Wissenschaftliches Profil

 

 

 

Aktualisiert am 10.02.06

   Allgemeine Literaturwissenschaft

 

 

 

*     Kontingenz- und Kontiguitätsphänomene (u. a. Antonomasie, Ellipse, Emphase, Epitheton, Hyperbel, Katachrese, Metalepse, Metonymie, Synekdoche und Syllepse) sowie Theorien zu deren Beschreibung (insbes. Theorien der Ästhetik (Arthur C. Danto, Johanna Drucker, William J. T. Mitchell u. a.), Rhetorik (Allgemeine Rhetorik (groupe μ), Systematische Rhetorik (Heinrich F. Plett, Gert Ueding u. a.)) und Semiotik (Allgemeine Semiotik (Charles Sanders Peirce und Floyd Merrell))

 

*     Literaturtheorie (insbes. Dekonstruktion (Jacques Derrida und Paul de Man) und Hermeneutik (Paul Ricœur))

 

*     Klassische und Neuere Rhetorik (insbes. Figuren der Rede)

 

*     Amerikanischer Transzendentalismus (insbes. Residuen des Transzendentalismus in der amerikanischen Dichtung und Dichtungstheorie des 20. und 21. Jhs.)

 

*     Literarische Moderne (insbes. französischer Symbolismus, Sprachkrise und Sprachkritik)

 

*     Europäische und amerikanische (Argentinien, Brasilien, Kanada, Vereinigte Staaten von Amerika) Poesie und Poetik der Postmoderne (insbes. Maurice Blanchot, Alejandra Pizarnik, Clarice Lispector, Marcel Cohen, Olivier Cadiot, Henri Meschonnic, Louis Zukofsky, Charles Bernstein und Adeena Karasick)

 

*     Poesie und Poetik der griechisch-römischen Antike (insbes. Sappho, Horaz und Tibull)

 

   Vergleichende Literaturwissenschaft

 

 

 

*     Literatur und Malerei des 19. und 20. Jhs. (insbes. Joseph Mallord William Turner, The Pre-Raphaelite Brotherhood, James Abbott McNeill Whistler, Henri Julien Félix Rousseau, Henri Eugène Paul Gauguin, Max Beckmann und Max Ernst)

 

*     Adaptionen biblisch-theologischer Themen und Motive in der Literaturgeschichte (insbes. Apokalyptik, Prophetie, Eschatologie, Soteriologie, Theodizee (u. a. Hiob), Engel, Paradies, Himmel, Hölle und Satan)

*     Antike Stoffe und Motive im Kontext der Weltliteratur (insbes. Einhorn-, Narziß-, Orpheus-, Salome-, und Vampir-Mythos (u. a. “Belle Dame sans Merci”))

*     Hermetismus in der europäischen und amerikanischen Literatur vom 17. bis 21. Jh. (insbes. Don Luis de Góngora y Argote, Friedrich Hölderlin, Stéphane Mallarmé, Saint-John Perse, Wallace Stevens, Susan Howe und Louise Glück)

 

*     Literaturgeschichte (insbes. Vergleichende Literaturgeschichte vom 19. bis 21. Jh.)

 

   Philosophie

 

 

 

*     Sprachphilosophie (insbes. Bedeutungstheorien (u. a. Referenz und Deixis), Inferentialiät (Robert B. Brandom), Intentionalität, Performanz/Performativität und Textualität)

 

*     Analytische Philosophie (insbes. formale Semantik, (Nicht-)Propositionalität und Wahrheitstheorie(n))

 

*     Psychologisch-phänomenologische Forschungen (insbes. Aron Gurwitsch und Ronald David Laing)

 

   Theologie

 

 

 

*     Systematische Theologie (insbes. Dogmatik, Paul Tillich und Emil Brunner)

 

*     Altes Testament (insbes. Prophetenbücher, Hermann Gunkel, Gerhard von Rad und Siegfried Herrmann)

 

*     Neues Testament (insbes. Evangelium nach Johannes, Offenbarung des Johannes, Paulusbriefe, Rudolf Bultmann und Jürgen Moltmann)

 

   Forschungsprojekte

 

 

 

 Versichertes im Unversicherten. Zur Metonymie im Werk Stéphane Mallarmés

 

“Le vers qui de plusieurs vocables refait un mot total,
neuf,
étranger à la langue et comme incantatoire,
achève cet isolement de la parole: niant,
d’un trait souverain, le hasard demeuré aux
termes malgré l’artifice de leur retrempe alternée

en le sens et la sonorité, et vous cause cette surprise
de n’avoir ou
ï jamais tel fragment ordinaire
d’élocution, en même temps
que la réminiscence
de l’objet nommé baigne dans une neuve
atmosphère.”

 

(Stéphane Mallarmé: Crise de vers. In: Ders.: Divagations (1897).)

 

*     Eröffnet wird die Dissertation mit einem umfänglicheren propädeutischen Teil, in dem das methodisch-systematische Vorgehen entfaltet wird. Dieser Vorlauf gliedert sich in zwei Teile: Zunächst wird das eigene methodische Vorgehen expliziert und die Möglichkeiten und Grenzen des Konnex der verwendeten theoretischen Modelle (de Man, Peirce, Blanchot) aufgezeigt. Sodann werden paradigmatisch rhetorische und semiotische Konzeptionen der Metonymie von der Antike bis in das 21. Jahrhundert darstellend erläutert und im Hinblick auf die écriture mallarméenne kritisch diskutiert (Auctor ad Herennium, Prokolos/Demokrit, Aristoteles, Cicero, Donatus, Pompeius, Charisius, Plotius Sacerdos, Beda, Isidor, Quintilian, Johannes von Garlandia, Galfrid von Vinsauf, Gervasius von Melkley, Delminio, Lamy, Santayana, Vulcano, Erasmus, Melanchthon, Sherry, Puttenham, Tesauro, Dumarsais, Petrus Ramus, Talon, Fouquelin, Gottsched, Vossius, Vico, Beauzée, Fontanier, Reisig, Darmesteter, Paul, Ullmann, de Saussure, Hjelmslev, Le Guern, Lakoff/Johnson, Plett, Jakobson, Lacan, Ricœur, Giraud, Bacry, Schippan, Kubczak, Dubois u. a. (groupe μ), Fauconnier, Nunberg, Kleiber, Papafragou, Sperber/Wilson, Waltereit, Riffaterre, Derrida, Ruwet, Podlewski, Eco, Strub, Panther, Al-Sharafi, Posselt u. a.).

An den methodisch-systematischen Teil anschließend, wird in die beachtlich voraussetzungsreiche Poetik Mallarmés vermittels einer konzisen literaturgeschichtlichen Situierung, im Sinne einer ideengeschichtlichen Revision zentraler poetologischer Leitgedanken eingeführt. Das Verhältnis von Allegorie und Symbol sowie das Verhältnis von Symbol und Metonymie wird dabei eingehend in den Blick genommen. Dem folgt ein literaturgeschichtlicher Vorlauf, der sich in drei Teile gliedert: Zunächst werden poetologische Vorstellungen, die in Mallarmés Literaturkonzeption eine wichtige Position einnehmen, in Auseinandersetzung mit den Folgen des durch die europäische Romantik ausgelösten Paradigmenwechsels innerhalb der Literatur (Hölderlin, Novalis, Shelley, Keats, Nerval, Victor Hugo) im Überblick dargestellt.

Im Anschluß daran wird der Fortgang des Ikonoklasmus der Romantik hin zu seiner extremen Ausprägung (Poe, Baudelaire) verfolgt und damit der theoretische Hintergrund geschaffen, vor dem sich die Mallarmésche Poetik erhebt. Die Ästhetik Poes und Baudelaires wird in einen kritischen Dialog mit dem Werk Mallarmés gebracht, der die wichtigsten Differenzen und Konvergenzen herausarbeitet.

Abschließend wird unter dem Stichwort des Nihilismus (Jean Paul, Bonaventura, Schlegel, Hegel, Wagner, Nietzsche) der letzte Schritt unternommen, die Besonderheit der Poetik Mallarmés zu konturieren und sie innerhalb des literaturgeschichtlichen Kontextes darzustellen. Dieser letzte einführende Teil fungiert sogleich als Übergang zum eigentlichen Gegenstand der Dissertation.

Im eigentlichen ersten Hauptteil der Dissertation wird Mallarmés Poesie und Poetik im Detail untersucht. Der Aufbau dieses Teils ist dabei streng generativ konzipiert. So führt die Untersuchung von den Poésies (Édition Deman 1899, posthum) über die Poèmes non recueillis (1862-1898), den Poèmes retrouvés (1862-1898), den Poèmes de jeunesse (1859-1860), Vers de circonstance, den Poèmes en prose, bis zu den Œuvres inachevées (u. a. L’après-midi d’un faune, Hérodiade, Igitur ou la folie d’Elbehnon). Wo immer diese zur Verfügung stehen, werden die Entwürfe und Manuskripte der Texte einbezogen und die poetisch-poetologische Entwicklung, unter dem leitenden Gesichtspunkt eines metonymischen Schreibprozesses, hin zum veröffentlichten Text aufgezeigt.

Der zweite Hauptteil der Dissertation examiniert vor diesem Hintergrund Un coup de dés jamais n’abolira le hasard und das in 258 losen Manuskriptseiten von höchst unterschiedlichem Format fragmentarisch überlieferte Livre, das die ideale, d. h. absolute, écriture inszeniert. Für eine metonymische Lesart der Dichtung Mallarmés sind diese Texte von vordringlichem Interesse und entscheidender Bedeutung. Eine kritische Sichtung der Mallarmé-Rezeption, beginnend im 19. Jahrhundert, wird integrativ und nach Möglichkeit dialogisch, in die Analyse der Texte einbezogen, da insbesondere die literatur- und sprachtheoretische Rezeption der Poetik Mallarmés entscheidenden Anteil an modernen und postmodernen Konzeptionen von Literatur hat.

In dem vierten und letzten, ausblickenden Teil der Dissertation wird dementsprechend der Versuch unternommen, aus der vorfindlichen Dynamis von literarischer Ästhetik und Sprachkritik einen Beitrag zu leisten, eine Lineatur der Kontingenz in Literaturkonzeptionen des 20. Jh.s (Joyce, Blanchot, Saint-John Perse, Stevens, Zukofsky, Bernstein, Cadiot, Howe, McCaffery, Welish) vor dem erarbeiteten Hintergrund der Poetik Mallarmés aufzuzeigen.

 

Näheres zum Dissertationsprojekt finden Sie über den folgenden Link

 

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 Ausstellung performance reiterated

 

*     Gemeinsam mit befreundeten Künstlern Planung einer seminarbegleitenden Ausstellung interaktiver Installationen zum Thema Performativität. Ruhr-Universität Bochum, geplante Eröffnung: April 2006.