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Predigt über Jeremia 7,1 - 11

Büscherstiftung 30.7. 83  Friedenskirche 31.7. 83  Bodelschwingh 7.8. 83  Auferstehung 14.8. 83  Overberge 14.8. 83

Lieder: 190, 1 - 3;     224, 1 + 2; 3;      152,5 + 6 (Taufen)  - Psalm 119, 1 - 8; Matthäus 7, 15 - 23

Jeremias Tempelrede

  1. Jeremias Bußpredigt und die Folgen
  2. Ausstrahlung von Innenpolitik in die Außenpolitik
  3. Umkehr zur Zukunft oder no future

1. Zur Zeit Jeremias war Kult-Prophetie eine reine Affirmation der Herrschaft. Jeremias Folter und die heutige Ausschaltung von Kritik in unserem Land haben gewisse ähnliche Züge. Das Exil der Israeliten begriff Jeremia als Strafe für nationalistische Politik.

2. Exil ist kein Zufall, sondern einen Tat-Folge-Zusammenhang! Gesetz des Abfärbens, der Ausstrahlung von innen nach außen. Wie innenpolitisches Unrecht zu außenpolitischen führt, kann man heute sehen in Argentinien. Um von Mißwirtschaft der Regierung abzulenken, führt man den Falklandkrieg gegen die Engländer und versucht damit, die Leute zum Zusammenhalten zu bringen. Heute: Friedensbewegung mit Gewalt bekämpfen? Unser Staat.

3. Jeremia hat nicht mit schlimmen Sachen gedroht, sondern nur die immanente Tendenz der Gesellschaft zu Ende gedacht. Prophetie ist gute Beobachtung des Lebens. Heils Prophetie heute: Aufschwung als Ideologie der Wirtschaft. War als Opfer heute: Mammon. Änderung des Lebens als einzige Überlebenschance.

Ökologisch: Europa wird zur Wüste.

Ökonomisch: Arbeitslosigkeit und Hunger in der Dritten Welt.

Politisch: Abrüstung, auch innenpolitisch!.

Gottesgnade ist kein Alibi für die Duldung von Mord an der Natur, an den verhungernden, an uns allen im Krieg. Gottes Gnade ist heute der rettende Ruf zur Umkehr!