(english
version follows at the bottom)
Wenn
ich meine Musik gegen
diese Klassikwelt stelle, dann eben auch als Kritik an den
Leistungsstandards
der Berufsmusiker. Wenn die nicht mehr rentabel arbeiten und eigentlich
wegrationalisiert werden müßten, weil ihre Musik
immer fremder wird in einer
Kulturindustrie, die von Pop und Rock auf jeder Radiowelle
geprägt ist,
sichtbar an den paar Treuen, die überhaupt noch sich in
Orgelkonzerte verirren,
dann fragt man nach Formen, in denen sich einfache Leute
wohlfühlen könnten. Jürgen
Drews und Florian Silbereisen oder Heino füllen die
Säle. Im Kino sitzen die
Zuschauer auch in Reihen auf Sesseln, vielleicht ist das nicht das
Problem,
auch die Elbphilharmonie mit Beethovens Neunter hat ja Zulauf, aber
Waldbühne
mit Simon Rattle wäre ein Lichtblick und nimmt Familien mit
hinein. Kinder
unterm Flügel ihrer Großmutter, Volkslieder in
Beethovensonaten und immer
Mimesis eines schönen Lebens, nicht nur Klagepsalmen als
erster Schrei nach
Freiheit. Vor allem nicht in einem der reichsten Länder dieser
Erde, wo die
SUVs auf den Pisten mehr verkünden als die Demos gegen AKWs
oder
Massentierhaltung. Kunst und Proletariat sind inkompatibel, 20% der
Armen gehen
wählen und dann nicht einmal die Linke, sondern auch AfD. Kann
Kunst überhaupt
bis ins Wohnzimmer der Unterschichten vordringen? Die gucken Pro7 und
RTL2,
aber nicht Arte. Für Theater und Konzert reicht Harz IV
sicherlich nicht,
SPD-Schröder sei Dank. Und die Bildungsbürger, also
wir hier, lieben Lang Lang
und musikalische Virtuosen. Schönberg hört wohl kaum
einer gern.
Kultur der
Unterdrückten?
Protestlieder waren auch in der Hippie-Bewegung selten die der wirklich
am
Untergrund Lebenden. Es sind vor allem ca. 30 % Studenten gewesen,
Kinder der
Wohlhabenden vor allem, die in der BRD für
ökologische Veränderung gesorgt
haben, teils unter dem Eindruck von Katastrophen wie Tschernobyl,
Fukushima
oder Tornados in Bayern. Wenn Kunst Bewußtsein
verändern kann, dann vor allem
das dieser reichen Kinder von Herrenmenschen, die gelernt haben,
Verantwortung
zu übernehmen, Welt zu verändern, kapitalistische
Klassenströmungsinteressen zu
legitimieren und durchzusetzen. Ihnen zu vermitteln, daß
Beethovens Herz für
die Befreiung der Gefangenen schlug, für Freiheit, Gleichheit,
Brüderlichkeit,
kann schon einiges an revolutionärer Potenz der Tafelmusiker
in den Salons der
Fürsten und Großbürger verändern.
Gesellschaftlicher Fortschrittsmotor ist
nicht mehr das Proletariat. Grün wählen die Reichen.
In deren Köpfen müssen die
Ideen für die technischen Schritte wachsen, mit denen wir die
Klimakatastrophe
ermäßigen können – abwenden ist
inzwischen zur Illusion geworden. Wie könnte
Musik das Bewußtsein schärfen für unsere
Verantwortung gegenüber den immer mehr
Tieren, die wir mästen, quälen und fressen? Die
meisten Gebildeten singen aber
lieber Weihnachtsoratorium und meiden das Leid der Hühner,
Schweine und
Asylanten, die vom Hunger oder Krieg getrieben zum
Wirtschaftswunderland ins
Schlauchboot springen.
Sozialpsychologisch ist
Musik
Ausdruck der Seele, Sprache für das, was mit Worten nicht
formuliert werden
kann. Musik macht die Seele geschmeidig, kommunizierend auf Ebenen, wo
gewaltlos Sehnsucht herausgesungen werden kann nach einem besseren
Leben, ohne technische
Kälte und ohne Unterdrückung der Lüste. Im
Stande der Grundsicherung ist bei
uns ein hohes Maß an persönlicher Freiheit gegeben,
verglichen mit den Ländern,
auf deren Kosten wir leben. Darum tut Singen gegen den Stiefel im
Gesicht (Brecht)
momentan Not vor allem gegen die exportierten Kriege in Nahost und
Afrika.
Menschen, die Zugang
haben zu
ihren Gefühlen, ihren seelischen Bedürfnissen, ihren
Träumen, sind die Träger
einer friedevollen Weltgemeinschaft. Dazu kann Kunst erziehen: Raum
geben für
den Ausdruck der Seelen. Hanno aus Thomas Manns Buddenbrocks hatte nur
das
Klavier, um zu sprechen. Die Profis haben in diesem Projekt
Volksbildung für
alle die Aufgabe das Anfixens: Kinder und Erwachsene auf den Geschmack
bringen,
verführen, sie süchtig machen nach Harmonien,
Melodien, Ohrwürmern, Sounds. Sie
zum Zuhören verführen, wo heute angeblich 3 Minuten
die Obergrenze der
kindlichen Aufnahmefähigkeit sind. Das Zuhören
trainieren, das Experimentieren
mit Handwerkszeug aller Art, vom Hammer und Meißel
über Pinsel und Leinwand,
Spraydose und Schweißgerät bis zu musikalischen
Instrumenten des homo faber,
des werkzeugnutzenden Affen. Orgelpfeifen statt Häckler
& Koch
Handfeuerwaffen, das wäre die Antwort der Industrieproduktion
auf einen
Umschwung des Marktes von den Rüstungsprodukten und
Selbstbehauptungswaren zu
Glückswaren. Die Geschichte des Instrumentenbaus zeigt die
Wechselbeziehung von
Musikern, ihren Ausdruckswünschen und den technischen
Möglichkeiten,
entsprechend ihre Instrumente zu verbessern oder neue zu schaffen.
„Der
gesellschaftlich fortgeschrittenste Stand der Produktivkräfte,
deren eine
Bewußtsein ist, das ist im Inneren der ästhetischen
Monaden der Stand des
Problems.“ (Adorno, Ästhetische Theorie, Ffm
1970,59) Wie Produktion sich
diversifiziert, so auch die künstlerischen Formate und Stile.
Es gibt eine
wachsende Fülle von Subkulturen mit je eigenen Kunststilen,
Musikstilen.
Hiphop, Techno, Independent, Barock, Blues, Jazz. Die staatliche oder
kommunale
Förderung wird wohl ebenso diversifizierter werden. Die
Gewissensfrage der
Vergabe von Fördermitteln ist dabei: Welche Formate
unterstützen wir mit viel
Geld. Neue Orgel für 2 Millionen und im Konzert sitzen gerade
mal 30
Interessenten? Kann man das verantworten? Es wird immer Lobby
für diese elitäre
Form der Kunst geben, die entsprechende Gelder locker machen. Lionsclub
machts
möglich. Und an solchen Orgeln spielen die Besten, nur die
Besten. Musik für
das Volk geht anders und Kunst für das Volk
müßte eine Aufforderung zum
Mitmachen, zum Ausprobieren, zum Mitsingen sein. Bei Heino oder
Silbereisen
singen sie tatsächlich mit, Schnulzen kommen besser als
kritische Texte. Aber
auch Bach sucht die heile Himmelswelt. Es gibt viele solcher Projekte,
an
westfälischen Schulen soll jedes Kind ein Instrument lernen.
Das finde ich
wichtiger als Stars züchten.
Musik ist eine
Glücksware.
Chorsingen macht Depressive glücklicher, Musik ist Therapie
unterdrückter
Seelen, bringt Seelen miteinander in Kontakt. Kontakt im
künstlerischen Spielen
miteinander ist die höchste Form des Friedenschaffens ohne
Waffen. Die Engel im
höchsten Himmel stehen um den Thron Gottes und singen wie mit
einer Stimme, sie
werden zum Team, verschränken ihre Fähigkeiten und
Gnadengaben, bilden
Kompetenzgemeinschaften des Glücks, Arbeitsgruppen an einer
Welt mit schönen
Götterfunken. Zarathustras Theologie kennt den garothman, das
Paradies als Haus
des Lobgesanges auf den höchsten Höhen der Gebirge
als Ziel des erfüllten
Lebens, was über den Tod hinaus glücklich ist. Dieser
Vorläufer der
Henochbücher mit dem siebten Himmel, die unsere Kultur und
Phantasien über eine
versöhnte Welt und einen tröstlichen Himmel
geprägt haben, offenbart in der
Musik der Religionen, bei uns der aus Kirchenmusik entsprungenen
säkularen
Musik den Vorscheincharakter von Kunst. Neben der anklagenden Mimesis
einer
grausamen Welt von Krieg und Folter, neben schwachsinnigen
Liebesliedern der
Hitparaden, hat Musik auch die Möglichkeit, die Kategorie des
Neuen, Künftigen
vorzuspielen, kann eine Zartheit des Klanges erzeugen, die verzaubert,
entrückt
aus dem Maschinenlärm der Straßen, sie kann an den
Rand der Stille hinführen,
in der nur noch der Herzschlag, der Atem, das Öffnen der Seele
für die Welt und
die Menschen ringsum wichtig sind und eine Liebesfähigkeit
heranwächst, die wir
gegen den allgegenwärtigen Haß, die so
hinreißend gepredigte Verachtung des
Anderen benötigen für unser Ziel einer gerechten,
friedenerfüllten,
glücklichmachenden Welt. Amen.
Melancholie der
Erfüllung,
Langeweile des Glücks, Banalisierung. Plattitüden
statt Kunst. Schwindel der
Erfüllung. Gegensatz Einzelne Technische
Möglichkeiten und Veränderung des
Ganzen. Menschen vereidigt auf die bestehenden Verhältnisse
der Unfreiheit,
Ungerechtigkeit. Gerechtigkeit ohne Hunger gilt als unmöglich.
Verhexung der
Welt. Thomas Morus: optima res publica: Glück. Freiheit.
Technische Utopien
leichter erfüllbar als soziale. Objektiv reale
Möglichkeiten: Abschaffung des
Leides. Schmerzen, Tod, Krieg, Unfreiheit. Selbstzweck der
Innerlichkeit?
Bestimmte Negation
dessen was
ist: Was soll nicht mehr so weitergehen? Objektive Tendenz. Billige
Utopien,
Erreichtes und Ausgepinseltes. Das Falsche verweist auf das Richtige,
das Bild
des Besseren. Was wäre beim derzeitigen Stand der
Produktivkräfte möglich?
Abschiebung der Träume in Ost und West. Es geht um die Wurst,
ums Überleben der
Menschheit. Kein Tanz vor dem Essen. Fermente, Keime eines Besseren,
das
Evangelium der Erlösung ist der Impuls, mit dem das Bestehende
als schlecht
erfahren werden kann.
Music for a new
world
Flat if I put
my music toward
this classical music world, then also as criticism of the performance
standards
of the professional musicians. If these must work no longer profitably
and be
rationalized away actually because their music gets stranger and
stranger in a
culture industry which is characterized by pop and rock on every radio
wave,
faithful, these visibly couple of still go astray in organ recitals to
this one
at all, then one asks for forms in which simple people could feel
themselves
good. Jürgen Drews and Florian Silbereisen or Heino fill the
halls. In the
cinema the spectators sit in rows on armchairs, perhaps this is not the
problem, draw has the Elbphilharmonie with Beethovens 9. sinfony but
woods
stage with Simon Rattle would be a ray of hope and takes families with
in.
Children under the grand piano of their grandmother, folk songs in
Beethovens sonatas
and always Mimesis of a beautiful life, not only complaint psalms as
the first
cry for liberty. Where more than the demos against nuclear power
stations or
intensive livestock farming announces the SUVs on the pistes primarily
not in
one of the richest countries of this earth. Incompatible, 20% of the
poor are
art and proletariat and then not even the left hand but also AfD goes
to vote.
Can art advance up to the living room of the lower classes at all? This
one
looking for Pro7 and RTL2 but not Arte. For theatre and concert resin
surely
does not reach IV, gratitude is SPD-Schröder. Lang Lang and
musical virtuosi
love and the middle-class intellectuals, that is us here. Hardly anyone
likes
to hear Schönberg well.
Culture the
suppressed? These
were seldom really also this one protest songs in the hippie movement
living at
the underground. It has children of the prosperous been approx. 30%
students
primarily, primarily, which has provided an ecological change partly
under the
impression of catastrophes like Chernobyl, Fukushima or tornados in
Bavaria in
the BRD. If art can change consciousness of then legitimizing and
succeeding
with that one of these rich children of members of the master race who
have
studied, responsibility to undertake to change world, capitalist class
flow
interests, primarily. Showing you equality, fraternity, can already do
something for liberty at a revolutionary potency of the panel musicians
in the
drawing-rooms of the princes that Beethoven's heart beat for the
liberation of
the prisoners and members of the upper classes change. A social
progress engine
is not the proletariat any more. The rich choose green. Has become an
illusion
in the heads have to wax the ideas for the technical steps with which
we can
reduce the climate disaster - turn away by now. How could music sharpen
the
consciousness for our responsibility opposite the more and more animals
which
we fatten, torment and eat? The most formed ones prefer, however, to
sing
Christmas oratorio and avoid the sorrow of the chickens, pigs and
persons
seeking political asylum which jump into the rubber dinghy driven by
the hunger
or war to the economy wonderland.
Music social
psychologically
is expression of the soul, language for what cannot be formulated with
words.
Music plays the soul supply, communicating on levels, where longing for
a
better life without technical cold and without oppression of the
desires can be
sung out without force. A high degree of personal liberty is given to
the basic
safeguarding, compared with the countries we live at the whose expense,
with
us. Therefore singing is necessary against the boot in the face
(Brecht)
primarily against the exported wars in Middle East and Africa at the
moment.
Which has
access, man is the
straps of a peace full international community to their feelings, their
spiritual needs, their dreams. To this art can train: Giving room for
the
expression of the souls. From Thomas Manns Buddenbrooks had only the
piano
Hanno to speak. The professionals have national education for everyone
in this
project the registration the Anfixens: Children and adults on the taste
bring,
seduce, make them to Sounds addicted after harmoniums, melodies,
earwigs.
Luring you into listening where 3 minutes are allegedly the upper limit
of the
childlike capaciousness today. Exercising listening, experimenting with
tools
of every kind of the hammer and chisel over brushes and canvas, spray
can and
welding equipment up to musical instruments of the homo Faber, the tool
using
monkey. This would be the answer of the industrial production to a
reversal of
the market of the armour products and self-assertion goods organ pipes
instead
of chaff cutter & cook handguns, to luck goods. The story of
the instrument
making shows according to the correlation of musicians, their
expression wishes
and the technical possibilities to improve its instruments or new to
create.
"This is the socially most advanced state of the productive resources
whose one consciousness is inside the inside of the aesthetic the state
the
problem months." (Aesthetic theory, Adorno, Ffm 1970,59) like
production
diversifies, so also the artistic formats and styles. Gives a growing
wealth of
subcultures to art styles of his own, music styles, with ever. Hiphop,
techno,
Independent, baroque, Blue, jazz. The state or municipal support
becomes well
as well diversified become. The matter of conscience of the award of
subsidies
is there: We support which formats with a lot of money. 30 interested
parties
sit new organ for 2 million and in the concert just? Can one accept the
responsibility for it? There will always be lobby for this elitist form
of the
art which corresponding monies fork out. Lionsclub makes it possible.
And the
good ones, only these play best at such organs. Music for the people
goes
differently and art for the people must be a request for going along
with that
for trying out for the con-singing. With Heino or Silbereisen actually
sing it,
tearjerkers come better than critical texts. But also Bach is looking
for the
unhurt sky world. It indicates many such projects, every child shall
learn an
instrument at Westphalian schools. I find this more important than
stars
cultivate.
Music is a luck
product. Choir
singing makes depressive happier, music is therapy of suppressed souls,
takes
souls to contact with each other. With each other the highest form of
peace
creating is contact in the artistic one games without weapons. The
angels in
the highest sky stand God and sing like with a voice, they turn team,
cross
their abilities and mercy gifts over, form competence communities of
the luck,
working groups at a world with beautiful God sparks, around the throne.
Zarathustras theology knows the garothman, the paradise as a house of
the song
of praise on the highest heights of the mountains as an aim of the
fulfilled
life which is out happy about the death. This precursor of the
Henochbücher
with the seventh heaven which have stamped our culture and fantasies
over a
reconciled world and a cheering sky reveals the character of art to the
religions, secular music arisen from it with us from church music in
the music.
Besides the accusing Mimesis of a terrible world of war and torture
still the
heartbeat, the breath, music also has to play the possibility, the
category of
the new one, besides idiotic love songs of the charts for future, can
produce a
tenderness of the sound which turns enrapturedly from the machine noise
of the
streets, it can lead there to the edge of the silence in which only,
all around
importantly to the soul for the world and the people this one we are
and a love
ability grows up the open, against the ubiquitous hate, need the
contempt of
the different one preached so fantastically for our aim of a just,
peace
filled, happy making world. Amen.
Melancholy of
the fulfilment,
boredom of the luck, banalisation. Platitudes instead of art. Feel the
fulfilment dizzy. Contrast particular technical possibilities and
change of the
whole. People made swear on the existing relationships of the lack of
freedom,
injustice. Justice without hunger is regarded as impossible. Bewitching
of the
world. Thomas More: Optima res public: Luck. Liberty. Technical utopias
easy
possible of performance when social. Objectively real possibilities:
Abolition
of the sorrow. Pain, death, war, lack of freedom. End in itself of the
inwardness?
Negation of
this one
determined what is: What shall go on no longer so? Objective trend.
Approve
utopias, achievements and painting out. The wrong refers to the right
thing,
the picture of the better. What would be possible at the present state
of the
productive resources? Deportation of the dreams into east and the west.
It is
all about the sausage around surviving mankind. No dance before the
meal. The
impulse with which the existing can want to learn as bad is enzymes of
shoots
of better, the Gospel of the release.