Tabelle 1: Vergleich verschiedener
Mikroorganismen
Zellmembran | Kernmembran | Nukleinsäure | Zellwand | Eigene Proteinsynthese | |
Bakterien |
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Viren |
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Pilze |
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Parasiten |
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Prione |
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Abb. 1 Prinzipieller Aufbau einer Bakterienzelle
Innerhalb der Bakterienzelle findet
sich die genetische Information im Wesentlichen auf dem Chromosom, das
aber frei in der Zelle vorliegt, also nicht von einer Kernmembran umgeben
ist. Daneben ist bei Bakterien genetische Information auch auf extrachromosomaler
zirkulärer DNS, den Plasmiden, gespeichert. Während das ringförmige
Chromosom einfach vorliegt, können Plasmide in einer hohen Kopienzahl
vorliegen. Meist sind die auf den Plasmiden kodierten Gene für das
Bakterium nicht essentiell, können aber für das Überleben
in bestimmten Umgebungen notwendig sein. Typische Beispiele für plasmidkodierte
Eigenschaften sind Toxine und Antibiotikaresistenzen.
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Grundgerüst der Zellwand
ist eine Polysaccharidkette aus N-Acetyl-Glucosamin (NAG) und N-Acetyl-Muraminsäure
(NAM). An den Lactylrest der NAM ist ein Pentapeptid gekoppelt, dass D-Aminosäuren
enthält. Über dieses Peptid erfolgt eine Verknüpfung verschiedener
Polysaccharidstränge, so dass ein dreidimensional vernüpftes
Netzwerk entsteht.
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Die Verknüpfung der
Peptide erfolgt über das erste D-Ala der einen und das L-Lys der anderen
Kette. Bei vielen Bakterien ist eine direkte Verknüpfung realisiert,
bei einigen (z.B. Staphylokokken) befinden sich zwischen diesen Aminosäureresten
weitere Peptide (bei S. aureus z.B. Pentaglycin).
Bei den gramnegativen Enterobakterien findet sich statt des L-Lysins meso-diamino-Pimelinsäure.
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Es gibt einmal Bakterien, die eine dünne Zellwand mit einem nur einschichtigen Murein aufweisen (die Gracilicutes) und welche, die ein vielschichtiges Murien besitzen (Firmicutes). Die Gracilicutes zeichnen sich durch eine zusätzliche, äußere Membran aus, in der sich Proteine (die Porine) befinden, die den Stoffaustausch mit der Umgebung regeln. Da die Porine typischerweise einige Antibiotika nicht passieren lassen, die aber Zugang zu der Zellwand der "Dickhäuter" haben, kann man anhand des Zellwandaufbaus gewisse Vorhersagen über die Antibiotikaempfindlichkeit der Bakterien machen.
Abb. 2 Struktur der Zellwand
Unterschieden werden können die Strukturen durch die Gramfärbung, bei der sich die Bakterien mit der dicken Zellwand blau, die mit der dünnen rot anfärben. Man bezeichnet die blau gefärbten als grampositiv, die roten als gramnegativ.
Die Gramfärbung
Die Bakterien werden auf dem Objektträger durch Hitzeeinwirkung fixiert (1).
In diesem Zustand sind sie mikroskopisch noch nicht (gut) sichtbar. Danach
erfolgt eine Färbung mir Kristallviolett (2), durch die alle vorhandenen Bakterien
blau gefärbt werden (n.b. es gibt Ausnahmen, die den Farbstoff nicht oder nur schlecht aufnehmen,
z.B. Mykobakterien). Nach Beizung mit Jod-Kaliumjodid und Entfärbung (Differenzierung)
mit Alkohol halten nur die Bakterien mit mehrschichtigem Murein den Farbstoff
zurück, die mit einschichtigem Murein geben ihn wieder ab (3). Um auch diese
Bakterien sichtbar zu machen, verwendet man eine Gegenfärbung (Safranin, Fuchsin) (4).
Ganz gute Bilder und weitere Erklärungen (englisch)
im Gram Stain Tutor.