Passionsandacht 17.04.2019 in der Christuskirche Bremen-Vahr
Begrüßung
von Claus
Wohl
denen, die noch
träumen 94
Gebet
von Claus
Text:
Hans Dieter
Hüsch - Ich sehe ein Land mit neuen Bäumen
Es
kommt die Zeit 283
Wort:
Micha
Innehalten
Segen
von Claus
Komm
Herr, segne uns
82
Jesus
bekommt
Vorwürfe, daß er seinen Freund Lazarus in schwerer
Krankheit allein gelassen
hat. Lazarus stirbt, wird im Felsengrab in Leinen gewickelt begraben
und stinkt
bereits nach 4 Tagen Verwesung. Da kommt Jesus zurück von
seiner Tour und grämt
sich und geht zum Grab, läßt es öffnen und
ruft Lazarus heraus – eine grandiose
Demonstration der Macht Gottes. Gott macht Tote lebendig. Voraussetzung
ist und
bleibt, daß alle daran glauben. Das ist das Vertrackte an der
Auferweckung
Toter. Ohne Glauben an Wunder geht’s nicht.
Wieder
mal ein
Dilemma. Nur wenn wir glauben können, daß wir als
Hände Gottes in seinem Namen
Dämonen austreiben können, schaffen wir das auch. Es
ist eine sich selbst
erfüllende Prophezeiung, der Mut zum Sein, zum Erneuern der
Welt, zum Abwenden
der Katastrophen. Man muß an die Verzauberung der Welt durch
den göttlichen
Geist der Liebe glauben. Nur dann schafft man es, zu bezaubern und zu
bewegen.
Vor allem sich selbst, um überhaupt etwas an Liebe und
Unerschrockenheit
fließen zu lassen. Jesus hat an sich selbst geglaubt. Er hat
geglaubt, daß er
als Kind Gottes die Kraft hat, unmögliches möglich zu
machen. Das ist der
Osterglaube Jesu. Der Glaube, daß Gott Leben will und uns
immer wieder neue
Möglichkeiten schafft – da wo wir verzweifeln und
nicht mehr wissen, wie es
überhaupt weitergehen soll. Ich glaube nicht, daß es
wichtig ist, Tote wieder
lebendig zu machen. Das war damals eine Marotte, der alte
Menschheitstraum, daß
es nicht plötzlich mit dem Tod alles vorbei sein soll. Die
Liebe sehnt sich
danach, den Verstorbenen zu behalten, sie kann ihn nicht lassen. Aber
wir
lernen andere Formen, unsere geliebten Menschen im Leben zu behalten.
Wir
denken an sie, träumen sie, verherrlichen sie, sprechen von
ihnen, verkündigen
sie, machen sie zu unserem Lebenselexier, haben sie tief in unserem
Herzen
immer bei uns. So auch die Jünger nach seinem Tod. Sie gingen
in die Welt und
machten weiter, was er ihnen gezeigt hatte. So geht Heiliger Geist. Es
ist die
Kraft, die Toten nicht auf der Müllhalde der Geschichte zu
vergessen, sondern
in Dankbarkeit und Begeisterung ihre Werke weiterzutreiben. Nicht nur
die von
Jesus, sondern von so vielen anderen, die von ihm inspiriert waren und
die
gemeinsam eintreten für den Schalom, das Wohlergehen aller
Menschen auf Erden
und Gerechtigkeit und eine klimatische Zukunft, in der sie
überleben können –
bis sie alle eines hoffentlich schönen Tages ihren
lebenssatten Abschied aus
diesem Leben in die über alle Tode hinausreichende Liebe
Gottes nehmen, Jesus
malte davon das Bild vom armen Lazarus in Abrahams Schoß. Mir
würde auch der
Schoß der Maria nicht unlieb sein, zumal sowohl meine
Freundin als auch meine
Mutter diesen Namen tragen. Amen.