Fisch Reformation: Prüfet alles, das Gute behaltet



    Predigt am 31. August 2003
  • das vorbereitete Thema: Juden und Christen
  • Thema Reformation - Prüfet alles, das Gute behaltet
  • das Gebot der Liebe

    Predigt Thema Reformation - Prüfet alles, das Gute behaltet (1Thess 5,19-21)

EFG Bo-Hamme, Hofsteder Str. 131, Predigt am Sonntag 31. 8. 2003, 10:00

Das vorbereitete Predigt Thema war: das Volk Gottes: Juden und Christen (siehe pr-juden.*)

Dies Thema war vorbereitet und abgesprochen. Hier bringe ich nur Gottes Zusagen an Abraham, die unsere Beziehung zu Juden und zu Israel prägen sollen: "Ich will dich segnen und zum Stammvater eines großen Volkes machen. Dein Name soll in aller Welt berühmt sein. An dir soll sichtbar werden, was es bedeutet, wenn ich jemand segne. Alle, die dir und deinen Nachkommen Gutes wünschen, haben auch von mir Gutes zu erwarten. Aber wenn jemand euch Böses wünscht, bringe ich Unglück über ihn. Alle Völker der Erde werden Glück und Segen erlangen, wenn sie dir und deinen Nachkommen wohlgesonnen sind." (Gen 12,2-3)

Dann kamen mir eine Stunde vor dem Gottesdienst ganz andere Gedanken, die ich wahrgenommen und aufgeschrieben habe. Ich wusste zunächst nicht wozu.

Im Gottesdienst war dann unerwartet Thomas Schmid, ein Pastor aus der Nähe von Sidney, Australien im Gottesdienst, und wollte auch predigen. Er war auf dem Weg nach Kiew, um dort neue Pastoren zu lehren. Seine Großmutter und Mutter gehörten zu dieser Gemeinde. Wir haben uns geeinigt, dass er Grüße und eine Botschaft weitergibt und ich dann etwas kürzer predige. Seine Botschaft war evangelistisch mit einem Angebot an die Gemeinde, noch einmal für zwei Wochen zu kommen, um die Gemeinde zu lehren. Das Honorar für die Predigt habe ich ihm überlassen.

Mir wurde klar, dass ich ungehorsam war, wenn ich die vorbereitete Predigt einfach halten würde. Der Geist Gottes hat mich dann an die Gedanken von 9:00 Uhr erinnert und mich an Hand dieser Gedanken zu einer guten Predigt geleitet. Wir alle waren bewegt, überrascht und erfreut über ein so konkret sichtbares und spürbares Wirken des Geistes Gottes. Hier also meine Aufzeichnungen:

    Predigt Thema Reformation - Prüfet alles, das Gute behaltet (1Thess 5,19-21)

Ich fange an bei der Reformation Martin Luthers. Ich komme aus einer evangelisch-lutherischen Gemeinde in Ost-Westfalen (Löhne - Mennighüffen, Erweckung um 1900 Pastor Schmalenbach, bekennende Gemeinde im Dritten Reich) mit lebendiger Beziehung zur Reformation Martin Luthers (1483-1546). Die Grundsätze seiner Reformation waren:
Gott gibt allen Menschen Heil
- allein durch Jesus, den Christus und Sohn Gottes
- allein durch Gnade, durch die Versöhnung mit Gott, die er ins schenkt
- allein durch Glauben, den Glauben an Jesus und an Gott, seinen Vater
- allein durch das Zeugnis der Schrift. Jede kirchliche Tradition und
   Lehre muss sich aus dem Zeugnis der Schrift rechtfertigen.
- allein durch die Kraft, Erleuchtung und Leitung des Geistes Gottes.
   (Diesen Punkt habe ich bei Luther vermisst und deshalb hinzugefügt.)

Ich lese die Bibel Jesus zentriert und Geist geleitet.
Ich hinterfrage alles
- mein Elternhaus und meine Erziehung,
- meine Erfahrungen und meine eigenen Gedanken, mein Leben und Handeln,
- die Tradition, die Lehre und das Handeln aller Kirchen und Gemeinden,
besonders der Gemeinde, in der ich lebe und mitarbeite.

    Anvertraute Gaben

Während der Predigt wurde ich noch an folgendes erinnert: Gott hat jedem Leben und Gaben anvertraut und wird uns fragen, wie wir beides genutzt haben (Mat 25, 14-30). Wir alle haben Gaben bekommen. Darüber sollte in dem angebotenen Seminar genauer gesprochen werden.

Motivations-Gaben des Vaters, des Schöpfers Römer 12,(1-)3-8: Sprechen, was Gott betrifft: Lehren, Erkennen, Ermutigen Dienen mit der Stärke, die Gott gibt: Administrieren, Erbarmen, Geben, Dienen

Manifestations-Gaben des Geistes zum Aufbau der Gemeinde 1.Korinther 12-14:
Offenbarungsgaben: Wort der Weisheit, Wort der Erkenntnis, Unterscheidung der Geister
Kraft-, Wunder-Gaben: Glauben, Gaben der Heilungen, Wunderwirkungen
Sprach-, Rede-Gaben: Weissagung (Prophetie), Arten von Sprachen, Auslegung der Sprachen.
Unterscheide davon die persönliche Gabe des Sprachengebets, der Sprachenrede.

Dienst-Gaben des Sohnes zum Aufbau der Gemeinde Epheser 4,11-12:
gesetzt zum Apostel, Propheten, Evangelisten, Hirten, Lehrer.

Ein Professor erzählte, dass er seinen Studenten die Prüfungsfragen vorher mitteilt. Das ist bei uns ganz unüblich, aber aus meiner Sicht sinnvoll. Jesus jedenfalls hat es auch so gemacht.

Mat 25,14-30: Wie hast du die dir von mir anvertrauten Gaben genutzt ? Wie hast du besonders deine Zeit, dein Geld und deinen Besitz eingesetzt ?

Mat 25,31-46: Wie hast du dich gegenüber Menschen in existentieller Not verhalten ? Was du ihnen (nicht) getan hast, hast du auch mir (nicht) getan.

Jesus hat als die wichtigsten Gebote zwei Gebote genannt, nicht zehn. Sie markieren nicht nur Grenzen, die ich nicht überschreiten darf, sondern sagen mir sehr konkret, was ich tun soll. Ich kenne keine Gebote, die den Willen Gottes so konkret machen, wie diese (Mat 22,34-40).

    Das Gebot der Liebe

Alle Liebe kommt von Gott. Ich kann (aber soll auch) nur die Liebe an Gott und Menschen weitergeben, die ich selbst empfangen habe. Paulus beschreibt das am schönsten Römer 5,5: Die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen, durch den heiligen Geist, der uns gegeben ist. Hier erkläre ich den Fluss der Liebe von Gott zu mir, von mir zu Gott durch Dank, Anbetung und Hingabe meines Lebens (Röm 12,1-3) und von mir zum Nächsten.

Wer Mangel an Liebe hat, soll sich nicht quälen, sondern sich ausstrecken nach der Liebe Gottes und sie empfangen.

© Autor: Manfred Hauenschild, Bochum, 31.08.2003