Vergrünend wachsende Streptokokken oder alpha-hämolysierende Streptokokken besitzen nicht regelmäßig die C-Substanz, so dass eine Einteilung wie bei den ß-hämolysierenden Streptokokken nicht möglich ist. Die Einteilung in verschiedene Spezies erfolgt anhand biochemischer Eigenschaften. Die Vergrünung ist auf von den Bakterien produziertes H2O2 zurückzuführen, dass durch Oxidation das Absorptionsmaximum des Hämoglobins ändert. Die Bakterien gehören zur physiologischen Flora des Mund- und Rachenraumes.
Die häufigste durch sie verursachte Erkrankung ist die Karies, bei der am Zahn haftende Bakterien durch Verstoffwechselung von Zucker Säure produzieren, die den Zahnschmelz angreift.
Eine andere wichtige Erkrankung durch vergrünende Streptokokken ist die infektiöse Endokarditis. Hierbei ist eine vorgeschädigte Herzklappe Voraussetzung dafür, dass sich Streptokokken, die durch eine banale Verletzung der Mundschleimhaut in die Blutbahn gelangt sind, auf den Klappen ansiedeln. Von dort aus werden sie gelegentlich abgeschwemmt und verursachen so die für die Endokarditis typischen Symptome wie Fieber, Milzschwellung und periphere (z.B. Finger) oder zentrale (Hirn) Gefäßverschlüsse durch bakterienhaltige Thromben.
Diagnostiziert wird die Endokarditis durch mehrfach abgenommene Blutkulturen.
Die infektiöse Endokarditis ist eine Paradebeispiel für die Verwendung einer Kombinationstherapie aus zwei Antibiotika, dem Penicillin G und einem Aminoglycosid, meist Gentamicin. Die beiden Antibiotika wirken hier synergistisch, d.h. ihre Kombination ist stärker wirksam als die Addition ihrer Einzelwirkungen.