Die Gathas des Zarathustra
avestisch-deutsch
Herman Lommel, Die Gathas
des Zarathustra, hg. v. Bernfried Schlerath, Basel/Stuttgart (Schwabe)
1971
Avestischer Text: Karl F. Geldner, Avesta, the Sacred Books of the Parsis, Stuttgart, 1896
Die
erste Gatha - Yasna 28
(Seite 19f)
(zōt
u
rāspī,) 0 yānīm manō yānīm vacō
yānīm šyaoθnem ašaonō
zaraθuštrahe, ferā
amešā spentā gāθå gēurvāin! nemō vē
gāθå ašaonīš,
1 ahyā yāsā nemaŋhā
ustānazastō
rafedhrahyā manyēuš mazdā pourvīm spentahyā ašā
vīspēŋ šyaoθanā vaŋhēuš xratūm
manaŋhō yā xšnevīšā gēušcā urvānem
(2).
28,1
Unter Verneigung die
Hände ausbreitend bitte ich mit Wahrsein (dich), o Weiser,
(und euch) alle als
Erstes um die Werke des unterstützenden Geistes, des
Verständigen, damit ich
den Willen des Guten Denkens zufriedenstelle und die Seele des Stieres.
2
(zōt,) yē vå
mazdā ahurā pairī-jasāi vohū manaŋhā
maibyō dāvōi ahvå astvatascā hyatcā manaŋhō
āyaptā ašāt hacā yāiš rapantō daidīt
hvāθrē.
28,2
Der ich euch, o
Weiser, o Herr, mit Gutem Denken umschreiten wie (bittend) mir zu geben
gemäß
dem Wahrsein die Gnadengaben von beiderlei Dasein, dem knochenhaften
(leiblichen) und dem des Denkens (geistigen), durch die (ihr?) mich
unterstützen und in Seligkeit versetzen möget(?).
3
yē vå ašā
ufyānī manascā vohū apaourvīm mazdãmcā ahurem yaēibyō
xšaθremcā akhzhaonvamnem varedaitī
ārmaitiš ā-mōi
rafedhrāi zavēŋ jasatā.
28,3
Der ich euch mit
Wahrsein preisen will wie nie zuvor, und das Gute Denken und den
Weisen, den
Herrn und die sich nicht mindernde Herrschaft für welche die
Fügsamkeit sie
wachsen läßt- herbei zur Unterstützung
kommt auf meine Rufe.
4
yē urvānem
mēn gairē vohū dadē haθrā manaŋhā
ašīšcā
šyaoθananãm vīduš
mazdå ahurahyā yavat
isāi tavācā avat xsāi aēšē ašahyā.
28,4
Der ich den Sinn
darauf gesetzt habe, daß die Seele singe zusammen mit dem
Guten Denken, will
ich, die Vergeltungen des Weisen Herm für die Taten kennend,
solange ich kann
und vermag lehren, nach dem Wahrsein zu streben.
5
ašā kat
θwā daresānī manascā vohū vaēdemnō
gātūmcā ahurāi sevīštāi seraošem mazdāi
anā mãθrā mazištem vāurōimaidī xrafstrā
hizvā.
28,5
Werde ich durch
Wahrsein dich erschauen und das Gute Denken als ein Wissender, und den
Thron
des Herrn und den Sraosha (Gehorsam) des sehr (Seite 20)
mächtigenWeisen? Durch
diesen Spruch woben wir die Ungeschöpfe (Schädlinge)
gänzlich abwehren mit der
Zunge.
6
vohū gaidī
manaŋhā dāidī ašā- då daregāyū
erešvāiš
tū uxdhāiš mazdā zaraθuštrāi aojōŋhvat
rafenō ahmaibyācā ahurā yā daibišvatō
dvaēšå
taurvayāmā.
28,6
Komm mit dem Guten
Denken, gib durch Wahrsein die langwahrende Gabe, (gib) mit hohen
Worten, o
Weiser, dem Zarathushtra kraftvolle Unterstützung und uns
(allen), o Herr,
damit wir des Feindes Anfeindungen überwinden.
7
dāidī ašā
tãm ašīm vaŋhēuš āyaptā manaŋhō
dāidī tū ārmaitē vīštāspāi īšem
maibyācā dåstū mazdā xšayācā yā vē
mãθrā srevīm ārādå.
28,7
Gib durch Wahrsein
diese Belohnung (Vergeltung): die Gnadengaben des Guten Denkens; gib
durch
Fügsamkeit dem Vishtaspa Stärke und auch mir. Geben
mögest du, o Weiser, auch
durch deine Herrschermacht, daß wir eure Sprüche
bereitwillig(?) hören.
8
vahištem θwā
vahištā yēm ašā vahištā
hazaošem ahurem yāsā
vāunuš narōi ferašaoštrāi maibyācā
yaēibyascā īt råŋhaŋhōi vīspāi
yavē vaŋhēuš manaŋhō.
28,8
Um das Beste bitte
ich dich, o Bester, den mit dem besten Wahrsein gleichgewillten, Er den
Helden
Frashaoshtra es erflehend und für mich und für die,
welchen du gewähren wirst
für alle Zeit Anteil am Guten Denken.
9
anāiš vå nōit
ahurā mazdā ašemcā yānāiš zaranaēmā
manascā hyat vahištem yōi vē yōiθemā dasemē
stūtãm, yūzhēm zevīštyåŋhō
īšō
xšaθremcā savaŋhãm.
28,9
Um dieser (erbetenen)
Gnade willen wollen wir euch (dich), o Herr, und das Wahrsein und das
Denken,
welches das beste ist, nicht erzürnen, die wir eifrig sind zu
Darbringung von
Lobliedern für euch; ihr fördert am schnellsten die
Wünsche und das Reich des
Heils.
10
at yēŋ
ašāatcā vōistā vaŋhēušcā
dāθēŋ manaŋhō ereθwēŋ mazdā
ahurā aēibyō perenā āpanāiš kāmem, at
vē xšmaibyā asūnā vaēdā hvaraiθyā
vaintyā sravå.
28,10
Und diejenigen,
welche du als Gerechte und Aufrechte kennst vermöge Wahrseins
und Guten
Denkens, o Weiser, o Herr, denen erfülle ihr Begehren,
daß sie es erlangen. Ich
weiß ja, daß an euch (gerichtete) flehende Worte,
die Gutes erstreben,
erfolgreich sind.
11
yē āiš ašem
nipåŋhē manascā vohū yavaētāitē tvēm
mazdā ahurā frō-mā sīšā θwahmāt
vaocaŋhē manyēuš hacā θwā ēeåŋhā
yāiš ā aŋhuš pouruyō bavat!
28,11
Der du also Wahrsein
und Gutes Denken für die Dauer bewahrst, o Weiser, o Herr,
belehre du mich
gemäß deinem Geist aus deinem Mund, damit ich sagen
kann, wie das erste Dasein
geworden ist.
12
(zōt u
rāspī,) ahyā yāsā ... gēušcā urvānem
(2). yaθā ahū vairyō ... (4). ašem vohū ... (3).
ahyāsãm hāitīm yazamaide. yeŋhē hātãm āat
yesnē paitī vaŋhō mazdå ahurō vaēθā
ašāt hacā yåŋhãmcā tãscā
tåscā yazamaide!!
Die
zweite Gatha - Yasna
29 (Seite 27f) Klage des Stiers
(zōt,)
1 xšmaibyā
gēuš urvā gerezhdā, kahmāi mā
θwarōzhdūm kē-mā tašat, ā-mā
aēšemō hazascā remō āhišāyā derešcā
tevišcā, nōit mōi vāstā xšmat anyō aθā
mōi sãstā vohū vāstryā.
29,1
Euch klagte die Seele
des Stieres: Für wen habt ihr mich gebildet? Wer hat mich
gestaltet? Mich haben
Mordgrimm, Gewalttat, Blutdurst, Grausamkeit und rohe Kraft gebunden.
Ich habe
keinen anderen Wirt (Hirten) als euch; so verschafft mir gute Wartung
(Weide).
2
adā tašā
gēuš peresat ašem kaθā tōi gavōi
ratuš hyat hīm
dātā xšayantō hadā vāstrā gaodāyō
θwaxšō, kēm hōi uštā ahurem yē
dregvōdebīš aēšemem vādāyōit.
29,2
Da fragte der Bildner
des Rindes das Wahrsein: Hast du einen Obmann für das Rind,
daß ihr, die ihr es
vermögt, ihm mit der Wartung (Weide) rinderpflegenden Eifer
gebet? Wen wünscht
ihr ihm als Herm, der den von den Lügnern
(ausgeübten) Mordgrimm abwehren möge?
3
ahmāi ašā
nōit sarejā advaēšō gavōi paitī-mravat
avaēšãm nōit vīduyē yā šavaitē
ādrēŋ erešvåŋhō, hātãm hvō
aojištō
yahmāi zavēŋ jimā keredušā.
29,3
Ihm antwortete (das
Wahrsein): Für das Rind gibt es gemäß dem
Wahrsein keinen Gefährten (?,
Genossen?), der ihm nichts Schlimmes antut. Von jenen (den Menschen)
kann man
nicht wissen, wie gegen die Geringeren (niedriger Stehenden) die
Hochstehenden
vorgehen. Von den Seienden (= von allen) ist der Stärkste der,
zu welchem ich
auf seine Rufe mit Beistand (? Hilfe?) komme.
4
mazdå sahvārē
mairištō yā-zī vāverezōi pairī-ciθīt
daēvāišcā mašyāišcā yācā
varešaitē
aipī-ciθīt, hvō vīcirō ahurō
aθā-nē aŋhat yaθā hvō vasat.
29,4
Der Weise . . .
erinnert sich am besten dessen, was nämlich ehemals getan
wurde von den Göttern
und den Menschen und was einstmals getan werden wird. Er, der Herr, hat
die
Entscheidung: so wird es sein, wie er will.
5
at vā
ustānāiš ahvā zastāiš frīnemnā ahurāi ā
mē urvā gēušcā azyå hyat mazdãm dvaidī
ferasābyō nōit erezhejyōi frajyāitiš nōit
fšuyentē dregvasū pairī.
29,5
Sodann mit zum Herrn
erhobenen Händen euch gnädig stimmend wollen wir
beide, meine Seele (Seite 28)
und die der Mutterkuh, den Weisen zu Anordnungen bewegen, daß
nicht dem
Rechtlebenden Bedrückung geschehe noch demViehzüchter
unter den Lügenhaften
ringsum.
6
at ē vaocat
ahurō mazdå vīdvå vafūš vyānayā, nōit
aēvā ahū vistō naēdā ratuš ašātcīt
hacā, at zī θwā fšuyantaēcā
vāstryāicā θwōreštā tatašā.
29,6
Da sprach der Herr,
der Weise, der in seiner Seele die Gestaltungen(?) kennt: "Nicht hat
sich
irgend ein Herr noch Obmann (für euch) gefunden
gemäß dem (Ausspruch des) Wahrsein(s).
Aber dich hat ja für den Viehzüchter und
Nährherrn der Gestalter gebildet.
"
7
tēm
āzūtōiš ahurō mãθrem tašat
ašā hazaošō mazdå
gavōi xšvīdemcā hvō urušaēibyō spentō
sāsnayā, kastē vohū manaŋhā yē-ī
dāyāt ēeāvā maretaēibyō.
29,7
Der Herr, gleichgesinnt
mit dem Wahrsein, der Weise, hat zu Gunsten des Rindes dieses Denkwort
von der
Butter geschaffen, der Verständige, und die Milch, welche
(nämlich Butter und
Milch) durch sein Gebot für die Essenden und Trinkenden
(sind). "Wen hast
du, der uns beide mit Gutem Denken für die Menschen pflegen
wird?"
8
aēm mōi
idā vistō yē-nē aēvō sāsnå gūšatā
zaraθuštrō spitāmō, hvō nē mazdā vaštī
ašāicā carekereθrā srāvayeŋhē hyat hōi hudemēm
dyāi vaxedhrahyā.
29,8
Dieser hier ist mir
als der Einzige bekannt (oder: hat sich mir als der Einzige gefunden),
der
unsere Lehren gehört hat, Zarathushtra Spitâma; er
will unsere, des Weisen und
des Wahrseins, Ruhm verkündigen; so soll ihm
Süßigkeit des Mundes verliehen
werden.
9
atcā gēuš
urvā raostā yē anaēšem xšãnmēnē rādem
vācem nereš asūrahyā yēm ā vasemī īšā
xšaθrīm, kadā yavā hvō aŋhat yē hōi
dadat zastavat avō.
29,9
Aber da weinte die
Seele des Stieres: "Der ich einen kraftlosen Fürsorger
hinnehmen muß, die
Rede eines Mannes, der nicht heldische Macht hat; der ich doch einen
kraftvollen Gebieter wünsche! Wann wird der sein, der ihm (dem
Zarathushtra)
mit (starker) Hand Hilfe gibt?
10
yūzhēm
aēibyō ahurā aogō dātā ašā
xšaθremcā avat vohū manaŋhā yā
hušeitīš
rāmãmcā dāt, azēmcīt ahyā mazdā θwãm
mēŋhī paourvīm vaēdem. dà
29,10
Ihr, o Herr, gebt
diesem Kraft durch Wahrsein und jene Herrschaft durch Gutes Denken,
wodurch er
gutes Wohnen und Frieden bereiten wird. Ich, o Weiser, ich habe dich
erkannt
als den ersten Spender dieser Dinge. (Seite 29)
11
kudā ašem
vohucā manō xšaθremcā,at mā mašā yūzhēm
mazdā frāxšnenē mazōi magāi ā
paitī-zānatā ahurā nū-nå avarē ēhmā
rātōiš yūšmāvatãm!
29,11
Wo ist Wahrsein und
Gute Denken und (rechte) Herrschaft? Ihr, o Weiser, erkennet mich durch
Wahrsein (um meines Wahrseins willen) an für den
großen Bund um zu erkennen(?).
Nun durch den Herrn uns Hilfe (zuteil geworden) mögen wir
teilhaftig sein der
Huld von euresgleichen(?).
12
(zōt u
rāspī,) ahyā yāsā ... gēušcā urvānem
(2). yaθā ahū vairyō ... (4). ašem vohū ... (3).
at-tāvaxšyãm hāitīm yazamaide. yeŋhē
hātãm ...
tåscā yazamaide!!
Die
dritte Gatha - Yasna
30 (Seite 41f)
(zōt,)
1 at tā
vaxšyā išentō yā mazdāθā hyatcīt
vīdušē staotācā ahurāi yesnyācā
vaŋhēuš manaŋhō humãzdrā ašā yecā yā
raocēbīš daresatā urvāzā.
30,1
Nun will ich denen,
die es begehren, das sagen, was ja ein Wissender in seinen Sinn nehmen
soll,
die Lobpreisungen des Herrn und die Verehrungen das Guten Denkens und
was die
durch Lichter (Sterne) schön zu schauenden sehr weisen Freuden
des Wahrseins
sind.
2
sraotā
gēušāiš vahištā avaēnatā sūcā
manaŋhā āvarenå vīciθahyā narēm narem
hvah'yāi tanuyē parā mazē yåŋhō ahmāi
nē sazdyāi baodantō paitī.
30,2
Höret mit euren Ohren
das Beste, betrachtet mit klarem Denken die beiden
Wahlmöglichkeiten der
Entscheidung Mann für Mann, (jeder) für sich selber
darauf bedacht, uns vor der
großen Wende zu gefallen.
3
at tā mainyū
pouruyē yā yēmā hvafenā asrvātem manahicā
vacahicā šyaoθanōi hī vahyō akemcā åscā
hudåŋhō ereš vīšyātā nōit
duzhdåŋhō.
30,3
Und diese beiden
ersten Geister, welche als Zwillinge durch einen Traum vernommen
wurden, sind
ja im Denken, Reden und Handeln das Bessere und das Schlechte; zwischen
diesen
beiden haben die Rechthandelnden richtig entschieden, nicht die
Schlechthandelnden.
4
atcā hyat tā
hēm mainyū jasaētem paourvīm dazdē gaēmcā
ajyāitīmcā yaθācā aŋhat apēmem aŋhuš
acištō dregvatãm at ašāunē
vahištem manō.
30,4
Und als diese beiden
Geister zuerst zusammenkamen, schufen sie Leben und Nichtleben, und
daß zuletzt
schlechtestes Dasein der Lügenhaften sei, aber für
den Wahrhaftigen das Beste
Denken.
5
ayå manivå varatā
yē dregvå acištā verezyō ašem
mainyuš spēništō yē
xraozhdištēŋ asēnō vastē yaēcā
xšnaošen
ahurem haiθyāiš
šyaoθanāiš fraoret mazdãm.
30,5
Von diesen beiden
Geistern wählte sich der Lügenhafte, das Schlechteste
zu tun, das Wahrsein
(Acc. ) aber (erwählte sich) der sehr verständige
Geist, der in den sehr festen
Himmel gekleidet ist, und die, welche willig den Herrn durch richtige
Taten
befriedigen, den Weisen. (Seite 42)
6
ayå nōit ereš
vīšyātā daēvācinā hyat īš
ā-debaomā peresmanēŋ upā-jasat hyat verenātā
acištem manō, at aēšemem hēndvārentā yā
bãnayen
ahūm maretānō.
30,6
Zwischen diesen
beiden haben sogar die Götter nicht richtig unterschieden,
weil, als sie sich
berieten, Betörung sie überkam, so daß sie
sich das Schlechteste Denken
erwählten. Da liefen sie zusammen zum Mordgrimm, durch welchen
die Sterblichen
das Dasein krank machen.
7
ahmāicā
xšaθrā jasat manaŋhā vohū ašācā
dà at
kehrpēm utayūitīš dadāt ārmaitiš ãnmā
aēšãm
tōi ā aŋhat yaθā ayaŋhā
ādānāiš pouruyō.
30,7
Und zu uns kam mit
Herrschaft, Gutem Denken und Wahrsein die immerwährende
Fügsamkeit; sie schuf
aber die Lebenshauche der Leiber, so daß sie bei deinen
Vergeltungen durch das
(geschmolzene) Erz die erste von diesen (vorgenannten Mächten)
sein wird.
8
atcā yadā
aēšãm kaēnā jamaitī aēnaŋhãm at mazdā
taibyō xšaθrem vohū manaŋhā
vōivīdāitī aēibyō sastē ahurā yōi
ašāi daden zastayō drujem.
30,8
Und dann, wenn die
Strafe dieser Frevler kommen wird, dann, o Weiser, findet sich
für diese (diese
hier, die Nichtfrevler) das Reich (die Herrschaft) mit dem Guten Denken
ein,
denen zum Lobe(?; Gefallen?), o Herr, welche dem Wahrsein in die
Hände geben
die Lüge.
9
atcā tōi
vaēm h'yāmā yōi īm ferašēm kerenāun
ahūm, mazdåscā ahuråŋhō ā-mōyastrā
baranā ašācā hyat haθrā manå bavat
yaθrā
cistiš aŋhat maēθā.
30,9
Und dann wollen wir
diejenigen sein, welche dieses Dasein herrlich machen; o Weiser und ihr
Herren
zusammen mit dem Wahrsein, gewähret euer Bündnis(?),
damit das Denken
einheitlich (gesammelt) sei, wo die Einsicht (noch) schwankend ist.
10
adā-zī
avā drūjō avō bavaitī skendō
spayaθrahyā at asištā yaojantē
ā-hušitōiš
vaŋhēuš manaŋhō mazdå ašah'yācā yōi
zazentī vaŋhāu sravahī.
30,10
Dann wird nämlich
jene Zerstörung des Gedeihens der Lüge geschehen;
dann werden teilhaftig der
Verheißung auf das gute Wohnen des Guten Denkens, o Weiser,
und des Wahrseins
die, welche guten Ruf gewinnen.
11
hyat tā
urvātā sašaθā yā mazdå dadāt
mašyåŋhō
hvīticā ēneitī hyatcā daregēm
dregvōdebyō rašō savacā ašavabyō at aipī
tāiš aŋhaitī uštā!
30,11
Wenn ihr diese Satzungen
erlernet, ihr Menschen, welche der Weise gegeben hat, das Gutergehen
und das
Nicht-(gut-)Ergehen und was der langdauernde Schaden für die
Lügner und der
Nutzen (das Heil) für die Wahrhaftigen ist, dann wird hernach
es nach Wunsch
sein.
Die
vierte Gatha - Yasna
31 (Seite50ff)
(zōt,)
1 tā
vē urvātā marentō aguštā vacå
sēŋhāmahī aēibyō yōi urvātāiš
drūjō ašahyā gaēθå vīmerencaitē atcīt
aēibyō vahištā yōi zarazdå aŋhen mazdāi.
31,1
Dieser eurer Gebote
eingedenk verkünden wir Worte, die nicht gehört
werden von denen, welche nach den
Geboten der Lüge die Welt des Wahrseins verderben; (Worte) die
aber sehr gut
sind für die, welche auf den Weisen vertrauen.
2
yezī āiš
nōit urvānē advå aibī-dereštā vah'yå at
vå
vīspēŋ āyōi yaθā ratūm ahurō
vaēdā mazdå ayå ãsayå yā
ašāt hacā jvāmahī.
31,2
Weil also der zum
Wählen bessere Weg nicht sichtbar ist, so komme ich zu euch
allen, da der Herr
die Anordnung kennt (bezüglich) der beiden Teile, damit wir
gemäß dem Wahrsein
leben.
3
yãm då mainyū
aθrācā ašācā cōiš rānōibyā
xšnūtem dà hyat urvatem cazdōnŋhvadebyō tat nē
mazdā vīdvanōi vaocā hizvā θwahyā
åŋhō yā jvantō vīspēŋ vāurayā.
31,3
Welche Vergeltung
(Genügeleistung) du durch den Geist und das Feuer geben wirst
und durch
Wahrsein beiden Parteien (Kampfgruppen) zugesprochen hast, was das
Gebot für
die Verständigen, das sage uns, o Weiser, mit der Zunge deines
Mundes, damit
wir es wissen, auf daß ich alle Lebenden zur Wahl veranlasse.
4 yadā ašem zevīm
aŋhen mazdåscā
ahuråŋhō ašicā ārmaitī vahištā
išasā
manaŋhā maibyō xšaθrem aojōŋhvat yehyā veredā
vanaēmā drujem.
31,4
Wenn das Wahrsein
anzurufen und die (andern) Weisen Herren (anzurufen) sind, begehre ich
durch
die Vergeltung (Belohnung), die Fügsamkeit und das Beste
Denken für mich die
kraftvolle Herrschaft (das Reich), durch deren (dessen) Mehrung wir die
Lüge
besiegen mögen.
5 tat mōi vīcidyāi vaocā
hyat mōi ašā
dātā vahyō vīduyē vohū manaŋhā
mēncā daidyāi yehyā-mā erešiš tācīt mazdā
ahurā yā nōit vā aŋhat aŋhaitī vā.
31,5
Das sage mir, damit
ich (richtig) unterscheide, was ihr mir durch Wahrsein gebt, das
bessere, damit
ich durch Gutes Denken es wisse und in meinen Sinn aufnehme, wovon
(geoffenbartes) Wissen zu mir (kommen möge): das, o Weiser, o
Herr, was nicht
sein wird oder sein wird. (Seite 51)
6 ahmāi aŋhat
vahištem yē mōi vīdvå
vaocāt haiθīm mãθrem yim haurvatātō
ašahyā
ameretātascā, mazdāi avat xšaθrem hyat hōi vohū
vaxšat manaŋhā.
31,6
Für den wird das
Beste sein, der als Wissender sagen wird mein wahres Wort
(bezüglich) des Heilseins,
des Wahrseins
und des Nichtsterbens
(das Beste,
nämlich), jenes Reich des Weisen, das er ihm durch Gutes
Denken mehren (wachsen
lassen) wird.
7 yastā mantā pouruyō
raocēbīš
rōiθwen hvāθrā hvō xraθwā
dãmiš ašem
yā dārayat vahištem manō, tā mazdā mainyū uxšyō
yē ā nūrēmcīt ahurā hāmō.
31,7
Der als der erste
Vater es erdacht hat, die Stätten der Seligkeit mit Lichtern
zu erfüllen, der
ist durch seinen Verstand der Schöpfer des Wahrseins, durch
welchen er das
Beste Denken aufrecht erhält. Durch diesen Geist, o Weiser,
hast du es (das
Beste Denken) wachsen lassen, der bis jetzt stets, o Herr, der gleiche
ist.
8 at θwā mēŋhī
pourvīm mazdā
yezīm stōi manaŋhā vaŋhēuš patarēm
manaŋhō hyat θwā hēm cašmainī hēŋrabem
haiθīm ašahyā dãmīm aŋhēuš
ahurem
šyaoθanaēšū.
31,8
Da erkannte ich durch
Denken (in einem Geist) daß du, o Weiser, der erste und der
letzte bist, der Vater
des Guten Denkens, als ich dich im Auge erfaßte als den
wirklichen Schöpfer des
Wahrseins, den Herrn über die Taten des Lebens (der Welt).
9 θwōi as
ārmaitīš θwē ā
gēuš tašā as xratūš manyēuš
mazdā ahurā hyat
ah'yāi dadå paθãm vāstryāt vā āitē yē vā
nōit aŋhat vāstryō.
31,9
Dein war die
Fügsamkeit, dein war auch der Bildner der Kuh, der Verstand
des Geistes, o
Weiser Herr, als du ihr den Weg gabst (schufst), entweder dem
Ernährer
(Viehzüchter) sich beizugesehen oder dem, der nicht
Viehzüchter ist.
10 at hī ayå
fravaretā
vāstrīm ah'yāi fšuyantem ahurem ašavanem
vaŋhēuš
fšēŋhīm manaŋhō, nōit mazdā
avāstryō davãscinā humeretōiš baxštā.
31,10
Da wählte er (der
Bildner der Kuh) für sie von diesen beiden den
viehflüchtenden Ernährer als
einen dem Wahrsein gemäßen Herrn, einen Wahrer (?;
Förderer?) des Guten
Denkens. Nicht wird, o Weiser, der Nicht-Viehzüchter (so sehr
er sich bemüht?)
guten Andenkens teilhaft.
11 hyat nē mazdā paourvīm
gaēθåscā tašō daēnåscā
θwā
manaŋhā xratūšcā hyat astvantem dadå
uštanem hyat
šyaoθanācā sēŋhãscā yaθrā
varenēŋ vaså dāyetē.
31,11
Als du uns, o
Weiser, durch dein Denken zuerst Lebewesen (irdische Leiber, lebendige
Menschen) und geistige Persönlichkeiten schufst und
Verstandeskräfte, als du
die Lebenskraft knochenhaft (körperlich) machtest, als du
Taten und Rede
machtest, (Seite 52) wodurch man nach Wunsch seine Wahlentscheidungen
betätigt,
12 aθrā vācem
baraitī
miθahvacå vā erešvacå vā
dà vīdvå vā evīdvå
vā ahyā zeredācā manaŋhācā, ānuš-haxš
ārmaitīš mainyū peresāitē yaθrā
maēθā.
31,12
seitdem erhebt seine
Stimme sowohl der falsch Redende als der recht Redende, sowohl der
Wissende als
der Nicht-Wissende nach seinem Herzen und Sinn. Die Fügsamkeit
wird der Reihe
nach mit dem Geist sich beraten, wo Zweifel ist.
13 yā frasā āvīšyā
yā vā mazdā peresāitē tayā yē vā
kasēuš aēnaŋhō ā mazištãm ayamaitē
būjem
tā cašmēŋ θwisrā hārō aibī ašā aibī
vaēnahī vīspā.
31,13
Welche offenkundigen
oder welche verborgenen (Dinge), o Weiser, mit Strafe gestraft werden
oder wer
für kleines Vergehen sehr große Lossprechung
erlangt, das alles siehst du als
Aufseher in deinem Auge deutlich durch Wahrsein.
14 tā-θwā peresā
ahurā
yā-zī āitī jēŋhaticā yå išudō
dadentē dāθranãm hacā ašāunō
yåscā
mazdā dregvōdebyō yaθā tå aŋhen
hēnkeretā hyat.
31,14
Danach frage ich
dich, o Herr, was nämlich herbeikommen und eintreten wird,
welche ishud (?;
nom. Flur. ) der dathra (?; gen. Flur. ) sich stellen (?; gestellt?)
werden von
(abl. ) den Wahrhaftigen und welche von den Lügnern, o Weiser,
wie diese sein
werden, wenn (es) bei henkereta (loc. sg. ) sein wird.
15
peresā avat yā
mainiš yē dregvāitē xšaθrem hunāitī
duš-šyaoθanāi ahurā yē nōit jyōtūm
hanare
vīnastī vāstryehyā aēnaŋhō pasēuš
vīrāatcā adrujyantō.
31,15
Ich frage danach,
welche Strafe (für den sein wird), der dem
Lügenhaften die Herrschaft
verschafft, dem Schlechthandelnden, o Herr, der seinen Lebensunterhalt
nicht
findet ohne Frevel an Vieh und Leuten des nichtlügnerischen
Landmanns.
16
peresā avat
yaθā hvō yē hudānuš demanahyā
xšaθrem
šōiθrahyā vā dah'yēuš vā ašā
fradaθāi asperezatā θwāvãs mazdā ahurā
yadā hvō aŋhat yā-šyaoθanascā.
31,16
Ich frage danach,
wie der sei wird, welcher als Wohlverständiger die Herrschaft
des Hauses,
Gaues, Landes mit Wahrsein zu fördern strebt, wann und durch
welches Tun er von
deiner Art sein wird, o Weiser Herr.
17
katārēm
ašavā vā dregvå vā verenvaitē mazyō,
vīdvå
vīdušē mraotū mā evīdvå aipī-dēbāvayat,
zdī-nē mazdā ahurā vaŋhēuš fradaxštā
manaŋhō.
31,17
Welches von beiden
zieht entweder der Wahrhaftige oder der Lügner
(wählend) vor? Der Wissende soll
es dem Wissenden sagen; nicht soll der Nichtwissende hinfort
irreführen. Sei
uns, o Weiser Herr, Lehrer des Guten Denkens.
18
mā-ciš at vē
dregvatō mãθrãscā gūštā
sāsnåscā,
āzī demānem vīsem vā šōiθrem vā
dah'yūm vā ādāt dušitācā marakaēcā
aθā īš sāzdūm snaiθišā.
31,18
Keiner von euch soll
hinfort des Lügners Sprüche und Gebete
hören, denn er bringt Haus und Dorf und
Gau und Land in Elend und Verderben. So wehret sie ab mit der Waffe.
19
gūštā yē
mantā ašem ahūmbiš vīdvå ahurā
erezhuxdhāi
vacaŋhãm xšayamnō hizvō vasō θwā
āθrā suxrā mazdā vaŋhāu
vīdātā rãnayå.
31,19
Höret den, der
Wahrsein gedacht hat, der, Leben heilend, ein Wissender, o Herr, nach
Wunsch
seiner Zunge mächtig ist, um die Worte recht zu sagen, im
guten (Reich) bei der
Verteilung an beide Parteien, o Weiser, durch dein rotes Feuer.
20
yē āyat
ašavanem divamnem hōi aparem xšyō daregēm āyū
temaŋhō dušhvareθēm avaētās vacō tēm
vā ahūm dregvantō šyaoθanāiš
hvāiš
daēnā naēšat.
31,20
Wer zum Wahrhaftigen
sich gesellt, Herrlichkeit ist hernach sein Besitz; lange Dauer der
Finsternis,
üble Speise, Weheruf der Stimme, in solches Dasein wird euch,
ihr Lügner, euer
geistiges Ich (eure Persönlichkeit) durch seine (ihre) eigenen
Taten führen.
21
mazdå dadāt
ahurō haurvatō ameretātascā dà būrōiš ā
ašah'yācā hvāpaiθyāt
xšaθrahyā sarō
vaŋhēuš vazdvarē manaŋhō yē hōi mainyū
šyaoθanāišcā urvaθō.
31,21
Der Weise Herr wird
aus der ihm selber eigenen reichlichen Gemeinschaft mit Heilsein
und Nichtsterben
mit Wahrsein und Herrschaft die (Kraft?; Dauer?)
Guten Denkens dem geben, der ihm durch Geist und Werke Freund ist.
22
ciθrā ī
hudåŋhē yaθanā vaēdemnāi manaŋhā
vohū hvō xšaθrā ašem vacaŋhā
šyaoθanācā haptī hvō tōi mazdā ahurā
vāzištō aŋhaitī astiš!
31,22
Klar ist dies dem
Guthandelnden als einem der es durch Denken weiß; durch gute
Herrschaft pflegt
dieser das Wahrsein mit Rede und Handlung. Er wird dir, o Weiser Herr,
ein sehr
mächtiger Genosse sein.
Die
fünfte Gatha - Yasna
32
(Seite
60)
(zōt,)
1
ah'yācā hvaētuš yāsat ahyā verezēnem mat
airyamnā ahyā daēvā mahmī manōi ahurahyā
urvāzemā mazdå, θwōi dūtåŋhō
åŋhāmā tēŋ dārayō yōi vå
daibišentī.
32,1
Nach seinen, des
Weisen Herrn, Freuden begehrte der Sippengenosse und auch nach seinen
(Freuden)
die Dorfgemeinschaft nebst dem Gastfreund, nach seinen (Freuden
begehrten) die
Götter, so denke ich mir (und sprachen): Deine Boten wollen
wir sein, um die
abzuhalten, welche euch befeinden.
2
aēibyō mazdå
ahurō sāremnō vohū manaŋhā xšaθrāt
hacā paitī-mraot ašā huš-haxā hvēnvātā,
spentãm vē ārmaitīm vaŋuhīm varemaidī hā-nē
aŋhat.
32,2
Ihnen antwortete der
Weise Herr, vereint mit dem Guten Denken, aus seiner Herrschermacht
heraus,
wohlbefreundet mit dem sonnenhaften Wahrsein: Eure verständige
Fügsamkeit, die
gute, erwählen wir, sie sei unser.
3
at yūš
daēvā vīspåŋhō akāt manaŋhō stā
ciθrem yascā vå maš yazaitē drūjascā
pairimatōišcā šyaomãm aipī daibitānā
yāiš
asrūdūm būmyå haptaiθē.
32,3
Aber ihr Götter alle
seid Same (Abkömmlinge) aus schlechtem Denken, und wer euch
hoch verehrt aus
Lüge und Hochmut; auch eure Taten, durch die ihr bekannt
wurdet in dem
Siebentel der Erde, sind gegensätzlich (gegen eure Worte der
Ergebenheit).
4
yāt yūštā
framīmaθā yā mašyā acištā dantō
vaxšentē daēvō-zuštā vaŋhēuš
sīzhdyamnā
manaŋhō mazdå ahurahyā xratēuš nasyantō
ašāatcā.
32,4
Indem ihr das befehlt,
was ganz schlecht ist, so daß die Menschen, die es tun, den
Göttern immer mehr
wohlgefällig werden und dabei vom Guten Denken sich entfernen
(sowie) vom
Willen des Weisen Herrn und vom Wahrsein abgehen,
5
tā debenaotā
mašīm hujyātōiš ameretātascā hyat vå
akā
manaŋhā yēŋ daēvēŋ akascā mainyuš
akā šyaoθanem vacaŋhā yā fracinas dregvantem
xšayō.
32,5
dadurch betrügt ihr
den Menschen um Seligkeit und Unsterblichkeit, welches Tun euch, die
Götter,
durch schlechtes Denken und schlechtes Wort der gleichfalls schlechte
Geist (=
der Böse Geist) gelehrt hat, damit dadurch der Lügner
herrsche. (Seite 61)
6
pourū-aēnå
ēnāxštā yāiš srāvahyeitī yezī tāiš
aθā dà vōistā hātā-marānē vahištā
manaŋhā ahurā θwahmī vē mazdā xšaθrōi
ašāicā sēŋhō vīdãm.
32,6
Der vielfrevelnde
(Mensch), wenn er in Unfrieden sich berühmt
(berüchtigt) macht, ob das so(sein
wird), das weißt du durch das Beste Denken, o Herr, der (du)
der Verdienste
eingedenk (bist). In deinem Reich, o Weiser, und in dem des Wahrseins
soll euer
Wort gelten (ausgebreitet werden).
7
aēšãm
aēnaŋhãm naēcīt vīdvå aojōi
hādrōyā yā jōyā sēŋhaitē yāiš
srāvī hvaēnā ayaŋhā yaēšãm tū
ahurā irixtem mazdā vaēdištō ahī.
32,7
Zu diesen Frevlern
soll kein Wissender sich bekennen(?) hadroja (??), welche, wie wir
gehört
haben, mit lebendigem (= flüssigem) glänzendem Erz
(das Urteil) verkündet;
deren (der Frevler) Hinterlassenschaft (an Taten) du, o Herr, am besten
kennst,
o Weiser.
8
aēšãm
aēnaŋhãm vīvaŋhušō srāvī yimascīt
yē mašyēŋ cixšnušō ahmākēŋ
gāuš
bagā hvāremnō aēšãmcīt ā ahmī
θwahmī mazdā vīciθōi aipī.
32,8
Dieser Frevler einer
ist, wie bekannt, auch Yima der Sohn des Vivahvan, der unsere Leute
erfreuen
(ihnen gefallen) wollte, indem er Stücke von Rindfleisch
aß. Bei deren (der
Frevler) Bestrafung bin ich künftig, o Weiser, durch dich
abgesondert.
9
duš-sastiš sravå
mōrendat hvō jyātēuš sēŋhanāiš xratūm
apō mā īštīm apayantā berexdhãm hāitīm
vaŋhēuš manaŋhō tā uxdhā manyēuš mahyā
mazdā ašāicā yūšmaibyā gerezē.
32,9
Der Übles spricht
(lehrt, gebietet) verdirbt die (heilige) Lehre, er (verdirbt) durch
seine Reden
den Sinn des Lebens (verständige Lebensführung); er
verhindert wahrlich den
Besitz und die hochgeschätzte Erwerbung des Guten Denkens. Mit
diesem Wort
meines Geistes klage ich euch (dir), o Weiser und dem Wahrsein.
10
hvō mā-nā
sravå mōrendat yē acištem vaēnaŋhē aogedā
gãm
ašibyā hvarecā yascā dāθēŋ dregvatō
dadāt yascā vāstrā vīvāpat yascā vadarē
vōizhdat ašāunē.
32,10
Dieser Mann wahrlich
verdirbt die Lehre, der sagt, das Rind und die Sonne sind das
Schlechteste, das
man mit den Augen sehen kann, der die Gerechten (?) zu Lügnern
macht und der
die Gehöfte plündert und der die Waffe erhebt gegen
den Wahrhaftigen.
11
taēcīt mā
mōrenden jyōtūm yōi dregvatō mazibīš
cikōitereš aŋuhīšcā aŋhvascā apayeitī
raēxenaŋhō vaēdem yōi vahištāt ašāunō
mazdā rārešyãn manaŋhō.
32,11
Diejenigen gewiß
verderben ja das Leben, welche als Lügner gar sehr darauf
bedacht sind,
Hausfrauen und Hausherren vom Besitz des Erbes abzuhalten und die sich
abwenden, o Weiser, vom Besten Denken eines Wahrhaftigen. (Seite 62)
12
yā råŋhayen
sravaŋhā vahištāt šyaoθanāt maretānō
aēibyō mazdå akā mraot yōi gēuš mōrenden
urvāxš-uxtī jyōtūm yāiš gerēhmā ašāt
varatā karapā xšaθremcā
īšanãm drujem.
32,12
Eine Lehre, durch
die sie die Menschen vom besten Handeln abwendig machen. Denen sagt der
Weise
Übles (voraus ?), welche mit Freudenrufen das Leben des Rindes
vernichten,
wodurch (?) der Grehma (?) Opferpriester dem Wahrsein die Herrschaft
(der
Mächtigen?) und die Lüge vorzog.
13
yā xšaθrā
gerēhmō hīšasat acištahyā demānē manaŋhō
aŋhēuš maraxtārō ahyā yaēcā mazdā
jīgerezat kāmē θwahyā mãθrānō
dūtīm yē-īš pāt daresāt ašahyā.
32,13
Eine Herrschaft,
durch welche der Grehma einen Sitz erstrebt im Hause des schlechtesten
Denkens,
und die Zerstörer dieses Daseins, welche, o Weiser, wehklagen
in ihrem Begehren
über die Botschaft deines Propheten, welcher sie
abhält vom Schauen des
Wahrseins.
14
ahyā
gerēhmō ā-hōiθōi nī kāvayascīt
xratūš nī dadat varecå hīcā fraidivā hyat
vīsēntā dregvantem avō hyatcā gāuš jaidyāi
mraoī yē dūraošem saocayat avō.
32,14
Auf dessen (des
Propheten) Hemmung haben der Grehma (?) und zumal die Fürsten
(Kavi) schon
längst ihre Absichten und Kräfte gerichtet, weil sie
darangehen, dem
Lügenhaften zu helfen und weil gesagt wurde, das Rind (der
Stier) muß getötet
werden (von dem) welcher den duraosha (= Haoma) aufleuchten
läßt -avo (?).
15
anāiš ā
vī-nēnāsā yā karapōtåscā kevītåscā
dà avāiš aibī yēŋ daintī nōit jyātēuš
xšayamnēŋ vasō tōi ābyā bairyåntē
vaŋhēuš
ā-demānē manaŋhō.
32,15
Wegen dieser (Taten)
ist dem Untergang verfallen die Karpanschaft und Kavischaft (die
Sippschaft der
Opferpriester und Fürsten), wegen jener (Taten) werden zum
Haus des Guten
Denkens hingebracht diejenigen, welchen sie nicht verstatten, nach
Wunsch über
ihr Leben zu verfügen.
16
hamēm tat
vahištācīt yē ušuruyē syascīt dahmahyā
xšayãs
mazdā ahurā yehyā-mā aiθīšcīt
dvaēθā hyat aēnaŋhē dregvatō
ēeānū išyēŋ aŋhayā!
32,16
. . . ? Macht habend
(bist du), o Weiser, Herr (über den), von welchem mir Gefahr
droht (?).
17
(zōt u
rāspī,) ahyā yāsā ... gēušcā urvānem
(2). yaθā ahū vairyō ... (4). ašem vohū ... (3).
hvaētumaiθyēm hāitīm yazamaide. yeŋhē
hātãm ... tåscā yazamaide!!
Die
sechste Gatha -Yasna
33
(Seite
75)
(zōt,)
1
yaθāiš iθā varešaitē yā dātā
aŋhēuš paouruyehyā ratūš
šyaoθanā razištā
dregvataēcā hyatcā ašāunē yeh'yācā
hēmemyāsaitē miθahyā yācā hōi
ārezvā.
33,1
Wie (es) durch diese
(Gesetze, nämlich) die Gesetze des ersten Daseins (bestimmt
ist), so handelt
der Oberherr (ratu) mit gerechtestem Tun gegen den Lügner und
gegen den Wahrhaftigen,
sowie (gegen den) dessen Falsches und was er Richtiges hat, sich
mischt.
2
at yē akem
dregvāitē vacaŋhā vā at vā manaŋhā
zastōibyā vā varešaitī vaŋhāu vā
cōiθaitē astīm tōi vārāi rādentī
ahurahyā zaošē mazdå.
33,2
Wer also Übles dem
Lügner mit Wort oder mit Gedanken oder mit Händen
antut oder den Gast im Guten
belehrt, die erfüllen den Wunsch des Herrn zum Gefallen des
Weisen.
3
yē ašāunē
vahištō hvaētū vā at vā verezēnyō
airyamnā vā ahurā vīdãs vā θwaxšaŋhā
gavōi at hvō ašahyā aŋhat vaŋhēušcā vāstrē
manaŋhō.
33,3
Wer gegen den
Wahrhaftigen sehr gut ist (zusammen) entweder mit (seinem)
Familienangehörigen
oder als Dorf(Sippen-)genosse oder mit dem Gastfreund, o Herr, oder wer
als ein
Wissender mit Eifer (gut ist) gegen das Rind, der wird dann auf der
Weide des
Wahrseins und des Guten Denkens sein.
4
yē θwat
mazdā asruštīm akemcā manō yazāi apā
hvaētēušcā tarēmaitīm verezēnah'yācā
nazdištãm drujem airyamanascā nadentō
gēušcā
vāstrāt acištem mantūm.
33,4
Der ich von Dir, o
Weiser, Ungehorsam und schlechtes Denken durch Gebet und Opfer abhalten
will
und vom Familienmitglied den Trotz und vom Dorf(Sippen-)genossen die
ganz nahe
Lüge (Unrecht seitens des nahen Nachbarn) und von dem
Gastfreund die Schmäher
und von der Weide des Rindes den ganz schlechten Walter,
5
yastē
vīspē-mazištem seraošem zbayā avaŋhānē
apānō daregō-jyāitīm ā-xšaθrem
vaŋhēuš manaŋhō ašāt ā erezūš
paθō
yaēšū mazdå ahurō šaētī.
33,5
der ich deinen
Gehorsam (sraosha), den ganz großen zu Hilfe rufen will bei
der Einkehr, wenn
ich zum langen Leben gelange, hin zum Reich des Guten (Seite 76)
Denkens,
infolge von Wahrsein zu den geraden Pfaden, an welchen der Weise Herr
wohnt.
6
yē zaotā
ašā erezūš hvō manyēuš ā
vahištāt kayā
ahmāt avā manaŋhā yā verezyeidyāi mantā
vāstryā dà tā-tōi izyāi ahurā mazdā
darštōišcā
hēm-parštōišcā.
33,6
Der ich, ein
Priester, durch Wahrsein die geraden (Pfade) erstrebe, (ich) aus bestem
Geist,
aus jenem Denken (Gesinnung), wodurch er (der besteGeist = Bestes
Denken) die
Weidewirtschaft (?) auszuüben erdacht hat; dadurch begehre ich
dich, o Weiser,
zu schauen und zu befragen.
7
ā-mā
āidūm vahištā ā- hvaiθyācā mazdā
darešatcā ašā vohū manaŋhā yā sruyē
parē magāunō, āviš-nå antare hēntū
nemahvaitīš ciθrå rātayō.
33,7
Herbei zu mir kommet,
ihr Besten, herbei, o Weiser, ihr selber und kühnlieh mit dem
Wahrsein und dem
Besten Denken, damit ich gehört werde (auch)
außerhalb der Gemeindeangehörigen
(?). Offenbar sollen unter uns werden die lichten, unter Verneigung
(dargebrachten) Weihegaben.
8
frō-mōi
fravōizdūm areθā tā yā vohū šyavāi
manaŋhā yasnem mazdā xšmāvatō at vā ašā
staomyā vacå dātā vē ameretåscā utayūitī
haurvatās draonō.
33,8
Erkennet an meine
Betätigungen (Bemühungen, Absichten), die ich mit
Gutem Denken ausüben will,
nämlich die Verehrung (das Opfer), o Weiser, für
euresgleichen und die mit
Wahrsein präsenden Worte; gebt, o Nichtsterben
(Unsterblichkeit) und Heilsein, eure immerwährende
Nahrung.
9
at tōi mazdā
tēm mainyūm ašaoxšayantå
saredyayå hvāθrā
maēθā mayā vahištā baretū manaŋhā ayå
arōi hākurenem yayå hacintē urvãnō.
33,9
Dann soll diesen
deinen Geist, o Weiser, der Wandel (Umschwung) durch das Beste Denken
herbeibringen mit der Freude und Wonne der beiden wahrheitmehrenden
Genossen,
deren beider Seelen übereinstimmen (zusammengehen), deren
beider Mitwirkung habe
ich erlangt.
10
vīspå-stōi
hujītayō yå-zī åŋharē yåscā hentī
yåscā
mazdā bavaintī θwahmī hīš zaošē
ābaxšōhvā vohū uxšyā manaŋhā
xšaθrā ašācā uštā tanūm.
33,10
Alles Gute des
Lebens, welches dein war und ist, und welches, o Weiser, es sein wird,
das teile
nach deinem Wohlgefallen zu; durch Gutes Denken, durch Herrschaft und
Wahrsein
laß wachsen nach Wunsch den Leib.
11
yē sevištō
ahurō mazdåscā ārmaitišcā ašemcā
frādat-gaēθem manascā vohū xšaθremcā
sraotā-mōi merezhdātā-mōi ādāi
kahyāicīt paitī.
33,11
Der (du) der
mächtigste Herr (bist) und der Weise, (du) und die
Fügsamkeit und das die
lebende Welt fördernde Wahrsein und Gutes Denken und (Seite
77) Herrschaft
(Reich), höret mich und erbarmet euch mein bei der Vergeltung
für einen jeden.
12
us-mōi uzārešvā
ahurā ārmaitī tevīšīm dasvā spēništā
mainyū mazdā vaŋhuyā zavō ādā ašā
hazō ēmavat vohū manaŋhā feseratūm.
33,12
Mach dich auf zu
mir, o Herr, gib durch Fügsamkeit Kraft, durch den sehr
verständigen Geist, o
Weiser, mittels der guten Vergeltung Stärke, durch Wahrsein
gewaltige Kraft,
durch Gutes Denken Genuß.
13
rafedhrāi
vourucašānē dōišī-mōi yā-vē abifrā
tā xšaθrahyā ahurā yā vaŋhēuš
ašiš
manaŋhō frō spentā ārmaitē ašā daēnå
fradaxšayā.
33,13
Zur Unterstützung, o
Weitschauender, zeige mir (oder: weise mir zu), was eure
unvergleichlichen
(Dinge, Güter) sind, die des Reichen, o Herr, was die
Belohnung des Guten
Denkens ist; belehre, o verständige Fügsamkeit, durch
Wahrsein die
Menschengeister.
14
at rātãm
zaraθuštrō tanvascīt hvah'yå
uštanem dadāitī
paurvatātem manaŋhascā vaŋhēuš mazdāi
šyaoθanahyā ašāi yācā uxdhah'yācā
seraošem
xšaθremcā!
33,14
Nun gibt als
Weihegabe Zarathushtra des eignen Leibes Lebenskraft, das
Vorzüglichste des
Guten Denkens dem Weisen und (was das Vorzüglichem) des
Handelns (ist) dem
Wahrsein sowie Gehorsam für das Wort, und Herrschaft.
15
(zōt u
rāspī,) ahyā yāsā ... gēušcā urvānem
(2). dà yaθā ahū vairyō ... (4). ašem
vohū ... (3).
yaθāišiθãm hāitīm yazamaide.
yeŋhē
hātãm ... tåscā yazamaide!!
Die
siebente Gatha -Yasna
34 (Seite
87)
(zōt,)
1 yā
šyaoθanā yā vacaŋhā yā yasnā
ameretatātem ašemcā taēibyō dåŋhā mazdā
xšaθremcā haurvatātō aēšãm
tōi ahurā
ēhmā pourutemāiš dastē.
34,1
Für welches Handeln,
welches Wort, welche Andacht du, o Weiser, Nichtsterben
und
Wahrsein und das Reich des Heilseins zu geben
gewillt bist, mit sehr viel von diesen (Handlungen, Worten usw. )
wollen wir
von dir, o Herr, (diese Güter) zu empfangen bereit sein.
2
atcā ī-tōi
manaŋhā mainyušcā vaŋhuš vīspā dātā
spentah'yācā nereš šyaoθanā yehyā urvā
ašā
hacaitē pairigaēθē xšmāvatō vahmē mazdā
garōbīš stūtãm.
34,2
Und dies alles gebt
ihr (du) und dein Guter Geist für das Denken des
verständigen Mannes und für
sein Handeln, dessen Seele von Wahrsein begleitet ist beim Rundgang mit
Gesang
in der Verehrung für euresgleichen, o Weiser, mit Liedern der
Lobpreisungen.
3
at tōi myazdem
ahurā nemaŋhā ašāicā dāmā gaēθå
vīspå ā-xšaθrōi yå vohū
θraoštā
manaŋhā ārōi-zī hudåŋhō vīspāiš
mazdā xšmāvasū savō.
34,3
Und dir, o Herr, und
dem Wahrsein geben wir mit Verneigung die Opferspende, damit ihr alle
Lebewesen
im Reich durch Gutes Denken gedeihen lasset. Erlangt ist ja stets bei
euresgleichen o Weiser, das Heil des Guthandelnden (?
Wohlverständigen).
4
at tōi
ātrēm ahurā aojōŋhvantem ašā usēmahī
asīštīm ēmavantem stōi rapantē
ciθrā-avaŋhem at mazdā daibišyantē
zastāištāiš dereštā-aēnaŋhem.
34,4
Und wir wünschen, daß
dein Feuer, o Herr, durch Wahrsein kraftvoll sei, sehr schnell (?) und
machtvoll, dem, der (die gute Sache) unterstützt, eine
glänzende Hilfe, aber
durch seiner Hände (Macht?) die Frevel des Widersachers
sichtbar macht.
5
kat vē xšaθrem
kā īštīš šyaoθanāi mazdā
yaθā vā
hahmī ašā vohū manaŋhā θrāyōidyāi
drigūm yūšmākem parē-vå vīspāiš parē
vaoxemā daēvāišcā xrafstrāiš
mašyāišcā.
34,5
Was ist eure Herrscherkraft,
was eure Macht - wie ich durch Handeln euch, o Weiser, folge - euren
Hilfsbedürftigen um (seines) Wahrseins und Guten Denkens
willen zu beschützen?
Absage erteilen wir allen Ungeschöpfen (Schädlingen),
Göttern sowohl als
Menschen. (Seite 88)
6
yezī aθā
stā haiθīm mazdā ašā vohū manaŋhā at
tat mōi daxštem dātā ahyā aŋhēuš vīspā
maēθā yaθā vå yazemnascā
urvāidyå stavas
ayenī paitī.
34,6
Wenn ihr wirklich so
seid, o Weiser, mit Wahrsein und Gutem Denken, dann gebt mir dies als
Zeichen:
dieses Daseins gänzlicher Wandel, damit ich euch verehrend und
Reisend zu den
größeren (?) Freuden gelange.
7
kuθrā tōi
aredrā mazdā yōi vaŋhēuš vaēdenā
manaŋhō sēŋhūš raēxenå aspēncīt
sādrācīt caxrayō ušeurū naēcīm tēm
anyēm yūšmat vaēdā ašā aθā-nå
θrāzdūm.
34,7
Wo sind deine
Getreuen (?), o Weiser, welche im Besitz (?) des Guten Denkens sind?
Diejenigen, welche die Lehren (Verheißungen?) und Erbschaften
zu Leid und Wehe
machen (werden im Höllenfeuer sein?). Keinen andern
(Beschützer) als euch kenne
ich durch das Wahrsein (der Wahrheit gemäß) als
euch; also beschützet uns.
8
tāiš zī-nå
šyaoθanāiš byentē yaēšū as
pairī pourubyō
iθyejō hyat as aojyå nāidyåŋhem
θwahyā mazdā
ãstā urvātahyā dà yōi nōit ašem
mainyantā aēibyō
dūirē vohū as manō.
34,8
Denn wegen dieser
Taten fürchten sie uns, bei welchen für viele
Bedrängnis sein wird, weil ein
Stärkerer gegen den Schwächeren sein wird. Welche aus
Feindschaft gegen dein
Gebot, o Weiser, nicht auf Wahrsein bedacht sind, denen wird das Gute
Denken
fern sein.
9
yōi spentãm
ārmaitīm θwahyā mazdā berexdhãm vīdušō
duš-šyaoθanā avazazat
vaŋhēuš evistī manaŋhō
aēibyō maš ašā syazdat yavat ahmat aurunā
xrafstrā.
34,9
Diejenigen, welche
die verständige Fügsamkeit, die von deinem Wissenden,
o Weiser, gepriesene
verlassen, die aus Unkenntnis Guten Denkens schlecht Handelnden, von
denen
weicht sie (die Fügsamkeit) mit dem Wahrsein ebensoviel
zurück, wie von uns (?)
die wilden Ungeschöpfe.
10
ahyā
vaŋhēuš manaŋhō šyaoθanā vaocat
gerebãm huxratuš
spentãmcā ārmaitīm dãmīm vīdvå
hiθãm ašahyā
tācā vīspā ahurā θwahmī mazdā
xšaθrōi ā vōyaθrā.
34,10
Dieses Guten Denkens
Werke und die verständige Fügsamkeit, die
schöpferische Gefährtin des
Wahrseins, zu ergreifen (festzuhalten), sagte der Mann guten Willens,
der
Wissende, und diese alle, o Herr, sind in deinem Reich, o Weiser, (als
gute
Dinge, Belohnungen?).
11
at tōi ubē
haurvåscā hvareθāi ā ameretatåscā
vaŋhēuš
xšaθrā manaŋhō ašā mat
ārmaitiš vaxšt
utayūitī tevīšī tāiš ā mazdā
vīdvaēšãm θwōi ahī.
34,11
Dann werden diese
deine beiden, Heilsein
und Nichtsterben,
zu Speise und Trank (da
sein). Durch die Herrschaft des Guten Denkens wird die
Fügsamkeit zusammen mit
Wahrsein die beiden (Seite 89) immerwährenden
Stärkungen wachsen lassen. Mit
diesen [genannten Mächten] bereitest du den Feinden [der
Feindschaft] Furcht, o
Weiser (?).
12
kat tōi
rāzarē kat vašī kat vā stūtō kat vā
yasnahyā srūidyāi mazdā frāvaocā vā
vīdāyāt ašīš rāšnãm
sīšā-nå ašā
paθō vaŋhēuš hvaētēŋ manaŋhō.
34,12
Was ist das dir
Gebührende? Was wünschst du, was an Lobpreisung, was
an Verehrung? Verkündige,
o Weiser, daß man es höre, was die Vergeltung an
Gebührendem verteilen wird.
Lehre uns durch Wahrsein die Pfade, die zu gehen gut sind.
13
tēm advānem
ahurā yēm mōi mraoš vaŋhēuš manaŋhō
daēnå saošyantãm yā hū-karetā ašācīt
urvāxšat hyat civištā hudābyō mīzhdem mazdā
yehyā tū daθrem.
34,13
Den Weg, o Herr,
welchen du mir als den des Guten Denkens nanntest, der vom Wahrsein
selber gut
gemacht ist, auf dem die geistigen
Urpersönlichkeiten der künftigen
Helfer hinschreiten
werden zu dem Lohn, welcher den
Guthandelnden (? Wohlverständigen) verheißen ist,
(dem Lohn) den du, o Weiser,
bestimmt hast.
14
tat zī mazdā
vairīm astvaitē uštānāi dātā vaŋhēuš
šyaoθanā manaŋhō yōi zī gēuš
verezēnē azyå xšmākãm hucistīm ahurā
xratēuš
ašā frādō verezēnā.
34,14
Denn diesen
erwünschten (Lohn) gebt ihr, o Weiser, um des Handelns aus
Gutem Denken willen
dem knochenhaften (= leiblichen) Leben (derer), welche in der
Gemeinschaft der
Mutterkuh (sind, nämlich) eure Einsicht des Verstandes, der
durch Wahrsein die
(Dorf)-Gemeinde fördert.
15
mazdā at mōi
vahištā sravåscā šyaoθanācā
vaocā tā-tū
vohū manaŋhā ašācā išudem stūtō xšmākā
xšaθrā ahurā ferašēm vasnā
haiθyēm då
ahūm (4)!
34,15
0 Weiser, so sage
mir denn die besten Lehren und Handlungen, diese nämlich
(geschehen?) durch
Gutes Denken und durch Wahrsein (und sage mir) das Gebet(?) des Lobes.
Durch
eure Herrschaft mache, o Herr, nach (deinem) Willen das Dasein wirklich
herzlich.
16
(zōt u
rāspī,) ahyā yāsā ... gēušcā urvānem
(2). yaθā ahū vairyō ... (4). ašem vohū ... (3).
yā-šyaoθanãm hāitīm yazamaide.
ahunavaitīm
gāθãm ašaonīm ašahe ratūm
yazamaide, dà ahunavaityå
gāθayå handātā yazamaide. yeŋhē hātãm
...
tåscā yazamaide!!!
Die
achte Gatha -Yasna 43
(Seite 97)
(zōt
u
rāspī,) nemō vē gāθå ašaonīš,
1 uštā
ahmāi yahmāi uštā kahmāicīt
vasē-xšayãs mazdå
dāyāt ahurō utayūitī tevīšīm gat tōi
vasemī ašem deredyāi tat mōi då ārmaitē rāyō
ašīš vaŋhēuš gaēm manaŋhō (2).
43,1
Erwünschtes, einem
jeden was er wünscht, gebe uns der nach seinem Willen
herrschende Weise, der
Herr. Ich wünsche für immerdar zur Kraft zu gelangen,
am Wahrsein festzuhalten;
das gib mir, o Fügsamkeit, die Segnungen des Reichtums, das
(leibliche) Leben
des Guten Denkens.
(zōt,)
2 atcā
ahmāi vīspanãm vahištem hvāθrōyā nā
hvāθrem daidītā θwā cīcīθwā
spēništā mainyū mazdā yā då ašā
vaŋhēuš
māyå manaŋhō vīspā ayārē
daregōjyātōiš urvādaŋhā.
43,2
Und dann (werde) uns das
Beste von allen (Dingen). In Wohlergehen möge man Wohlergehen
empfangen durch
deinen besonnenen, sehr verständigen Geist, o Weiser, durch
den du mit dem
Wahrsein geben mögest die Wunderkräfte des Guten
Denkens alle Tage mit der
Freude des langen Lebens.
3
at hvō
vaŋhēuš vahyō nā aibī- jamyāt yē nå
erezūš savaŋhō paθō sīšōit ahyā
aŋhēuš astvatō manaŋhascā haiθyēŋ
āstīš yēŋ ā-šaētī ahurō aredrō
θwāvãs huzēntuše spentō mazdā.
dà
43,3
Und der Mann möge vom
Guten zum Besseren gelangen, der uns die geraden Pfade des Heils lehren
wird,
dieses knochenhaften Daseins und des geistigen zu den wahren Bereichen
(?), wo
der Herr wohnt; ein Getreuer (?), der dir gleicht, ein
Verständiger aus edlem
Geschlecht, o Weiser.
4
at θwā
mēŋhāi taxmemcā spentem mazdā hyat tā zastā
yā-tū hafšī avå yå då
ašīš dregvāitē
ašāunaēcā θwahyā garemā āθrō
ašā-aojaŋhō hyat mōi vaŋhēuš hazē jimat
manaŋhō!
43,4
Dann will ich dich
als den Starken und Verständigen erkennen, o Weiser, wenn du
in deiner Hand
jene Vergeltungen hältst, welche du dem Lügner und
dem Wahrhaftigen neben wirst
durch die Hitze deines wahrheitskräftigen Feuers, wenn zu mir
die Macht des
Guten Denkens kommen wird.
5
spentem at θwā
mazdā mēŋhī ahurā hyat θwā aŋhēuš
zãθōi daresem paourvīm hyat då
šyaoθanā mīzhdavãn
yācā uxdhā akēm akāi vaŋuhīm ašīm
vaŋhaovē θwā hunarā dāmōiš urvaēsē
apēmē.
43,5
Als den Verständigen
habe ich dich, o Weiser, da erkannt, o Herr, als ich dich zuerst
erschaute bei
der Erzeugung des Daseins, als du die Taten und die Worte mit Lohn (und
Strafe)
versehen machtest, (Seite 98) Böses für
Böses und gute Vergeltung für Gutes,
durch deine Machtfülle bei der letzten Wendung der
Schöpfung,
6
yahmī spentā
θwā mainyū urvaēsē jasō mazdā
xšaθrā ahmī vohū manaŋhā yehyā
šyaoθanāiš gaēθå
ašā frādentē
aēibyō ratūš sēŋhaitī ārmaitiš
θwahyā xratēuš yēm naēciš dābayeitī!
43,6
bei welcher Wendung
du mit deinem verständigen Geist kommen wirst, o Weiser, mit
der Herrschaft
(dem Reich), bei dieser (Wendung) mit dem Guten Denken, durch dessen
Taten die
Lebewesen vermöge des Wahrseins gedeihen; diesen
verkündet die Fügsamkeit die
Anordnungen deines Verstandes (Willens), den niemand betrügt.
7
spentem at θwā
mazdā mēŋhī ahurā hyat mā vohū
pairī-jasat manaŋhā peresatcā mā, ciš ahī
kahyā ahī kaθā ayārē daxšārā
ferasayāi dīšā aibī θwāhū
gaēθāhū tanušicā.
43,7
Als den Verständigen
habe ich dich, o Weiser, da erkannt, o Herr, als er (!) mit dem Guten
Denken um
mich herumging und mich fragte: Wer bist du, wem gehörst du?
Mit welchem
Zeichen(?) soll ich den Tag anzeigen für die Befragung
über deine Leute und
dich selber?
8
at hōi aojī
zaraθuštrō paourvīm haiθyō
dvaēšå hyat
isōyā dregvāitē at ašāunē rafenō h'yēm
aojōŋhvat hyat ābūštīš vasase
xšaθrahyā dyā
yavat ā θwā mazdā stāumī ufyācā!
43,8
Da sprach ich zu ihm:
Zarathushtra erstlich, ein wirklicher Feind, soweit ich vermag, dem
Lügenhaften, aber dem Wahrhaftigen will ich eine kraftvolle
Stütze sein, auf
daß ich die künftigen Dinge des nach seinem Willen
Herrschenden erlange, in dem
Maß, als ich dich, o Weiser, rühme und preise.
9
spentem at θwā
mazdā mēŋhī ahurā hyat mā vohū
pairī-jasat manaŋhā ahyā ferasēm kahmāi
vīvīduyē vašī at ā θwahmāi
āθrē rātãm nemaŋhō ašahyā-mā yavat
isāi manyāi.
43,9
Als den Verständigen
habe ich dich, o Weiser, da erkannt, o Herr, als er mit dem Guten
Denken mich
besuchte; auf seine Frage: für wen (was) willst du dich
entscheiden? da: für
dein Feuer; auf die Spende der Verehrung des Wahrseins will ich,
solange ich
kann, bedacht sein.
10
at tū mōi
dāiš ašem hyat mā zaozaomī ārmaitī hacimnō
īt ārem peresācā nå yā tōi ēhmā
parštā parštēm zī θwā yaθanā
tat
ēmavatãm dà hyat θwā
xšayãš aēšem dyāt
ēmavantem!
43,10
Und zeige mir das
Wahrsein; dieses ist's, wonach , ich rufe; von Fügsamkeit
gefolgt (begleitet)
bin ich zu diesem gekommen. Und frage uns, wie wir dir zu befragen
sind; denn
von dir Gefragtes ist wie das von Mächtigen, so daß,
wer es vermag, dich
befriedigt und mächtig machen möge. (Seite 99)
11
spentem at θwā
mazdā mēŋhī ahurā hyat mā vohū
pairī-jasat manaŋhā hyat xšmā uxdhāiš
dīdaiŋhē paourvīm sādrā-mōi sãs
mašyaēšū zarazdāitiš tat verezyeidyāi
hyat mōi
mraotā vahištem.
43,11
Als den Verständigen
habe ich dich, o Weiser, da erkannt, o Herr, als er mit dem Guten
Denken (zu
mir kam) mich besuchte. Als ich von euch zuerst (zum ersten Mal)
belehrt wurde,
Leid schuf mir bei den Menschen mein gläubiger Sinn (?), das
zu tun, was ihr
mir als das Beste nanntet.
12
hyatcā mōi
mraoš ašem jasō frāxšnenē at tū-mōi
nōit
asruštā pairyaokhzhā uzeredyāi parā hyat mōi
ā-jimat seraošō ašī mãzā-rayā hacimnō
yā
vī ašīš rānōibyō savōi vīdāyāt!
43,12
Und als du zu mir
sagtest: Zum Wahrsein gehe, um zu erkennen, da hast du mir nichts
geheißen, dem
ich nicht gehorchte, (nämlich) mich aufzumachen, bevor zu mir
käme der Gehorsam
(Sraosha), gefolgt von der schätzereichen Vergeltung, welche
als Vergeltungen
an beide Parteien Heil und verderben verteilen wird.
13
spentem at θwā
mazdā mēŋhī ahurā hyat mā vohū
pairī-jasat manaŋhā areθā vōizdyāi
kāmahyā tēm mōi dātā daregahyā yāuš
yēm vå naēcīš dārešt itē
vairyå stōiš yā
θwahmī xšaθrōi vācī.
43,13
Als den Verständigen
habe ich dich, o Weiser, erkannt, o Herr, als er mit dem Guten Denken
mich
besuchte, die Ziele kennenzulernen meines Wunsches - gewährt
mir den - nach der
langen Dauer, -
worum (noch) niemand
euch anzugehen gewagt hat - des wünschenswerten Daseins, das,
wie gesagt wurde,
in deinem Reiche ist.
14
hyat nā fryāi
vaēdamnō isvā daidīt maibyō mazdā tavā
rafenō frāxšnenem hyat θwā
xšaθrā ašāt
hacā frãštā uzereidyāi azēm saredanå
sēŋhahyā
mat tāiš vīspāiš yōi-tōi
mãθrå marentī!
43,14
Wie ein kundiger
Mann einem Freund, wenn er es vermag, (Unterstützung) geben
würde, (so gib)
mir, o Weiser, deine fürsorgliche Unterstützung,
welche durch deine
Herrschermacht gemäß dem Wahrsein erlangt wurde. Ich
will mich aufmachen gegen
den Trotz wider dein Gebot, ich mit an denen, welche deiner
Sprüche gedenken.
15
spentem at θwā
mazdā mēŋhī ahurā hyat mā vohū
pairī-jasat manaŋhā daxšat ušyāi tušnā
maitiš
vahištā nōit nā pourūš dregvatō h'yāt
cixšnušō at tōi vīspēŋ aŋrēŋ
ašāunō ādarē.
43,15
Als den Verständigen
habe ich dich, o Weiser, erkannt, o Herr, als er mit dem Guten Denken
mich
besuchte; stiller Sinn (tushnamaiti) lehrte mich, das Beste gerne zu
tun (?).
Nicht soll man den vielen Lügnern gefällig sein;
diese aber nennen alle
Wahrhaftigen böse.
16
at ahurā hvō
mainyūm zaraθuštrō verentē mazdā yastē
cišcā
spēništō astvat ašem h'yāt uštānā
aojōŋhvat
hvēŋ daresōi xšaθrōi h'yāt ārmaitiš
ašīm šyaoθanāiš vohū daidīt
manaŋhā!
43,16
So wählt denn, o
Herr, dieser (hier), Zarathushtra, den Geist, o Weiser, der dein ist,
der
allerverständigste. Mit Knochen versehen (d. h.
bekörpert) sei das Wahrsein,
durch Lebenskraft machtvoll; im sonneblickenden Reich sei die
Fügsamkeit,
Vergeltung gebe sie wegen der Taten mit Gutem Denken.
17
(zōt u
rāspī,) uštā ahmāi ... gaēm manaŋhō (2).
ašem vohū ... (3). uštāvaitīm hāitīm yazamaide.
yeŋhē hātãm ... tåscā yazamaide!!
Die
neunte Gatha -Yasna 44
(Seite 111) Kosmologie
(zōt,)
1 tat
θwā peresā ereš-mōi vaocā ahurā,
nemaŋhō ā yaθā nemē xšmāvatō mazdā
fryāi θwāvãs sah'yāt mavaitē at nē ašā
fryā dazdyāi hākurenā yaθā-nē ā
vohū jimat manaŋhā.
44,1
Danach frage ich
dich, sage mir's recht, o Herr, über die Verehrung, wie die
Verehrung für
euresgleichen ist; o Weiser, einem Freund, wie ich es bin,
möge es einer (ein
Freund) wie du es sagen. So gib uns durch das Wahrsein liebe
Unterstützungen,
damit (es, das Wahrsein?) zu uns komme mit dem Guten Denken.
2
tat θwā
peresā ereš-mōi vaocā ahurā, kaθā
aŋhēuš vahištahyā paourvīm kāθē
sūidyāi yē-ī paitišāt hvō zī ašā
spentō irixtem vīspōibyō hārō mainyū
ahūmbiš urvaθō mazdā.
44,2
Das frage ich dich,
sage mir's recht, o Herr, wie ist das Erste des besten Daseins, damit
die
Wünsche gefördert (erfüllt ?) werden
(dessen), der nach diesem (dem besten
Leben) strebt. Denn jener (der Herr) ist mittels des Wahrseins
für alle der
verständige Aufseher über die Hinterlassenschaft (an
guten und bösen Taten)
durch den Geist der lebendeilende Freund, der Weise.
3
tat θwā
peresā ereš-mōi vaocā ahurā, kasnā zãθā
patā ašahyā pouruyō kasnā hvēŋ starēmcā
dāt advānem kē yā må uxšyeitī nerefsaitī
θwat
tācīt mazdā vasemī anyācā vīduyē.
44,3
Das frage ich dich,
sage mir's recht, o Herr, welcher Mann (= wer) ist durch Erzeugung der
Vater
des Wahrseins? Wer hat den Weg der Sonne und der Sterne geschaffen? Wer
ist's,
durch den der Mond wächst und abnimmt, außer dir?
Das gerade, o Weiser, und
anderes will ich wissen.
4
tat θwā
peresā ereš-mōi vaocā ahurā, kasnā deretā
zãmcā adē nabåscā avapastōiš kē apō
urvaråscā kē vātāi dvãnmaibyascā yaoget āsū
kasnā vaŋhēuš mazdā dãmiš manaŋhō.
44,4
Das frage ich dich,
sage mir's recht, o Herr, wer festigte die Erde unten und den
Wolkenhimmel, daß
er nicht herabfalle? Wer (schuf) die Wasser und die Pflanzen? Wer
schirrte dem
Wind und den Wolken die beiden Renner? Welcher Mann ist, o Weiser, der
Schöpfer
des Guten Denkens? (Seite 112)
5
tat θwā
peresā ereš-mōi vaocā ahurā, kē hvāpå
raocåscā dāt temåscā kē hvāpå hvafnemcā
dāt
zaēmācā kē yā ušå arēm-piθwā
xšapācā yå manaoθrīš
cazdōŋhvantem
areθahyā.
44,5
Das frage ich dich,
sage mir's recht, o Herr, welcher Werkmeister hat Licht und Finsternis
erschaffen? Welcher Meister hat den Schlaf geschaffen und das Wachen?
Wer
ist's, durch den Morgen, Mittag und Nacht (geschaffen sind), welche den
Verständigen an sein Tagewerk mahnen?
6
tat θwā
peresā ereš-mōi vaocā ahurā yā fravaxšyā
yezī tā aθā haiθyā, ašem
šyaoθanāiš
debãzaitī ārmaitiš taibyō
xšaθrem vohū cinas
manaŋhā kaēibyō azīm rānyō-skeretīm gãm
tašō.
44,6
Das frage ich dich,
sage mir's recht, o Herr, was ich verkündigen werde, ob das
wirklich so ist;
wird Fügsamkeit das Wahrsein durch Taten
unterstützen? Hast du für diese
(Taten) das Reich durch Gutes Denken verheißen? Für
welche hast du die trächtige,
freudebereitende Kuh geschaffen?
7
tat θwā
peresā ereš-mōi vaocā ahurā, kē berexdhãm
tāšt
xšaθrā mat ārmaitīm kē uzemēm cōret
vyānayā puθrem piθrē azēm tāiš
θwā
fraxšnī avāmī mazdā spentā mainyū vīspanãm
dātārem.
44,7
Das frage ich dich,
sage mir's recht, o Herr: Wer hat die gepriesene ( ?)
Fügsamkeit zusammen mit
der Herrschaft geschaffen? Wer hat den Sohn in seiner Seele
achtungsvoll gegen
den Vater gemacht? Ich stehe dir darum, dir, o Weiser, dem Geber von
allem, mit
verständigem Geist achtsam(?) bei.
8
tat θwā
peresā ereš-mōi vaocā ahurā mendaidyāi
yā-tōi mazdā ādištiš dà yācā vohū
uxdhā
frašī manaŋhā yācā ašā aŋhēuš arēm
vaēdyāi kā-mē urvā vohū urvāšat āgemat
tā.
44,8
Das frage ich dich,
sage mir's recht, o Herr um mir einzuprägen, o Weiser, was
deine Anweisung ist
und die Worte, über die ich mich mit dem Guten Denken und dem
Wahrsein beraten
habe, damit ich recht weiß über das Dasein. Zu
welchen Guten Dingen wird meine
Seele schreiten? Wird sie zu diesen gelangen?
9
tat θwā
peresā ereš-mōi vaocā ahurā, kaθā-mōi
yãm
yaoš daēnãm yaoš dānē yãm
hudānāuš paitiše
sah'yāt xšaθrahyā erešvā
xšaθrā θwāvãs
asīštīš mazdā hademōi ašā vohucā
šyãs manaŋhā.
44,9
Das frage ich dich,
sage mir's recht, o Herr, ob der Herr der Herrschaft mir die Lehre, die
ich
heiligen(?) will, die des Wohlverständigen,
verkündigen wird, einer wie du, o
Weiser, der mit dem Wahrsein und Guten Denken im (selben) Haus wohnt
(und mir
verkündigen wird) die Verheißungen auf Reiche hoch
dort oben(?).
10
tat θwā
peresā ereš-mōi vaocā ahurā tãm daēnãm
yā
hātãm vahištā yā-mōi gaēθå
ašā
frādōit hacēmnā ārmatōiš uxdhāiš
šyaoθanā ereš daidyat mah'yå
cistōiš θwā
īštīš usēn mazdā.
44,10
Das frage ich Dich,
sage mir's recht, o Herr, (ich frage nach der) Lehre, welche die
allerbeste ist
weiche von Wahrsein begleitet meine Leute fördern
möge, daß sie nach den Worten
der Fügsamkeit richtig beachten die Taten meiner Einsicht im
Wunsch nach deinen
Gütern.
11
tat θwā
peresā ereš-mōi vaocā ahurā, kaθā
tēŋ-ā vījēmyāt ārmaitiš yaēibyō
mazdā θwōi vašyetē daēnā azēm tōi
āiš pouruyō fravōivīdē vīspēŋ
anyēŋ manyēuš spasyā dvaēšaŋhā.
44,11
Das frage ich dich,
sage mir's recht, o Herr, ob die Fügsamkeit sich verteilend zu
denen kommen
wird, welchen, o Weiser, deine Lehre gesagt (verkündet) wird.
Ich bin dazu von
dir zu Anfang auserlesen worden. Alle anderen betrachte ich mit
Feindschaft des
Geistes.
12
tat θwā
peresā ereš-mōi vaocā ahurā, kē ašavā
yāiš
peresāi dregvå vā katārēm ā aŋrō vā
hvō vā aŋrō yē-mā dregvå θwā savā paitī-eretē
cyaŋhat hvō nōit ayēm aŋrō manyetē.
44,12
Das frage ich dich,
sage mir's recht, o Herr, wer ist ein Wahrhaftiger (unter denen) mit
welchen
ich mich bespreche, und wer ein Lügner? Welches von beiden
(ist der Fall): bin
entweder ich böse oder ist jener böse, welcher als
ein Lügner mich von deinem
Heil abhalten will? Wie kommt es, daß man von jenem nicht
meint: der ist der
Böse?
13
tat θwā
peresā ereš-mōi vaocā ahurā, kaθā drujem
nīš
ahmat ā nīš nāšāmā tēŋ-ā avā
yōi asruštōiš perenåŋhō nōit
ašahyā ādīvyeintī
hacēmnā nōit frasayā vaŋhēuš cāxnarē
manaŋhō.
44,13
Das frage ich dich,
sage mir's recht, o Herr, wie können wir die Lüge von
uns forttreiben zu denen
hinunter, welche durchaus nicht hören wollen, nicht auf die
Vereinigung mit dem
Wahrsein (die Nachfolge des Wahrseins) bedacht sind und nicht Gefallen
finden
an Beratung mit dem Guten Denken?
14
tat θwā
peresā ereš-mōi vaocā ahurā, kaθā ašāi
drujēm dyãm zastayō nī hīm merãzhdyāi
θwahyā
mãθrāiš sēŋhahyā ēmavaitīm
sinãm
dāvōi dregvasū dà ā-īš dvafšēŋ mazdā
anāšē ãstãscā.
44,14
Das frage ich dich,
sage mir's recht, o Herr, wie könnte ich dem Wahrsein die
Lüge in die Hände
geben, um sie zu verderben, gemäß den
Sprüchen deiner Verkündigung, um eine
gewaltige Vernichtung unter den Lügnern zu bewirken, um sic in
Qual und
Bedrängnis zu bringen, o Weiser?
15
tat θwā
peresā ereš-mōi vaocā ahurā, yezī ahyā ašā
pōi mat xšayehī hyat hēm spādā anaocaŋhā
jamaētē avāiš urvātāiš yā-tū mazdā
dīderezhō kuθrā ayå kahmāi vananãm
dadå.
44,15
Das frage ich dich,
sage mir's recht, o Herr, wenn du darüber Macht hast, zu
beschützen, wann die
beiden . . . Heere zusammentreffen gemäß jenen
Gelöbnissen, Versprechen, die du
zu halten wünschst, wohin, welchen von beiden wirst du den
Sieg geben ?
16
tat θwā
peresā ereš-mōi vaocā ahurā, kē vereθrem-jā
θwā pōi sēŋhā yōi hentī ciθrā
mōi dãm ahūmbiš ratūm cīzhdī at hōi vohū
seraošō jantū manaŋhā mazdā ahmāi yahmāi vašī
kahmāicīt.
44,16
Das frage ich dich,
sage mir's recht, o Herr, wer ist der Siegreiche, daß er nach
deinem Wort
beschütze die Lebenden? Durch ein deutliches (Zeichen)
verheiße mir, o
Lebenheilender, einen Obmann aufzustellen. Dann soll mit Gutem Denken
Sraosha
(Gehorsam) zu ihm kommen, o Weiser, zu einem jeden, welchem immer du es
wünschest.
17
tat θwā
peresā ereš-mōi vaocā ahurā, kaθā mazdā
zarem carānī hacā xšmat āsketīm
xšmākãm
hyatcā mōi h'yāt vāxš aēšō sarōi
būzhdyāi haurvātā ameretātā avā
mãθrā yē rāθemō ašāt hacā.
44,17
Das frage ich dich,
sage mir's recht, o Herr, ob ich, o Weiser, zum Ziel(?) gelangen werde
zusammen
mit euch? Zum Anschluß(?) an euch, damit mein Wort
mächtig sei (und) künftig Heilsein
und Nichtsterben
zur Gemeinschaft(?) seien gemäß jenem Spruch,
welcher
infolge von Wahrsein gültig (?) ist.
18
tat θwā
peresā ereš-mōi vaocā ahurā, kaθā ašā
tat
mīzhdem hanānī dasā aspå aršnavaitīš
uštremcā
hyat mōi mazdā apivaitī haurvātā ameretātā
yaθā hī taēibyō dåŋhā.
44,18
Das frage ich dich,
sage mir's recht, o Herr, ob ich mit Wahrsein (wahrhaftig) diesen Lohn
verdienen werde, zehn Stuten mit Hengst und ein Kamel, was mir, o
Weiser,
verheißen wurde, so wie du Heilsein
und Nichtsterben
geben wirst.
19
tat θwā
peresā ereš-mōi vaocā ahurā, yastat mīzhdem
hanentē nōit dāitī yē-īt ahmāi
erezhuxdhā nā dāitē kā-tēm ahyā mainiš
aŋhat pouruyē vīdvå avãm yā-īm aŋhat
apēmā.
44,19
Das frage ich dich,
sage mir's recht, o Herr, wer diesen Lohn dem, der ihn verdient, nicht
gibt,
wer ihn dem nicht nach rechtem Wort gibt, welche Strafe wird den zuerst
treffen? (das frage ich) der ich jene Strafe kenne, die ihn zuletzt
treffen
wird.
20
ciθenā
mazdā huxšaθrā daēvā åŋharē at īt
peresā yōi pišyeintī aēibyō kãm yāiš
gãm
karapā usixšcā aēšemāi dātā yācā
kavā ãnmēnī urūdōyatā nōit hīm
mīzēn ašā vāstrem frādaiŋhē!
44,20
Waren denn, o
Weiser, die Götter (Götzen) gute Herrscher? Das frage
ich noch - welche
(Götter) zusehen wie ihnen zuliebe der Opferpriester und der
Usixsh das Rind
dem Mordgrimm übergeben und wie der Fürst (Kavi) es
in seiner Seele weinen
macht; nicht streben(?) sie durch Wahrsein die Weidewirtschaft zu
fördern(?).
21
(zōt u
rāspī,) uštā ahmāi ... gaēm manaŋhō (2).
ašem vohū ... (3). tat-θwā-peresãm
hāitīm yazamaide.
yeŋhē hātãm ... tåscā yazamaide!!
Die
zehnte Gatha -Yasna 45
(Seite 124)
(zōt,)
1 at
fravaxšyā nū gūšōdūm nū sraotā
yaēcā asnāt yaēcā dūrāt išaθā
nū īm vīspā ciθrē zī
mazdåŋhō-dūm nōit daibitīm duš-sastiš
ahūm
merãšyāt akā varanā dregvå
hizvå āveretō.
45,1
Also will ich
verkünden, nun höret, nun horchet, die ihr von nahe
und von ferne es begehrt;
nun nehmt ihn (ihr) alle - denn er ist offenbar - in den Sinn. Nicht
soll der
Mißlehrer das zweite Dasein verderben; durch schlechte Wahl
ist der Lügner mit
seiner Zunge . . . (?)
2
at fravaxšyā
aŋhēuš mainyū pouruyē yayå spanyå ūitī
mravat
yēm aŋrem, nōit nā manå nōit sēŋhā
nōit xratavō naēdā varanā nōit uxdhā
naēdā šyaoθanā nōit daēnå nōit
urvãnō
hacaintē.
45,2
Also will ich
verkünden die beiden
ersten Geister des Daseins,
von denen der
verständigere also sprach zu dem bösen: Nicht gehen
unsere Gedanken
(Denkweisen), nicht unsere Lehren, nicht unsere
Verstandeskräfte, nicht unsere
Wahlentscheidungen, nicht unsere Worte noch Taten nicht unsere
geistigen
Naturen noch unsere Seelen zusammen.
3
at fravaxšyā
aŋhēuš ahyā pourvīm yãm mōi vīdvå
mazdå vaocat
ahurō yōi īm vē nōit iθā mãθrem
varešentī yaθā īm mēnāicā vaocacā
aēibyō aŋhēuš avōi aŋhat apēmem.
45,3
Also will ich
verkünden das Erste dieses Daseins wie mir der wissende Weise
es gesagt hat, der
Herr; diejenigen von euch, welche diesen Spruch nicht so
ausführen werden, wie
ich ihn denken und sagen will, für die wird das Letzte des
Daseins Wehe sein.
4
at fravaxšyā
aŋhēuš ahyā vahištem ašāt hacā mazdā
vaēdā yē īm dāt patarēm vaŋhēuš
varezayantō manaŋhō at hōi dugedā hušyaoθanā
ārmaitiš nōit diwzhaidyāi vīspā-hišas ahurō.
45,4
Also will ich
verkünden das Beste dieses Daseins; dem Wahrsein
gemäß kenne ich den, o Weiser,
der es (das Dasein) erschuf, den Vater des wirksamen Guten Denkens;
aber seine
Tochter ist die Fügsamkeit, die gute Tagen vollbringt. Nicht
zu betrügen ist
der Herr, der alles wahrnimmt. (Seite 125)
5
at fravaxšyā hyat
mōi mraot spentōtemō vacē srūidyāi hyat
maretaēibyō vahištem yōi mōi ahmāi seraošem
dãn
cayascā upā-jimen haurvātā ameretātā
vaŋhēuš manyēuš
šyaoθanāiš mazdå ahurō.
45,5
Also will ich
verkünden, was mir der sehr verständige,
nämlich der Weise Herr, sagte, ein
Wort, das zu hören für die Menschen sehr gut ist;
die, welche nur immer mir
dafür Gehör geben, werden zu Heilsein
und Nichtsterben
gelangen durch die Taten des Guten Geistes.
6
at fravaxšyā
vīspanãm mazištem stavas ašā yē
hudå yōi hentī
spentā mainyū sraotū mazdå ahurō yehyā vahmē
vohū frašī manaŋhā ahyā xratū frō-mā
sāstū vahištā.
45,6
Also will ich
verkünden den größten von allen durch
Wahrsein ihn preisend, der wohl wirkend
ist für alle Wesen; durch (mit) den verständigen
Geist soll der Weise Herr es
hören, über dessen Verehrung (Anbetung) ich mich mit
dem Guten Denken beraten
habe; durch seinen Verstand möge er mich das Beste lehren.
7
yehyā savā
išåntī rādaŋhō yōi-zī jvā åŋharecā
bvanticā ameretāitī ašāunō urvā aēšō
utayūtā yā nerãš sādrā dregvatō tācā
xšaθrā mazdå dãmiš
ahurō. dà
45,7
Nach dessen Heil
werden streben die Erfolgreichen(?), nämlich die, welche leben
und die waren
und sein werden; in
Nichtsterben wird die Seele des Wahrhaftigen glücklich sein,
immerwährend aber
werden die Leiden des lügnerischen Mannes sein. Dies hat durch seine
Herrschermacht der Weise geschaffen.
8
tēm nē
staotāiš nemaŋhō ā vīvarešō nū-zīt
cašmainī vyādaresem vaŋhēuš manyēuš
šyaoθanahyā uxdhah'yācā vīduš
ašā yēm mazdãm
ahurem at hōi vahmēŋ demānē garō
nidāmā.
45,8
Ihn nun will ich mit
Lobliedern aus Ehrfurcht für mich erwählen (mich
für ihn entscheiden); denn
jetzt gerade habe ich ihn im Auge erblickt, durch Wahrsein Guten
Geistes (=
Denkens), Handelns und Redens ihn, den Weisen Herrn, kennend. Also
wollen wir
ihm Anbetungen im Hause
des Lobes
niederlegen.
9
tēm nē
vohū mat manaŋhā cixšnušō yē-nē usēn
cōret spēncā aspēncā mazdå xšaθrā
verezēnyå dyāt ahurō pasūš vīrēŋ
ahmākēŋ fradaθāi ā vaŋhēuš ašā
haozãθwāt ā manaŋhō.
45,9
Ihn nun zusammen mit
dem Guten Denken will ich zufriedenstellen, der uns nach seinem Willen
Vorteil
und Nachteil schuf, der Weise durch seine Herrschermacht. . . . uns
geben zu
Gedeihen unserer Tiere und Leute infolge der Verwandtschaft des Guten
Denkens
mit dem Wahrsein. (Seite 126)
10
tēm nē
yasnāiš ārmatōiš mimakhzhō yē ãnmēnī
mazdå
srāvī ahurō hyat hōi ašā vohucā cōišt
manaŋhā xšaθrōi hōi haurvātā
ameretātā ahmāi stōi dãn tevīšī utayūitī.
45,10
Ihn nun will ich mit
Verehrungen aus Fügsamkeit verherrlichen, der in der Seele als
der Weise Herr
vernommen wurde, als er durch sein Wahrsein und Gutes Denken Heilsein
und
Nichtsterben in seinem Reich verhieß; sie sollen Kraft und
immerwährende Dauer
geben, damit (diese) für uns seien.
11
yastā
daēvēŋ aparō mašyãscā tarē-mãstā yōi
īm tarē-manyantā anyēŋ ahmāt yē hōi
arēm manyātā saošyantō
dēŋ patōiš spentā daēnā urvaθō
barātā patā vā mazdā ahurā!
45,11
Wer darum künftig
sich den (falschen) Göttern und den Menschen widersetzt (ihnen
Trotz bietet),
die ihm (dem Weisen Herrn) sich widersetzen (Trotz bieten), den anderen
als
einem der ihm fügsam (ergeben gesinnt) ist, dem wird die
verständige
Geistpersönlichkeit des künftigen Helfers (saoshyant's), des Hausherrn, ein Freund,
Bruder oder Vater
sein, o Weiser Herr.
12
(zōt u
rāspī,) uštā ahmāi ... gaēm manaŋhō (2).
ašem vohū ... (3). at-fravaxšyãm
hāitīm yazamaide.
yeŋhē hātãm ... tåscā yazamaide!! handātā
yazamaide. yeŋhē hātãm ... tåscā yazamaide!!!
Die
elfte Gatha -Yasna 46
(Seite 132)
0
(zōt u
rāspī,) uštā ahmāi ... gaēm manaŋhō (2).
ašem vohū ... (3). kamnamaēzãm hāitīm yazamaide.
uštavaitīm gāθãm ašaonīm
ašahe ratūm yazamaide,
uštavaityå gāθayå
(zōt,)
1 kām
nemōi zãm kuθrā nemōi ayenī pairī
hvaētēuš airyamanascā dadaitī nōit mā
xšnāuš
yā verezēnā hēcā naēdā dah'yēuš
yōi sāstārō dregvantō kaθā θwā
mazdā xšnaošāi ahurā.
46,I
In welches Land
entweichen? Wohin soll ich gehen um zu entweichen? Man hält
mich ab von
Verwandtschaft und Gastfreundschaft; nicht ist mir der Sippenverband
(das
Geschlechtsdorf) günstig. . . (?) nicht die
lügenhaften Gebieter des Landes.
Wie kann ich dich, o Weiser, günstig stimmen, o Herr?
2
vaēdā tat
yā ahmī mazdā anaēšō mā kamnafšvā
hyatcā kamnānā ahmī gerezōi tōi ā-īt
avaēnā ahurā rafedhrēm cagvå hyat fryō fryāi
daidīt dà āxsō vaŋhēuš ašā
īštīm
manaŋhō.
46,2
Ich weiß das, warum
ich machtlos bin: mein ist nur wenig Vieh und weil ich wenig Leute
habe; ich
klage es dir, sich es an, o Herr, Unterstützung
gewährend wie ein Freund einem
Freund sie geben würde. Lehre durch Wahrsein die Macht des
Guten Denkens.
3
kadā mazdā
yōi uxšānō asnãm aŋhēuš
dareθrāi frō
ašahyā frārentē verezdāiš sēŋhāiš saošyantãm
xratavō
kaēibyō ūθāi
vohū jimat manaŋhā maibyō θwā sãstrāi
verenē ahurā.
46,3
Wann, o Weiser,
werden die Stiere der Tage sich erheben zur Erhaltung des Daseins der
Wahrheit,
(wann?) mit starken Sprüchen die Willenskräfte der
künftigen Helfer? Welchen
wird es (das Wahrsein) mit Gutem Denken zu Hilfe kommen? Für
mich erwähle ich
dich, o Herr, um es zu verkünden.
4
at tēŋ dregvå
yēŋ ašahyā vazhdrēŋ pāt gå frōretōiš
šōiθrahyā vā dah'yēuš vā
duzhazōbå hãs
hvāiš šyaoθanāiš ahēmustō
yastēm
xšaθrāt mazdā mōiθat jyātēuš
vā
hvō tēŋ frō-gå paθmēŋ hucistōiš
carāt.
46,4
Aber der Lügner hält
die, welche Anführer (Förderer) des Wahrseins sind,
ab, die Rinder des Gaues
oder Landes zu schützen, der übel(beleumdet?) und
durch seine Taten widerwärtig
ist. Wer diesen, o Weiser, der Herrschaft beraubt oder des Lebens, der
wird
voranschreitend die Pfade der guten Einsicht gehen.
5
yē vā xšayãs
adãs drītā ayantem urvātōiš vā
huzēntuš
miθrōibyō vā rašnā jvãs yē
ašavā dregvantem
vīcirō hãs tat frō hvaētavē mruyāt
uzūiθyōi īm mazdā xrūnyāt ahurā.
46,5
Wer wahrlich als
einer, der es vermag (die Macht dazu hat), einen Ankommenden aufnimmt
und bei
(Seite 133) sich behält, sei es infolge Diner
Übereinkunft oder infolge von
(Freundschafts-)Verträgen, einer aus edlem Geschlecht, der
nach dem Recht lebt,
ein Wahrhafter einen Lügner, einer der unterscheiden kann, der
soll es seiner
Verwandtschaft sagen, o Weiser Herr, um ihn vor Gewalttat zu
schützen.
6
at yastēm nōit
nā isemnō āyāt drūjō hvō dāmãn
haēθahyā gāt hvō zī dregvå yē
dregvāitē vahištō hvō ašavā yahmāi
ašavā
fryō hyat daēnå paouruyå då ahurā.
46,6
Aber ein Mann, der zu
diesem (dem Aufnahme gewährenden) herbeikäme nicht
(Aufnahme?) begehrend, der
mag zu den Geschöpfen der Lüge . . . (?) gehen. Denn
der ist (selbst) ein
Lügner, der einem Lügner sehr günstig ist,
der (aber) ein Wahrhafter, dem der
Wahrhafte lieb ist, seit du, o Herr, die anfänglichen
geistigen Urwesen
schufest.
7
kēm-nā
mazdā mavaitē pāyūm dadāt hyat mā dregvå
dīdarešatā aēnaŋhē anyēm θwahmāt
āθrascā manaŋhascā yayå
šyaoθanāiš ašem
θraoštā ahurā tãm mōi
dãstvãm daēnayāi
frāvaocā.
46,7
Wen wird man, o
Weiser, einem wie ich als Beschützer geben, wenn der
Lügner es wagen würde, mir
Unrecht zu tun, außer deinem Feuer und Denken (= Geist),
durch deren beider
Taten das Wahrsein gedeihen wird, o Herr. Dieses Wundergegeschehen
(wunderbaren
Ratschluß?) verkünde meinem geistigen Urwesen.
8
yē vā mōi
yå gaēθå dazdē aēnaŋhē nōit
ahyā-mā āθriš
šyaoθanāiš frōsyāt
paityaoget tā ahmāi jasōit dvaēšaŋhā tanvēm
ā yā īm hujyātōiš pāyāt nōit
duzhjyātōiš kācīt mazdā dvaēšaŋhā.
46,8
Oder wer meinen
Leuten und Vieh Unrecht zufügt von dessen Taten möge
mich kein Schaden treffen;
zurückgewandt sollen sie (die Taten) mit Unheil kommen
über seinen Leib (ihn
selber), daß alle diese ihn von glücklichem Leben
abhalten, nicht von
unglücklichem Leben, o Weiser, mit Unheil.
9
kē hvō
yē-mā aredrō cōiθat pouruyō yaθā
θwā zevīštīm uzemōhī dà
šyaoθanōi
spentem ahurem ašavanem yā-tōi ašā yā
ašāi gēuš
tašā mraot išentī mā tā tōi vohū
manaŋhā.
46,9
Wer ist der, ein
Getreuer(?), der mich als erster belehrt hat, daß wir dich
als den Stärksten
preisen den im Handeln verständigen, den wahrhaften Herrn? Was
durch dein
Wahrsein (gesagt worden ist?), was dem Wahrsein der Bildner des Rindes
gesagt
hat, das wahrlich begehren sie durch dein Gutes Denken.
10
yē vā mōi
nā genā vā mazdā ahurā dāyāt
aŋhēuš yā-tū vōistā vahištā ašīm
ašāi vohū xšaθrem manaŋhā
yãscā haxšāi
xšmāvatãm vahmāi ā frō-tāiš
vīspāiš cinvatō
frafrā peretūm.
46,10
Wer mir (sei es)
Mann oder Weib, o Weiser Herr, (das) gäbe, was du als das
Beste des Daseins
kennst, (Seite 134) (dem gib) als Vergeltung für (sein)
Wahrsein das Reich
durch Gutes Denken. Die, welche ich zur Verehrung für
euresgleichen geleiten
will, mit denen allen will ich die Brücke
des Cinvat
(des Scheiders) überschreiten.
11
xšaθrāiš
yūjēn karapanō kāvayascā akāiš
šyaoθanāiš ahūm mereŋeidyāi
mašīm yēŋ
hvē urvā hvaēcā xraodat daēnā hyat
aibī-gemen yaθrā cinvatō
peretuš
yavōi vīspāi drūjō
demānāi astayō.
46,11
Durch (schlechte)
Herrschaft verleiten die Opferpriester und Fürsten den
Menschen, mit schlechten
Taten das Dasein zu zerstören, (sie) welchen die eigene Seele
und das eigene
geistige Ich grollen wird, wenn sie dahin gelangen, wo die Brücke
des Cinvat
ist; für alle Zeit werden sie Genossen im Haus der
Lüge sein.
12
hyat us ašā
naptyaēšū nafšucā tūrahyā uzjēn
fryānahyā aojyaēšū ārmatōiš
gaēθå
frādō θwaxšaŋhā at īš vohū hēm
aibī-mōist manaŋhā aēibyō rafedhrāi mazdå
sastē ahurō.
46,12
Wenn bei den
rühmlichen(?) Nachkommen und Enkeln des Turers Fryana durch
Wahrsein (Leute)
hervorgehen, die durch Eifer aus Fügsamkeit Vieh und Leute
fördern, dann wird
er sie zusammen mit Gutem Denken ansiedeln(?). Ihnen beizustehen
gebietet(?)
der Weise Herr.
13
yē spitāmem
zaraθuštrem rādaŋhā maretaēšū
xšnāuš
hvō-nā ferasrūidyāi eredhwō at hōi mazdå
ahūm dadāt ahurō ahmāi gaēθå vohū
frādat manaŋhā tēm vē ašā mēhmaidī
hušhaxāim.
46,13
Wer unter den
Menschen durch Bereitwilligkeit den Spitâma Zarathushtra
befriedigt, der Mann
ist würdig, daß man von ihm höre. Und dem
wird der Weise Herr Leben geben, ihm
durch Gutes Denken Vieh und Leute fördern. Diesen werden wir
durch Wahrsein für
euren guten Freund halten.
14
zaraθuštrā kastē
ašavā urvaθō mazōi magāi kē vā
ferasrūidyāi vaštī at hvō kavā vīštāspō
yāhī yēŋstū mazdā hademōi minaš ahurā
tēŋ zbayā vaŋhēuš uxdhāiš manaŋhō.
46,14
O Zarathushtra, wer
ist dir ein wahrhafter Freund für die große . . . .
(?); wer wünscht, daß man
von ihm höre? Nun, das ist der Fürst
Vistâshpa bei der (Entscheidung?).
(Diejenigen) welche du, o Weiser Herr, im (gleichen) Haus vereinigen
willst,
die will ich rufen mit Worten aus Gutem Denken.
15
haēcat-aspā
vaxšyā vē spitamåŋhō hyat dāθēŋ
vīcayaθā adāθãscā tāiš
yūš
šyaoθanāiš ašem
xšmaibyā daduyē yāiš dātāiš
paouruyāiš ahurahyā.
46,15
Ihr Haecataspas,
Spitâmas, ich will zu euch sprechen, damit ihr die Gerechten
und die
Ungerechten unterscheidet. Durch diese Taten erlangt ihr das Wahrsein,
mit
welchen ersten Satzungen des Herrn. . . . (Seite 135) (Die Strophe ist
unvollständig, daher auch das Erhaltene nicht sicher
verständlich. )
16
ferašaoštrā
aθrā-tū aredrāiš idī dà hvō-gvā
tāiš
yēŋ usvahī uštā-stōi yaθrā ašā
hacaitē ārmaitiš yaθrā vaŋhēuš manaŋhō
īštā xšaθrem yaθrā
mazdå varedemãm šaēitī
ahurō.
46,16
O Frashaoshtra
Hvogva, dahin gehe du mit den Getreuen(?), welchen wir beide
wünschen, daß
Erwünschtes ihnen zuteil werde; wo von Wahrheit gefolgt ist
die Fügsamkeit, wo
des Guten Denken begehrte Reiche sind, wo der Weise Herr in
Überfluß(?) wohnt.
17
yaθrā vē
afšmānī sēŋhānī nōit anafšmãm
dējāmāspā hvō-gvā hadā vēstā
vahmēŋ seraošā rādaŋhō yē vīcinaot
dāθemcā adāθemcā daŋrā mantū
ašā mazdå ahurō.
46,17
(Dort) wo ich eure
Verdienste verkünden will, nicht eure Schuld, o
Jâmâspa Hvogva, (und) diese
eure Gebete samt (eurem) Gehorsam aus Bereitwilligkeit, (dem
verkünden) der den
Gerechten und den Ungerechten unterschied durch seinen klugen Berater,
durch
das Wahrsein: (das ist) der Weise Herr.
18
yē maibyā yaoš
ahmāi ascīt vahištā mah'yå
ištōiš vohū cōišem
manaŋhā ãstēŋ ahmāi yē nå ãstāi
daidītā mazdā ašā xšmākem vārem
xšnaošemnō
tat mōi xratēuš manaŋhascā vīciθem.
46,18
Wer mir günstig ist,
dem verspreche ich durch Gutes Denken das Beste, das ich mir selber
wünsche,
Feindschaft aber dem, der uns der Feindschaft ausliefern will. O
Weiser, mit
Wahrsein will ich eurem Wunsch Genüge tun, das ist meines
Verstandes (Willens)
und Denkens Entscheidung.
19
yē-mōi
ašāt haiθīm hacā varešaitī
zaraθuštrāi hyat
vasnā ferašōtemem ahmāi mīzhdem hanentē
parāhūm manē-vistāiš mat vīspāiš gāvā
azī tācīt mōi sãs tvēm mazdā vaēdištō!
46,19
Wer mir, dem
Zarathushtra, gemäß dem Wahrsein verwirklichen wird,
was nach (seinem, des
Weisen Herrn) Willen das Herrlichste ist, dem mögen, da er Lohn
im künftigen Leben verdient, samt allem, was er im
Sinn hat, zwei
trächtige Kühe zuteil werden. Das hast Du mir
verkündet, o Weiser, der du es am
besten weißt.
Die
zwölfte Gatha -Yasna
47
(Seite
145f) Verständiger Geist
(zōt
u
rāspī,) nemō vē gāθå ašaonīš,
1 spentā
mainyū vahištācā manaŋhā hacā ašāt
šyaoθanācā vacaŋhācā ahmāi dãn
haurvātā ameretātā mazdå xšaθrā ārmaitī
ahurō (2). (zōt,)
47,1
Durch den
Verständigen Geist und das Beste Denken,
gemäß dem Wahrsein um (unseres)
Handelns und Wortes willen soll der Weise (zusammen) mit Herrschaft und
Fügsamkeit uns Heilsein
und Nichtsterben
geben, der Herr.
2
ahyā manyēuš
spēništahyā vahištem hizvā uxdhāiš
vaŋhēuš
ēeānū manaŋhō dà ārmatōiš
zastōibyā šyaoθanā verezyat ōyā cistī,
hvō patā ašahyā mazdå.
47,2
Das Beste dieses sehr
verständigen Geistes soll man mit der Zunge durch Reden
gemäß dem Guten Denken,
mit den Händen durch Tun aus Fügsamkeit bewirken
vermöge dieser Einsicht:
dieser ist der Vater des Wahrseins, der Weise.
3
ahyā manyēuš
tvēm ahī tā spentō yē ahmāi gãm
rānyō-skeretīm hēm-tašat at hōi vāstrāi
rāmā-då ārmaitīm hyat hēm vohū mazdā
hēme-fraštā manaŋhā.
47,3
Dieses Geistes bist
du der verständige Vater, der uns die glückbringende
Kuh geschaffen hat, aber
ihr als Weide (oder: zur Nahrung) Frieden gebend die
Fügsamkeit (die geistige
Urform der Erde), als er sich mit dem Guten Denken beraten hatte.
4
ahmāt manyēuš
rārešyeintī dregvantō mazdā spentāt nōit
iθā ašāunō kasēušcīt nā
ašāunē
kāθē aŋhat isvācīt hãs paraoš akō
dregvāitē.
47,4
Von diesem Geist
wenden sich ab die Lügner, o Weiser, von dem
verständigen, nicht ebenso die
Wahrhaftigen. Um einer geringen (Sache, Verfehlung) willen soll man
gegen einen
Wahrhaftigen freundlich sein, aber, wenn man es vermag, um vieler
(Dinge)
willen böse gegen den Lügner.
5
tācā
spentā mainyū mazdā ahurā ašāunē cōiš
yā-zhī cīcā vahištā hanare θwahmāt
zaošāt dregvå baxšaitī ahyā
šyaoθanāiš akāt
āšyãs manaŋhō.
47,5
Durch diesen
Verständigen Geist hast du, o Weiser Herr, dem Wahrhaftigen
verheißen was nur
je das Beste ist. Wird gegen deinen Willen daran teilhaben der mit
seinen
Werken auf Seite des bösen Denkens ist? (Seite 146)
6
tā då spentā
mainyū mazdā ahurā āθrā vaŋhāu
vīdāitīm rānōibyā ārmatōiš
debãzaŋhā ašah'yācā hā-zī pourūš
išentō
vāurāitē!
47,6
Durch diesen Verständigen
Geist, o Weiser Herr, durch Feuer wirst du im guten (sc. Reich?) die
Verteilung
an beide Parteien geben mit dem Beistand der Fügsamkeit und
des Wahrseins, denn
diese (Verteilung) wird viele, die (danach) verlangen, zur (rechten)
Wahl
veranlassen.
7
(zōt u
rāspī,) spentā mainyū ... ārmaitī ahurō (2).
ašem vohū ... (3). spentā-mainyūm hāitīm yazamaide.
yeŋhē hātãm ... tåscā yazamaide!!
Die
dreizehnte Gatha
-Yasna 48
(Seite 149)
(zōt,)
1 yezī
adāiš ašā drujem vēnŋhaitī hyat
ãsašutā yā
daibitānā fraoxtā ameretāitī daēvāišcā
mašyāišcā at tōi savāiš vahmem
vaxšat ahurā.
48,I
Wenn er (der Weise
Herr) mittels der Vergeltungen durch Wahrsein die Lüge
besiegen wird, so daß
was zwiefach für die Unsterblichkeit vorausgesagt ist, von
Göttern und Menschen erlangt wurde,
dann wird durch die (erlangten) Vorteile (Belohnungen) deine Verehrung
wachsen,
o Herr.
2
vaocā-mōi
yā tvēm vīdvå ahurā parā hyat mā yā
mēŋ pereθā jimaitī kat ašavā mazdā
vēŋhat dregvantem hā-zī aŋhēuš vaŋuhī
vistā ākeretiš.
48,2
Sage mir, was nur du
weißt, o Herr, ehe
die Strafen kommen werden,
die du erdacht
hast, ob der Wahrhaftige, o Weiser, den
Lügner besiegen wird; denn das ist als die gute
Gestaltung des Daseins
bekannt.
3
at vaēdemnāi
vahištā sāsnanãm yãm hudå
sāstī ašā ahurō dà
spentō vīdvå yaēcīt gūzrā
sēŋhåŋhō θwāvãs mazdā vaŋhēuš
xraθwā manaŋhō.
48,3
Und für den Wissenden
ist die beste der Lehren die, welche der wohlwirkende, der Herr, durch
das
Wahrsein lehrt. Verständig
ist, wer sogar die geheimen Sprüche kennt
so wie du, o Weiser, durch die Geisteskraft des Guten Denkens.
4
yē dāt
manō vahyō mazdā ašyascā hvō daēnãm
šyaoθanācā vacaŋhācā ahyā zaošēŋ
uštiš varenēŋ hacaitē θwahmī
xratå apēmem
nanā aŋhat.
48,4
Wer sein Denken
besser macht, o Weiser, und schlechter, der folgt seiner geistigen
Natur mit
Handeln und Reden nach seinem Gefallen, Wunsch und Wahl; nach deinem
Willen
wird er zuletzt abgesondert sein.
5
huxšaθrā
xšēntãm mā-nē
duše-xšaθrā xšēntā
vaŋhuyå cistōiš
šyaoθanāiš ārmaitē yaozhdå
mašyāi aipī zãθem vahištā
gavōi verezyātãm tãm
nē hvareθāi fšuyō.
48,5
Gute Herrscher sollen
herrschen, nicht sollen schlechte Herrscher über uns
herrschen. Durch Taten der
guten Einsicht, o Fügsamkeit, soll für den Menschen
heilvoll(?) bewirkt werden
die künftige Geburt (und) für die Kuh
Betätigung ( ?); die mögest du aufziehen
uns zur Nahrung.
6
hā-zī-nē
hušōiθemā hā-nē utayūitīm dāt
tevīšīm vaŋhēuš manaŋhō berexdhē at
ah'yāi ašā mazdå urvarå
vaxšat ahurō aŋhēuš
zãθōi paouruyehyā.
48,6
Denn sie (hat uns)
die gute Wohnstatt (gegeben), sie (wird) uns immerwährende
Stärkung geben, die
(Seite 150) gepriesene des Guten Denkens; und ihr hat durch Wahrsein
der Weise
Pflanzen wachsen lassen, der Herr, bei der Entstehung des ersten
Daseins.
7
nī aēšemō
nī dyātãm paitī remem paitī syōzdūm yōi
ā vaŋhēuš manaŋhō dīdrakhzhōduyē
ašā vyãm yehyā hiθāuš nā
spentō at hōi
dāmãm θwahmī ā-dãm ahurā.
48,7
Der Mordgrimm soll
(gefesselt) niedergehalten werden; Gewalttat wehret ab, die ihr (die
Ernte?;
den Lohn?) des Guten Denkens durch Wahrsein festhalten wollt, dessen
Genosse
der verständige Mann ist; so werden seine Wohnstätten
in deinem Hause sein, o
Herr.
8
kā-tōi
vaŋhēuš mazdā xšaθrahyā
īštiš kā-tōi
ašōiš θwah'yå maibyō ahurā
kā-θwōi ašā
ākå aredrēŋ išyā vaŋhēuš
manyēuš šyaoθananãm
javarō.
48,8
Welche ist die Erwerbung
deines guten
Reiches, o
Weiser, wie (die) deiner
Vergeltung, der deinigen für mich, o Herr? Welches dein durch
Wahrsein
(geschehendes) (Urteil?) über die Getreuen(?), javara (die
Abwägung?) der
Handlungen des Guten Geistes?
9
kadā vaēdā
yezī cahyā xšayaθā mazdā ašā yehyā-mā
āiθiš dvaēθā ereš-mōi
erezhūcãm
vaŋhēuš vafuš manaŋhō vīdyāt saošyãs yaθā hōi
ašiš aŋhat.
48,9
Wann werde ich
wissen, ob ihr Herr seid, o Weiser mit dem Wahrsein, über
einen jeden, von
welchem mir Gefahr droht; richtig werde mir gesagt die Bestimmung(?)
des Guten
Denkens. Der künftige
Helfer
möge wissen, wie seine Vergeltung
sein wird.
10
kadā mazdā
mãnarōiš narō vīsentē kadā ajēn mūθrem
ahyā magahyā yā aŋrayā karapanō
urūpayeintī yācā xratū duše-xšaθrā
dah'yunãm.
48,10
Wann, o Weiser,
werden des. . . (?) Männer sich einstellen(?), wann wirst du
den Harn dieses
Rauschtranks niederschlagen, mit welchem die Opferpriester
böslich Leibweh
verursachen und mit welchem sie mit Willen schlechte Herrscher der
Länder sind?
11
kadā mazdā
ašā mat ārmaitiš dà jimat
xšaθrā hušeitiš
vāstravaitī kōi dregvōdebīš xrūrāiš
rāmãm dåntē kēŋ ā vaŋhēuš jimat
manaŋhō cistiš.
48,11
Wann, o Weiser, wird
Fügsamkeit zusammen mit Wahrsein kommen, durch Herrschaft eine
nahrungsreiche
Stätte guten Wohnens? Wer sind die, welche Frieden schaffen
vor den grausamen
Lügnern? Wer die, zu welchen die Einsicht Guten Denkens (aus
Gutem Denken)
kommen wird?
12
at tōi aŋhen saošyantō dah'yunãm yōi
xšnūm vohū
manaŋhā hacåntē šyaoθanāiš
ašā θwahyā
mazdā sēŋhahyā tōi-zī dātā
hamaēstārō aēšem mahyā!
48,12
Und die werden künftige
Helfer der Länder
sein, welche durch Gutes Denken und durch mit (Seite
151) Wahrsein (verrichtete) Werke der Erfüllung deines Gebotes
nachgehen, o
Weiser; denn sie sind geschaffen als Unterdrücker
(Bekämpfer) des Mordgrimms.
13
(zōt u
rāspī,) spentā mainyū ... ārmaitī ahurō (2).
ašem vohū ... (3). yezidhãm hāitīm yazamaide.
yeŋhē
hātãm ... tåscā yazamaide!!
Die
vierzehnte Gatha
-Yasna 49
(Seite 160) Saoshyants
(zōt,)
1 at mā
yavā bēndvō pafrē mazištō yē
dušereθrīš
cixšnušā ašā mazdā vaŋuhī ādā gaidī
mōi ā-mōi arapā ahyā vohū aošō
vīdā manaŋhā.
49,1
Also ist wahrlich
(für) immer Bendva, der sehr große, verurteilt. Der
ich die schlecht
Behüteten(?) durch Wahrsein zufriedenstellen will, o Weiser,
komm zu mir mit
der guten Vergeltung, unterstütze mich. Seinen Tod bewirke
durch Gutes Denken.
2
at ahyā-mā
bēndvahyā mānayeitī tkaēšō dregvå daibitā
ašāt rārešō nōit spentãm
dōrešt ahmāi stōi
ārmaitīm naēdā vohū mazdā fraštā manaŋhā.
49,2
Und mich läßt dieses
Bendva lügnerischer Lehrer warten, der zwiefach vom Wahrsein
abgefallen ist;
weder hält er darauf, daß ihm die
verständige Fügsamkeit (eigen) sei, noch hat
er sich mit dem Guten Denken beraten.
3
atcā ahmāi
varenāi mazdā nidātem ašem sūidyāi tkaēšāi
rāšayeŋhē
druxš tā vaŋhēuš sarē izyāi manaŋhō
antarē vīspēŋ dregvatō haxmēŋ antarē
mruyē.
49,3
Und uns, o Weiser,
ist zur Wahl hingestellt das Wahrsein zum Nutzen (Heil), dem
(Miß-)Lehrer die
Lüge zum Verderben. Darum erstrebe ich enge Gemeinschaft mit
dem Guten Denken
und sage mich los von allen Freundschaften mit dem Lügner.
4
yōi
duš-xraθwā aēšemem vareden rāmemcā
hvāiš
hizubīš fšuyasū afšuyantō
yaēšãm nōit hvarštāiš
vãs duzhvarštā tōi daēvēŋ dãn yā
dregvatō
daēnā.
49,4
Dieienigen, welche
mit schlechtem Willen Mordgrimm und Grausamkeit mehren mit ihrer Zunge
unter
den Viehzüchtern als Nicht-Viehzüchter, wer von
diesen nicht die (seine)
Übeltaten durch Guttaten übertrifft, die schaffen
Götter (Götzen) durch die
Lehre des Lügners.
5
at hvō mazdā
īzhācā āzūitišcā yē daēnãm vohū
sārštā manaŋhā ārmatōiš kascīt ašā
huzēntuš tāišcā vīspāiš
θwahmī
xšaθrōi ahurā.
49,5
Aber der, o Weiser,
welcher sein geistiges Ich mit dem Guten Denken vereinigt, ein jeder,
der durch
Wahrsein Stammesverwandter der Fügsamkeit ist - (dem soll) Labung
und Butter (zuteil
werden) - und er mit diesen allen in deinem Reich (sein), o Herr. (Seite 161)
6
frō vå
fraēšyā mazdā ašemcā mrūitē dà yā vē
xratēuš xšmākahyā ā-manaŋhā ereš
vīcidyāi yaθā-ī srāvayaēmā tãm
daēnãm yā xšmāvatō ahurā.
49,6
Ich treibe euch an, o
Weiser und Wahrsein, zu sagen, was gemäß eurem
eigenen Denken eures Verstandes
ist, damit wir richtig unterscheiden und es verkünden
(nämlich) diese Lehre,
welche die von einem euresgleichen ist, o Herr.
7
tatcā vohū
mazdā sraotū manaŋhā sraotū ašā
gūšahvā-tū ahurā kē airyamā kē hvaētuš
dātāiš aŋhat yē verezēnāi vaŋuhīm
dāt frasastīm.
49,7
Und das, o Weiser,
soll man mit Gutem Denken hören, man soll es hören
mit Wahrsein, höre es du
(selber), o Herr, wer wird als Gastfreund, wer als
Familienangehöriger es sein,
der nach (deinen) Gesetzen der Dorfgemeinde guten Ruf bringt?
8
ferašaoštrāi
urvāzištãm ašahyā då sarēm
tat θwā mazdā
yāsā ahurā maibyācā yãm vaŋhāu
θwahmī ā-xšaθrōi yavōi vīspāi
fraēštåŋhō åŋhāmā.
49,8
Dem Frashaoshtra gib
die beglückendste
Gemeinschaft mit dem Wahrsein, darum
bitte ich dich, o Weiser Herr, und auch mir, die (Gemeinschaft) welche in
deinem guten Reich ist.
Für alle Zeiten wollen wir (deine) Sendlinge
sein.
9
sraotū sāsnå
fšēŋhyō suyē taštō nōit
ereš-vacå sarēm
didãs dregvātā hyat daēnå vahištē yūjēn
mīzhdē ašā yuxtā yāhī
dējāmāspā.
49,9
Es höre die Gebote
der . . . (? Förderer, Aufseher, fshênghyô
?), der zum
Nutzen (Helfen) geschaffen ist, der
Sprecher rechter Worte, der nicht (nahe) Gemeinschaft macht mit dem
Lügner, auf
daß die mit dem Wahrsein Verbundenen bei der Entscheidung(?)
ihre geistige
Persönlichkeit mit dem besten Lohn verbinden, o
Jâmâspa.
10
tatcā mazdā
θwahmī ādãm nipåŋhē manō vohū urunascā
ašāunãm nemascā yā ārmaitiš īzhācā
mãzā
xšaθrā vazdaŋhā avēmīrā.
49,10
Und das, o Weiser,
bewahrst du in deinem Hause, das Gute Denken und die Seelen der
Wahrhaftigen
und die Verehrung, durch welche Fügsamkeit und Milchnahrung (?
vorhanden
sind?), durch den große Herrschaft (ausübenden)
(Führer?) . . . ??
11
at
dušexšaθrēŋ
duš-šyaoθanēŋ duzhvacaŋhō
duzhdaēnēŋ duš-manaŋhō dregvatō akāiš
hvareθāiš paitī urvãnō paityeintī drūjō
demānē haiθyā aŋhen astayō.
49,11
Aber den Lügnern,
die schlechte Herrschaft ausüben, schlecht handeln, schlecht
reden, deren geistiges
Ich (oder: deren Lehre) schlecht ist, die schlecht denken, gehen mit
schlechten
Speisen die Seelen entgegen; im Haus der Lüge werden sie
wahrlich Hausgenossen
sein. (Seite 162)
12
kat tōi ašā
zbayentē avaŋhō zaraθuštrāi kat tōi vohū
manaŋhā yē-vē staotāiš mazdā frīnāi
ahurā avat yāsãs hyat vē īštā
vahištem!
49,12
Was hast du durch
Wahrsein an Hilfe für Zarathushtra, der (dich; oder euch)
anruft, was durch
Gutes Denken, der ich euch, o Weiser, mit Lobpreisungen erfreuen will,
o Herr,
indem ich das erbitte, was nach eurem Wunsch das Beste ist.
13
(zōt u
rāspī,) spentā mainyū ... ārmaitī ahurō (2).
ašem vohū ... (3). at-māyavãm hāitīm yazamaide.
yeŋhē hātãm ... tåscā yazamaide!!
Die
fünfzehnte Gatha
-Yasna 50
(Seite 168) Feuerumschreitung
(zōt,)
1 kat mōi
urvā isē cahyā avaŋhō kē-mōi pasēuš
kē-mē-nā-θrātā vistō dà anyō ašāt
θwatcā mazdā ahurā azdā zūtā
vahištāatcā manaŋhō.
50,1
Über was an Hilfe und
von wem verfügt meine Seele? Wer findet sich als meines Viehes
und mein
Beschützer, (wer) anders als Wahrsein und du, o Weiser Herr,
und das Beste
Denken? (die ihr von mir) wahrlich angerufen werdet.
2
kaθā mazdā
rānyō-skeretīm gãm išasōit yē-hīm ahmāi
vāstravaitīm stōi usyāt erezhejīš ašā
pourušū hvarē pišyasū ākāstēŋ mā
nišãsyā
dāθēm dāhvā.
50,2
Ob etwa einer die
glückbringende Kuh, o Weiser, erhalten mag, der
wünschte, daß sie ihm
nahrungsreich zuteil werde? Die durch Wahrsein rechtlebenden unter den
Vielen,
welche die Sonne sehen, die im Gericht(?) stehenden, mich nishãsyâ
(?) nimm als
Gerechten an.
3
atcīt ahmāi
mazdā ašā aŋhaitī yãm hōi
xšaθrā vohucā
cōišt manaŋhā yē-nā ašōiš aojaŋhā
varedayaētā yãm nazdištãm
gaēθãm dregvå baxšaitī.
50,3
Dann aber wird (sie,
die Kuh) ihm, o Weiser, durch Wahrsein zuteil werden, welche er (der
Weise
Herr) ihm durch Herrschaft und Gutes Denken verheißen hat
(dem) Mann, welcher
durch die Kraft der Vergeltung (seines Verdienstes) für sich
gedeihen lassen
dürfte das nachbarliche Anwesen, das der Lügner
besitzt.
4
at vå yazāi stavas
mazdā ahurā hadā ašā vahištācā manaŋhā
xšaθrācā yā īšō ståŋhat
ā-paiθī ākå aredrēŋ demānē garō
seraošānē.
50,4
Und euch will ich
preisend verehren, o Weiser Herr, (dich) zusammen mit Wahrsein und
Bestem
Denken und mit Herrschaft . . . stehen wird am Wege zum Haus
des Lobes
für den Gehorsamen(?)
5
ārōi-zī
xšmā mazdā ašā ahurā hyat yūšmākāi
mãθrānē vaorāzaθā
aibī-dereštā
āvīšyā avaŋhā zastāištā yā-nå
hvāθrē dāyāt.
50,5
Erlangt habe ich
(oder: ist) ja durch euch, o Weiser Herr, (und) durch Wahrsein,
daß ihr euren
Sprecher (der Sprüche) erfreut habt mit sichtbarer, (Seite
169) offenbarer
Hilfe, mit durch beide Hände (betätigter?) wodurch er
(der Weise Herr?) uns in
Wohlbefinden (ins Paradies) versetzt.
6
yē mãθrā
vācem mazdā baraitī urvaθō ašā nemaŋhā
zaraθuštrō dātā xratēuš hizvō
raiθīm
stōi mahyā rāzēŋ vohū sāhīt
manaŋhā.
50,6
Der als Sprecher die
Stimme erhebt, o Weiser, (euer) Freund durch Wahrsein und Verehrung,
ist
Zarathushtra. Der Schöpfer des Verstandes möge durch
Gutes Denken die Richtung
weisen, damit für meine Zunge eine Bahn sei.
7
at vē yaojā
zevīštyēŋ aurvatō jayāiš
pereθūš
vahmahyā yūšmākahyā mazdā ašā ugrēŋ
vohū manaŋhā yāiš azāθā mahmāi
h'yātā avaŋhē.
50,7
Nun will ich euch die
schnellsten Renner anschirren, die durch die Antriebe eurer (der euch
gewidmeten) Anbetung brät, durch Wahrsein, durch Gutes Denken
stark sind, mit
welchen ihr herbeikommen möget; seid mir zu Hilfe.
8
mat vå padāiš
yā frasrūtā īzhayå pairijasāi mazdā
ustānazastō at vå ašā aredrah'yācā nemaŋhā
at vå vaŋhēuš manaŋhō hunaretātā.
50,8
Mit Versen, welche
erhört werden um meines Eifers willen, will ich euch, o
Weiser, umschreiten mit
ausgebreiteten Händen, euch dann mit Wahrsein und Verehrung
eines Getreuen,
euch dann mit der Tüchtigkeit (?; Kunstfertigkeit?) des Guten
Denkens.
9
tāiš vå yasnāiš
paitī stavas ayenī mazdā ašā vaŋhēuš
šyaoθanāiš manaŋhō yadā
ašōiš mah'yå vasē
xšayā at hudānāuš išayãs
gerezdā h'yēm.
50,9
Mit diesen
Verehrungen (Gebeten und Opfern) euch preisend will ich euch nahen, o
Weiser,
mit Wahrsein, mit Werken aus Gutem Denken. Wenn ich über meine
Vergeltung
(Verdienst) frei verfüge, dann möge ich als
Wohlverständiger strebend ein
(Voranschreitender?) sein.
10
at yā varešā
yācā pairī āiš šyaoθanā yācā vohū
cašmãm arejat manaŋhā raocå hvēŋ
asnãm uxšā
aēuruš dà xšmākāi ašā
vahmāi mazdā ahurā.
50,10
Und was du tun wirst
und was vor dem (deine) Werke waren und was durch Gutes Denken im Auge
wertvoll
ist, das Licht der Sonne und die (hellen?) Stiere der Tage, das ist
durch
Wahrsein zu eurer Anbetung, o Weiser Herr.
11
at vē staotā
aojāi mazdā aŋhācā yavat ašā tavācā
isāicā dātā aŋhēuš aredat vohū
manaŋhā haiθyāvareštãm hyat vasnā
ferašōtemem!
50,11
So will ich euer
Lobsprecher heißen, o Weiser, und will es sein, solange ich
durch Wahrsein kann
und es vermag. Der Schöpfer des Daseins vollbringe durch Gutes
Denken die
Verwirklichung dessen, was nach (seinem) Willen das Herrlichste ist.
12
(zōt u
rāspī,) spentā mainyū ... ārmaitī ahurō (2).
ašem vohū ... (3). kat-mōi-urvãm hāitīm
yazamaide.
spentā-mainyūm gāθãm ašaonīm
ašahe ratūm
yazamaide, spentā-mainyēuš gāθayå
handātā
yazamaide. yeŋhē hātãm ... tåscā yazamaide!!!
Die
sechzehnte Gatha
-Yasna 51
(Seite 173) Das Reich
(zōt
u
rāspī,) nemō vē gāθå
ašaonīš,1 vohū
xšaθrem vairīm bāgem aibī-bairištem
vīdīšemnāiš īzhācīt ašā antare-caraitī
šyaoθanāiš mazdā vahištem
tat nē nūcīt
varešānē (2). (zōt,)
51,1
Das gute Reich ist zu
erwählen. Es ist der zuträglichste Anteil
für den, der sich mit Eifer betätigt
(?, bemüht?). Durch Wahrsein (gelangt er? tritt er ein?) mit
seinen Werken, o
Weiser, in das Beste (nämlich das Reich). Das will ich jetzt
gerade für uns
bewirken.
2
tā-vē
mazdā paourvīm ahurā ašā yecā taibyācā
ārmaitē dōišā-mōi ištōiš
xšaθrem
xšmākem vohū manaŋhā vahmāi dāidī
savaŋhō.
51,2
Das was euer ist, o
Weiser, (schon) zu Anfang, o Herr, und was dem Wahrsein und dir, o
Fügsamkeit,
(eigen ist), zeige mir das Reich (meines Wunsches?), das eurige durch
Gutes
Denken, gib es (das Reich) des Heils für (mein) Gebet.
3
ā-vē
gēušā hēmyantū yōi vē
šyaoθanāiš
sārentē ahurō ašā-hizvå uxdhāiš
vaŋhēuš
manaŋhō yaēšãm tū pouruyō mazdā
fradaxštā
apī.
51,3
Eure Ohren sollen
sich herzuwenden (zu denen) welche sich durch Taten mit euch
vereinigen, mit
Wahrsein, o Herr(?), mit der Zunge Worten aus Gutem Denken, deren
erster Lehrer
(als der Herr) du, o Weiser, bist.
4
kuθrā
ārōiš āfseratuš kuθrā merezhdikā
axštat
kuθrā yasō h'yēn ašem kū spentā
ārmaitiš
kuθrā manō vahištem kuθrā θwā
xšaθrā mazdā.
51,4
Wo wird für Leiden
Genuß, wo Erbarmen eintreten; wo möchten
Herrlichkeit (?, und) Wahrheit sein wo
die verständige Fügsamkeit, wo das Beste Denken, wo
deine Reiche, o Weiser?
5
vīspā-tā
peresãs yaθā ašāt hacā gãm
vīdat vāstryō
šyaoθanāiš erešvō
hãs huxratuš nemaŋhā yē
dāθaēibyō ereš-ratūm xšayãs
ašivå cistā.
51,5
All das frage ich,
wie dem Wahrsein gemäß der Kuh teilhaftig wird der
Viehzüchter, der durch
(seine) Taten aufrecht ist, wohlverständig mit Verehrung
(dessen), der über
beiderlei Vergeltungen verfügt und den Gerechten einen
Vorsteher sicher
verheißen hat. (Seite 174)
6
yē vahyō
vaŋhēuš dazdē yascā hōi vārāi rādat ahurō
xšaθrā mazdå at ahmāi akāt
ašyō dà yē hōi
nōit vīdāitī apēmē aŋhēuš
urvaēsē.
51,6
Welcher Besseres als
Gutes gibt einem jeden, der ihm den Willen erfüllt, der Herr
durch seine
Herrschermacht, der Weise, aber dem Schlechteres als Schlechtes, der
ihm nicht
(ehrend) dient -
bei der letzten
Wende des Daseins.
7
dāidī-mōi
yē gãm tašō apascā urvaråscā ameretātā
haurvātā spēništā mainyū mazdā tevīšī
utayūitī manaŋhā vohū sēnŋhē.
51,7
Gib mir, der du die
Kuh erschaffen hast und Wasser und Pflanzen durch den
verständigen Geist Nichtsterben
und Heilsein,
die beiden immerwährenden Kräfte durch Gutes Denken
bei dem Richterspruch.
8
at zī tōi
vaxšyā mazdā vīdušē zī-nā mruyāt hyat
akōyā dregvāitē uštā yē ašem dādrē
hvō zī mãθrā šyātō yē vīdušē
mravaitī.
51,8
Und dies beides also
will ich verkündigen, o Weiser, denn man soll es dem Wissenden
sagen, daß
Unerfreuliches für den Lügner, Erwünschtes
dem (sein wird) welcher am Wahrsein
festhält; denn er, der Sprecher, ist erfreut (über
den) der es dem Wissenden
sagt.
9
yãm xšnūtem
rānōibyā då θwā āθrā suxrā
mazdā ayaŋhā xšustā aibī ahvāhū daxštem
dāvōi rāšayeŋhē dregvantem savayō ašavanem.
51,9
Welche Vergütung du
den beiden Parteien geben wirst durch dein rotes
Feuer, o Weiser, durch das geschmolzene Erz, das mögest du als
Zeichen in die Gemüter geben um
den Lügner zu verderben, zum Heil für den Wahrhaften.
10
at yē
mā-nā marexšaitē anyāθā ahmāt mazdā
hvō dāmōiš drūjō hunuš tā duzhdå yōi
hentī maibyō zbayā ašem vaŋhuyā ašī gat tē.
51,10
Aber ein Mann, der
mich verderben will anders als so, o Weiser, der ist ein Sohn der
Schöpfung der
Lüge, also ein Übeltäter (gegen) alle die
sind (= alle Menschen). Für mich rufe
ich das Wahrsein an, mit der guten Vergeltung zu kommen.
11
kē urvaθō
spitamāi zaraθuštrāi nā mazdā kē vā ašā
āfraštā kā spentā ārmaitiš kē vā
vaŋhēuš manaŋhō acistā magāi erešvō.
51,11
Welcher Mann ist dem
Spitâma Zarathushtra ein Freund, o Weiser, oder wer hat sich
mit dem Wahrsein
beraten? Mit wem ist die verständige Fügsamkeit oder
wer ist als ein
(Aufrechter ? Hoher) auf maga (? die Urgemeinden) des Guten
Denkens bedacht?
12
nōit
tā-īm xšnāuš vaēpyō kevīnō peretō
zemō zaraθuštrem spitāmem hyat ahmī urūraost
aštō
hyat hōi īm caratascā aoderešcā zōišenū
vāzā.
51,12
Der zu den Kavis
gehörige Vaêpya, der breite Erde hat(?), war dem
Zarathushtra Spitâma nicht
günstig, als er ihm Aufnahme bei ihm verwehrte, als seine
(Seite 175) beiden
vor Kälte schaudernden Zugtiere zu ihm kamen.
13
tā dregvatō
maredaitī daēnā erezāuš haiθīm yehyā
urvā xraodaitī cinvatō
peretå
ākå h'āiš
šyaoθanāiš hizvascā ašahyā
nãsvå paθō.
51,13
So zerstört
(verdirbt) sich des Lügners Geistpersönlichkeit das
Wahre (? Wirkliche?) des
geraden (Weges), dessen
Seele schaudert beim (Gericht?) der Brücke des Scheiders; durch seine eigenen Taten und
(die) seiner Zunge ist
er vom Pfad des Wahrseins abgewichen.
14
nōit
urvātā dātōibyascā karapanō vāstrāt
arēm gavōi ārōiš āsēndā hvāiš
šyaoθanāišcā sēŋhāišcā
yē-īš
sēŋhō apēmem drūjō demānē
ādāt.
51,14
siehe Bemerkung.
15
hyat mīzhdem
zaraθuštrō magavabyō cōišt parā garō
demānē ahurō mazdå jasat pouruyō tā vē vohū
manaŋhā ašāicā savāiš civīšī.
51,15
Welchen Lohn
Zarathushtra vormals den Gemeindeangehörigen (in)
verheißen hat: das Haus
des Lobes,
dahin ist der Herr, der Weise, als erster gegangen;
das ist euch durch Gutes Denken und Wahrsein mit Vorteilen versprochen.
16
tãm kavā
vīštāspō magahyā xšaθrā
nãsat vaŋhēuš
padebīš manaŋhō yãm cistīm ašā mantā
spentō
mazdå ahurō aθā-nē sazdyāi uštā.
51,16
Der Fürst Vistâshpa
hat durch die (mit der) Herrschaft über die Urgemeinde (?) auf
den Pfaden des
Guten Denkens die Einsicht erlangt, die er durch Wahrsein erdacht
(erkannt)
hat. Also möge der verständige Weise Herr uns
Erwünschtes verkünden.
17
berexdhãm mōi
ferašaoštrō hvō-gvō daēdōišt kehrpēm
daēnayāi vaŋhuyāi yãm hōi išyãm dātū
xšayãs
mazdå ahurō ašahyā āzhdyāi gerezdīm.
51,17
Frashaoshtra Hvogva
hat mir die gepriesene (willkommene) Gestalt gezeigt, die ihm der Weise
Herr,
der es vermag, als erwünschte, für sein gutes
geistiges Ich (?; für die gute
Lehre?) geben soll um zu erlangen (?; damit er erlange?) des Wahrseins gerezdîm(?).
18
tãm cistīm
dējāmāspō hvō-gvō ištōiš hvarenå
ašā
verentē tat xšaθrem manaŋhō vaŋuhīš
vīdō tat mōi dāidī ahurā hyat mazdā
rapēn tavā.
51,18
Diese Einsicht hat
sich Jâmâspa als glänzendes
Glück(?) seines Wunsches(?) durch Wahrsein erwählt
und dieses Reich des Guten Denkens erlangt. Das gib mir, o Herr, was
deine
Unterstützung ist, o Weiser.
19
hvō tat nā
maidyōi-måŋhā spitamā ahmāi dazdē
daēnayā vaēdemnō yē ahūm išasãs aibī
mazdå
dātā mraot gayehyā šyaoθanāiš vahyō.
51,19
Dieser Mann, der maidyôi-månghâ Spitâma,
erhält diese (Unterstützung Str. 18 Schluß)
für sich, indem er es durch sein geistiges Ich weiß,
der nach dem Dasein
begehrt. - Der
Weise, der Schöpfer des
(Seite 176) Lebens, soll sagen, was durch Taten das Bessere ist (?;
siehe
Bemerkung).
20
tat vē-nē
hazaošåŋhō vīspåŋhō daidyāi savō
ašem
vohū manaŋhā uxdhā yāiš ārmaitiš
yazemnåŋhō nemaŋhā mazdå rafedhrem cagedō.
51,20
Dies euer Heil gebet
uns, die ihr alle gleichen Willens seid, das Wahrsein mit dem Guten
Denken, mit
welchem gemäß dem Ausspruch(?) die
Fügsamkeit (gleichen Willens ist), ihr in
Ehrfurcht verehrte, (und) der Weise Herr, der Unterstützung
gewährt.
21
ārmatōiš
nā spentō hvō cistī uxdhāiš šyaoθanā
daēnā ašem spēnvat vohū xšaθrem manaŋhā
mazdå dadāt ahurō tēm vaŋuhīm yāsā
ašīm.
51,21
Infolge von
Fügsamkeit wird ein Mann verständig, er wird durch
Einsicht, Worte, Tat, durch
sein geistiges Ich das Wahrsein fördern. Um Guten Denkens
willen gebe der Weise
Herr das Reich; diesen bitte ich um gute Vergeltung.
22
yehyā mōi
ašāt hacā vahištem yesnē paitī vaēdā
mazdå
ahurō yōi åŋharecā henticā tã yazāi
hvāiš
nāmēnīš pairicā jasāi vantā!
51,22
In wessen Verehrung
dem Wahrsein gemäß für mich das Beste
besteht, das weiß ich: (es ist) der Weise
Herr und die, welche waren und sind. Diese will ich mit ihren Namen
verehren
und sie mit Gebet umschreiten.
23 (zōt u rāspī,) vohū xšaθrem vairīm ... varešānē (2). ašem vohū ... (3). vohuxšaθrãm hāitīm yazamaide. vohuxšaθrãm gāθãm ašaonīm ašahe ratūm yazamaide, vohuxšaθrayå gāθayå handātā yazamaide. yeŋhē hātãm ... tåscā yazamaide!!!