Gehalten
in Bochum Christuskirche am
3.1. 1982
Die Arroganz des Propheten:
der Geist des Herrn ruht auf mir. Der Gesalbte
des Herrn hat eine messianische Würde wie Christus.
Tritojesaja verkündet das
Evangelium den Elenden: Verzweifelte ermutigen, Gefangene befreien,
Rückkehr
aus dem Exil in Babylon. Das Gnadenjahr und der Tag der Rache: Gnade
und Zorn
liegen beieinander. Die jetzt trauern, werden dann jubeln und Feste
feiern. Die
Trümmer der israelischen Städte bei der
Zerstörung durch die Babylonische Armee
vor dem Exil werden wieder zu neuen Städten aufgebaut. Fremde
und Gastarbeiter
sind als Hirten, Landarbeiter und Winzer aktiv. Israel wird der geehrte
Priester Jahwes, Diener Gottes, keines anderen. Reichtum und
Herrlichkeit der
anderen Völker werden sie teilen. Ewige Freude wird sein.
Gott will gerechten Lohn,
keinen Raub keine Ausbeutung. Gott macht einen
ewigen Tarifvertrag: die internationale Anerkennung des Staates Israel,
keine
schiefen Wirtschaftsverträge. Vers 10 und 11 sind ein Hymnus.
Die neue Mode
sind Gewänder des Heils, Festkleider, Brautschmuck,
Parfüm, und der Haupttrumpf
ist der Mantel der Gerechtigkeit aus der Kollektion des Hauses Zion,
die
Richterrobe wird zum Festanzug. Die Armen werden keine Angst mehr haben
müssen
vor dem Richter.
Wie die Erde wachsen
lässt, so wird Gott sprossen lassen Gerechtigkeit und
internationale Anerkennung. Das ist ein Schöpfungsakt. Die
Neuschöpfung der
Gesellschaft Israels. Diese Neuschöpfung, diese Befreiung der
Gefangenen ist die
Revolution Gottes. Gottes Gnade für die Gefangenen, sein Zorn
über die
Unterdrücker. So einseitig Predigt Tritojesaja. Ruht Gottes
Geist wirklich auf
ihm? Es gibt in Israel die Tradition des Hall-Jahres: 3. Mose 25, 10 -
19.
Halleluja jubeln sie dann. Das Gnadenjahr für die Armen: Sie
bekommen ihr durch
Schulden und Schuldknechtschaft verlorenes Land zurück. Alle
fangen neu an,
schlechter ist es nur für die Reichen, die abgeben mussten.
Das ist eine
Bodenreform, jedem seine Parzelle Land zuzuweisen. Das ist auch das
Programm
gegen die Grossgrundbesitzer in Lateinamerika. Bodenreform das ist die
Revolution. Das ist die Gnade für die Gefangenen, in
Schuldknechtschaft, im
Exil, in den Fesseln der Armut geplagten Menschen.
Guatemala: Julia Esquivel:
Die den Stern sahen.
Lukas 4, 14 - 21 ist Jesu
Antrittspredigt.