Einfälle:
obszöne Befummelung Jesu. Erschrecken.
Zeugenschaft. Verkündigung zur Buße. Beispiel:
Blumen nach dem Streit,
Mauerdurchbruch.
Geschichte
des Osterglaubens: massiver, realistischer,
derbe, zudringlicher, Eskalation. Das könnte den Herren der
Welt ja so passen!
Sie halten es nicht aus, zu glauben. Wollen sehen, fühlen.
Drang nach
Leibhaftigkeit.
Schlussrunde:
Auferstehung gibt es überall da, wo zwischen
uns Verhärtungen fallen, wo Friede entsteht, Lächeln
zaghaft und tastend
entsteht. Auferstehung da, wo Menschen aufstehen, Aufstand machen gegen
die
Herrschaft der Herren, des Unrechts, der Ausbeutung. Auferstehung ist
auch in
den alten Osterlieder Paul Gerhard´s beschrieben als Sieg
nach dem Kampf
Christi mit den Mächten des Todes, dem Teufel. Auferstehung
ist nichts
friedliches! Der Auferstehung geht Leiden Kampf und Tod voran. Ohne den
Kreuzweg, den Kampf, das Leiden, den Tod ist Jesus nicht auferstanden.
Ohne
Passion kein Ostern. Wer nicht gelitten hat, kann auch nicht jubeln!
Bonhoeffer: „Nur wer für die Juden schreit, darf
gregorianisch singen.“ Der Weg
zur Auferstehung geht über den Kampf, den Aufstand gegen den
Tod und die Kräfte
in unserer Gesellschaft, unserer Kirche, unseren Herzen, die zum Tod
drängen.
Der Weg zur Auferstehung geht durch den Kampf für das Leben,
geht durch das
Leiden, die Passion. Auch der Auferstandene hat noch die Stigmata, die
Wunden
der Todesfolter an seinem Leib. Auferstehung macht die Leiden des
Kampfes nicht
vergessen sondern hebt sie auf. Auferstehung Jesu ist das Zeichen
Gottes, dass
dieses Leiden im Aufstand für die Liebe und Menschlichkeit,
das Leiden im
Befreiungskampf von Unterdrückung, Herrschaft, Hass und Angst
nicht umsonst,
nicht vergeblich, nicht sinnlos war. Jesus ist mit seinem Tod
eingetreten für
das Leben, für unser Leben. So, als Kämpfer und
Sieger für das Leben, die
Liebe, den Frieden, ist er unter uns gegenwärtig und
auferstanden, wo immer
Menschen aufstehen für das Leben, die Liebe, den Frieden.
Und
da überall ist Kirche lebendig und hat Teil an seiner
Auferstehung und hat Grund und Recht zum Jubeln und gregorianisch
singen, wo
sie eintritt für das Leben, wo sie für die Juden
schreit oder heute aktueller:
für die Türken, die bei uns genauso gehasst und
geächtet werden wie die Juden
im Dritten Reich. Wo Kirche eintritt für die Neger, die in
Südafrika klein
gehalten, ausgenutzt und kaputt gemacht werden. Wo wir unser Nein sagen
gegen
die Nachrüstung und die Inflation der Atombomben, die
Mächte des Todes, den wir
nicht wollen und auch kein anderes Land. Der Osterjubel ist nur dann
glaubhaft,
wenn er zugleich der Schrei nach Freiheit, nach Frieden ohne
Todesdrohungen,
ohne Abschreckung ist.
Nur
da ist Christus auferstanden, wo Buße, wo Umkehr vom Weg
des Todes, vom Weg des Tötens, vom Weg der Todesdrohungen
gepredigt und getan
wird. Jesus ist nicht nur als Gespenst, als Geist auferstanden, sondern
als
Mensch aus Fleisch und Blut, der Fisch ißt, der sinnlich da
ist, der ganz
konkret sein will. Darum hilft es dem Leben der Kirche nur, wenn ihre
Buße
weiter geht als nur in fromme Sprüche, schöne Feiern.
Nur wo wir konkret,
praktisch und handfest Aufstand machen für das Leben, die
Liebe, Gerechtigkeit
und Frieden, nur dort ist Christus mehr als ein Gespenst,
nämlich Fleisch und
Blut, Brot und Wein, von dem wir wirklich zehren können. Wo
unser Aufstand fürs
Leben leibhaftig wird, da ist Christus mitten unter uns. Er will unser
Trost
sein. Amen.