

Das sollte ich vielleicht ausführlicher erklären. Wir können immer nur an einem Ort sein und haben nur die Gegenwart zum Handeln. Gott denkt und handelt an allen Orten und zu jeder Zeit gleichzeitig. Er erhält seine Schöpfung, er hat für jeden Menschen Weg und Ziel, er erhört die Gebete aller seiner Kinder und jeder (jede) darf sich verstehen als Lieblingsjünger(in) an der Brust Jesu.

Unser Geist hat die Fähigkeit, die Grenzen von Raum und Zeit zu überwinden. Wir können uns in Gedanken an jeden Ort und in jede Zeit versetzen. Das hat Vor- und Nachteile. Wir können so den Ort, wo wir leben und die Gegenwart, die Zeit in der wir leben, verlieren. Aber nur da können wir leben und handeln.

Was eine zusätzliche Dimension bedeutet, will ich an einem Beispiel erklären: Unsere Welt ist in der Welt Gottes wie die Oberfläche eines Blattes Papier im Raum, oder besser wie die Oberfläche einer großen Kugel. Die Wesen auf dieser Kugel haben nur zwei Raumdimensionen. Sie kommen in ihrer Welt an keine Grenze und können nur schwer erkennen, dass ihre Welt trotzdem begrenzt ist. Ich kann diese Kugel in meiner Hand halten. Wenn ich die Orte meiner Fingerberührung unzugänglich halte, kann es niemand bemerken. Ich fühle mich diesen Wesen gegenüber als Gott und offenbare mich ihnen, indem ich die Finger meiner zweiten Hand auf die Oberfläche der Kugel setze und nach kurzer Zeit wieder entferne. Die Wesen haben keinen Zugang zur dritten Raumdimension, können also die Bewegung meiner Hand nicht wahrnehmen. Für sie ist da plötzlich eine unerklärliche Erscheinung, die plötzlich wieder verschwindet, aber Spuren hinterlässt. Fünf Gruppen können sich streiten, welches die authentische Offenbarung Gottes ist oder können ihre Erfahrungen gegenseitig akzeptieren und ergänzen. Ich stelle mir vor, sie versuchen, von meinen Fingerabdrücken auf mich zu schließen. Nichts davon wird mit mir Ähnlichkeit haben, zumal sie sich meine räumlich dreidimensionale Realität gar nicht vorstellen können.

Entsprechend stelle ich mir die Unterschiede unserer Welt und der Welt Gottes vor. Die Welt Gottes hat mehrere zusätzliche Dimensionen und ist ganz frei von den Begrenzungen von Raum und Zeit, die unsere Welt charakterisieren. Bei dem Nachdenken über die Welt Gottes halte ich also weder mein Denken noch mein Erkennen für ausreichend, sie zu erfassen. Ich habe aber grenzenloses Vertrauen zu Gott, dass er die Übersicht hat und die Welt und die Menschen zu einem guten Ziel führt. Ich vertraue darauf, das geschieht, was Gott will, so wie es von der Schöpfung unserer Welt berichtet wird. Denken, Sprechen und Geschehen sind bei Gott eins.

Was können wir von Gott wissen? Paulus sagt (Röm 1,20): Wir können an seiner Schöpfung, unserer Welt, Gottes unsichtbares Wesen, seine ewige Macht und seine göttliche Majestät erkennen. Das ist für Paulus Grund genug, den Schöpfer und Erhalter zu ehren. Dann hat sich Gott gezeigt (offenbart) als Gott der Väter, in denen er sein Volk erwählt hat, als Befreier aus der Sklaverei und Geber eines guten Landes, als Gott in Gericht durch Feinde und in Befreiung, durch das Reden seiner Propheten. Ich bin überzeugt, in allen Menschen, die an der Verwirklichung seines Planes wesentlich beteiligt waren, hat der Geist Gottes gewirkt.

Was ist neu geworden, als Jesus Mensch wurde, litt, starb und auferweckt wurde? Gott hat den Menschen seine unbedingte Liebe gezeigt. Sie sind ihm so wertvoll, dass er seinen Sohn sterben lässt, um ihnen neues Leben zu ermöglichen. Sie hatten es durch ihr Nein zu Gottes Liebe und seinem Willen verloren. Jesus hat alles besiegt, was uns von Gott trennen kann: Sünde, Krankheit, Schmerzen und Tod (Jes 53; Röm 8,31-39). Er hat die ursprüngliche Schöpfungsordnung wieder hergestellt, mehr noch, er hat uns zu Söhnen und Töchtern Gottes gemacht, hat durch seinen Geist in uns etwas geboren, das Anteil hat an der Welt Gottes und durch nichts von Gott getrennt werden kann. So ist der Glaube, der aus Vertrauen und Gehorsam besteht, der Zugang zu allen Dimensionen der Welt Gottes und nicht etwas, das ich (noch) nicht weiß.

Mir ist ganz wichtig: Wenn ich Probleme habe, etwas zu erkennen oder zu verstehen, suche ich das Problem bei mir, in meiner Begrenzung oder meiner Blockade. Ich denke und handele nicht wie ein kleines Kind, das mit seinen Händen die eigenen Augen bedeckt und dann überzeugt ist, dass keiner es sehen kann. Ich reduziere die Wirklichkeit nicht auf das, was ich erkennen und begreifen kann. Ich bin überzeugt, dass ich die Wahrheit in der Bibel und in Auslegungen nur erkennen kann, wenn Gott mir seinen Geist gibt und meinen Geist und mein Denken erneuert und bestimmt. So bleibe ich abhängig und bescheiden, gerade auch im Umgang mit anderen Menschen und Lehren.

    Kapitel 2:     mein Weltbild

Das Weltbild in der Bibel sieht etwa so aus: Die Erde ist gedacht als eine Scheibe, unter ihr als Halbkugeln gedachte Bereiche wie die Wasser in der Tiefe, das Totenreich als Schattenreich, wo Gott nicht mehr gelobt wird. Über der Erde auch wie Schalen von Halbkugeln Bereiche wie die Wasser über der Erde, Bereiche in denen gute oder böse Geister wohnen und Macht haben, verschiedene Himmel (Paulus spricht 2Kor 12,2 vom dritten Himmel) bis zu den Gestirnen am Himmel. Über allem thront Gott, nicht Teil der Welt, sondern ihr Schöpfer und Erhalter, aber nicht grundsätzlich anders. Galileo Galilei (16.Jh.) musste trotz seiner Erkenntnisse über die Bewegungen der Planeten um die Sonne das geozentrische Weltbild der Kirche bestätigen, das die Erde als Mittelpunkt sieht. Nikolaus Kopernikus übernahm aber das heliozentrische Weltbild mit der Sonne als Mittelpunkt und erklärte die Drehung des Fixsternhimmels als Drehung der Erde um die eigene Achse. Seine Bücher wurden auch auf den Index gesetzt, d.h. von der römischen Kirche verboten.

Für Physiker gehören Weltbilder zu den physikalischen Modellen, die keinen Anspruch auf Beschreibung der Realität stellen. Ihre Eignung entscheidet sich daran, wieweit sie das Vorhersagen von Ereignissen und das Verstehen möglich machen oder erleichtern. So verstehe ich auch mein Weltbild. Ich sehe unsere Welt eingebettet in die Welt Gottes. Mit mehr Dimensionen stehen ihr auch ganz andere Möglichkeiten zur Verfügung. Gott ist seine Welt, die unsere Welt umschließt und durchdringt. Dabei kann man sich den qualitativen Unterschied nicht groß genug vorstellen. Ich halte aber fest an biblischen Aussagen im damaligen Weltbild: z.B. dass Gott die Welt durch seinen Willen geschaffen hat, und den Menschen als Repräsentanten und Ebenbild in seiner Schöpfung. Ich halte fest, dass der Mensch seine Stellung durch Ungehorsam verloren hat und dass Jesus der einzige Weg ist, der zurück zu Gott, dem Vater führt. Ich bin überzeugt, dass Gott in Jesus Mensch geworden ist, wirklicher Mensch und das Jesus seinen Nachfolgern den Heiligen Geist versprochen und gesandt hat und so Menschen zu Jüngern und Mitarbeitern macht und durch sie seine Herrschaft aufrichtet und seine Gemeinde baut. Ich halte fest an der Zusage, dass Gott seiner Schöpfung ein Ende setzt und es dann nur noch die Welt Gottes geben wird.

Nach diesen Überlegungen kann ich die Schöpfung des Universums so deuten, dass Gott einen Teil seiner Welt von Geist und Liebe mit weniger Dimensionen materialisiert hat, sie den Begrenzungen und Gesetzen von Raum und Zeit unterworfen hat.

Bei dem Weltbild, das zugleich ein Gottes- und Weltbild ist, finde ich entscheidend, wie sehr es genug Raum gibt für die Größe Gottes. Ich finde, es gibt viel Raum, und es erklärt auch, warum Kosmonauten im Weltall Gott nicht gefunden haben. Es macht begreiflich, warum wir Gott nur finden und erkennen können, wenn er sich in unserer Realität zu erkennen gibt (offenbart), und dass wir ihn für unsere Logik nicht widerspruchsfrei beschreiben können. Es hilft mir, meine Grenzen und die Grenzen unserer Welt zu akzeptieren und die Chancen des Glaubens zu ergreifen. So bleibe ich bei diesem Bild, bis ich ein besseres finde.

    Kapitel 3;     die Bibel als das Wort Gottes

Das Studium der evangelischen Theologie habe ich im Oktober 1967 mit dem ersten theologischen Examen abgeschlossen. In einer Altstadtgemeinde im Ruhrgebiet, in die die Ev. Kirche meine Frau und mich als Vikare gesandt hatte, haben wir kaum etwas von der Liebe gefunden, die Jesus als das Erkennungszeichen seiner Jünger nennt (Joh 13,34-35). Die sieben Pfarrer und das kirchliche Personal verhielten sich weitgehend wie Konkurrenten, die einander den Erfolg nicht gönnen. Das Theologiestudium hatte meinen Glauben geschwächt. Heute kenne ich den Grund: Ich hatte verlernt, die Bibel als lebendige Anrede Gottes zu lesen. Da half alles Forschen nichts. Wir haben beide den Beruf gewechselt, weil wir nicht unglaubwürdig Pastoren sein wollten.

Mein Vorbild war damals Carl Friedrich von Weizsäcker. Ich wollte wie er zum Frieden in der Welt sachkundig beitragen und habe Physik und Mathematik studiert. Ich bin dann am Rechenzentrum der Uni Bochum gelandet und war über 27 Jahre zuständig für Anwendersoftware für die Hochschule, zuerst als Analytiker und Programmierer, schließlich fast nur noch als Kaufmann. Der Wechsel von der Theologie hat in uns eine tiefere Krise ausgelöst, als wir zunächst wahrgenommen haben. Nach zehn Jahren haben wir durch eine Gästetagung des Marburger Kreises unser Leben neu unter die Herrschaft Jesu gestellt. Zu unserem Wissen von Gott kam wieder Erfahrung mit Gott. Eine der ersten Wirkungen war, dass wir gemeinsam erste frei gesprochene Gebete gewagt haben. Zwanzig Jahre Mitarbeit im Marburger Kreis haben mich geprägt und bereichert.

So wie Jesus das Mensch gewordene Wort Gottes ist, sehe ich die Bibel als das Buch gewordene Wort Gottes. Nur als Fachbuch oder als Literatur gelesen und verstanden, findet man seinen eigentlichen Kern und seine Botschaft oft nicht. Erst wenn der Geist Gottes es lebendig macht beim Lesen und Hören, wird es zur Anrede Gottes. Ich vertrete keine Verbalinspiration, bin aber überzeugt, dass Gott in der Vielfalt und den Schwächen der Entstehung sich hier offenbart (gezeigt) und seinen Willen kundgetan hat. Ich sehe die Bibel als das am besten überlieferte Buch. Ich befürworte die Sprachstudien als Möglichkeit, wesentliche Wörter und Aussagen mit den zugehörigen Wort- und Bedeutungsfeldern aus dem Zusammenhang (Kontext) der Sprache, der Kultur und Geschichte besser zu begreifen. Dann ergänzen sich das Forschen in der Bibel und die persönlichen Erfahrungen mit Gott, Menschen und Gemeinden. Das Geheimnis der Bibel bleibt für mich der Geist Gottes, der es unterschiedlichsten Menschen in unterschiedlichsten Situationen zur lebendigen Anrede Gottes werden lässt.

Dabei lese und verstehe ich die Bibel Jesus zentriert. Am wichtigsten sind mir die Evangelien, die mir Jesus vor Augen malen. Die Apostelgeschichte folgt mit den Briefen und der Offenbarung. Im Alten Testament sind mir besonders wichtig die Stellen, die Jesus hervorgehoben hat, z.B. das Doppelgebot der Liebe (zwei Gebote, nicht zehn), Genesis 1 und 2, Psalm 22 und Jesaja 53, in denen Jesus sich selbst gefunden und verstanden hat. Über unklare Stellen grübele ich nicht. Die klaren Aussagen Jesu sind schon so aufregend und mein Leben verändernd, dass ich mich stärker mit ihnen beschäftige. Die Bibel soll neben meiner direkten Beziehung zu Gott helfen, den Willen Gottes zu erkennen und zu tun.

    Kapitel 4:     die Bultmann Schule:
    historisch kritische Forschung und existentiale Interpretation


Während meines Theologiestudiums in Heidelberg habe ich als Fachschaftsleiter Willi Marxsen aus Münster zu einem Gastvortrag eingeladen. Er sprach zum Thema: Auferstehung Jesu, Ereignis oder Mythos. Er ist der Überzeugung, dass die Auferweckung Jesu kein historisches Ereignis ist, sondern dass Jesus nur in der Verkündigung der Gemeinde lebt. Die zu diesem Vortrag einladenden Plakate haben in den evangelischen Gemeinden von Heidelberg viel Unruhe gestiftet. Aber mich hat keiner angesprochen, obwohl der Neffe des Dekans mit mir studierte. Ich fand Willi Marxsen sehr sympathisch, da unsere Art zu denken nahe verwandt war. Ich bin aber zu der Erkenntnis gekommen, dass die historisch-kritische Forschung dem Anliegen der Bibel nicht gerecht wird. Und wenn man nicht die richtigen Fragen stellt, bekommt man auch entsprechende Antworten. Nach meinem Verständnis ist die Bibel eine Sammlung von Glaubenszeugnissen von Menschen, denen Gott begegnet ist. Unsere heutige historisch kritische Fragestellung entspricht nicht der Intention der Berichte. Am schwächsten fand ich den Ansatz der existentialen Interpretation. Danach soll jemand nur das für wahr halten, was er existentiell nachempfinden und begreifen kann. Dadurch wird das existentielle Erkennen zum Maß der Realität gemacht. Was ich mir nicht vorstellen kann, das gibt es auch nicht. Einige Theologen konnten sich Jesus nicht als Mensch und Sohn Gottes vorstellen. Dass Jesus bei allem Forschen für sie nur ein interessanter Mensch und Rabbi war, verwundert nicht.

Mein Eindruck war, dass man viele Theologen besser versteht, wenn man statt ihrer wissenschaftlichen Werke ihre Lebensgeschichte studiert. Die Wissenschaft schien oft nur ihre schon vorher gewonnenen Einsichten und Überzeugungen zu bestätigen. Ich wurde an ein Kind erinnert, dass seine Hände vor die Augen hält und überzeugt ist, dass kein anderer es sehen kann, weil es selbst ja auch nichts sieht. Diese Haltung bei Erwachsenen und bei Wissenschaftlern hat mich sehr aufgeregt. Und ich habe weitergefragt, wie sehr die Grenzen unseres Denkens eine klare Erkenntnis der Realität, unserer Welt und der Welt Gottes behindert. Das genau will ich mit meinen Ausführungen klarstellen und beseitigen. Ich finde, in dieser Haltung steckt eine ganze Portion Überheblichkeit oder mit dem Spruch vom Anfang Halb- oder Einbildung.

    Kapitel 5:     die Lehre von Gott (Theologie):
    trinitarischer Glaube, nicht trinitarischer Gott


In der Welt Gottes gibt es aus der Sicht unserer Welt unbegrenzte und ungeahnte Möglichkeiten. Ich erinnere an das Beispiel von den Wesen auf der Kugeloberfläche: Sie versuchten, von meinen Fingerabdrücken auf mich zu schließen. Dabei hatten sie schon große Probleme, sich Wesen vorzustellen, die drei Raumdimensionen zur Verfügung haben.

Den Theologen geht es nicht besser, wenn sie Gott beschreiben wollen. Ihre Auseinandersetzungen um die rechte Lehre von Gott waren ja keine gemeinsame Anstrengung, sondern in der Regel ein Machtkampf der Lehrer der Kirche. Das hat die Wahrheitsfindung bis heute erschwert. Ich sehe die tiefere Erkenntnis oft mehr bei den besiegten Häretikern (Irrlehrern) als bei den kirchlichen Lehrern, die sich durchgesetzt haben.

Jede Gotteserkenntnis fängt da an, wo Gott sich zeigt (offenbart). Sonst müssen wir uns unseren Gott ausdenken, ihn erfinden, wie es der Spiegel Ende 2002 formuliert hat. Uns hat Gott wesentlich mehr gezeigt als nur seine Fingerabdrücke. Er hat in unserer Welt, ein Wesen geschaffen, dass ihm ähnlich ist, so gut das in unserer begrenzten Realität möglich ist. Gott schuf den Menschen nach seinem Bild, ihm ähnlich. Er schuf ihn als Mann und als Frau, und er segnete sie und gab ihnen Aufträge (Gen 1,26-28).

Gott hat den Menschen nicht als Gott geschaffen, sondern als ein Wesen, das seine Berufung nur erfüllen kann, wenn es im Gegenüber zu Gott lebt. Gott wollte in seiner Schöpfung, unserer Welt ein Gegenüber, das in einer besonderen Beziehung zu ihm lebt. Im seinem ersten Brief (besonders 1Joh 4) beschreibt Johannes Gott als Liebe, genauer als Agape, eben als die göttliche Liebe im Unterschied zu anderen Arten der Liebe. "Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm." (1Joh 4,16) Was Gott ist, kann in unserer Welt nur als Beziehung dargestellt werden. Der Ursprung aller Liebe ist Gott. Weil er uns liebt, sollen wir ihn lieben und uns untereinander lieben (1Joh 4,10-11, vgl. Mat 22,34-40).

Wenn Gott seine Beziehung zu seinem Volk (Hos 2,21-22) oder Jesus seine Beziehung zu seiner Gemeinde (Eph 5,18-33) beschreibt, wird oft das Bild von Verlobung und Ehe gebraucht. In der unbedingten, lebenslangen Liebe von Mann und Frau wird also die Liebe, die Gott ist und zu uns hat, am besten beschrieben. Ich habe den Eindruck, dass Gott deswegen den Menschen als Mann und Frau geschaffen hat, weil in ihrer Beziehung sich seine Liebe am klarsten widerspiegelt, und das ist wohl auch der tiefste Grund seiner Freude über sein Geschöpf Mensch (Gen 1,31).

Die Menschen sind nicht in seiner Liebe geblieben und haben das Ebenbild Gottes, das sie sein sollten, bis zu Unkenntlichkeit entstellt. Das war möglich, weil Gott dem Menschen neben der Würde auch Freiheit gegeben hat, die Freiheit, zu seiner Liebe Ja oder Nein zu sagen. Er hat sich festgelegt, die Menschen nicht gleich zu vernichten, wenn sie Nein sagen. Wohl aber lässt er sie die Folgen ihres Nein tragen, da ihr Leben dann eben nicht seiner Ordnung und dem Wesen des Menschen entspricht. Der Mensch hat sich selbst in eine ausweglose Situation gebracht. Alle Versuche des Menschen gerade in den Religionen, von sich aus die Beziehung zu Gott wieder in Ordnung zu bringen, sind zum Scheitern verurteilt. Nur Gott selbst kann helfen.

Gott ist Mensch geworden in Jesus. Er war der Mensch, wie Gott ihn gedacht hatte. Er war Gott im Verzicht auf alle göttlichen Privilegien (Phil 2,6). Jesus gibt uns die Möglichkeit, als seine Nachfolger wieder so zu werden, wie Gott sich den Menschen gedacht hatte. Aber er gibt uns nicht nur den Geist als Lebensodem Gottes, also unser natürliches Leben zurück. Jesus gibt uns den Geist von Söhnen und Töchtern Gottes, durch den wir gewiss sind, Gottes Kinder zu sein, und Gott in grenzenlosem Vertrauen wie Jesus Abba, Papa nennen dürfen. Die Liebe Gottes zu uns kommt so an ihr Ziel.

Neben die Ehe tritt jetzt als Bild der Leib Jesu, die Beziehung Jesu zu seiner Gemeinde als Abbild der Liebe Gottes (Eph 5,18-33). Die Liebe der Nachfolger Jesu zu ihm und untereinander wird zum Kennzeichen der Zugehörigkeit zu Jesus und zu seiner Gemeinde, zu der alle Christen aller Zeiten gehören.

Was Gott durch den Geist in uns geboren werden lässt, ist Geist und hat vollen Anteil an der Welt Gottes. Das Band der Liebe Gottes ist so stark, dass uns nichts mehr von seiner Liebe trennen kann (Röm 8,31-39). So wird die Rettung der Menschen durch Jesu Tod und seine Auferweckung erfüllt. Er hat alles besiegt, was uns von Gott trennen kann: Sünde, Krankheit, Schmerzen und Tod (Jes 53).

Nach der leiblichen Anwesenheit Gottes in unserer Welt ist er für uns nach der leiblichen Gegenwart Jesu nur als Geist erfahrbar. Jedem, der Jesus aufnimmt, gibt er seinen Geist und das Recht Gottes Kind zu sein (Joh 1,12). Dabei ist nicht nur an unmündige Kinder gedacht, sondern an reif werdende Söhne und Töchter im Hause des Vaters, denen er seinen ganzen Reichtum zur Verfügung stellt (Luk 15,31) und die er durch seinen Geist seinem Wesen immer ähnlicher macht (Gal 5,22-23).

Ist es nun richtig, diese Offenbarung Gottes in unserer Realität und Geschichte zu beantworten mit einem statischen, systematischen Gottesbild? Auch die Versuche, das trinitarische Wesen Gottes schon in der Schöpfung (Gen 1) aufzuzeigen, helfen nicht weiter. Die Realität der Kirchen, die auf dieses Dogma gründen, ist kein überzeugender Beweis, dass Gott so den Menschen näher gebracht wird.

Das Dogma von dem dreieinen Gott, Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist zeigt unsere Unfähigkeit, Gott ganz in unserer Welt zu beschreiben. Gott ist viel mehr als wir je beschreiben können. Das bedeutet, unsere Sicht von Gott ist immer einseitig, und deshalb brauchen wir verschiedene Ansichten Gottes, um seiner Größe und seinem Wesen näher zu kommen.

Wenn sich Gott zeigt, begegnet uns Gott immer ganz, auch wenn wir ihn nur einseitig wahrnehmen. Ich bin überzeugt, dass Gott am ehesten beschrieben werden kann in den Sätzen und den dazu gehörenden Erfahrungen: "Gott ist Geist" (Joh 4,24) und "Gott ist Liebe" (1Joh 4,8+16). Wenn ich vom Geist Gottes rede, meine ich immer Gott selbst und Gott ganz, der uns als Geist begegnet, sich mit unserem Geist verbindet und in uns wohnt. "Die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der in uns wohnt." (Röm 5,5)

In der Geschichte Gottes mit den Menschen sehe ich drei Phasen: am Anfang die Schöpfung, Gottes Erwählung der Väter (ab Gen 12) und in ihnen das Volk, das in besonderer Weise ihm gehören und ihn ehren sollte, in der Mitte die Zeit, in der Gott in Jesus als Mensch unter uns lebte und danach die Zeit, in der er uns als Geist begegnet.

In der mittleren Phase steht Jesus im Mittelpunkt in seiner einmaligen, von der besonderen Gabe des Geistes und durch anhaltendes Gebet gekennzeichneten Beziehung zu Gott, seinem Vater. Diese Beziehung zu Gott bekommen nach seinem Weggang (Eingang ganz in die Welt Gottes) seine Nachfolger, mit einer Änderung: keiner bekommt alle Gaben. Sie sind darauf angewiesen, einander in der Gemeinde zu ergänzen. Das soll uns zur gegenseitigen Achtung, Annahme und Liebe herausfordern.

In der Phase vor Jesus sind auch alle Menschen, die Gott wesentlich an seiner Geschichte mit den Menschen beteiligt, für ihre Aufgabe mit dem Geist Gottes begabt. Die Änderungen des neuen Bundes sind am besten Jer 31,31-33 und Ez (Hes) 36,26-27 nachzulesen: das neue Herz, in das Gott seinen Willen schreibt und die Erfüllung mit dem Geist Gottes, die nach Joel 3,1-2 allen Menschen zuteil wird. Durchgängig ist Gott durch seinen Geist in Menschen wirksam, die sich seiner Herrschaft unterstellen. Das Besondere zur Zeit Jesu ist, dass Gott in einem Menschen ganz und gar wohnt. Da aber Gott in unserer Welt nicht aufgehen kann, gehört zu Jesus von Nazareth notwendig seine besondere Beziehung zum Vater. Das sind die zwei Grundarten, wie Gott den Menschen begegnet.

Wenn ich mir die Welt Gottes vorzustellen versuche, sehe ich sie als eine geistige Welt. Gott ist Geist und Gott ist seine Welt. Die Freiheit, die der von Gott gegebene menschliche Geist hat, gibt eine Ahnung von den Freiheiten und Möglichkeiten der Welt Gottes.

    Kapitel 6:     Schöpfung, Staunen und Wunder

Schöpfung ist bei dieser Sichtweise, dass ein Teil der Welt Gottes materiell wird mit der Einschränkung auf die drei Raum- und die eine Zeitdimension. Diese unsere Welt ist umgeben und durchdrungen von der Welt Gottes. Der Geist des Menschen ist die besondere Gabe des Schöpfers, ein Empfänger, mit dem sich der Geist Gottes verbinden kann. Der durch Sünde zerstörte Geist muss dazu erst erneuert werden. Dabei gibt Gott sozusagen ein verbessertes Modell: den Geist der Söhne und Töchter Gottes (Joh 1,12; Röm 8,14-16).

Viele Menschen, die unsere Welt erforschen, geraten ins Staunen über das Wunderwerk mit seiner Vielfalt und seinen Ordnungen. Im Kleinen wie im Großen entdeckt man einzelne Materieeinheiten, die durch verschiedene Kräfte zusammengehalten bzw. auf feste Distanz gehalten werden. Nur in der Größenordnung unserer natürlichen Wahrnehmung ergibt sich das Bild stetig zusammenhängender Materie. Je genauer man hinsieht, umso mehr muss man staunen. Da wird mir die Theorie einer zufälligen Entstehung ganz abwegig. Paulus sagt schon (Röm 1,19-20), dass alle Menschen an der Schöpfung den Schöpfer erkennen können, den sie als Gott verehren sollen. Ich nenne nur zwei Beispiele: jeder Mensch entsteht durch die Verschmelzung zweier Keimzellen mit dem halben Chromosomensatz (Ei- und Samenzelle). Das Ergebnis sind einmalige Exemplare der Gattung Mensch. (Auch eineiige Mehrlinge unterscheiden sich trotz gleichen Erbgutes). Ich empfinde das als so einfach und genial. Als zweites nenne ich den Aufbau der Atome der chemischen Elemente aus wenigen Bausteinen. Wo man auch vorurteilsfrei forscht, muss man staunen über die Größe, Genialität und Phantasie des Schöpfers, darf vor ihm klein werden und ihm die Ehre geben, die ihm als Gott zusteht. Tiefes Wissen macht bescheiden und kennt die eigenen Grenzen.

Obwohl die Schöpfung weitgehend durch die ihr gegebenen Ordnungen erhalten wird und es Aufgabe des Menschen ist, die Schöpfung zu erhalten und zu bewahren, müssen wir es Gott freistellen, auch direkt einzugreifen. So versteht Johannes (Joh 2,11) die Wunder Jesu als Offenbarung der Herrlichkeit Gottes. Wenn Theologen die Wunder Jesu anders erklären oder bestreiten, empfinde ich das als überheblich. Sie machen ihr Wissen oder Unwissen zum Maß der Wirklichkeit (Realität).

    Kapitel 7:     Menschwerdung und Jungfrauengeburt

Wie Maria Jesus empfangen hat, wird Mat 1,18-25 und Luk 1,26-33 berichtet. Ich will diese Berichte nicht deuten, wohl aber einige Anmerkungen machen. In Mat 1,23 wird Jes 7,14 zitiert. Im Hebräischen ist da von einer jungen Frau die Rede, erst die griechische Übersetzung gebraucht das Wort für Jungfrau. Die Rede von jungfräulicher Geburt begegnet uns auch bei Königen, um ihre göttliche Herkunft auszudrücken.

Ich kann mir denken, dass viele Menschen in der Umgebung diesen Sachverhalt nicht geglaubt haben. Deshalb hat Gott sie durch die schnelle Heirat mit Josef geschützt. Mir ist an dieser Stelle wichtig, dass Jesus Mensch wurde durch das direkte Eingreifen Gottes. Der Heilige Geist wird sonst eher als Mutter beschrieben und nicht als Erzeuger. Jesus spricht ganz klar von der Notwendigkeit, aus dem Heiligen Geist neu geboren zu werden (Joh 3,5). Und wenn sich Christen als Brüder und Schwestern verstehen (die Mehrzahl im Griechischen meint immer Männer und Frauen), dann meint das griechische Wort nicht Halbgeschwister, sondern Kinder desselben Vaters und derselben Mutter. Dabei ist Gott beides: Vater durch Jesus und Mutter im Geist.

Ein Schlüssel zu Verstehen ist für mich Luk 1,38. Maria lässt bereitwillig an sich und durch sich geschehen, was Gott für sie vorgesehen hat. Das ist die Bereitschaft, die Jesus auch von jedem erwartet, der den Geist Gottes in sich aufnimmt und so neues Leben empfängt. Sicher ist der Text kein Lob der Jungfräulichkeit und keine Ablehnung von Sexualität, wie es in der Kirche später gedeutet wurde. In Verbindung mit der Erbsündenlehre von Augustin hat das zur Leib- und Sexualfeindlichkeit vieler Christen geführt. Mir tut es weh, wie eine schöne und sehr gute Gabe Gottes, die Sexualität und die sie begleitende Lust auch in der Ordnung der Ehe schlecht gemacht wurde. In der Lehre der Kirche führte diese Haltung zur Leugnung von leiblichen Brüdern und Schwestern Jesu. Wenn Jesus Mat 19,12 davon redet, dass Menschen auf die Ehe verzichten, um Gott uneingeschränkt zu dienen, steht das in voller Übereinstimmung mit seiner Bejahung von Sexualität und Ehe. Ich denke, die Kopplung von Zölibat und Priesteramt hat eher mit Erhaltung von Macht als einer Weisung Jesu zu tun.

    Kapitel 8:     Endzeit und was dann ?

Anlass für mein intensives Nachdenken über Welt- und Gottesbilder war der aus meiner Sicht nie gelungene Versuch vieler Theologen, die Ereignisse der Endzeit in eine zeitliche Reihenfolge zu bringen.

Meine These lautet: Die für die Endzeit beschriebenen Ereignisse vollziehen sich ganz oder teilweise in der Welt Gottes. Das heißt, sie können als Ereignisse unserer Welt gar nicht angemessen geschrieben werden. Jesus, Paulus und Johannes konnten sie zwar nur in unserem Verstehenshorizont beschreiben. Wir tun gut daran, in ihnen vorrangig eine Botschaft zu hören: Gott ist und bleibt in allen Wirren der Geschichte Herr der Lage. Die Vorankündigung der Ereignisse soll trösten und Vertrauen wecken (Joh 14,29) und nicht erschrecken und Furcht auslösen. Sie sollen aber auch aufrufen, wachsam und in der Erwartung des Kommens Gottes zu leben. Wir sollen wissen, dass unser Herr uns fragen wird, wie wir Menschen in existenzieller Not begegnet sind und wie wir die uns anvertrauten Gaben genutzt haben. Dabei interessieren Jesus wie schon zu seinen Lebzeiten besonders die Menschen, die andere gering schätzen, verachten oder aus ihrer Gesellschaft ausstoßen. Ich will mich ausführlicher mit Matthäus 25,31-46 beschäftigen.

Jesus wird als der Weltenrichter die Nationen versammeln und die Menschen sachkundig in zwei Gruppen aufteilen so wie ein Hirte Schafe und Böcke trennt. Beide konfrontiert er mit der Feststellung: Ich war existentiell auf eure Hilfe angewiesen und ihr habt mir (nicht) geholfen. Beiden sagt er, dass er sich mit den Ausgestoßenen und Hilfsbedürftigen identifiziert. Die einen sagen: Herr, das war doch selbstverständlich. Du hättest es doch auch so gemacht. Die anderen sagen: Wenn wir das gewusst hätten, sicher hätten wir geholfen. Für dich bringen wir doch Opfer. Alle, die die Bibel lesen, können wissen, wonach Jesus urteilen wird.

Ich versuche mir das in Raum und Zeit vorzustellen. Wo wäre ein Ort für eine so große Versammlung? Was geschieht mit den Toten, bis dies Gericht stattfindet ? Sagt nicht Paulus, dass uns nichts von der Liebe Gottes trennen kann? (Röm 8) Sagt nicht Jesus (Mat 25,21+23) "Über weniges warst du treu, über vieles will ich dich setzen. Geh hinein zur Freude deines Herrn." (ähnlich Luk 19,17: Weil du im Gerinsten treu warst, sollst du Vollmacht über zehn Städte haben.)? Beginnt dieses Mitherrschen mit Jesus erst nach dem Ende unserer Zeit und Welt?

Ich deute dies Ereignis als ein Geschehen in der Welt Gottes. Jeder Mensch, der stirbt, wird dieses Gericht erfahren. Dabei erwartet Jesus von uns, dass wir alles daran setzen, seinen Willen zu tun. Eph 2,10 lehrt uns, dass Gott diese guten Taten für uns schon vorbereitet hat. Bei positivem Urteil werden wir uneingeschränkt an der Welt Gottes teilhaben und mit ihm regieren. Dabei ist die Herrschaft Gottes immer eine dienende Herrschaft (Mat 20,25-28), ganz im Sinne des Doppelgebots der Liebe (Mat 22,36-40). Da es für die Welt Gottes die Begrenzungen von Raum und Zeit nicht gibt, kann trotzdem zu Recht von einem Ereignis am Ende der Zeit geredet werden, auch wenn dieses Ende jeden individuell trifft, oder besser wenn er mit dem Tod sein Ziel erreicht und in die Welt Gottes eingeht.

Wir müssen aber auch damit rechnen, dass Gott seiner Schöpfung ein Ende setzt und unsere Welt vergeht. Dann werden alle noch lebenden Menschen das Gericht Gottes erleben und bei positivem Urteil in die Welt Gottes eingehen. Das ist das Gegenstück zur Schöpfung, das unserer Welt den Anfang setzte. Gleich wie weit oder wie nah uns unser persönliches Ende oder das Ende unserer Welt ist, als Christen sollen wir immer in der Erwartung des Endes und der Wiederkunft Jesu leben und handeln.

An dieser Stelle will ich 1. Timotheus 2,4 auslegen: "Gott will, dass alle Menschen gerettet werden und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen." Den zweiten Teil deute ich personal auf Jesus. Er ist die Wahrheit (Joh 14,6). Das Ziel ist also, dass alle Menschen gerettet werden, indem sie Jesus, die Wahrheit Gottes, als Sohn Gottes und als Retter der Menschen erkennen. Und die ersten beiden Worte lauten "Gott will". Was passiert, wenn Gott etwas will ? Es geschieht. So war es bei der Schöpfung, so ist es und so wird es sein. Wenn Gott etwas will, dann geschieht es. Hier werde ich als Allversöhner gebrandmarkt.

Wie steht es dann mit der Freiheit des Menschen, gegenüber Gott auch Nein sagen zu dürfen? Was ist mit der Art der Liebe Gottes, die niemanden zwingt, sondern auf das freie Ja wartet? Ich bin überzeugt, das alles bleibt wahr, aber ich glaube auch gewiss, dass geschieht, was Gott will. Wie Gott das miteinander vereinbart, weiß ich nicht.

Viele Christen sagen: Wenn du dich bis zum Ende deines Lebens nicht für Jesus entscheidest, wirst du nicht gerettet. Wo steht das? Ich habe gelesen: "Heute, wenn du seine Stimme hörst, verstocke dein Herz nicht." (Psalm 95,7; Hebr 3,7+15 und 4,7) Das ist die Botschaft: Wenn Gott heute zu dir redet, antworte ihm auf das Werben seiner Liebe. Du weißt nicht, ob vor deinem Tod Gott noch einmal so zu dir redet. Außerdem ist Gottes Wille für dich nicht nur deine Rettung. Er will dass du sein Mitarbeiter wirst, dich an seinem Werk der Rettung beteiligst, je früher je besser. Aber wenn du Menschen kennst und liebst, die sich (noch) nicht für Jesus entschieden haben, vielleicht schon gestorben sind, dann gibt dir dieses Wort Hoffnung für ihre Rettung. Wie kann ich auch nicht sagen. Das macht mir Mut, solche Menschen zu segnen.

Für mich bleibt die Frage, will ich mich am Werk der Rettung beteiligen, will ich Menschen, auf die Gott mich aufmerksam macht, bezeugen, was Jesus in meinem Leben getan hat, oder will ich schamhaft schweigen? Ich will reden! Doch ich weiß, meine Worte können nur etwas bewirken, wie Samen aufgehen und Frucht bringen, wenn Gott vorher das Herz dieses Menschen berührt und ihn auf meine Worte vorbereitet hat. Dann aber kann mein Zeugnis lebensrettend und lebensverändernd für ihn sein, weil der Geist Gottes mein Zeugnis in ihm bestätigt. Und wenn ich versage? Dann vertraue ich darauf, dass Gott auch ohne mich zu seinem Ziel kommt. Aber ich will dabei sein und glaubwürdig meinen Glauben leben. Es gibt kaum etwas schöneres, als mitzuerleben, wie Menschen ihr Herz öffnen und Jesus ihr Vertrauen schenken. Und darin geschieht, was Gott will.

    Kapitel 9:     Charakterveränderung (Frucht des Geistes),
    Gebet, Geist, Gaben und Gemeinde


Hier geht es um das Handeln (des Geistes) Gottes in meinem Leben. Sein Wirken beginnt lange vor meiner Entscheidung. Er überwindet Widerstände, weckt mein Interesse, gibt mir Sehsucht nach Gemeinschaft mit Gott und anderen Christen, macht ihr Reden glaubwürdig und weckt Vertrauen in mir zu Jesus als dem neuen Herrn meines Lebens. Dann kommt der Augenblick der Entscheidung. Ich bin ganz gefordert, alle warten auf mein Ja, nur ich kann es sagen. Doch rückblickend erkenne ich, es war von Anfang an Liebe und Gnade Gottes. Ich wurde neu geboren. Ich kann die Geburt nur fördern oder erschweren. Doch jetzt beginnt es erst, das neue Leben. Gott hat mir in neuer Fülle seinen Geist gegeben. Er will in meinem Leben Regie führen. alle Bereiche meines Lebens reinigen und erneuern. Das neue Leben muss gepflegt und ernährt werden, muss wachsen und reifen. Das geschieht am besten in der Familie Gottes, aus meiner heutigen Sicht in einer kleinen überschaubaren Gruppe von Christen, in einer lebendigen Gemeinde.

Hier kann ich meine Gaben erkennen, einüben und ausüben. Hier darf ich angstfrei Fehler machen, erhalte Vergebung und lerne zu vergeben. Hier erkenne ich die Grenzen meiner Fähigkeit zu lieben und wachse darin, weil ich die Liebe Gottes immer wieder selbst empfange. Wenn ich sie mit Dank, Anbetung und Hingabe an Gott zurückgebe, wird mein Herz und mein Denken geheilt und erneuert (Röm 12,1-3) und mein Geist und mein Charakter werden verändert (Gal 5,22-23). Das Wesen Gottes und Jesu gewinnt in mir Gestalt. Das ist ein lebenslanger Prozess. Dabei sehe ich das gelesene und gehörte Wort Gottes als die Nahrung, das Gebet als den Atem des neuen Lebens an. Viele Christen leben fast ständig in der Gefahr, zu verhungern oder zu ersticken. Unsere Gemeinschaft soll so sein, dass eine gesunde Entwicklung möglich ist. Als ein gutes Modell habe ich die Hausgemeinde entdeckt, das an die ersten Gemeinden anknüpft.

Das Lesen der Bibel ist in dem Maße lebens- und vertrauensfördernd, wie der Geist Gottes dadurch zu mir redet. Mit dieser Bitte will ich lesen, dass der Geist Gottes mir sein Wort zur lebendigen Anrede werden lässt..

Zum Thema Gebet noch einen ausführlichen Abschnitt. Wie rede ich mit Gott, mit dem Gott, den Jesus Abba, Papa nannte? Mit Achtung und Vertrauen. Dabei darf ich als sein Kind unbefangen sein und ich darf Fehler machen. Gott freut sich, wenn wir mit ihm reden. Ich bete viel entspannter, seit ich begriffen habe, dass es Ziel des Gebets nicht ist, Gott von meinen Wünschen zu überzeugen, sondern ihm Gelegenheit zu geben, mich von seinen Wünschen und Zielen zu überzeugen. Mein einziger Kampf im Gebet ist, meinen Willen dem Willen Gottes unterzuordnen. Gott wird seine Ziele erreichen, mit mir oder ohne mich. Oft ist es wie bei Gideon nur mein Auftrag, seinen Sieg auszurufen. Den Kampf führt und gewinnt er.

Diese Haltung hat eine Konsequenz. Ich kann nicht mehr eine ganze Zeit auf Gott einreden und mich dann mit einem Amen verabschieden. Das finde ich ausgesprochen unfreundlich und lieblos. Ich habe mir vorgenommen, wenigstens die Hälfte der Zeit zuzuhören. Dabei darf und soll ich auch konkrete Fragen stellen und auf konkrete Antwort warten. Da Gott seinen Willen durch seinen Geist in mein Herz geschrieben hat, bedeutet es oft, auf die Stimme des Herzens zu hören und Gott zu bitten, mich zu korrigieren, wenn ich etwas zu tun plane, was seinem Willen nicht entspricht.

Nun eine kleine Geschichte: Ein König versammelte jeden Morgen seine Getreuen, um mit ihnen über seine Regierungsgeschäfte zu sprechen. Der eine sagte: Mein König, ich möchte dich bitten, die Armen in deinem Reich zu versorgen. Der andere sagte: Mein König, ich möchte dich bitten, den Unterdrückten und Benachteiligten Recht zu sprechen und Recht zu verschaffen. Und so ging es weiter. ...

Schließlich sagte der König: Ich stimme ja mit euren Zielen und euren Bitten überein, aber ich dachte, ihr würdet mir helfen, das zu tun, was unseren gemeinsamen Zielen entspricht. Wenn geschieht, um was ihr mich bittet, bleibt die Arbeit allein auf meinen Schultern. So habe ich mir eure Unterstützung meiner Herrschaft und unsere Zusammenarbeit nicht gedacht. Also geht los, und tut in meinem Namen und in meiner Vollmacht das, worum ihr mich bittet!

Gott ist unser König. Was würde er uns sagen? Es gibt in der Bibel zwei Gleichnisreden Jesu über einen Vater mit zwei Söhnen. Die erste steht Matthäus 21,28-32 mit der Aufforderung am beide: Mein Sohn, geh und arbeite heute in meinem Weinberg! und der Frage: Welcher von beiden hat nach dem Willen des Vaters gehandelt?

Die zweite ist bekannter. Sie steht Lukas 15,11-32. Viele kennen wirklich nur den Teil vom jüngeren Sohn. Lukas 15,1-3 lehrt uns als Einleitung zu den drei Geschichten aber eine Betonung Jesu auf dem Teil vom älteren Sohn, der die Freude des Vaters nicht teilen konnte und wollte. Er hatte nicht verstanden, was es bedeutet, Sohn bzw. Tochter des Vaters im Himmel zu sein. Er sagt: All die Jahre habe ich wie ein Sklave für dich geschuftet, nie war ich dir ungehorsam. Was habe ich dafür bekommen? Mir hast du nie auch nur einen Ziegenbock gegeben, damit ich mit meinen Freunden feiern konnte. Ist das nicht auch die Sicht vieler Christen? Was ist der Lohn deiner Nachfolge? Kannst du dich mit dem Vater freuen an der Rettung des verlorenen Bruders?

Die Antwort des Vaters will uns zum Nachdenken bringen. Er sagt: "Mein Sohn, du bist immer bei mir, und dir gehört alles, was ich habe." (Luk 15,31) Begreifst du, was das bedeutet?

Der ganze Reichtum Gottes, unseres Vaters im Himmel, steht uns, seinen Söhnen und Töchtern, zur freien Verfügung. Wir brauchen ihn nicht einmal zu bitten, sondern wir dürfen nehmen, was wir brauchen, um seine Werke zu tun und um zu feiern. Wir können ihn am besten ehren und erfreuen, wenn wir von dem Angebot reichlich Gebrauch machen und ihm danken, dass er so gerne und großzügig gibt. Hast du angefangen, damit Erfahrungen zu sammeln?

Ich kann das nicht ausloten, wie viel Gott mir damit gibt, sein Sohn zu sein mit allen Vollmachten. Aber ich habe angefangen, als sein Sohn zu leben und zu handeln. Was ist meine Erkenntnis aus Bibelstudium und Erfahrungen?

1. Ich bete anders, ungeziert und direkt. Vater, ich bitte dich. Vater, ich danke dir. Ich tue es als dein geliebter Sohn und bete, wenn es mir wichtig wird, im Namen Jesu. Ich sage nicht mehr: Gott, ich möchte dich bitten oder ich möchte dir danken. Möchte ich nur oder bitte und danke ich? Auch wenn das weit verbreitet ist, ich halte es nicht für gut, so zu beten. Beobachte einmal dein Gebet und das Gebet anderer. Wer möchte, soll weiter so beten, Gott hört jedes Gebet seiner Kinder.

2. Ich darf unverschämt, eigennützig und unklug wie ein Kind, wie sein Kind beten. Er wird mein Gebet so erfüllen, wie es nach seinem Plan für mich und andere am besten ist. Wenn ich weise bin, denke und bete ich dabei wie Jesus sein Leben lang und im Garten Getsemani in seiner schwersten Stunde gebetet hat (Luk 22,42): Aber dein Wille soll geschehen, nicht der meine!

3. Das macht mein Gebet leichter und zuversichtlicher. Ich brauche nicht mehr Gott von meinen Anliegen zu überzeugen, sondern die Arbeit und manchmal auch der Kampf des Gebets liegt darin, mich von Gottes Plan und Absichten überzeugen zu lassen. Das wird umso leichter, je mehr ich begreife, wie sehr Gottes Erkenntnis, Einsicht und Macht größer sind als meine und wie sehr er mich und alle Menschen liebt und ihre Rettung will. Ich bin tief überzeugt, dass Gott sein Ziel erreicht.

4. Wenn ich Sohn bzw. Tochter Gottes bin und mir alles gehört, was Gott gehört, lerne ich, auch im Gebet den Willen Gottes zu tun und nicht nur darum zu bitten, dass er geschehen möge. Jesus (Luk 6,28), Paulus (Röm 12,14) und Petrus (1.Petr 3,9) fordern uns auf, zu segnen, auch Feinde und Verfolger. Ich tue das, wenn mich der Geist Gottes daran erinnert und wenn ich in Gefahr komme, mich zu ärgern. Dann bete ich nicht: Herr, segne ihn oder sie! Ich habe von Christoph Häselbarth gelernt zu beten: Vater, im Namen Jesu segne ich ihn oder sie! Christoph nennt das 'mit Gott regieren'. Darauf zielt meine Geschichte an Anfang. Segnen bedeutet, die rettende und befreiende Liebe Gottes in2 ein Leben hineinzusprechen, so schöpferisch wie Gottes Wort.

Für mich war das eine wirkliche Entdeckung. Deshalb habe ich mir die Mühe gemacht, meine Sprache im Gebet kritisch zu betrachten und alle unnatürlich frommen und selbstsüchtigen Formulierungen zu unterlassen, auch wenn sie weit verbereitet sind. Ich will mit Gott, meinem Papa reden, wie er es verdient, mich mit ihm beraten, auf ihn hören und tun, was er sagt. Er hat meine guten Taten schon vorbereitet.

© Autor: Manfred Hauenschild homepage.ruhr-uni-bochum.de/Manfred.Hauenschild/ Mail: hauenmfg@rub.de,   0152 2894 2997,   Bochum, 01.08.2003, 06.04.2013