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Predigt über Jesaja 61,1 - 11

Gehalten in Bochum Christuskirche am 3.1. 1982

Die Arroganz des Propheten: der Geist des Herrn ruht auf mir. Der Gesalbte des Herrn hat eine messianische Würde wie Christus. Tritojesaja verkündet das Evangelium den Elenden: Verzweifelte ermutigen, Gefangene befreien, Rückkehr aus dem Exil in Babylon. Das Gnadenjahr und der Tag der Rache: Gnade und Zorn liegen beieinander. Die jetzt trauern, werden dann jubeln und Feste feiern. Die Trümmer der israelischen Städte bei der Zerstörung durch die Babylonische Armee vor dem Exil werden wieder zu neuen Städten aufgebaut. Fremde und Gastarbeiter sind als Hirten, Landarbeiter und Winzer aktiv. Israel wird der geehrte Priester Jahwes, Diener Gottes, keines anderen. Reichtum und Herrlichkeit der anderen Völker werden sie teilen. Ewige Freude wird sein.

Gott will gerechten Lohn, keinen Raub keine Ausbeutung. Gott macht einen ewigen Tarifvertrag: die internationale Anerkennung des Staates Israel, keine schiefen Wirtschaftsverträge. Vers 10 und 11 sind ein Hymnus. Die neue Mode sind Gewänder des Heils, Festkleider, Brautschmuck, Parfüm, und der Haupttrumpf ist der Mantel der Gerechtigkeit aus der Kollektion des Hauses Zion, die Richterrobe wird zum Festanzug. Die Armen werden keine Angst mehr haben müssen vor dem Richter.

Wie die Erde wachsen lässt, so wird Gott sprossen lassen Gerechtigkeit und internationale Anerkennung. Das ist ein Schöpfungsakt. Die Neuschöpfung der Gesellschaft Israels. Diese Neuschöpfung, diese Befreiung der Gefangenen ist die Revolution Gottes. Gottes Gnade für die Gefangenen, sein Zorn über die Unterdrücker. So einseitig Predigt Tritojesaja. Ruht Gottes Geist wirklich auf ihm? Es gibt in Israel die Tradition des Hall-Jahres: 3. Mose 25, 10 - 19. Halleluja jubeln sie dann. Das Gnadenjahr für die Armen: Sie bekommen ihr durch Schulden und Schuldknechtschaft verlorenes Land zurück. Alle fangen neu an, schlechter ist es nur für die Reichen, die abgeben mussten. Das ist eine Bodenreform, jedem seine Parzelle Land zuzuweisen. Das ist auch das Programm gegen die Grossgrundbesitzer in Lateinamerika. Bodenreform das ist die Revolution. Das ist die Gnade für die Gefangenen, in Schuldknechtschaft, im Exil, in den Fesseln der Armut geplagten Menschen.

Guatemala: Julia Esquivel: Die den Stern sahen.

Lukas 4, 14 - 21 ist Jesu Antrittspredigt.