To: eva-bibel-expedition@evangelium.de Subject: Brief 23 Expedition durch die Bibel Falterweg 12.06.2003 Liebe Freunde, Das Thema in diesem Brief: Gemeinde - der Leib Jesu Der Hauskreis in Essen trifft sich nur nach telefonischer Vereinbarung. Als nächste Termine sind geplant Montag, der 02.06.2003 und 23.06.2003. Hier sind zuerst einmal die neuen Texte für die Gründlichen: Fr 13.6. Mk 2,18-4,29, Sa 14.6. Mk 4,30-6,29, So 15.6. Mk 6,30-8,26, Mo 16.6. Mk 8,27-10,12, Di 17.6. Mk 10,13-11, Mi 18.6. Mk 12-13,27, Do 19.6. Mk 13,28-14, Fr 20.6. Mk 15-16, Sa 21.6. Lk 1,1-56, So 22.6. Lk 1,57-2, Mo 23.6. Lk 3-4,30, Di 24.6. Lk 4,31-5, Mi 25.6. Lk 6, Do 26.6. Lk 7-8,3, Fr 27.6. Lk 8,4-56, Sa 28.6. Lk 9, So 29.6. Lk 10-11,13, Mo 30.6. Lk 11,14-12,12, Di 1.7. Lk 12,13-13,9, Mi 2.7. Lk 13,10-14,27, Do 3.7. Lk 14,28-16,18, Fr 4.7. Lk 16,19-18,8, Sa 5.7. Lk 18.9-19,27, So 6.7. Lk 19,28-20,40, Mo 7.7. Lk 20,41-21, Di 8.7. Lk 22,1-62, Mi 9.7. Lk 22,63-23,49, Do 10.7. Lk 23,,50-24,53, Fr 11.7. Joh 1, Sa 12.7. Joh 2-3, So 13.7. Joh 4-5,18, Mo 14.7. Joh 5,19-6,59, Di 15.7. Joh 6,60-7, Mi 16.7. Joh 8, Do 17.7. Joh 9-10,21, Fr 18.7. Joh 10,22-11,44, Sa 19.7. Joh 11,45-12, So 20.7. Joh 13-14, Mo 21.7. Joh 15-16, Di 22.7. Joh 17-18,27, Mi 23.7. Joh 18,27-19, Do 24.7. Joh 20-21, Fr 25.7. Apg 1-2,41, Sa 26.7. Apg 2,42-4, So 27.7. Apg 5-6, Mo 28.7. Apg 7-8,1, Di 29.7. Apg 8,1-9,30, Mi 30.7. Apg 9,31-11,18, Do 31.7. Apg 11,19-13,12, Fr 1.8. Apg 13,13-14, Sa 2.8. Apg 15-16,10, So 3.8. Apg 16,11-17, Mo 4.8. Apg 18-19, Di 5.8. Apg 20-21,26, Mi 6.8. Apg 21,27-23,11, Do 7.8. Apg 23,12-25,12, Fr 8.8. Apg 25,13-27,8, Sa 9.8. Apg 27,9-28, So 10.8. Röm 1-2, Mo 11.8. Röm 3-4, Di 12.8. Röm 5-7,13, Mi 13.8. Röm 7,14-8, Do 14.8. Röm 9-11,10, Fr 15.8. Röm 11,11-12, Sa 16.8. Röm 13-15,6, So 17.8. Röm 15,7-16, Einige Fragen zum Nachdenken: Was bedeutet es, wenn Evangelisten eine Geschichte unterschiedlich erzählen ? Welche unterschiedlichen Schwerpunkte werden gesetzt ? Was hast du beim zweiten Lesen Neues entdeckt ? Sieh dir noch einmal die Fragen aus den ersten Briefen an ! Was lernst du aus der Apostelgeschichte über Gemeinde heute ? Haben die Anfänge heute noch Bedeutung ? Warum bzw. warum nicht ? Warum gehören die Apg. und das Lukas-Evangelium zusammen ? Ist der Römerbrief situationsbezogen oder werden grundlegende Wahrheiten entfaltet ? Welche ? Nun zum Thema Gemeinde - der Leib Jesu Neben Ehepartnern (Eph 5,21-33), Familie Gottes (z.B. Johannes-Evangelium) und neues Volk Gottes (z.B. Römerbrief) ist der Leib Jesu ein wichtiges Bild für Gemeinde (Römer 12, 1. Korinther 12, Epheser 1,22-23, 3,6, 4,12, 5,23 und Kolosser 1,24). Dabei ist der auferweckte und erhöhte Herr Jesus Christus das Haupt und alle, die Jesus als ihren Herrn anerkennen und ehren, als seine Gemeinde sein Leib. Die Gemeinde ist also nicht nur eine Realität unserer Welt. Ich werde versuchen, das deutlicher zu machen. (Hinweis: Der Titel Herr (=kurios) für Jesus kennzeichnet ihn als Gott, so wie im AT Herr = adonai anstelle des Gottesnamens Jahweh verwendet wird.) Ich bin überzeugt, dass das Universum, die Schöpfung Gottes, nur ein Teil der umfassenden Realität ist, die ich die Welt Gottes nenne. Für Mathematiker und Naturwissenschaftler wäre die Welt Gottes eine höher dimensionale Realität, in der unsere durch Raum und Zeit begrenzte Welt eine Mannigfaltigkeit wäre. Also unsere Welt verstehe ich als eingebettet in die Welt Gottes, in der die Begrenzung von Raum und Zeit nicht besteht, d.h. für die Welt Gottes ist jeder Ort hier und jede Zeit jetzt. Da sich die meisten von uns das kaum vorstellen können, stelle ich Lebewesen vor, die nur in zwei Raumdimensionen und einer Zeitdimension leben, z.B. auf der Oberfläche einer großen Kugel. Ich nehme die Rolle Gottes ein und zeige mich diesen Lebewesen, indem ich die Kugel mit den fünf Fingern meiner rechten Hand berühre und nach kurzer Zeit die Hand wieder zurückziehe. Da diese Lebewesen keinen Zugang zu der dritten Raumdimension haben, können sie die Bewegung meiner Hand nicht wahrnehmen, sondern nur die Berührung mit der Kugeloberfläche. Fünf Gruppen werden dann sagen: Ganz plötzlich ist in unserer Welt etwas Unbekanntes erschienen und ebenso plötzlich wieder verschwunden. Vielleicht werden alle Gruppen das für eine Gotteserscheinung halten, jede den Abdruck einer Fingerkuppe. Alle werden versuchen, sich von der Erscheinung her Gott vorzustellen und alle werden zu Ergebnissen kommen, die mit mir wenig zu tun haben. An dem auferweckten Jesus und an einigen Aposteln kann man ansatzweise sehen, was es bewirkt, in der Welt Gottes zu leben. Jesus hatte einen Leib, an dem die Jünger seine Wundmale erkennen konnten, der ihn wie einen Menschen erscheinen ließ und der mit ihnen aß. Wesentlich erkannt haben ihn seine Jünger daran, wenn er das Brot brach und austeilte. Daneben konnte er aber plötzlich irgendwo verschwinden oder auftauchen. Verschlossene Türen und Wände hinderten ihn nicht. Vor diesem Hintergrund wird die Tatsache, dass Gott in Jesus Mensch geworden ist, zum größten Wunder aller Zeiten. Dazu musste er alles aufgeben, was ihn als Gott auszeichnete (Phil 2,6-7). Geblieben ist seine enge Beziehung zu Gott, seinem Vater, seine Sündlosigkeit, die Gabe des Heiligen Geistes in ganzer Fülle, seine Bereitschaft, Gott freiwillig und uneigeschränkt zu gehorchen und die Liebe, die aus der Beziehung zwischen ihm und seinem Vater entstand. Auch Philippus wurde vom Geist Gottes entrückt (Apg 8,39-40). Die Wunder Jesu und seiner Jünger werden wohl am besten erklärt als Eingriffe der Welt Gottes in unsere Welt. Die Himmelfahrt Jesu verstehe ich als vollständiges Eingehen in die Welt Gottes. So ist er durch seinen Geist allen Christen zu jeder Zeit und an jedem Ort nahe. Jede(r) darf sich als Lieblingsjünger(in) verstehen, dem/der Jesus und der Vater im Himmel ungeteilte Aufmerksamkeit und Liebe zuwenden. Mir gefällt, dass Physiker ihre Modelle der Wirklichkeit nicht für die Wahrheit halten. Sie erlauben nur mehr oder weniger gute Voraussagen über Vorgänge. So sollte auch mein Modell daraufhin geprüft werden, ob darin die biblischen Aussagen besser erklärbar sind als mit anderen Modellen. Dabei geht es mir insbesondere um endzeitliche Aussagen. Ich wehre mich mit diesem Modell gegen Theologen, die die Grenzen ihrer Erkenntnisfähigkeit mit denen der Realität gleichsetzen. So verstehe ich z.B. die existenziale Interpretation, die im Rahmen der historisch- kritischen Erforschung des Neuen Testaments angeboten wird. Etwas vereinfachend kann man sagen: Es ist nur wahr, was ich existentiell nachollziehen kann. Wenn sich dann ein Theologe Jesus nur als interessanten Menschen vorstellen kann, kann er forschen was er will, Jesus kann höchstens ein interessanter Mensch gewesen sein. Mir ist wichtig, dass ich keine der biblischen Aussagen verdränge, nur weil mein Denken, meine Erkenntnis oder mein Weltbild das nicht möglich erscheinen lassen. Das am Anfang genannte Modell erlaubt jedenfalls für mich interessante Deutungen. Beginnen wir bei der Schöpfung. Gott hat in seiner Welt etwas geschaffen, das begrenzt ist, begrenzt durch Raum und Zeit. In diesen Begrenzungen wollte Gott seine Macht und Herrlichkeit zeigen. Dann ein paar Gedanken zu unserer Gottesterkenntnis. Da Gott größer ist als unsere Welt und unsere Erkenntnisfähigkeit, können wir nicht erwarten, ihn je ganz erkennen zu können. Gott ist Menschen begegnet als Schöpfer der Welt, als Befreier und König Israels, als der Mensch Jesus von Nazareth, der in seiner besonderen Beziehung zu Gott, den er Vater nennt, der ihn als Christus und Retter der Welt bestätigt, im seinen Geist in ganzer Fülle gibt und ihm die Kraft gibt, die Menschen zu retten und ihre Beziehung zu Gott zu erneuern, indem er ihre Gottesferne und die Strafe für ihren Ungehorsam trägt. Und schließlich begegnet er uns bis heute als der Heilige Geist, der in uns wohnt, sich mit unserem Geist verbindet, uns Gott als Vater vertrauen und in seiner Kraft leben lässt, der uns die Gewissheit gibt, in seiner Liebe für immer geborgen zu sein. Ich bin überzeugt, in allem begegnet uns der eine Gott ganz, von dem wir immer nur bestimmte Seiten erkennen. Das bedeutet, wir haben keinen trinitarischen Gott, sondern einen trinitarischen Glauben. All die dogmatischen Überlegungen über den dreieinen Gott sind das überflüssig. Wir können Juden und Moslems getrost sagen, dass wir einen und nur einen Gott haben, den Gott, den Jesus Vater nannte. Kommen wir zurück zum Thema Gemeinde als Leib Jesu. Ich bin übereugt, dass jeder, der durch den Tod unsere Welt auf der Basis von Raum und Zeit verlässt, direkt in die Welt Gottes eingeht, das Urteil empfängt, das Jesus Matthäus 25 vorstellt, und bei positivem Urteil Anteil hat an der Herrschaft Gottes. Und trotzdem wäre dieses Gericht ein Ereignis, da in der Welt Gottes Gleichzeitigkeit keine Beschränkung auf einen Zeitpunkt in unserer Zeitrechnung bedeutet. Ich kann und will mir nicht vorstellen, das verstorbene Glieder des Leibes Jesu bis zu einem irgendwann stattfindenden Endgericht irgendwo warten müssen, obwohl uns doch nichts von der Liebe Gottes trennen kann. Ich empfinde es als befreiend, anzunehmen, dass einige der endzeitlichen Ereignisse nicht in Raum und Zeit, sondern in der Welt Gottes realisiert werden. Ich bin überzeugt, dass wir damit auch der Wahrheit näher kommen und es enthebt uns der nicht erfolgreichen Mühe, diese Endzeit-Ereignisse in eine chronologische Reihenfolge zu bringen. Ich verstehe also die Gemeinde Jesu als eine Realität der Welt Gottes und unserer Welt. Wir haben als Glieder dieses Leibes eine Verbindung zur Welt Gottes und all ihren Möglichkeiten. Gott als der Vater sagt (Lukas 15,31): Alles, was mir gehört, gehört auch dir. Also lebe in den Möglichkeiten der Welt Gottes. So verstehe ich auch Glauben mit den Komponenten Vertrauen und Gehorsam. Glaube ist keine Ungewissheit oder ein Lückenbüßer für das , was wir noch nicht wissen oder erkennen können. Glaube ist eine Gewissheit und aus unserer begrenzten Welt der einzige Zugang zur Realität der Welt Gottes. Zum Schluss noch ein paar Gedanken zu 1.Timotheus 2,4: Gott will, dass alle Menschen gerettet werden und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Ich verstehe hier die Wahrheit personal. Jesus sagt (Joh 14,6): Ich bin die Wahrheit. Der zweite Teil lautet dann ... und sie zur Erkenntnis Jesu Christi kommen. Was geschieht, wenn Gott etwas will ? Seit der Schöpfung wissen wir: es geschieht genau das, was er will. Ich verstehe diesen Vers als eine Zusage, dass Gott alle Menschen retten wird und sie Jesus als Christus und Gott erkennen. Wie das geschieht, bleibt Gottes Geheimnis, denn er hat sich festgelegt, die Menschen nicht zu zwingen, sondern auf ihre freiwillige Zustimmung zu warten. Mein Gehorsam gegenüber dem Missionsbefehl Jesu und meine Glaubwürdigkeit als Christ entscheidet aber darüber, ob Gott mich bei seinem Werk der Rettung der Menschen gebrauchen kann oder nicht. Ich bin überzeugt, dass es gut ist, mein Leben möglichst früh unter seine Herrschaft zu stellen, damit mein Leben möglichst lange ihm zur Verfügung steht. Ich glaube, mir kann nichs besseres geschehen als sein Wille für mein Leben. Ich habe die Gedanken zum Thema zum ersten Mal aufgeschrieben. Einiges ist noch zu verändern und zu korrigieren. Durch eure Vorschläge dazu könnt ihr mir wesentlich helfen, die zweite Fassung zu verbessern. Ich freue ich mich darauf. Bitte schreibt mir. Soviel für heute. Denkt darüber nach und forscht in der Bibel. Werdet ihr euer Leben danach ausrichten ? Liebe Grüße Manfred <>< <>< <>< <>< <>< <>< ><> <>< <>< <>< <>< <>< <>< Manfred Hauenschild Falterweg 24 Fon 0234 9731530, Fax -2, 44799 Bochum z.Z. Schützenweg 13, 23746 Kellenhusen, Fon 04364 9529 E-Mail: hauenmfg@rub.de oder manfred@evangelium.de, E-Mail: eva-bibel-expedition@evangelium.de Homepage: http://www.hknw.de/hdm/ Hauskirche: http://www.hkn-bo.de/