Gehalten
am 18.04 1982 in Bochum
Pauluskirche
Vers 12: Mit Christus
begraben und auferweckt, das ist eine Anspielung auf
Römer 6. Begraben ist der Streit, der alte Mensch ersoffen,
die Lust am Quälen
und Rechthaben erstickt. Die Taufe ist Zeichen des Todes der alten
Welt. Neues
Leben entsteht überall dort, wo ein Mensch daran glaubt,
daß Gott neues Leben
entstehen lassen kann. Die Katze beißt sich in den Schwanz.
So unlogisch ist
die Logik des Glaubens. Aber sie funktioniert! Kybernetisch: es ist ein
hermeneutischer Zirkel. Es ist eine sich selbst erfüllende
Prophezeiung.
Vers 13: Warum ist das
normale Leben "Tod"? Die Übertretung des
Lebensgesetzes Tora. Die Vorhaut stört. Darum wird sie
entfernt. Unser
"Fleisch", unsere Lust am Quälen und Recht haben
stört, verhindert
einen vernünftigen Ablauf des Lebens.
Gott hat uns alle erst
richtiges Leben möglich gemacht, indem er uns nicht
nach unserem Maßstab behandelt: recht behalten wollen. Gott
hat neues Leben
geschaffen, einen neuen Anfang gesetzt. Jesus lebt, sagten die
Jünger, und
sahen seine Herrlichkeit. Sie wurden dadurch verwandelt, neue Kraft,
neuer
Elan, neuer Mut, kurz: neues Leben kam in ihnen auf. Alle
Anklageschriften, die
unsere Sünden und Übertretungen festhalten, das
Verfehlen des Lebens und
Liebeswillens Gottes, werden verbrannt, nein: ans Kreuz geheftet. Jesus
ist die
Anklage gegen unser verpfuschtes Leben. Weil Jesus uns gezeigt hat, wie
man
richtig lebt, ist er zugleich Anklage gegen alles falsche und kaputte
Leben.
Jesus ist nicht tolerant gegen die Falschheit, Bosheit, Lust am
Quälen, Sucht
am Recht haben. Jesus klagt die Leute an, die falsch sind,
böse, sadistisch und
immer im Recht. Wir wissen, wo Jesus uns diese Leute gezeigt hat: die
Frommen
selbst sind es, nicht die "Sünder", die verachteten und
Ausgestoßenen. Wir selbst sind es, die Jesus anklagt! Wir
haben ihn beseitigt,
wir, die Frommen, egal ob Juden oder Christen. Wir haben die Anklage
gegen uns
mundtot gemacht, damit wir jetzt auch noch in seinem Namen weiter im
alten
Leben bleiben können.
Vers 15: Gottes Sieg
über die Gewalten und Mächte: Geld, Angst, Terror,
Hunger, macht, alles was Gewalt ausübt. Ein riesiger
Triumphzug. Die Machthaber
dieser Welt werden von Gott verspottet, ausgelacht. Haben keine Macht
mehr. Nur
wer das glauben kann, kann es auch mit bewirken. Amen.