Orgelvorspiel
Begrüßung
Eingangslied
75 mit Notenschnecke 56
(Das könnte den Herren...)
Im Namen des
Vaters
Eingangsspruch
Psalm 102, 1-21
Kommt lasset
uns anbeten: Ehr sei
dem Vater
Sündenbekenntnis
(Agende I 157
unten)
Herre Gott,
erbarme dich
Gnadenspruch
Psalm 54, 19 - 25
(Agende I 161 mitte)
Ehre sei
Gott in der Höhe
Allein Gott
in der Höh sei Ehr
Gebet der
Sammlung
Lesung aus
dem 1. Petrusbrief 4, 8 -
11
Joh 16, 22
mit Halleluja
Halleluja
Glaubensbekenntnis
Lied 218, 1-5
Predigtgespräch
der Konfirmanden
Zusammenfassung
Psalm 54 in
der Übertragung von Ernesto
Cardenal, Nicaragua
Lied
der Konfirmanden: We shall overcome
Abkündigungen
Verabschiedung
von Herrn Pastor
Martin Robra
Lied 96, 1-5
und 6
Fürbittengebet
mit gesungenem Herr,
erbarme dich.
Vater unser
Segen
Lied 218, 6
und 7
Verabschiedung
und Ermutigung zum
Kauf von Kaffee am Ausgang
Orgelnachspiel
Schlußteil
vom Fürbittengebet:
Herr, wir
bitten dich für die armen
Leute in Nicaragua, El Salvador und Bangladesh. Wir wünschen
ihnen, daß sie
genug bekommen, um zu überleben. Wir wünschen,
daß sie ihren Kaffee nicht mehr
länger zu Pfennigpreisen verkaufen müssen. Wir
wünschen ihnen, daß sie frei
werden von der Macht der Kaffeekonzerne. Wir bitten dich, schaffe ihnen
Recht,
rette sie vor den Tyrannen und ihren Todesschwadronen, verhelfe ihrer
gerechten
Sache zum Sieg. Dann werden sie erkennen, daß du der Herr der
Welt bist. Wir
bitten dich: Herr, erbarme Dich. Nimm dich unser gnädig an,
rette und erhalte
uns. Denn Dir allein gebürt der Ruhm und die Ehre und die
Anbetung, dem Vater
und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, jetzt und immerdar und von
Ewigkeit zu
Ewigkeit. Amen.
Kollektengebete:
Herr,
unser himmlischer Vater, Herr, unser Bruder und Freund, Herr,
unser Geist und unsere Kraft, wir sind aus unserem Alltag
herausgekommen zu
dir; wir brauchen Ziele und Wegweiser, die weiter gehen als die
diesjährige
Fußballsaison, als der Kauf eines neuen Autos, als die vielen
kleinen
Hoffnungen, die wir alle haben. Du bist unsere große
Hoffnung, die Hoffnung auf
eine Welt, in der einmal nicht mehr in Bangladesch gehungert wird und
in Kanada
der Weizen verbrannt wird. Eine Welt, in der jeder Arbeit hat, jeder
Essen
habt, keiner gefoltert oder im Krieg erschossen wird. Darauf hoffen
wir. Du
bist unsere Hoffnung. Stärke unseren Glauben an deinen Sieg
der Gerechtigkeit.
Mache uns stark, für deine Gerechtigkeit mitzuarbeiten und mit
zu kämpfen.
Amen.
Verabschiedung
von Martin:
Was
wir an Martin gehabt haben: Das offene Haus. Das offene Ohr. Das
offene Herz.
Was
ich an Martin habe: einen unheimlich lieben Kollegen, Bruder,
Mitstreiter und Freund. Seit Jahren nicht so gut verstanden.
Wäre ein Bomben
Team gewesen.
Was
wir Martin wünschen: Salz der Erde zu sein in Witten Heven.
Pfeffer
in der Gemeinde Suppe. Damit den Leuten die Kirche wieder schmeckt. Wir
brauchen keine Larifari Kirche, sondern eine, die sich in Wort und Tat
zu Jesus
bekennt, praktisch wird wie wir heute hier. Wir wünschen
Martin in Heaven die
Freude, die er braucht, um Rückenstärkung zu erhalten
und nicht im Alltagstrott
eines Gemeindelebens abzuschleifen.
Fürbitten
Herr,
wir danken
dir, daß wir leben dürfen und daß uns das
Leben Spaß macht. Wir freuen uns,
wenn wir zusammen spielen, reden und arbeiten können. Wir
freuen uns, wenn wir
uns zuhause gut Verstehen und uns gegenseitig vertrauen können
ohne Angst zu
haben. Wir freuen uns über jeden Menschen, mit dem wir uns
richtig gut
verstehen, den wir gerne mögen und in den wir verliebt sind.
Wir danken dir für
die vielen Sachen, die wir zum spielen, zum essen und zum anziehen
haben. Wenn
wir vergleichen, was wir haben und was die Jugendlichen in Nicaragua
und El
Salvador und Bangladesh haben, dann sind wir alle reich, ohne
Ausnahmen. - Aber
auch bei uns ist nicht alles rosa Friede, Freude, Eierkuchen. Die
Menschen hier
sterben oft früh, weil sie von der harten Arbeit und der
verseuchten Luft
kaputtgemacht werden. Wir bitten dich für alle, die mit
Staublunge, Krebs oder
Herzinfarkt einsam im Bett liegen und den Tod erwarten: sei du mit
ihnen in
ihrem Leid. Wir bitten dich: Herr, erbarme dich.
Herr,
wir haben
wenig Aussichten auf einen Beruf, der uns später einmal
wirklich befriedigt und
erfüllt. Bald ist schon jeder vierte, der aus der Schule
kommt, ohne Lehrstelle
oder ohne Berufsmöglichkeit. Wir bitten dich um mehr Arbeit
für die Jugend, wir
bitten um eine Wirtschaft, in der jeder Arbeit bekommt, wo nicht alle
Arbeitsplätze wegrationalisiert werden. Wir bitten um
vernünftige Lehrer, die
uns verstehen und wissen, was uns interessiert, was wir für
Wünsche und Ängste,
Hoffnungen und Zweifel haben, Wir bitten um liebe Eltern, um mehr
Verständnis
in den Familien, wir möchten lernen, viel mehr miteinander zu
leben als
gegeneinander, viel mehr in Solidarität als Konkurrenz, wir
möchten lernen, zu
teilen, unser Leben mit ihnen zu teilen. Dazu gib uns Mut und Kraft.
Wir bitten
dich: Herr erbarme dich.
Herr,
wir Jüngeren
verstehen nicht die Gottesdienste der Großen, uns ist die
Feierlichkeit und der
Ernst in der Kirche fremd und macht uns eher Angst, als uns einzuladen.
Wir
bitten für die Kirche, daß sie eine große
Gemeinschaft wird, wo es keine Rolle
mehr spielt, ob man katholisch oder evangelisch, jung oder alt ist,
viel betet
oder viel zupackt, wo Not ist. Wir können alle zu dir kommen,
so, wie wir sind.
Wir bitten dich für deine Kirche um mehr Offenheit
für die Andersdenkenden, daß
niemand ausgestoßen wird, daß mehr
Verständnis entstehen unter den
Generationen, daß die Gottesdienste mal so werden,
daß wir uns auch drin
wohlfühlen können und gerne mitfeiern mit allen. Wir
bitten dich: Herr, erbarme
dich.
Liebe
Konfirmandeneltern!
Ihre
Jungen und
Mädchen sind nun nicht mehr Katechumenen, sondern
Konfirmanden. Das erste Jahr
ist um, in einem Jahr ist etwa um diese Zeit die Konfirmation.
Die
Gruppen haben
sich schon ganz gut zusammengelebt und einigen macht der "Unterricht"
mehr Spaß als die Schule.
In
den meisten
Gruppen haben wir in der letzten Zeit Probleme der von uns
"herunter"-entwickelten Länder in Afrika, Asien und
Lateinamerika besprochen.
Wir sehen in der Arbeit dieser Länder keine gottgewollte
Natur-Tatsache,
sondern unsere eigene Mitschuld und Mitverantwortung als
Wirtschafts"partner", der ungerechte Verträge mit den armen
Ländern
abschließt.
Wir
sehen als
"Christen" darin eine Herausforderung an unseren Glauben und unsere
Hoffnung auf einen neuen Himmel und eine neue Erde, auf der
Gerechtigkeit wohnt
und Gott alle Tränen abwischen wird, die wir und alle Menschen
weinen.
Dazu
wollen wir
unsere Hoffnung in einem Gottesdienst ausdrücken, den alle
Konfirmanden selbst
gestalten. Wir laden Sie alle herzlich ein:
Am
Sonntag, 31. Mai
1981, um 10.00 Uhr in der Christuskirche. Am Aus-gang verkaufen einige
Konfirmanden Kaffee aus Nicaragua und Jutetaschen aus Bangladesch. Der
Gewinn
aus diesem 3. Welt-Handel kommt bei diesem Verkauf nicht den
Kaffeekonzernen,
sondern unmittelbar den Kaffeebauern in Nicaragua und den Jutebauern in
Bangladesch,
also den Armen, die es produziert haben und die es verdienen.
Bitte
bringen Sie
Geld mit, um Taschen und Kaffee kaufen zu können!
(Er
schmeckt auch
ganz lecker...).
Ich
möchte mich bei
dieser Gelegenheit kurz vorstellen: ich bin der neue Pastor an der
Christuskirche, Michael Lütge, noch ziemlich jung, aus
Bielefeld importiert,
und ich habe vor, mit unseren Jugendlichen eine Teestube aufzumachen
hier im
Gemeindehaus Windmühlenstraße.
Im
Juni verläßt uns
Pastor Robra, leider, leider... Darum wollen wir ihn in diesem
Gottesdienst
zugleich verabschieden. Ich fürchte, wir können noch
gar nicht ermessen, was
wir mit Pastor Robra und seiner Frau Barbara verlieren.Ich werde den
Konfirmandenunterricht übernehmen und hoffe auf eine
schöne und fruchtbare
Zusammenarbeit fürs kommende Jahr.
Mit
herzlichen
Grüßen und der Hoffnung auf einen vollen
Gottesdienst! Michael Lütge