Gutes
Sperrholz oder Kiefernfurnierholz 8 - 10 mm nach Maserung aussuchen und
auf ca. 92 * 30 cm zuschneiden lassen. Aussägen eigentlich
nicht mit
Stichsäge, sondern mit Dekoupiersäge. Vorlage mit
Fotokopierer
auf Originalgröße vergrößern und
mit Kleister auf
Frontseite des Werkstücks aufziehen. Oder mit Schablone
arbeiten,
die muß beidseitig des Holzes aufliegen, entweder aus
Hartholz oder
Metall. Sonst reißt das Holz aus. Löcher
für Sägeeinsatz
nie an der Umrandung einbohren, sondern immer im Innern des
auszuschneidenen
Stückes. Dann gibt es glattere Ränder.
Stichsäge kommt zu
schlecht um die Kurven. Wenn man zwei Pulte gleichzeitig ausschneiden
will,
die beiden Hölzer zusammenschrauben an Stellen, die
später ausgeschnitten
werden, aber erst zum Schluß, Schrauben ganz reindrehen,
damit Säge
ungehindert drüberkann. Eine
Möglichkeit: Kopien vom Notenpult machen 1:1, falls keine
Schablone
vorhanden. Die auf ein schablonenfähiges dünnes
Holzbrett aufkleben,
was nicht ausreißt. Dann die beiden Pultbretter und
abschließend
ein dünnes Unterlegbrett gegen Ausreißen von unten.
Die Löcher
nur mit wirklich scharfen Bohrern bohren, Ausreißgefahr!
Immer ein
Holzstück drunterlegen, wo man getrost reinbohren kann.
Vorschleifen
Nach
dem Aussägen alle
Kanten versäubern, also die Bretter mit feiner Handfeile oder
Proxxon/Dremel
Minibohrmaschine glätten und ausfeilen an den
Rändern, aber vorsichtig,
sonst reißt noch mehr aus! Falls was ausgerissen ist,
für Pulte
in schwarz Hochglanz mit Auto-Feinspachtelmasse in zwei Komponenten die
Ausreißstellen überstreichen und
anschließend sorgfältig
wieder abschleifen mit 80er oder 100er Papier. Falls Naturholz mit
Beize,
von Clou die passende Holzkitt-Tube kaufen. Aber Vorsicht, man sieht
die
Spachtelstellen sehr leicht, je schöner die Maserung, nie zu
große
Flächen spachteln. Dann mit 120er Papier im Schwingschleifer
das kurz
gewässerte (Aufrichtung der Fasern, besseres Schleifergebnis)
und
nach Bedarf gebeizte Holz im nassen Zustand vorschleifen,
danach
mit 180er und schließlich mit 280er Papier. Sofort trocknen.
Grundierung
Dann
mit SDF oder MDF-Grund
an der Frischluft grundierten, ruhig satt auftragen. Wenn mit
Spritzpistole,
1,7 mm Düse nehmen und satt einstellen, kann ruhig 4 Bar
haben. Nach
dem Trocknen mit 280er und abschließend mit 400er oder gar
600er
Papier schleifen.
Wahl des Lacks:
Nitro, DD-Lack oder Acryl-2Komponenten
Clouth
Offenburg 069/890070 Herr Schönfeld ist Fachberater
069-89007-129
und sagt: C25 ist polierbar, aber zu dünn zum Schwabbeln.
Davon müßte
man 10 Schichten sprühen, während man vom AC 63
insgesamt nur
4 Schichten braucht, nach 2 Schichten u.U. Zwischenschliff. Den kann
man
auch naß spritzen, also ohne Zwischenschliff direkt wieder
auf die
noch frische Lackierung drüber. Ausreichende Schichtdicke ist
das
A&O. Dann ist der Rest Zeit. Wesentlich ist der passende
Verdünner. Nicht Billigverdünner vom
Baumarkt nehmen.
Dortmunder Quellen
Sperrholz
Wölbert, Klönnestr. beim Musikzirkus und Knupe
0231/5575950 haben:
C25
Nitroklarlack 1liter
20,64 + 16% = 23,95 DM
Nitro-Verdünner
790
10,40 +16% =12,06 DM zusammenmit C25 36 DM
Clou
Nitro-Mattlack schwarz
0,75 liter 14,80 (neu 17,80) DM
Clou
Polier und Schwabbellack
AC 63 pro Liter 16 (neu 18) DM + Mwst. = 37 DM
Middel
& Bülling
(Herr Romme) Hagen, Delstener Straße 100 (521 Hbf) 02331/7850
von
der Vecht, Eggensteinstr.
hinterm Bauhaus in Aplerbeck 0231/450030:
Hesse
Lignal CN classic
NE 307 1 liter 21,02 DM, 1 lit. Verdünner NV
490 18,80
DM
Lackieren oder
Lackauftrag
Die
Düse
ist beim Grundieren 18er, beim Lackieren 14 oder 15.
Pistole auf
ovales Spritzbild einstellen durch Zufuhr von Seitenwind. Genau den
Punkt
erspüren, wo Pistole nicht nur Luft gibt, sondern die
Düse zurückfährt
und Lack abspritzt. Dosieren lernen. Düsenspiel nicht zu weit
einstellen,
sonst suppt zuviel Lack heraus. Eine 12er-Düse ist zu fein,
der Sprühnebel
bildet auf dem Werkstück keinen miteinander verlaufenden Film,
sondern
eine Ansammlung kleinster Pickel und man muß ewig
sprühen, bis
eine so dicke Lackschicht drauf ist, daß man schleifen,
schwabbeln
und polieren kann. Man kann mit 15er-Düse sprühen,
Andra
empfiehlt die 14er, Clou für den Schwabbellack AC 63 sogar die
18er.
Ebenso Hesse aus Hamm mit Lignal.
Bei
Nitrolack
muß die Verdünnung 2 Teile Lack zu 1 Teil
Nitroverdünner
sein
und dieser muß genau auf den Lack abgestimmt sein, keinen
Billigverdünner
ausm Baumarkt, weil der zu flüchtig ist und schon vernebelt
ist, bevor
das Spritzgut auf dem Werkstück ankommt, also extrem niedrige
Viskosität,
damit die Tropfen feiner und flüssiger aufs Werkstück
kommen
und dort miteinander richtig verlaufen. Die von Clou empfohlenen 20 %
Verdünnung
beim Grundieren und 10 % beim Decklackieren reicht nicht aus, ergibt
Orangenhaut.
Kompressor
auf 3 bis 4
Bar einstellen.
Testsprühen
auf Papier und Spritzbild sorgfältig
prüfen. Wenn zu dicke
Tropfen im Sprühnebel, kommt Orangenhaut.
Kann von zuwenig Druckluft kommen. Dann muß Druck
erhöht werden,
ruhig 4 Bar dann. Je höher der Druck, desto feiner der Nebel,
desto
mehr geht daneben (Overspray). Schlecht für Lunge. Je
spuckender der
Nebel (=Orangenhaut), desto mehr Verdünner muß rein
oder der
Druck muß erhöht werden.
Erst
dann kann die erste
Schicht, die Farbschicht mit Nitrolack aufgesprüht werden.
Soll das
Teil schwarz Hochglanz bekommen, dann als erstes auf die Grundierung
der
schwarze Nitrolack mit 20% - 30% Nitroverdünnung. Der ist so
hauchdünn,
daß jedes Schleifen sofort wieder auf das nackte Holz kommt.
Falls
Naturholz gebeizt vor der Grundierung, kann sofort mit dem Decklack
begonnen
werden, also Clou AC 63 oder Lignal CN Classic NE 30.
In
langen Zügen übers
Pult sprühen, nirgends stehenbleiben, zügig, nicht zu
langsam,
so, wie man einen ruhigen Vierteltakt dirigiert oder tanzt. Immer
parallel
zum Werkstück sprühen, Abstand
muß konstante 30 cm
bleiben. Aufprallwinkel ebenfalls konstant halten, ideal wären
90
°. Immer leicht über die Ränder
drüber und die Wende
außerhalb des Werkstücks machen, sonst werden die
Ränder
dicker besprüht und kriegen Läufer. Längs
und Quer führen
in Serpentinentechnik und Kreuzgang. Aus allen Richtungen
gleichmäßig
aufs Pult spritzen, damit alle Innenkanten versorgt werden. Solange
sprühen,
bis sich auf dem Werkstück ein miteinander verlaufender Film
bildet.
Vorher nicht aufhören, rasch arbeiten, weil Nitro sofort
antrocknet.
Nitrolacke sind nach 20-30 min. schon wendebereit. 2
Lackaufträge
im Abstand von 30 min. durchführen. Dann Oberfläche
prüfen
und ggf. nach einigen Stunden oder einer Nacht Trocknungszeit
zwischenschleifen
mit 220er, 240er oder 280er. Dann nochmal zwei Schichten auftragen im
20min-Abstand,
jede so satt, daß ein Film entsteht.
Düsen
über Nacht
immer in Nitroverdünnung einlegen, dafür am besten
ein Gläschen
bereithalten. Oder nach Gebrauch gut ausputzen und wieder montieren.
Schleifen
Nach
dem Lackieren muß
der Lack erstmal eine Woche sacken, also auf keinen Fall zu
früh schleifen
oder schwabbeln. Falls man Orangenhaut mit grobkörnigem Papier
unter
400 oder 600 abschleift, gibt es Riefen, die man dann kaum wieder
rauskriegt.
Daher besser bei 600 anfangen und höher gehen. Falls sehr
heftige
Höhenunterschiede, ist das Feinkorn natürlich
Sisyphus. Dann
mit 220er und Schwingschleifer rangehen.
Falls
Oberfläche glatt,
entweder trocken abschleifen mit Schwingschleifer oder mit 800 oder
1200er
Papier naß, wobei einige Tropfen Pril das Wasser entspannen
und das
Papier flutschiger über den Lack ziehen lassen. Mit Korkblock
schleifen.
Dann 1500er Papier, dann 2000er Papier. Das gibt aber u.U. Quellungen
im
Holz, wenn die Kanten nicht vollständig durch Lack
aufgedichtet
sind und dort Wasser ins Holz eintreten kann. Wenn die Kanten nicht
völlig
glatt auslackiert sind, bilden sich dort weiße
Schleifwasserablagerungen,
die nur schwer wieder zu entfernen sind mit Proxxon und
Poliervorsätzen.
Daher
besser mit Schwingschleifer
und 1000er Papier trocken arbeiten, aber ständig auf
Lackerwärmung
achten, darf nicht sein, und Papier ständig
ausbürsten und sofort
wechseln, falls Lackpopel entstehen. Bis auf 2000er Papier hochgehen.
Eine
Nacht lagern und sacken lassen.
Polieren
Schwabbeln
mit Bohrmaschine
bei 2000 U/min und Schwabbelscheibenvorsatz aus 4 cm dickem harten
Schaumgummi.
Darf nicht zu heißt werden, aber soll warm werden, damit sich
der
Lack dadurch noch ziehen kann. Danach mit der gelben Polierpaste, die
ca.
3000er Körnung hat, (Clou hat auch Schleifflüssigkeit
und Verteilerpolitur
AC 70 und Deckpolitur AC 80) mit dem neuen Filz-Aufsatz für
die Poliermaschine,
der einfach von der Schwabbelscheibe mitgenommen wird. Polieren mit
Bohrmaschine
auf langsamstem Gang mit ständigem Bewegen und Geradehalten,
aufpassen,
daß die Geschichte warm, aber nicht heiß wird.
Dann
eine Nacht trocknen
und aushärten lassen. Und als letztes mit der Polierpaste
(Clou Deckpolitur
AC 80 mit 2-3facher Menge Polierspiritur - oder 3M-Paste
weiß,
die 3500er Körnung hat) mit einem alten, weichen Polieraufsatz
aus
Filz den letzten Schliff polieren bis man sich im Werkstück
spiegeln
kann. Danach mit Clou Polish oder einfach Prilwasser abwaschen. Mit
Bibertuch
oder Watte abreiben, Tücher dürfen keinen einzigen
rauh-kratzigen
Fussel haben, sonst kratzen sie Riefen in den Lack. Fertig.
Wenn
Löcher eingebohrt
werden müssen für Scharniere und Halterung, sehr
vorsichtig mit
kleinem Bohrer vorbohren, der Nitrolack bricht leicht. Schrauben
dürfen
den Lack nicht berühren, sonst sprengen sie ihn weg.
Löcher groß
genug vorbohren. Zumindest 1 mm.