Inhalt
Vorbemerkungen 3
1. Theologische
Überlegungen 3
1. 1. Glaube im Alten und
Neuen Testament
3
1. 2. Glaube
in der postbiblischen
Tradition 8
2. Überlegungen
zur Ausgangssituation des KU 9
2. 1.
Sozialisationsprozeß
und Glaube 9
2. 2. Adoleszenz
und Angst 10
2. 3. Jugendlicher
Erwartungshorizont und Bekennen 12
2. 4. Zur
Situation des KU in der Matthäusgemeinde von Bielefeld 15
3. Didaktisch-methodische
Überlegungen
16
3. 1. Zusammenstellung
der Lernzieldimensionen
16
3. 2. Methodische
Gestaltung 19
3. 3. Unterrichtsplan
und Stundenverlauf
21
Anmerkungen
Vorbemerkungen
zurück
Der traditionell übliche Aufbau wissenschaftlicher Arbeiten
hängt
der idyllischen Fiktion nach, geisteswissenschaftliche Arbeit gleiche
im
Verfahren dem naturwissenschaftlichen deduktiven Beweisgang, der
zielstrebig
durch sukzessive Folgerungen stringente Argumentationsfiguren erzielt.
Für die Katechese bedeutete das, exegetische,
kirchengeschichtliche,
philosophische, systematische, soziologische, sozialpsychologische,
entwicklungs-
und tiefenpsychologische, pädagogische, didaktische und
methodische
Reflexionen wie Glasperlen auf die Kette der Logik zu reihen. Solch
klassifikatorische
Sauberkeit ist jedoch dem wirklichen Verlauf von Denkprozessen mit
ihren
Blitzen, Brüchen, Brücken und Lücken und der
hermeneutischen
Erkenntnis, daß es kein »Erstes« gibt(1),
sondern Erkenntnisse
schichtenweise sich sedimentieren, unangemessen. Praktische Theologie
hat
daraus schon längst die Forderung interdisziplinär
verständigter
Forschung und Diskussion abgeleitet; es fehlt aber immer noch eine
Etablierung
von Denken, welches auch gerade in sog. »Wissenschaftlichen
Arbeiten«
mit der Departmentisierung in einzelne, mühevoll etikettierte
Arbeitsschritte
aufhörte, um Themen auf jeder nur denkbaren Ebene zugleich
vielsträhnig
und konzentrisch sowohl als strahlenförmig oszillierend zu
reflektieren.
In solcher Reflexion verschränken sich Begriffe
verschiedenster Fachterminologien
abrupt zu einer multiperspektivischen Einheit. Wenn auch die
traditionelle
Gliederung des Orientierungsbedürfnisses möglicher
Leser zuliebe
beibehalten wird, soll doch darum die interdisziplinäre
Polyglottie
Intention eines jeden Gedankens sein.
Im Credo sagt jemand ich und nennt ein Du, an das er glaubt. Glauben
ist Interaktion, die bezogen und begründet ist auf die
Identität,
die Sich-Selbst-Treue und Dem-anderen-Treue beider Partner des
Glaubensgeschehens.
Damit ist die Frage nach Glauben die nach möglicher
Ichstärke
in einer ringsum infantilisierenden und ichschwächenden
fortgeschrittenen
Industriegesellschaft. Sozialisationsbegleitende Konfirmandenarbeit ist
im Licht dieser Frage mit der Aufgabe der Hilfe zum Aufbau stabiler
Ich-Strukturen
betraut; sie wird darum den Jugendlichen Mut machen wollen, ich zu
sagen.
Nur wer ich sagen kann, kann sagen: glaube.
1.
Theologische Überlegungen zurück
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1. 1. Glaube im Alten und Neuen Testament
Der Hifi1stamm von Nma, in der LXX regelmäßig mit
piste«ein
wiedergegeben, hat die wichtigste Stellung unter den Verben, die im AT
für das stehen, was wir glauben nennen. »Das AT...
sagt das,
was wir mit Glaube meinen, mit mannigfaltigen Ausdrucksformen, in deren
Zusammenklang die Sache transparent wird.«(2) Die
ursprüngliche
Bedeutung von Nj_1å ist »feststehen,
stillhalten«, etwa
vom Schlachtroß.(3) Wer in Schlachten feststeht, hat keine
Angst.
Wie so oft, wird ein Begriff äußerlichen Verhaltens
zum Symbol
der zugrunde liegenden seelischen Verfassung: »Vertrauen
haben, zuversichtlich
sein«. Die absolute Verwendung des Begriffs (7 x) steht neben
Konstruktionen
mit % (17 x mit Personen, 7 x unpersönlich) =
»Vertrauen haben
zu« und u (7 x , 7 x sachlich) = »Vertrauen
gewinnen im Hinblick
auf«. Der Blick auf den Vertrauenden verschiebt sich im
Sprachgebrauch
auf die credenda, wenn es zu Relativsätzen und
Infinitivkonstrukten
kommt.(4)
Interessant ist der neben zwischenmenschlichen
Vertrauensverhältnissen
schon früh anzutreffende Sprachspielrahmen des Heilsorakels,
besonders
an Heerführer vor der Schlacht. In solchem Orakelformular war
die
Rede von »fürchte dich nicht« und
»habe Vertrauen«,
so übrigens gemeinaltorientalisch.(5) Dem als
religiöser Ermutigung
nachgebildet sind die wichtigen Stellen des Abrahamsegens (Gen 15, 6
Abraham
glaubte Jahwe) und des Jesajaorakel an Ahas (Jes 7, 9 Glaubt ihr nicht,
so habt ihr keinen Bestand ) sowie indirekt in Hab 2, 4 (der Gerechte
wird
aufgrund seines Glaubens Leben haben), wo Volksklage in politischer Not
ermutigend beantwortet wird. Im kriegerischen Heilsorakel
hieß »glauben«:
damit rechnen, daß der Schlachtverlauf dem guten Orakel
entspricht.
Nur wo es Versprechungen, Verheißungen gibt, denen eine
künftige
oder noch unerkannte Wirklichkeit ent- oder widersprechen kann, ist die
Rede von »glauben« triftig. Zugleich wird an diesem
Sitz im
Leben deutlich, wie Glaube als Halt im Chaos der Ängste (vor
Kampf
und Tod) eine objektiv ambivalente Situation subjektiv entscheidend in
eine Richtung deutet und damit als Weltkomplexität
reduzierendes System
Luhmanns systemtheoretischen Religionsbegriff illustrieren kann.(6)
Noch
eines wird klar: Glaube an Jahwe ist im Heilsorakel konkret Glaube an
die
Worte der priesterlich-prophetischen Mittler.
Präziser noch: Geglaubt wurde, daß Jahwe zu den
Versprechungen
seiner Mittelsmänner entsprechend steht als zu seinem eigenen
Wort.
Für die KU-Situation darf daraus auf die zentrale Rolle der
Mittelsmänner,
des Leiter(s) (teams) geschlossen werden, was meine Erfahrung
bestätigt:
Viel tiefer als aller Inhalt prägt sich in die Erinnerung der
Jugendlichen
der personale Bezug zum Pfarrer ein, dessen Worten sein Verhalten
entsprechen
muß, um Vertrauen zu wecken, um Glauben zu wecken. Noch
einmal wird
die Macht des Glaubens als Vertrauen auf Gott kenntlich, der sich mit
dem
identifiziert, was ein Mensch in seinem Namen sagt und auffordernd
verspricht:
in Jesu Heilungswundern.zurück
Entscheidend für den alttestamentlichen Glaubensbegriff ist
seine
anfänglich fast ausschließliche Personenbezogenheit,
die sich
erst später ausweitet auf Sachbezogenheit.(7) Geglaubt wird in
interpersoneller
Kommunikation, in Sprechakten, daran, daß das
Gegenüber seinen
Versprechungen mit seinem künftigen Handeln entspricht, zu
seinem
Wort steht, seine vergangene Verheißung durch
zukünftige Erfüllung
durchhält und damit der Gegenwart Kontinuität
verleiht. Geglaubt
wird, daß das DU sich selbst treu bleibt und so allererst
auch dem
Ich des Glaubenden. Die Glaubensrelation vertraut auf die
Identität
des Gegenübers, auf seine Authentizität, auf seine
Zuverlässigkeit,
Wahrhaftigkeit und Treue.(8) Dies sagt das AT von Jahwe preisend aus
und
ermuntert die Menschen, dem mimetisch zu entsprechen: untereinander
ebenso
zuverlässig und treu und wahrhaftig zu sein.(9) Die
Identität
des Glaubensgegenübers erweist sich per Mimesis als
identitätsstiftend
für den Glaubenden. Die Glaubensrelation als Interaktion ist
per se
schon durch Beziehungshaftigkeit gekennzeichnet, ist also unmittelbar
ein
sinnstiftendes, sinngewährendes Ereignis, sofern Sinn
Bezugszusammenhänge
meint. Glaube gibt Sinn und Identität. Glauben wecken
heißt:
Sinn geben und Identität ermöglichen.
In Interpretation von Jes 7,9 geht Weiser soweit, Glaube und Sein zu
identifizieren(10), sodaß Glaube Leben gewährt. Und
das keinesfalls
per Leistung-Lohn-Tausch, als do, ut des, sondern als zwei Seiten einer
Sache, als Subjektsspitzen der Glaubensrelation. Kein Leben ohne
Glaube;
permanentes Mißtrauen endet in beziehungsloser Katatonie.
Buber sagt
zu Jes 7,9: »Nur wenn ihr, so sagt der Prophet..., in eurer
wesentlichen
Lebensbeziehung standhaltet, habt ihr wesentlichen Bestand. Die wahre
Beständigkeit
der Grundlagen eines menschlichen Daseins kommt von der wahren
Beständigkeit
im Grundverhältnis dieses Menschen zu der sein Sein stiftenden
Macht«.(11)
Wie im Glauben credenda unablöslich von der Personrelation
sind, kybernetisch:
wie sehr Inhalts- und Beziehungsaspekt der Kommunikation namens Glaube
fusioniert sind, betont Ebeling in ominöser
Tillich-Nähe: »Was
Gott sagt, ist eben das, wofür Gott eintritt, so daß
das im
Wort Ausgesagte zu glauben - selbst wenn es ein Sachverhalt
wäre!
- nicht heißt, etwas zu glauben, sondern eo ipso Gott zu
glauben.
Das hängt damit zusammen, daß der Inhalt dessen, was
Gott sagt,
stets das die hörende Person unbedingt Angehende ist,
daß Gottes
Wort also, recht verstanden, nie Aussage, sondern stets Anrede
ist.«(12)
Alttestamentlicher Glaube ist Vertrauen auf Jahwe als den Grund des
Lebens.
Solches Vertrauen ist Voraussetzung, um überhaupt leben zu
können.
Um einen derart qualifizierten Glaubensbegriff im KU mit Jugendlichen
zu
erschließen, ist vorgängig in Reflexion zu bringen,
was denn
für die Jugendlichen (und für mich) so wichtig ist,
daß
es sie (mich) unbedingt angeht. Was gibt meinem Leben Fundament, Grund,
Sinn, Perspektive? Wem vertraue ich?
Schließlich sind die Propheten zugleich
äußerst wachsam
gegen eine politisch gefährliche sorglose Vertrauensseligkeit
und
darum verhältnismäßig geizig mit dem
Glaubensbegriff: »Er
ist ihnen verdächtig, weil er so leicht zu frommem Ersatz
wirklicher
Hingabe an Jahwe im Dienst der Gerechtigkeit wird.«(13) Auch
heute
dürfte das Verdikt eines faulen Qietismus für den
Glauben der
europäischen Christenheit als Trägergruppe
internationaler Ausbeutung
unterentwickelter Nationen kaum gegenstandslos geworden sein. Weisheit
wie Probleme des AT bleiben aktuell.
Inflationär eskaliert der Gebrauch von p[sti',
piste«ein
im 'Spätjudentum' (beispielhaft bei Philo) und im Hellenismus
(mit
der Bedeutung »feste Überzeugung«), was
wohl mit der Entwicklung
der Infrastruktur des imperium romanum zu tun hat, dessen Nebenwirkung
quasi ein freier Markt der Religionen ist: »Wo eine Religion
Missionstätigkeit
entwickelt, entsteht mit innerer Notwendigkeit die vertiefte und
gesteigerte
Bewertung des Glaubens.(14) Die Entwicklung eines religiösen
'Marktes'
mit missionarischem Angebot mußte zwangsläufig den
Relationscharakter
des Glaubens verwässern zu feilgebotenen Glaubensinhalten,
objektivierten
credenda, institutionalisierbaren Dogmen. In diesem Verfall des
Glaubensbegriffs
steht das NT.zurück
Die Wurzel pist- taucht im NT 6l0 x auf, Piste«ein 247 x und
p[sti' 245 x, sodaß diese Gruppe zu den häufigsten
Wörtern
im NT zu zählen ist.(15) So ist er zugleich zu einem
Schlüsselbegriff
der hermeneutischen Theologie geworden.(16) Neben dem paulinischen und
dem johannäischen Sprachspiel wären die semantischen
Konnotationen
im Heb und den Synoptikern sowie - wiewohl problematisch! - Jesu
eigener
Sprachgebrauch auszudifferenzieren. Sofern Christlicher Glaube Glaube
an
Jesus ist, also nicht Glaube an Paulus, muß er Anhalt und
Kriterien
primär aus der Verkündigung Jesu, nicht der des
Paulus, ziehen.
Allen forschungsgeschichtlichen Aporien und der Resignation Bultmanns
zum
Trotz läßt sich ein signifikanter Authentie-Bestand
rekonstruieren,
der für den Glaubensbegriff die Logien über den
bergeversetzenden
Glauben (Mt 17,20par) und 9 Heilungsgeschichten wahrscheinlich
macht.(17)
Jesus gebrauchte »glauben« absolut, im krassen
Unterschied
zur urchristlichen Kerygmabezogenheit von
»glauben«. »Er
ermahnt nicht zum Glauben an Gott, er fragt auch nicht danach, welche
Glaubensanschauungen
und welche Vorstellungen von Gott diejenigen haben, mit denen er es in
diesen Begegnungen zu tun hat. Dem Samariter, der
Syrophönizierin,
dem heidnischen Hauptmann spricht er Glauben zu ohne Rücksicht
auf
ein Glaubensbekenntnis, und zwar einen Glauben, wie er ihn so in Israel
nicht gefunden hat. Wenn der Glaube, um den es hier geht, wirklich ein
auf Gott bezogener Glaube ist, dann offenbar ein solcher, der konkret
auf
den konkret begegnenden Gott bezogen ist.«(18) Dabei redete
Jesus
nicht von seinem Glauben. »Denn wem es um die Erweckung von
Glauben
zu tun ist, der wird seinen Glauben zum Einsatz bringen
müssen, ohne
von seinem Glauben zu reden.«(19) Wollte man daraus
für den
KU Konsequenzen ziehen, dann jedenfalls die, daß
traditioneller Katechismusunterricht
den Glauben, von dem Jesus redet, allemale nicht zu wecken vermag,
solange
eine in Praxis konsequenzenlose Erörterung der Glaubensinhalte
das
Feld beherrscht.
Ebeling erläutert thesenhaft die Struktur des Glaubensbegriffs
Jesu: »a) Glaube gibt der Existenz Gewißheit... b)
Glauben
ist.. auf Zukunft ausgerichtet, ja es ist geradezu das Kommenlassen des
Zukünftigen... c) Glaube ist Macht, ja geradezu das
Partizipieren
an der Allmacht Gottes... d) Glaube vollzieht sich in der Begegnung mit
anderen Menschen... e ) Glaube ist konkreter Glaube in dem Bezogensein
auf eine konkrete Situation.. f) Glaube ist endlich stets Heilsglaube,
ja er ist das Heil selbst.«(20)zurück
In seinem Glauben weckenden konkreten Handeln als Leib- und Seelsorger
leidender Menschen nennt der Heb ( 12, 2) Jesus den Anfänger
und Vollender
des Glaubens.
Der paulinische Glaubensbegriff trägt für die
Beschreibung
von Glauben als Vertrauen wenig aus. »Vom Gottvertrauen in
dem vom
AT, bes. der Psalmen, her traditionellen Sinne ist bei Pls nicht die
Rede,
da seine Verkündigung nicht die Fragen individueller
Lebensschicksale,
sondern das eschatologische Heil zum Thema hat.«(21) Eben
darum kann
man nicht an Paulus glauben: Zeigen Jesu Heilungen und alle anderen
Perikopen,
in welch einzigartiger Weise ihm gerade die »individuellen
Lebensschicksale«
am Herzen liegen, so disqualifiziert sich Paulus als ein Theoretiker,
der
nicht nur vor seiner Bekehrung Angst verbreitete, sondern diese neben
Hoffnung
und Gehorsam sogar zum Strukturmoment seines Glaubensbegriffs
erhebt.(22)
Mag eine derart schroffe Kritik an Paulus in unseren Kreisen schon fast
blasphemisch klingen; im Interesse der Jugendlichen, denen die Angst
nicht
erst gepredigt zu werden braucht, halte ich es für
unverantwortbar,
auch nur die geringste Konnotation von Glaube und Angst, ja auch schon
von Glaube und Gehorsam, ins Sprachspiel des KU-Geschehens einzutragen.
Jesus kann ich glauben und vertrauen in einer Relation der Liebe; aber
Furcht ist nicht in der Liebe ( 1 Joh 4, 18 ). Zugleich stellt die
Akribie,
mit der jedes »psychologische«,
Mißverständnis des
Glaubens unter der gleichzeitigen Verwendung eminent psychischer
Begriffe
abgelehnt wird(23), den Verdacht rationalisierender Abwehrmechanismen
deutlich
vor Augen. Der selbst nahezu zum Dogma erhobene Begriff von Glaube als
»Annahme des christlichen Kerygmas«(24) resultiert
letztlich
aus einer Verwässerung des alttestamentlichen und jesuanischen
Glaubensbegriffs
als Vertrauen angesichts des schier Unmöglichen einer
erfüllenden
Entsprechung Gottes zu seiner Versprechung des Heils. Ein Grund
dafür
ist die spätantike Öffnung der Gesellschaften zu
einem missionarischen
Markt mit unterschiedlichen Glaubensangeboten. Die
ursprüngliche sinngebende
Ich-Du-Beziehung zum Grund des Seins wird objektiviert zu
Heilstatsachen,
die ganz im Sinn aristotelischer Kausalität (Jesu
Sündenvergebung
wirkendes Strafleiden) durch subjektive Entscheidung gläubiger
Kenntnisnahme
angeeignet werden können. Glaube wird positivistisch zu
Erkenntnis,
zu Wissen, dem handelnd gehorsam entsprochen wird.(25) In der Tat
stehen
sich im Glaubensbegriff des AT und Jesu hier und des NT da zwei
Glaubensweisen
gegenüber, die vorschnell zu harmonisieren das Problem nicht
löst.
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1.
2. Glaube in der postbiblischen
Tradition zurück
Wo Glaube zu Wissen verdinglicht ist, kommt er zweifellos in Konkurrenz
mit dem positiven Wissen der Wissenschaften. Die Wahrheitsfrage der
Glaubensinhalte
(z.B. des trinitarischen Dogma) steht dann gegen einen hermeneutischen
Erkenntnisbegriff als einer Selbsterhellung des Glaubens. Gerade der
anselmsche
Versuch, Glaube dem Denken überzuordnen (credo, ut intellegam;
fides
quaerens intellectum)(26), signalisiert das Auseinandertreten von
Glaube
und Vernunft, institutionalisiert im Streit der Fakultäten
Theologie
und Philosophie. Mit der cartesischen Wende zum »cogito, ergo
sum«
als Selbstvergewisserungsprozeß der Vernunft ist der
aufklärerische
Streit gegen Kirchenglauben schon längst inszeniert, bevor
Hegel Glaube
und Wissen als unbefriedete Unterscheidung innerhalb der
Philosophie(27)
selbst begreift und als Selbsterkenntnisprozeß Gottes im
Menschen
dogmatischen, positiven Glauben als eine der höchsten
Vorstufen zur
Fürsichwerdung der offenbaren Religion (Gott als Mensch im
Kreuz Jesu)
einordnet, die von ihrer Gegenständlichkeit und Verdinglichung
befreit
und überboten wird nur noch durch das absolute Wissen, in dem
das
Subjekt sich in der Geschichte seines Werdens begriffen hat, dessen
eines
Moment Glaube ist.(28) Aufklärung ist mit ihrem methodischen
Zweifel
zum objektiven Geist geworden, der in der Bewußtseinsbildung
der
Jugendlichen zumindest zum Zweifel am Wahrheitsgehalt einzelner
biblischer
Mythologeme (Wunder z.B.) führt, wenn nicht umfassender zum
Unglauben
im Sinne Bultmanns als Ablehnung des Kerygmas schlechthin. Vermochte
Jesu
Handeln Glauben zu wecken, das der Kirche wohl kaum.
Seit Descartes hat es immer wieder Versöhnungsversuche von
Glaube
und Vernunft gegeben. Konnte Luther Vernunft als »des Teufels
Hure«(29)
verdammen, so treibt die liberale sowie die heutige hermeneutische
Theologie
eifrigen Ehebruch durch Verstehen des Glaubens (Bultmann) oder das
Denken
Gottes als Geheimnis der Welt (Jüngel). Glaube als
vernünftige
Weltbewältigung wird vom theoretischen und praktischen
Unglauben so
bedroht wie die Vernunft in Irrationalität
umschlägt.(30) Die
akademische Wahrheitsfrage des Glaubens ist in ihrer umfassenden
Problematik
für den KU jedenfalls belanglos.
Glaube als Vertrauen öffnet den Zusammenhang von Glaube und
Liebe.
»Glaube ist... eine in der Erfahrung göttlicher
Liebe entstehende
Gewißheit... Man kann sich diese Erfahrung des Geliebtseins
und also
die Liebe Gottes nur gefallen lassen... Doch indem man sie sich
gefallen
läßt, ist auch schon die Gewißheit des
Geliebtseins und
damit das bestbegründete Vertrauen da, daß Gott
Liebe und nichts
als Liebe ist. Der Glaube ist deshalb die primäre Entsprechung
zur
Liebe Gottes, um daraufhin seinerseits 'durch die Liebe
tätig'...
zu werden. Deshalb verbürgt allein der Glaube den Sieg der
Liebe,
während die Liebe allein durch lieben siegt.«(31)
Vertrauensvoller
Glaube wächst in erfahrener Liebe. Will KU Glauben wecken,
muß
er selbst im Medium von Liebe und Vertrauen stehen. Das Kerygma als Ruf
zur Glaubensentscheidung spricht nur an als Einladung, so,
»daß
also der Ruf zur Liebe schon immer im Medium der Liebe ergeht,
daß
Liebe die Macht ist, die sich selbst mitteilt und die
ansteckt.«(32)
Wo und wie erfahren die Jugendlichen Gott als Liebe? Wo erfahren sie
überhaupt Liebe? Ist das Programm, Glaube zu wecken im Medium
von
Vertrauen und Liebe eine Überforderung? Sind die Chancen zu
seiner
Verwirklichung nicht gleich null, also selbst das Unmögliche,
an das
man eben nur - glauben kann?
Wie die Dialektik der Aufklärung in Barbarei umschlug, so ist
auch eine Dialektik des Glaubens da im Umschlag, wo man durch die
Vermittlung
von Glaubensbekenntnissen Glauben wecken will. An Jesus ist zu lernen,
daß Glaube nur durch Liebe Glauben weckt. Die Konsequenzen
für
den KU liegen auf der Hand, wenn auch zunächst negativ.
2.
Überlegungen
zur Ausgangssituation des KU zurück
2. 1. Sozialisationsprozeß und Glaube
Frühkindlicher Narzißmus mit
Größenselbsterfahrung
und Muttererfahrung als eines Allmächtigen Objekts bedarf
optimaler
Frustration zum Aufbau von Ichstrukturen, die das Getrenntsein von der
Mutter erträglich machen.(33) Zugleich aber sind die
Geborgenheitserfahrungen
dieser Phase Urmodell von Glaube als Vertrauen. Glaube als
Partizipation
an Gottes Allmacht(34) ist - im Sinne Hegels -
»aufgehobener«
Narzißmus im Reifestadium. Die Phasentheorie Eriksons hat
dafür
den Begriff »Urvertrauen« geprägt(35), als
»Gefühl
des Sich-Verlassen-Dürfens« »auf die
Glaubwürdigkeit
anderer wie die Zuverlässigkeit seiner selbst«.(36)
Ist eine
vertrauensvolle Mutter-Kind-Dyade nicht zustandegekommen oder der
frustrierende
Ablöseprozeß zu abrupt bzw. zu langsam verlaufen,
sind narzißtische
Störungen unvermeidlich, die Erikson als
»Ur-Mißtrauen«
bezeichnet(37), mit Symptomen vom Größenwahn
über Autismus
bis zur Schizophrenie, die theologisch als sündliche
Selbstverkrümmung
(homo in se curvatus) qualifizierbar um so mehr göttlicher
Liebe bedürfen.(38)
Tillich prägte für Urvertrauen das Wort
»absoluter Glaube«
als höchste Form des Mutes zum Sein. »Glaube ist der
Zustand
des Ergriffenseins von der Macht des Seins-selbst, die alles
transzendiert
und an der alles partizipiert. Wer von dieser Macht ergriffen ist, kann
sich bejahen, weil er weiß, daß er bejaht
ist.«(39) Ich
meine, Jesus hat genau diesen Glauben als bergversetzenden Helfer(40)
zugesprochen
ohne kerygmatische Konfessionserfordernisse. Zugleich ist darin der
entscheidende
Wahrheitsgehalt reformatorischer Rechtfertigung sola fide als einziges
»Werk« des
Sich-Gnade-Gottes-gefallen-Lassens aufgehoben.
Gewiß kann kirchliche Sozialisationsbegleitung in ihrem
beschränkten
Einflußrahmen - und erst gar nicht in einer KU-Stunde! -
Vetrauensdefizite
kompensieren. Der hermeneutische Zugang zum
alttestamentlich-jesuanischen
Glaubensbegriff kann aber durch aktionale wie reflektierte
Vertrauenserfahrungen
erschlossen werden, konkret: durch »Vertrauensspiele und
-übungen«(41)
thematisch gemacht werden. Das Adoleszenz-Stadium, in dem sich die
Jugendlichen
während der Zeit des KU entwickeln, produziert einen Berg von
Ängsten.
KU als Glauben weckende Sozialisationsbegleitung könnte in
dieser
Situation helfen, Berge zu versetzen, Angst zu bewältigen.
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2. 2.
Adoleszenz und Angst zurück
»In der Vorpubertät führt die
Verstärkung der Triebenergien
zu einer unterschiedslosen Erhöhung der Besetzungen und
reaktiviert
damit die infantile Sexualität. In der eigentlichen
Pubertät
werden dagegen die genitalen Regungen bevorzugt. Die Libido-Besetzungen
konzentrieren sich jetzt auf genitale Gefühle, Ziele und
Objektvorstellungen.«(42)
Mit biologisch-genitaler Reifung erwachen auch psychosexuelle
Wünsche
in bisher ungekanntem Maße und das ängstigt.
Nachwirkung des
ödipalen Inzesttabus ist die verinnerlichte Ablehnung
sexueller Motive,
die nun zusammenprallt mit deren Potenzierung. »Die
Entwicklungsaufgabe
der Pubertät besteht.. in einer Charakterveränderung,
und zwar
derart, daß die neu aufgetretene, verstärkte
genitale Sexualität
als ich-gerecht integriert werden kann.«(43)
Übergangsideologie
im Integrationsprozeß genitaler Libido ist die kirchlich
unterstützte(44)
Spaltung von Eros (Zärtlichkeit: erlaubt) und Sexus
(Sinnenlust: Vorsicht!)
als Fortsetzung ödipaler Triebunterdrückung.(45)
Angesichts des
Inzesttabus sind die Jugendlichen gezwungen, die libidinöse
Besetzung
ihrer Eltern auf gesellschaftlich anerkannte Objekte zu verschieben:
Sie
verlieben sich in Freunde.
Abwandlungen des Inzestwunsches sind das Verlieben in Lehrer(innen).
Die puberale Ablösung vom Elternhaus resultiert aus der
Unmöglichkeit
familialer Triebbefriedigung. Der Konformitätsdruck in den
peer-groups,
gesteuert noch durch Werbung, Mode und Medien wie
»Bravo«,
»Rocky« und »Joker« mit ihren
immergleichen Pickelreklamen
und Pettingreporten, reduziert den Selbstwert auf »gutes
Aussehen«
als Marktwert der Partnerrekrution.(46) Der Wechsel in peer-groups
bringt
neben den Konflikten mit den Eltern als Angstpotential zugleich die
Unsicherheit
der Normendiskrepanz zwischen familialer und freundschaftlicher
Kommunikation,
zu der schulisches hidden curriculum verwirrend hinzutritt.
Hauptproblem
mit den Eltern ist die Zeitökonomie als
»Sexualschutz«.
»Die frühe Adoleszenz wird gekennzeichnet durch die
Abwehrkämpfe
gegen die Triebverstärkung und den endgültigen
Zusammenbruch
der Abwehr. Die mittlere Adoleszenz ist charakterisiert durch
gleichgeschlechtliche
Freundschaften und Konflikte zwischen inneren homosexuellen und
heterosexuellen
Strebungen. Die späte Adoleszenz ist erkennbar an der
Reaktivierung
der ödipalen Probleme in Verbindung mit heterosexuellen
Objektwahlen.«(47)
Zerrissen zwischen Trieben und Sozialdruck, Es und Über-Ich,
versuchen
die Jugendlichen die Gefahr einer Identitätsdiffusion(48) zu
verhindern
durch Überidentifikation mit Idolen und peer-groups, was oft
zu rigider
Unterwerfung unter teils deliquente Gruppennormen führt.
Triebanarchie
oder Gewissensautokratie wechseln abrupt und unkontrollierbar ab, was
wiederum
ängstigt, bis langsam beides zu einer Balance, zu
psychosozialem Gleichgewicht
findet.
Adoleszenz als psychosoziales Moratorium(49) ist in ihrer Dauer
gesellschaftlich-wirtschaftlich
bedingt(50) und entmündigt in westlichen Gesellschaften
geschlechtsreife
Jugendliche von deren Ausübung unter humanen Bedingungen.(51)
Weder
Kind noch erwachsen leiden viele Jugendliche unter der
Marginalität
ihres Status, auch in ökonomischer Hinsicht.(52) Familiale
Normen
und die der medienmanipulierten peer-groups verunmöglichen -
besonders
in der proletarischen Jugend - individuelle
Geschlechtsrollengestaltung.(53)
Als weiterer gesellschaftlicher Faktor kommt die von
Überproduktionskrisen
bedingte steigende Jugendarbeitslosigkeit, von der 1981 schon 30 %
aller
Schulabgänger betroffen sein werden(54), als
Angstauslöser hinzu,
die im schulischen Klima zu einem nahezu pathogenen Konkurrenz- und
Leistungsdruck
geführt hat, im Verein mit unterentwickelter
Hochschulkapazität.(55)
Adoleszenz-Ängste sind, zusammengefaßt, also
geprägt
von Inzesttabu und familialer Lösung, Körperreifung
und Libidoschub,
Identitätsdiffusion und Geschlechtsrollenunsicherheit,
Medienmanipulation,
Anpassungsrepressionen in peer-groups, Schule und Familie,
Zukunftsunsicherheit,
Leistungsdruck und Konkurrenzverhalten. Aggressivität und
Deliquenz
sind nur - schichtspezifisch für proletarische Jugend(56) -
außengeleitete
Kehrseite ansonsten innengeleiteter Minderwertigkeitsgefühle,
Unsicherheiten
und Phobien neurotischer Provenienz.
Zurück
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2.
3. Jugendlicher
Erwartungshorizont und Bekennenzurück
Erwartungen sind nicht konvergent mit Bedürfnissen, weil in
ihnen
auch Ängste und Enttäuschungen mitschwingen. Haben
Jugendliche
überhaupt Erwartungen an die Kirche , »so gehen
sie... in Richtung
auf institutionelle Ermöglichung von offenem Gespräch
und individuellen
Freiräumen«(57); »es wird ganz allgemein
Lebenshilfe erwartet;
gewünscht wird immer wieder die Behandlung von individuellen
und gesellschaftlichen
Problemen (Verhältnis zu den Eltern, Sexualität,
Unterprivilegierte
in der Gesellschaft, Frieden«.(58) Befürchtet und
bemängelt
wird zugleich, daß »ein Bezug zwischen dem
christlichen Glauben
und ihrer eigenen Lebenssituation nicht hergestellt
werde«.(59)
Einübung in die Gemeinde, nachgeholter Taufunterricht oder
Vorbereitung
auf das Abendmahl steht ganz sicher nicht im jugendlichen
Erwartungshorizont,
sondern nur in dem der Institution Kirche. Gelockt vom winkenden
Zuckerbrot
des Mofa als Konfirmationsgeschenk, getrieben anfangs von der Peitsche
des familialen Konformismus, der Konfirmation als
brauchtümlichen
Initiationsritus nicht aufzugeben wagt, kommen Jugendliche im KU als
»Zwangsaggregat«
zusammen. Als kritisch-helfende Sozialisationsbegleitung versagen in
der
Regel Familie, Schule, Beruf und Peer-groups(60), während
öffentliche
und kirchliche Jugendarbeit nur Bruchteile der Jugendlichen betreuen
können.(61)
Der KU dagegen erfaßt 80-90 % aller
Jugendjahrgänge.(62) Im
psychosozialen Moratorium Adoleszenz kann der KU u.U. als einzige
Instanz
einigermaßen herrschaftsfreie Reservate als
Experimentierstätten
jugendlicher Identitätsbildung bereitstellen, wenn er dies
will und
einrichtet. »Der Jugendliche braucht einen Raum, in dem er
der sein
kann, der er ist und der er sein möchte, in dem er seine sich
entwickelnde
Identität gemeinsam mit anderen aushandeln und das Risiko der
Erprobung
dieser Identität möglichst angstfrei
übernehmen kann«.(63)
Aus der nahezu restlosen Abwanderung Konfirmierter aus dem Leben der
Gemeinde kann man entweder Rückschlüsse über
die Realität
des vorangegangenen KU, des Gemeindelebens überhaupt oder die
der
volkskirchlich distanzierten Jugendlichen ziehen; in jedem Fall bleibt
die KU-Zielsetzung der Einübung in das Leben der Gemeinde
fragwürdig
illusionär. Ob das gemeindliche Geschehen im biblischen Sinne
und
dem der Jugendlichen überhaupt rechtmäßig
mit »Leben«
bezeichnet werden kann, ist jedenfalls nicht per Kirchenordnung und
Normaldogmatik
unzweifelhaft bejahbar. Der legitime jugendliche Wunsch nach
Identitätsdarstellung
und Selbstvergewisserung durch Rollenerprobung darf nicht als
sündlicher
Selbstrechtfertigungswunsch disqualifiziert werden unter der Doktrin,
Glaube
sei einzig und allein Annahme des Kerygma als formalisierter und
codifizierter
Glaubenswahrheit.
Vielmehr will Kerygma selbst ein befreiendes Sich-Verstehen erwirken
und pocht auf das Recht, ein anderer werden zu können. In
diesem Sinne
ergibt sich eine frappierende Korrelation des altkirchlichen
Symbolbegriffs
mit dem hermeneutisch-tiefenpsychologischen. Das altkirchliche
Bekenntnis
will bewußt angeben, welches so der Grund seines Seins ist,
daß
es ohne diesen nur gebrochene Existenz wäre. Bekennen will die
Ganzheit
der Person ausdrücken. Dementsprechend begreift Lorenzer als
das Zentrum
der Symbolbildungen das Ich.(64) Mit dem Hartmannschen
Repräsentanzbegriff
unterscheidet er unbewußte Repräsentanzen als
Klischees von
bewußten als Symbolen. »Klischees, dh
unbewußte Repräsentanzen,
stammen von symbolischen Repräsentanzen ab, die im
Sozialisationsprozeß
gebildet - und im Vorgang der Verdrängung, exkommuniziert', dh
aus
der Kommunikation in Sprache und Handeln ausgeschlossen
wurden.«(65)
Desymbolisierung gesellschaftlich nicht lizensierter
Bedürfnisdispositionen
durch Expressionsverbot verdammt die verdrängten
Repräsentanzen
zu einem szenischen, d.h. visuell-gesturalen »blinden Agieren
und
Reagieren«.(66) Zugleich disqualifizieren sich die
Expressionsmittel:
»Repräsentanzen können ihren Charakter als
'Symbole' zunehmend
in den von 'Zeichen' umwandeln. Das ist eine ansteigende Entleerung der
Bedeutung, die als eine Abschwächung von emotionaler Bedeutung
für
das Subjekt, zu verstehen ist.«(67) Dies ist
»gleichbedeutend
mit einer zunehmenden Vergegenständlichung«, die
sich äußert
als »fehlende( ) Wärme und affektive( ) Lebendigkeit
bei Intellektualisierung
und Isolierung als zunehmende Auflösung des
Beziehungscharakters«.(68)
Inkonsistente Praxisfiguren bzw. desymbolisierte Interaktionsformen
sind
die Folge der Sprachspielspaltung von Symbolen in a) Zeichen ohne
Bedeutung
und b) Klischees ohne Bewußtsein.(69)
Gewiß vermag KU keine therapeutische Rekonstruktion
symbolischer
Interaktion durch szenisches Verstehen, Übertragung und
Gegenübertragung
zu leisten; gewöhnlich ist das Ausmaß der
Desymbolisierung auch
nicht klinisch pathologisch. Durchaus im Möglichkeitsbereich
von KU
läge aber, an der Produktion subjektiver Struktur, am Aufbau
von Ich-Stärke
durch Symbolbildungen für Selbst-, Subjekt- und
Situationsrepräsentanzen
verstärkend mitzuwirken.(70) Konkret: Meine
Sehnsüchte, Vorlieben,
Wunschphantasien und Träume als
»Repräsentanzen«
bedürfen verbaler und visuell-gesturaler Mitteilung um ihrer -
meist
gemeinschaftlichen - Befriedigung zuzukommen. Solche Mitteilung ist ihr
Symbol. Indem sie in symbolischer Interaktion (des KU) kommunizierbar
werden,
werden sie zugleich bejahbar. Das präzis ist der archimedische
Punkt
zwischen altkirchlichem Symbol als Selbstvergewisserung seines
Existenzgrundes
und dem psychoanalytischen Symbol als Expression des treibenden,
existentiell
bedeutsamen Repräsentanzgehaltes.
Bekennen von Glauben heißt: sagen, was mich unbedingt angeht,
meine Sehnsüchte, Wünsche und Perspektiven. Nicht
unbedingt sagen,
auch malen, singen, spielen usw. Gerade in vorverbaler Expression sind
Jugendliche der unterprivilegierten Mehrheit in ihrem restringierten
Code
stärker. Der Symbolbegriff, der für den aus der
Korrelation altkirchlicher
und psychoanalytischer Begriffsbildung hervorgeht, besteht konkret aus
Bildern, Liedern, Spielen, Rollendarstellungen, Pantomimen usw. Das
codifizierte
apostolische Credo hat im Sinne Lorenzers im besten Fall
'Zeichenfunktion'
und taugt gerade nicht zur Expression der Sehnsüchte von
Jugendlichen,
wenn sie nicht einer genuin christlich-pietistischen Familie
entstammen.
Sehnsucht, Angst und Hoffnung, kurz: Glaube als mich unbedingt
Angehendes
zu benennen im Bekennen stellt kognitiv einen
Selbstreflexionsprozeß
dar(71), dessen Ziel, ganz im Sinne Hegels, Aufhebung der Vergangenheit
als begriffener Geschichte, Lebensgeschichte ist, die allererst Zukunft
erschließt(72); affektiv eine Gottes Ja zum Menschen
konkretisierende
Bejahung des Triebgeschehens dar, die Glaube im KU-Geschehen als
Erfahrung
von Vertrauen und Liebe kenntlich macht; pragmatisch die erste
Voraussetzung
zur möglichen solidarischen Erfüllung der
jugendlichen Bedürfnisse.
Ihre Integration in ein konsistentes, starkes Ich ist Vorbedingung
zur Erschließung der eschatologischen Dimension von Glaube
als Hoffnung,
die »in punktueller Aufhebung der Folge antagonistischer
Partikularisierung
gesellschaftlicher Praxis die Richtung auf den Entwurf richtigen Lebens
freilegt.«(73) Glaube als festliche Antizipation neuen Seins
führt,
ja verführt dann zur Liebe, ohne die nach Luther Glaube tot
wäre.(74)
Deren gesellschaftliche Konkretionen zu explizieren, wäre
nachgängiges
Thema des KU als Einübung in den Gottesdienst im Alltag der
Welt.
Zurück
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2.
4.
Zur Situation des KU in der Matthäusgemeinde von Bielefeld zurück
Bielefeld als Kaufmannsstadt ist geprägt vom
Kleinbürgertum,
einer dazukommenden Schicht Beamter und Angestellter in etwa gleichem
Verhältnis
zur Arbeiterschicht. Im Terrain der Matthäusgemeinde ist das
Verhältnis
von Mittel- und Unterschicht etwa gleich. Gesamtschüler,
Realschüler,
Gymnasiasten und Hauptschüler stehen auch in etwa gleichem
Verhältnis
zueinander. Die Jungen sind in Parkbanden organisiert, die locker
assoziiert
Mofas und Motorräder betreiben und sich nachmittags/abends zum
Alkoholkonsum
treffen. Es fehlt völlig an hinreichender Begleitung durch
städtische
Jugendarbeit oder kirchliche. Die Mädchen halten sich
größtenteils
aus Angst vor den aggressiven Verkehrsformen fern von den Jungen und
kommunizieren
in gegenseitigen Hausbesuchen, Stadtbummeln in der City oder in
Sportvereinen
miteinander. Beliebt ist die Kunsteislaufbahn als Treffpunkt, die
allerdings,
wie die City, nur per Bus erreichbar ist.
Durch einen früheren Jugendkellerbrand im ev. Gemeindehaus ist
offene Jugendarbeit verunmöglicht, sodaß nur drei
Jugendgruppen
unter Leitung von Pfarrer Hufendiek und ein paar Jugendlichen
existieren
mit einer Stärke von 6 - 10 Teilnehmern.
Die Katechumengruppen werden von der Gemeindehelferin geleitet. Es
sind je zwei Gruppen Dienstag und Donnerstag nacheinander. Ebenso gibt
es vier Konfirmandengruppen mit gleichen Terminen. In den jeweils
späteren
Gruppen ist Mittelschichtjugend überwiegend, was
konzentriertere und
kognitiv strukturierte Arbeit prädisponiert. Die Leitung der
Konfirmandengruppen
hat Pf. Hufendiek. Gruppenstärke ist etwa durchschnittlich 15
Teilnehmer.
Spiele und Basteln, Lieder und erzählend-belehrende Eingaben
der Leiter
wechseln ab. Insgesamt ist der Anteil von Eigendarstellung und Themen-
und Strukturmitgestaltung sehr eingeschränkt.
Die Gemeinde hat eine sehr aufgeklärte, nicht-pietistische
Tradition,
sodaß die soziale Dimension des Glaubens Vorrang im
Erwartungshorizont
der Jugendlichen hat. Durch ein eher kognitives KU-Klima kommen die
Bedürfnisse
der proletarischen Jugendlichen zu kurz; sie reagieren mit Langweile,
Desinteresse
und visuell-gesturaler Kommunikation untereinander. Bei aller
Anerkennung
der sozialen Gesamtausrichtung des KU kommen doch Zweifel an der
Konfirmandenorientiertheit.
Diese Kritik gilt apriori auch meinem eigenen Unterricht. Ich betrachte
KU als gemeinsamen partnerschaftlichen Lernprozeß, in dem
potentiell
jeder jedes Lehrer ist und in dem ich noch ganz am Anfang stehe.
'Meine' Gruppe besteht aus 10 fast nur Mittelschichtmädchen,
von
denen fast alle auf Real-, Gesamtschule oder Gymnasium gehen. Die
Atmosphäre
ist nicht spürbar von Konkurrenz geprägt, eher von
einer lockeren
Solidarität. Die kognitiv ausgerichtete Erwartungshaltung der
Mehrheit
hat eine kleine Minderheit etwas ins Abseits gedrängt. Die
Gruppe
ist, verglichen mit den anderen, eine Elitetruppe, in der konzentriert
qualifizierte Gespräche über biblische Themata
möglich ist.
Gehemmt durch häusliche overprotection und räumliche
Enge kommen
kreative Dimensionen zu kurz.
Der Themenduktus ging bisher nach Pfr. Hufendieks Planung von der
Bergpredigt
übers Doppelgebot zur Frage sozialer Gerechtigkeit in der Welt
und
der missionarisch-diakonischen Aufgabe der Kirche angesichts der
Ausbeutung
der 3. Welt. Die Integration des Themas »Glaube als
Vertrauen«
sehe ich z.Z. am ehesten in der Verhandlung der Beziehung von Glaube
und
Liebe, die als Kampf gegen Ausbeutung und Rassendiskriminierung etwa
bei
der amerikanischen gewaltfreien Bürgerrechtsbewegung um Martin
Luther-King
exemplarisch wurde. Dem Wunsch der Mädchen entsprechend, ein
englisches
Lied zu singen, bietet sich hier »We shall
overcome« mit dem
Satz »deep in my heart I do beleave« als
einzigartig klar Verbindung
von Glaube als Bürge und Liebe als Movens des Sieges
der Liebe
an.(75) Die bei Mittelschichtmädchen ungewöhnlich
starke liebesorientierte
Erziehung(76) hat bei den Jugendlichen das
Mißverständnis von
Liebe als einem Sanktionsmittel erweckt, welches zu erheischen
freiwillige
Anpassung bewirkt. Daß Gottes Liebe keine Sanktion ist, die
auf Bedarf
zurückgenommen werden kann, müßte hier
deutlich gemacht
werden. Folge der Überbehütung ist weiterhin eine
gewisse Hemmung,
Gefühle und Empfindungen der Gruppe anzuvertrauen. Um so mehr
erscheint
mir darum zum Thema angebracht, Vertrauensübungen zu
versuchen. Zurück
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3.
Didaktisch-methodische Überlegungen
3. 1. Zusammenstellung der Lernzieldimensionen zurück
Jesu Begriff von Glaube als heilshafte, aktuelle, kommunikative
Selbstvergewisserung
durch Partizipation an Zukunftsmöglichkeiten Gottes(77) kann
ebensogut
als Liebeserfahrung beschrieben werden. Glaube ist nicht nur - wie die
Rede vom Zuvorkommen der göttlichen Gnade suggeriert - das
quasi kausale
Resultat, sondern Glaube ist Liebe im Zustand des Sich-lieben-Lassens.
Liebe ist nun gewiß sowenig als Lernziel operationalisierbar,
wie
sie als Wertesuperlativ nur beständiger
Lieblosigkeitsmaßstab
mit neu aufgelegtem usus elenchticus ist.
Nicht Jammer über das ständige Zuwenig an Liebe hilft
der
Liebe weiter, sondern der hoffnungsvolle Versuch, sie wahrzunehmen und
sich gefallen lassen, es sich in der Liebe vertrauensvoll gut gehen
lassen.
Erfahrene Liebe schlägt schon irgendwann in aktive, gebende
Liebe
um, davon zeugen Psalmen genug, die Gott loben, weil sie seine
erfahrene
Güte nicht für sich behalten konnten. Gegen die ganze
autoritäre
Zuspruch-Anspruch-Dialektik (Indikativ-Imperativ, Glaube als Vertrauen
und Gehorsam usw. ) glaube ich, daß wir die Erfahrung von
Liebe erst
einmal aushalten und darin innehalten müssen.
Gewöhnlich und
besonders bei Kirchenmitgliedern (auch Pfarrern, auch mir) ist die
Forderung
nach tätiger Liebe schon gestellt, bevor es überhaupt
zu einem
Innewerden in der Liebe Gottes gekommen ist. Ungeduld über die
stets
ungenügende tätige Christenliebe wird so
anspruchsvoll, daß
es zum Zuspruch gar nicht mehr kommt, und dann ist der Mangel an Liebe
auch gar kein Wunder.
Glaube als vertrauensvolles Innesein in der Liebe Gottes im KU mit
meiner Gruppe zu erschließen, darf auf keinen Fall als
Forderung
erlebt werden, sondern ist Einladung, setzt absolute freiwillige
Bereitschaft
voraus. Ich möchte etwas anbieten; es kann schief laufen als
Langeweile;
es kann, wie fragmentarisch auch immer, neue Dimensionen
öffnen, sensibilisieren
für ein spielerisches Sich-Lieben-Lassen. Wenn dies geschieht,
so
ist es ein Wunder wie Jesu Heilungswunder. Und lahm und blind sind wir
alle, was Lorenzer als desymbolisierte inkonsistente Interaktion oder
gesamtgesellschaftlich
gesehen: partikularisierte Praxis ausdrückt.
Keine Forderungen stellen, sondern - animieren. So erlebe ich es. Aber
wie sollen die stets, in Familie, Schule und Freundeskreisen
geforderten
Jugendlichen einen Vorschlag - noch dazu von der
Autoritätsperson
- als nicht fordernd verstehen können.
Möglicherweise, indem
das Angebot verlockend ist. Die Entscheidung, auf den paulinischen
Glaubensbegriff
mit seinen juridischen und konfessionalistischen Dimensionen
für die
Beschreibung von Glauben als Vertrauen (nur in soweit!) zu verzichten,
macht auch Bibelarbeit überflüssig: Jesus setzte
keine Konfessionszugehörigkeit
voraus und hat mit den Theologen erst nach den Heilungen gestritten,
dh.
wenn Bibelarbeit, dann später.
¤ Glaube ist heilsame Selbstvergewisserung in Kommunikation,
in Richtung auf neue Möglichkeiten des Selbst: Blinde sehen,
Lahme
gehen, Jugendliche werden erwachsen, Pfarrer werden wie die Kinder,
hüpfen
wie die Hammel (Mal 3.20) oder David vor der Lade (2 Sam 6, 14).
¤ Glaube als Kommenlassen des Künftigen und
Partizipation
an der Allmacht, dh. Möglichkeitsfülle Gottes(78)
ermutigt zum
Exodus aus alten Abhängigkeitsverhältnissen und dann
hüpfen
nicht nur Pfarrer, sondern die Berge wie Widder (Ps 114, 4) Berge von
Angst
hüpfen machen, nicht restlos abtragen, aber in Bewegung
bringen, anstoßen
- was ist das anderes als -Vertrauen?
Reflexionsprozesse über Angst können zwar partiell
von Angst
distanzieren(79), nachhaltige Befreiung von Angst bringen nur
alternative
Gegenerfahrungen. Angst vor Arbeitslosigkeit und familialen oder
schulischen
Sanktionen ist realitätsgerechter als die vom Inzestverbot
inszenierten
Ängste vor der psychophysischen Mutation der Adoleszenz.
Gewiß
bedeuten Gegenmilieuerfahrungen selbst zugleich einen
ängstigenden
Unsicherheitsfaktor, aber ich halte eine solche Spannung für
fruchtbar,
die
¤ gegen das familiale Prinzip: »Mein Gehorsam -
deine
Liebe« und das schulische »Meine Leistung - deine
Benotung,
deine Lehrstellenvergabe, Studienplatzvergabe,
Wertschätzung«
als Gegenprinzipien stellt »das Prinzip des Anfangens bei der
Situation
und den Bedürfnissen der Gruppenmitglieder«,
»das Prinzip
der Selbstbestimmung der Jugendlichen« und das
»Prinzip der
Betonung der Stärke eines jeden einzelnen.«(80)
¤ Gegen das Prinzip der Konkurrenz in Schule und auf dem
Partnermarkt
(Aussehen als Leistung der Modeanpassung) könnte Angstberge
versetzender
KU das »Prinzip der Förderung von
Kooperation« und das
des »gemeinsamen Lernens«(81) stellen.
Als Grundmethode für die Entwicklung und Ausgestaltung eines
vertrauensvollen
Gegenmilieus zu den ängstigenden Rollenbeziehungen der
Jugendlichen
halte ich die von Ruth C. Cohn entwickelte Themenzentrierte Interaktion
mit Schwergewicht auf Chairman-Regel, Störungsvorrang und
Ich-Redeform(82)
für eine optimale Verbindung von Gruppenlernen und
kerygmatisch motivierter
Themenarbeit, die am ehesten garantiert, daß Themen emotional
besetzt
kommuniziert werden, also Bekenntnischarakter tragen im Sinne
konsistenter
symbolischer Interaktion als ich-integrierter
Repräsentanzengehalt.
Das angstfreie Verhalten des Leiters kann eher als alle
»Zusprüche«
und gutes Zureden Vertrauen wecken, seine Akzeptanz die der Teilnehmer
verstärken.
Wenn das Thema dieser KU-Stunde Glaube als Vertrauen ist, so ist TZl
eine diesem Thema zuhöchst angemessene Methode, bei der
Beziehungsaspekt
und Inhaltsaspekt optimal korrelieren. Das Lernziel Glaube als
vertrauensvolle
Selbstvergewisserung im Bekennen als symbolischer Interaktion eines
starken
Ich, welches hiermit zu Begriff gebracht sei, korrespondiert mit
Stoodts
Ziel der Hilfe zum »Gewinn von
Gruppenidentität«(83) sowie
mit dem antifaschistischen Programm der Frankfurter(84), die in ihren
legendären
amerikanischen Autoritarismusstudien(85) als den Zentraldefekt von
Personen,
die sich für Faschismus erwärmen, den Mangel an
Ich-Stärke
ausgemacht haben. Angesichts des nie vergessenen Nazitums in der BRD
bleibt,
unter der Maxime, Auschwitz dürfe nicht sich wiederholen,
Produktion
subjektiver Struktur als Erziehung zur Mündigkeit im KU
mittels TZl
zentrales Lernziel.
Wenn in der Liebe keine Furcht ist (1 Joh 4, 18) und vollkommene Liebe
Furcht austreibt, so bedeutet dies als mögliches, wenn auch
nicht
notwendiges Lernziel für den KU als Einübung in den
Gottesdienst
im Alltag der Welt: Wege zu suchen, zu finden und zu beschreiten, um
jene
gesellschaftlichen Konstellationen, die den Jugendlichen Angst machen,
zu verändern. Bei einem Gespräch über das,
was uns Angst
macht, könnte der Zusammenhang von Leistungsdruck,
Konkurrenzverhalten,
Bildungsökonomie und Krisenzyklus transparent gemacht werden
und konkrete
Versuche zur Aufhebung von Konkurrenzverhalten und Leistungskontrolle
durchgespielt
werden. Solche Experimente sind als Kampf der Liebe gegen
Lieblosigkeit,
Angst und das Angstmachende qualifiziert und korrespondieren mit
Stoodts
Zielen der »Hilfe zum Gewinn von handlungsorientiertem
Wissen«
und der »Hilfe beim Einüben von alternativen,
schöpferischen
Verhaltensweisen«.(86)
Zusammenfassend kann man die Leitlinie eines Glaube als heilende
kommunikative
Selbstvergewisserung auf die zukünftigen
Möglichkeiten seiner
selbst im Prozeß Gottes hin weckenden(87) KU mit Stoodt so
ausdrücken:
»Konfirmandenunterricht wird also, mit der Tendenz zur
Selbsterfahrungsgruppe,
die Konfirmanden sein lassen, was sie sind, damit sie werden, wie sie
sein
dürfen. «(88) Zurück
zur Heimatseite
3. 2.
Methodische Gestaltung zurück
Geht es normalerweise in didaktisch-methodischen Bestimmungen um die
Herstellung
einer den Zielen angemessenen Unterrichtsgestaltung, so kann man hier
von
einer Form-Inhalt-Identität reden. Die Methode ist identisch
mit dem
Inhalt. Das hängt im letzten mit der Reflexionsstruktur und
der Einheit
von fides, qua creditur und fides, quae creditur zusammen.
Wenn eine solidarische Vertrauensgemeinschaft als Ort der Erfahrung
von Gottes Liebe begriffen wurde, und dieses Geschehen als Glaube
bezeichnet
wird, so ist das Thema, welches dieser communio gestellt wird
(nämlich
»Glaube als Vertrauen«) zugleich exaktes Symbol der
methodischen
Vorgänge in dieser Gruppe. Damit ist ein Verweis auf die
Selbstrückbezüglichkeit
des Glaubens gegeben. Indem wir über Glauben reden, spielen,
singen,
stehen wir unbemerkt gerade auch in Metakommunikation über
unsere
Situation. Ich bin gespannt, ob dieser Zusammenhang spürbar
sind kann
und entdeckt wird, oder nicht. Für das KU-Geschehen
wäre dies
allerdings kaum affizierend. Ich gehe davon aus, daß im Sinne
des
allgemeinen Priestertums jeder von unserer Gruppe jedem anderen Mittler
der Liebe Gottes sein kann und somit Glauben wecken. Meine
Sonderstellung
ist bedingt durch einen anderen Sprachgebrauch, meinen offiziellen
Auftrag
und bedauerlicherweise gerechtfertigte Erwartungsklischees bei den
Jugendlichen
und mir. Konkret bedeutet eine anspruchslose Ernstnahme des Zuspruchs,
daß ich den Mädchen kurz mitteilen möchte,
worum es mir
geht und welche Ideen ich auf Lager habe. Danach sollte eine kurze
Beratung
über die Anordnung der Unterrichtselemente unter Einbeziehung
der
Gegenvorschläge stattfinden. Als Sensibilisierung- und
Vertiefungsübungen
für das Vertrauen zwischen uns habe ich folgende
Vorschläge:
a) Wir könnten beginnen mit Herumgehen im Unterrichtsraum,
wobei
wir Nähe und Distanz zu den anderen ad libidum variieren
wollen.
b ) Als weitere Stufe wäre nun
»Schlange-Gehen«(89)
möglich. Wir bilden eine Schlange mit einem beliebigen
Führer
durch Anfassen an den Schultern des Vordermanns (der Vorderfrau), der
(die)
alleinig die Augen öffnen darf und uns im Gemeindehaus
über,
unter und durch Hindernisse hinleitet, wobei Mitteilungen nur per
Gangart
oder Berührung weitergegeben werden.
c) Eine Variante dieser Stufe ist das paarweise Herumgehen, wobei einer
»Blindenführer« und der andere
»Blinder« ist.
Zur Halbzeit wird gewechselt.
d) Eine weitere Variante paarweisen Blindenführens besteht in
der Verlagerung in die Kirche, wobei der Blindenführer ein
Instrument
(Flöte, Mundharmonika, Orffscher Klimbim) bekommt, durch
dessen Klang
er den Blinden ohne Berührung leitet. Zugleich wird die Kirche
als
»Lebensraum« erfahren.
e) Eine dritte Stufe ist das »Hochheben«(90), wo
jeder
sich einmal auf eine Wolldecke legt, von den anderen, die eine
»Trage«
bilden, hochgehoben, eine Zeit gewiegt und geschaukelt, dann
hochgeworfen
und aufgefangen wird.
f) Ähnlich intensive Erfahrung des Sich-Verlassens- auf...
während
des Sich-fallen-Lassens bietet das
»Herumgeben«(91), bei dem
eine(r) im Kreis steht mit verschränkten Armen und von allen
Seiten
sanft gehalten wird, während er sich nach der Richtung seiner
Schwerkraft
fallen lassen kann und dort aufgefangen und seitwärts
weitergegeben
wird. Der Kreis vergrößert sich zunehmend und
verengt sich zum
Schluß zur Ausgangsposition.
g) Eine Variante ist, dieses Spiel in Dreiergruppen zu machen, wobei
die beiden Äußeren den Mittleren auffangen.
h) Eine weitere Variante dazu ist
»Reißverschluß«(92),
bei dem zwei Starke ihre Arme zusammenschränken und jeder, der
will,
sich in das Armnetz zwischen ihnen, den
Reißverschluß, hintenüber
abstürzen lassen kann.
Diese Vertrauensübungen sind intensive Formen
visuell-gesturaler
und szenischer Kommunikation. Auf dieser Ebene sind
Äußerungen
echter, unverstellter, weil unkontrollierbarer. Daher entwickelt sich
ein
viel unmittelbarerer, authentischer Zugang zueinander. Die
Übungen
von a) - h) haben jeweils verschiedene
Intensitätsschattierungen,
wobei mit a) anzufangen einen guten und sanften Anstieg ergibt und der
Vorschlag der jeweils intensiveren Stufe völlig von dem
Spielverlauf
abhängt. Ich muß ahnen, was
»dran« ist und was zu
weit, geht, über die verkraftbare Vertrauenskapazität
der Gruppe.
Zu große Nähe macht nur Angst.
An diese Übungen sollte sich unbedingt eine Auswertungsphase
anschließen,
bei der wir im engen Kreis auf dem Boden oder auf Stühlen
sitzen,
um nicht zuviel Nähe per Sitzordnung und diskursiver Logik
einzubüßen.
Mit beginnender Dämmerung wird eine Kerze angezündet,
die im
Mittelpunkt steht. Ich werde fragen, wie die Mädchen die
Übungen
erlebt haben, wie sie sich gefühlt haben, ob ihnen
Erinnerungen an
früher gekommen sind, an welchen Stellen Angst da war, und wo
Vertrauen,
wo altbekannte Gefühle, wo neue. Ich werde selbst meine
Erlebnisse
so offen wie möglich zu erzählen versuchen, falls die
Redeschwelle
noch zu hoch ist. U.U. kann als Einstieg oder als Abschluß
die Ein-Wort-reihum-Methode
zur Bilanzierung genommen werden.
Als Vertiefung könnte ich jetzt zu der Frage
überleiten,
wo und wie das Gefühl, sich fallen lassen zu können
ohne Angst,
schon einmal erlebt wurde, wem gegenüber. Falls der
Gesprächsgang
zur Ausquetscherei zu entarten droht, spreche ich meine zentralste und
unabgeklärte Frage zum Glaubensbegriff aus, etwa so: "Stellt
euch
mal vor, wo ist jetzt Gott, wenn wir hier so zusammensitzen, oben im
Himmel,
weit weg, überall und nirgends, hier in unserem Raum, und
wenn, wo
da genau, oder ist er in Südafrika, oder Sonntags in der
Kirche."
Ebenso wäre nach dem Vertrauenserfahrungsgespräch
auch eine
Plakafarbenmalphase mit dem Vorschlag, entweder Kollektiv und frei oder
einzeln und motivisch (ihr habt 3 Wünsche frei, einen
für euch
selbst, einen für andere Menschen, einen für Gott,
alle drei
auf ein Bild zu zeichnen). Dazu ist vorher das Material
bereitzustellen.
Mögliche Alternativen für Malunwillige: die drei
Wünsche
oder den wichtigsten davon pantomimisch oder durch ein treffendes Lied
auszudrücken.
Einen guten Abschluß, falls nicht anders gewünscht,
bildet
das Lied »We shall overcome« aus der amerikanischen
Bürgerrechtsbewegung,
damals, beim Busstreik, in Montgomery/Alabama, wo die Schwarzen sich
ihre
Diskriminierung nicht mehr länger stumm gefallen
ließen. Der
Text wird vervielfältigt mitgebracht, dazu eine Aufnahme des
Liedes
mit Pete Seeger. Übersetzungsprobleme werden besprochen und in
zwei
Malen des Übspielens wird das Lied eingeübt.
Zwischendrin erzähle
ich etwas von der damaligen ausweglosen Situation und stelle die Frage,
ob ohne diesen Glauben an das Gelingen des Unterfangens die Bewegung
durchgehalten
hätte und »es geschafft« hätte.
Von der Macht allein
dieses Liedes bekommt man schon in der Seeger-Aufnahme etwa mit.
Wenn es sich ergibt, ermuntere ich die Mädchen dazu, ihre
Wunschbilderwünsche
oder einen anderen, zentralen Wunsch, der auch nicht leicht
verwirklichen
ist, um den man kämpfen muß, auf englisch oder
deutsch zu einer
passenden Liedstrophe von »We shall overcome«, zu
verdichten.
Falls das gelingt, proben und singen wir das Lied zum
Abschluß mit
unserer Textfassung, falls das Klavier frei ist, greife ich hinein.
Damit
hätten wir dann unser eigenes, hier und heute
gültiges Bekenntnis
formuliert und indem jeder jedes Wunsch mitsingend bejaht, teilt sich
uns
das Ja Gottes mit. Aus dieser Methodenkiste ist nun doch schon fast ein
Stundenverlaufsplan geworden. Es ist meine Vision von dieser Stunde.
Sie
wartet von jetzt ab darauf, durch die Wünsche der
Mädchen, durch
Mißerfolge einzelner Phasen oder andere
Störpotentiale durch
den Wolf gedreht zu werden.
3.
3. Unterrichtsplan und Stundenverlauf
zurück
Der immanenten Logik der oben gewählten Methoden und der Logik
des
Glaubensanfangs in erfahrener Liebe und genossenem Vertrauen, der nicht
per Dekret oder Teilzieloperationalisierung umschlägt in
tätige
Liebe oder dem Interesse an ihr, zufolge wäre eine
Einstiegsphase
mit Programmwahl und Vertrauensübungen sinnfällig,
der Auswertungsgespräch
und Adaption am Glaubensbegriff folgen sollten mit dem
Abschluß im
Bekenntnislied »We shall overcome«, an dem
tätige Liebe
in ihrem Zusammenhang mit Glauben als der für ihren Sieg
bürgenden
Macht greifbar wird und einlädt, den eigenen Glaube
ähnlich klar
und einfach zu formulieren.
Medien sind Plakafarben, Pinsel und Papier, eine Kerze, die Kirche
(u.U. ) und das Gemeindehausgelände sowie ein Notenblatt
inclusive
Tonbandaufzeichnung des Seeger-Konzerts. Die Terminierung muß
völlig
offen bleiben, da es sich bei dieser Unterrichtsphase um ein offenes,
dem
offenen Ja Gottes entsprechend freizügiges Curriculum handelt.
Das
Grundklima soll von der TZl bestimmt sein, soweit sich dies realisieren
läßt. Das Programm strotzt von Illusionen,
projizierten Sehnsüchten
und Risikofaktoren. Es sieht seine Ent-Täuschung neugierig und
erwartungsvoll
auf sich zukommen in dem Glauben, daß Fehler in diesem Rahmen
nicht
irreversibel sind und ich aus Fehlern zu lernen können hoffe.
Offenes
Ende - es geht bald weiter.
Zurück
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(1) Th. W. Adorno, Zur Metakritik der Erkenntnistheorie,
Frankfurt/Main
(im Folgenden abgekürzt als Ffm) 1972,15f; Adorno, Minima
Moralia.
Reflexionen aus dem beschädigten Leben, Ffm 1973,99ff; Adorno,
Ästhetischen
Theorie, Ffm 1970,513, cf 541; Adorno, Negative Dialektik, Ffm
1966,28ff,34,395ff
(2) F. Baumgärtel, Art. Glauben, in: RGG3 II,1588
(3) H. Wildberger, Art. Nma, in: THAT I,188; cf Hi 39,24
(4) Ex 4,5; Hi 9,16; Klgl 4,12; Hi 15,22; Ps 27,13
(5) Wildberger aaO 190
(6) N. Luhmann, Sinn als Grundbegriff der Soziologie, in: J.
Habermas/ N. Luhmann, Theorie der Gesellschaft oder Sozialtechnologie -
was leistet die Systemforschung, Ffm 1971,25-100,75ff
(7) Dtjes 43,9f; Ps 78,32; 106,12; 119,66; 2 Chr 20,20
(8) Wildberger aaO 196-208 m2 und T-2
(9) Wildberger aaO 206
(10) A. Weiser, Art. piste«w, in: ThW VI,189
(11) M. Buber, Zwei Glaubensweisen, Darmstadt 1950,27
(12) G. Ebeling, Jesus und Glaube, in: ZThK 88/1958,74; cf P
Tillich, Systematische Theologie I, Stuttgart2 1956,62f, 247ff, 280ff
(13) Wildberger aaO 192
(14) R. Reitzenstein, Die Formel Glaube - Liebe - Hoffnung
bei
Paulus. Ein Nachwort. Nachr. d. kgl. Ges. d. Wiss. zu
Göttingen, phil.
hist. Kl. 1917,132; cf R. Bultmann, Art. piste«w, in: ThW
VI,180.
Er spricht von p[sti' als einem »Schlagwort de Propaganda
treibenden
Religionen«.
(15) Ebeling, Jesus und Glaube, aaO 79
(16) Man denke allein schon an Buchtitel wie Bultmanns Glaube
und Verstehen, Ebelings Wort und Glaube, Wesen des christlichen
Glaubens,
Dogmatik des christlichen Glaubens und Fuchs' Freiheit des Glaubens.
(17) Ebeling, Jesus und Glaube, aaO S. 93f; cf N. Perrin, Was
lehrte Jesus wirklich? Rekonstruktion und Deutung, Göttingen
1972,
S. 145ff
(18) Ebeling, Jesus und Glaube, aaO S. 97; Perrin aaO S. 151f
(19) Ebeling, Jesus und Glaube, aaO S. 98
(20) ebd S. 104 - 110
(21) R. Bultmann, Theologie des Neuen Testaments,
Tübingen6
1968, S. 324. Natürlich begegnet auch bei Paulus die zentrale
Aufnahme
des atlichen Vertrauensbegriffs, etwa in Rm 1, 17 und Rm 4, jedoch
entscheidend
abgewandelt im Kontext der Rechtfertigung aus Glauben allein. Auf
Bibelstellenangaben
wird im folgenden verzichtet, weil diese sich reichlich bei Bultmann,
op.
cit . finden lassen.
(22) Bultmann, aaO S. 3 15 - 324, bes. 32lf
(23) Bultmann, aaO S. 317; H. Conzelmann, Grundriss der
Theologie
des Neuen Testaments, München 1976, S. 79, 192ff
(24) Bultmann, Art. piste«w, in ThW Vl, S. 209;
ders.,
Theologie des Neuen Testaments, S. 9lff, 316 u.ö.; Conzelmann,
aaO
S. 79, 192 u.ö.
(25) Bultmann, Theologie..., aaO S. 3 18; Conzelmann, aaO S.
193
(26) Anselm von Canterbury, proslogion, c. 1 und prooemium
(27) G. W. F. Hegel, Glaube und Wissen, Ges. Werke Bd. 4, hg.
von H. Buchner und C. Pöggeler, 1968, S. 315; vgl E. Bloch,
Subjekt
- Objekt. Erläuterungen zu Hegel, Ffm 1962, S. 339 und E.
Jüngel,
Gott als Geheimnis der Welt, Tübingen3 1978, S. 87ff
(28) G. W. F. Hegel, Phänomenologie des Gei stes,
Ffm 1973,
S.57
(29) Luther, WA 18, 164, 25
(30) G. Ebeling, Dogmatik des christlichen Glaubens 1,
Tübingen
1979, S. 155f; vgl Th. W. Adorno/ M. Horkheimer, Dialektik der
Aufklärung,
Amsterdam 1947
(31) E. Jüngel, Gott als Geheimnis der
Welt, aaO,
S. 466 vgl Bultmann: »Das Wort ist gar nicht gehört,
wenn nicht
das Tun da ist«: die »Entscheidung der Liebe ist...
nicht eine
zweite neben der des Glaubens. sondern ist eben diese«.
(Glaube und
Verstehen I, Tübingen5 1964, S. 150). dazu vgl G. M. Martin,
Vom Unglauben
zum Glauben. Zur Theologie der Entscheidung bei R. Bultmann, in:
Theologische
Studien 118, Zürich 1976
(32) G. M. Martin, aaO S. 62
(33) H. Kohut, Narzißmus. Eine Theorie der
psychoanalytischen
Behandlang narzißtischer
Persönlichkeitsstörungen, Ffm
1976, S. 86, 94, 105ff, 130, 158
(34) Ebeling, Jesus und Glaube, aaO 104 - 110; vgl diese
Arbeit
S. 7 oben
(35) E. H. Erikson, Identität und
Lebenszyklus. Drei
Aufsätze, Ffm 1973, S. 62ff
(36) ebd
(37) aaO S. 63; cf Kohut aaO S. 8
(38) R. D. Laing, Das geteilte Selbst, Köln 1972,
spricht
von "ontologischer Unsicherheit"
(39) P. Tillich, Der Mut zum Sein, Hamburg 1965, S. 17lf; vgl
G. M. Martin, Fest und Alltag. Bausteine zu einer Theorie des Festes,
Stuttgart
etc. 1973, S. 30f
(40) Mt 17,20par. - vgl diese Arbeit S. 6
(41) Materialdienst 5/78 des
pädagogisch-theologischen Instituts
der EvKiR, Bad Godesberg, S. I09ff; B. Grom, Methoden für
Jugendarbeit,
Religionsunterricht und Erwachsenenbildung, Düsseldorf 1976,
S. 71,
75ff
(42) T. Brocher/E. Eckensberger, Zur psychoanalytischen
Theorie
des Jugendalters, in : F. Neidhardt u.a., Jugend im Spektrum der
Wissenschaften.
Beiträge zu einer Theorie des Jugendalters, München2
1972, S.
12
(43) Brocher/Eckensberger, aaO S. 126
(44) Theodor Bovet, Von Mann zu Mann, Tübingen 1952:
Rückenmarksschwund
durch Onanie
(45) S. Bernfeld, Die heutige Psychologie der
Pubertät.
Kritik ihrer Wissenschaftlichkeit, Leipzig/Wien/Zürich 1927
(46) J. Schildmann/ B. Wolf, Konfirmandenarbeit, Stuttgart
etc.
1979, S. 131
(47) Brocher/ Eckensberger, aaO S. 13
(48) Erikson, op. cit., S. 110
(49) Erikson, aaO S. 147
(50) Brocher/Eckensberger, aaO S. 138
(51) Schildmann/Wolf, aaO S. 132; gemeint ist die
Ausübung
von Sexualität
(52) Schildmann/Wolf, aaO S. 136
(53) Schildmann/Wolf, aaO S. 132; vgl W. Gottschalch/M.
Neumann-Schönwetter/
G. Soukup, Sozialisationsforschung. Materialien, Probleme, Kritik, Ffm
1971, S. 82ff und 12lff; K. Horn, Dressur oder Erziehung. Schlagrituale
und ihre gesellschaftliche Funktion, Ffm 1967; D. Hainsch, Repressive
Familienpolitik.
Sexualunterdrückung als Mittel der Politik, Hamburg 1979; B.
Caesar,
Autorität in der Familie. Ein Beitrag zum Problem
schichtenspezifischer
Sozialisation, Reinbek 1972; D. Cooper, Der Tod der Familie, Reinbek
1972;
G. Vinnai, Das Elend der Männlichkeit.
Heterosexualität, Homosexualität
und ökonomische Struktur, Reinbek 1977
(54) Schildmann/Wolf, aaO 136
(55) ebd 135
(56) vgl Literatur in Anm. 53
(57) Schildmann/Wolf, aaO 15
(58) ebd S. 155 mit Verweisen auf empirische Untersuchungen
(59) Schildmann/Wolf, aaO 155
(60) aaO S. 149
(61) aaO S. 15 1
(62) ebd
(63) aaO 141 und 151; vgl. D. Stoodt, Kirchliche Begleitung
Jugendlicher
in der puberalen Ablösephase durch den KU, in: WuKG 1973, S.
375ff,
bes. 383ff
(64) Lorenzer, Sprachzerstörung und
Rekonstruktion,
Ffm 1970 S. 1lO
(65) Lorenzer, aaO S. 11
(66) aaO S. 120
(67) aaO S. 119f
(68) ebd
(69) A. Lorenzer, Die Wahrheit der psychoanalytischen
Erkenntnis.
Ein historisch-materialistischer Entwurf, Ffm 1974, S. 377ff, bes. 282,
288 und 29
(70) Lorenzer, Sprachzerstörung und Rekonstruktion,
aaO
S. 22
(71) J. Habermas, Erkenntni s und Interesse, Ffm 1968, S. 3
14f
(72) Habermas, aaO S. 330ff
(73) Lorenzer, Die Wahrheit der psychoanalytischen
Erkenntnis,
aaO S. 275
(74) sinngemäß nach WA 7, 34ff, wenn auch
Luther,
im Gegensatz zu Melanchton und Konkordienformel am prinzipiellen Primat
des Glaubens vor der Liebe festhält. Vgl G. Ebeling, Luther.
Eine
Einführung in sein Denken, Tübingen 1964, S. 192ff;
Jüngel,
Gott als Geheimnis der Welt, aaO S. 459ff; E. Wolf, Theologische
Grundfragen
der Sozialethik, Göttingen 1975, S. 8 Iff : W. Kreck,
Grundfragen
der Ethik, München 1975, S. 98ff; Bultmann, Glaube und
Verstehen I,
aaO S. 150; 1 Kor 13, 2; Schildmann/Wolf, aaO S. 154
(75) vgl das Jüngelzitat dieser Arbeit S. 9 oben
(Anm. 3
1 )
(76) Gottschalch u.a., Sozialisationsforschung, aaO S. 94ff;
Caesar, Autorität in der Familie, aaO S. 60f
(77) Ebeling, Jesus und Glaube, aaO S. 104 - 110
(78) Jüngel, Die Welt als Möglichkeit und
Wirklichkeit,
in: EvTh 29/NF 24 (1969), S. 417 - 442, bes. 439f
(79) H.G. Gadamer, Die Unbegreiflichkeit des Todes.
Philosophische
Überlegungen zur Transzendenz des Lebens, in: EvKomm 11/1974,
S. 660f
erkennt Denken als Angst-Reaktion und als Abstandnahme von der im
Denken
aufgehobenen Situation, dem Objekt.
(80) Schildmann/Wolf, aaO S. 164f
(81) Schildmann/Wolf, aaO S. 165
(82) aaO 173ff; vgl. M. Kroeger, Themenzentrierte Seelsorge,
Stuttgart etc. 1973
(83) Stoodt, aaO, S. 38
(84) Th.W. Adorno, Erziehung zur Mündigkeit, Ffm
1970
(85) Th.W. Adorno/ E. Frenkel-Brunswik/ D. Levinson/ Rn N.
Sanford,
The Authoritarian Personality, New York 1950 vgl. Adorno, Gesammelte
Schriften
9.1, Ffm 1975,439-446,466-79 zum konventionellen und zum
autoritären
Typus; E. Fromm/ M. Horkheimer/ H. Marcuse/ H. Mayer,
Autorität und
Familie, Paris 1936,110ff zum Sadomasochismus
(86) Stoodt, aaO
(87) Ebeling, Jesus und Glaube, aaO 104 - 110, vgl diese
Arbeit,
S.7 oben
(88) Stoodt, aaO
(89) Grom, aaO S. 74
(90) Grom, ebd
(91) Grom, aaO S. 75
(92) Grom, aaO S. 76
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