Nationaler Pakt für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs in Deutschland – Stand 2004

Stand: 16.11.08





Von der Ausbildung und Qualifizierung unserer Jugend hängt die Zukunftsfähigkeit und Innovationskraft der deutschen Wirtschaft und der Gesellschaft insgesamt ab der dualen Berufsausbildung kommt für die Sicherung des Fachkräftenachwuchses eine herausragende Bedeutung zu
 seit 2001: Auseinanderklaffen zwischen Angebot und Nachfrage nach betrieblicher Ausbildung zu verzeichnen
 nationaler Pakt für Ausbildung für die Dauer von 3 Jahren
 Trendumkehr auf dem Ausbildungsmarkt wird angestrebt- gemeinsames Ziel von Staat, Wirtschaft und Gewerkschaft
 mittelfristig drohender Fachkräftemangel soll vorgebeugt werden- nur möglich wenn zukünftig die Qualifizierung von Fachkräften wieder stärker in der Wirtschaft stattfindet- erforderlich: Erhöhung der betrieblichen Ausbildungsleistung
 auch Jugendliche mit eingeschränkten Vermittlungschancen sollen Perspektiven für den Einstieg in die berufliche Ausbildung und das Berufsleben erhalten


1. Wirtschaft und Bundesregierung verpflichten sich gemeinsam
1.1. Steigerung der Ausbildungsleistung: Verbindliches Ziel der Wirtschaft, im Jahresdurchschnitt 30.000 neue Ausbildungsplätze einzuwerben
 Bereitstellung der Wirtschaft von insgesamt 25.000 Plätzen für betrieblich durchgeführte Einstiegsqualifikationen
 Bundesregierung wird die Zahl der Ausbildungsplätze in der Bundesverwaltung um rund 20% erhöhen- auch selbstständige Einrichtungen des Bundes sollen Ausbildungsleistung erhöhen
 Bund stellt sicher, dass das Bund-Länder-Ausbildungsprogramm Ost mit 14.000 Plätzen fortgeführt wird


1.2 Optimierung des Vermittlungsprozesses
 Bundesagentur für Arbeit wird die Jugendlichen durch ein Callcenter frühzeitig kontaktiere
 Kammern und Agenturen für Arbeit tauschen Daten über die bis dahin unvermittelten Jugendlichen aus und laden sie gemeinsam ein, um jedem ein Angebot auf einen Ausbildungsplatz in der dualen Ausbildung oder eine adäquate Qualifizierungsperspektive zu unterbreiten
 Durchführung von Kompetenzchecks und Eignungsprofilen
 Unvermittelte Bewerber aus früheren Schulabschlussjahrgängen mit erkennbar schlechten Vermittlungschancen werden frühzeitig eingeladen, um ihnen möglichst schnell ein Angebot auf Ausbildung zu machen
 Jugendliche die nicht mitwirken, gehören nach individueller Prüfung nicht mehr zum Kreis der Bewerber und gelten damit nicht mehr als unversorgt
 Bewerbern, die auch nach den Nachvermittlungsaktionen keinen Ausbildungsplatz haben, bietet die Wirtschaft als Brücke in die Berufsausbildung erstmals 2004 eine Einstiegsqualifizierung mit Kammerzertifikat-Qualifizierung kann auf Dauer einer späteren Berufsausbildung angerechnet werden


1.3. weitere Maßnahmen
 Bund sagt zu, Fördermittel des Programms STARegio zur Förderung zusätzlicher Ausbildungsplätze um 50% aufzustocken
 Kammern und Verbände werden ebenfalls verstärkt Hilfen zur Organisation von Ausbildungsverbünden anbieten
 Wirtschaft wird sich verstärkt bei der überregionalen Vermittlung von Jugendlichen engagieren
 Bundesagentur für Arbeit unterstütz Jugendliche durch Mobilitätshilfen
 Bundesregierung und Wirtschaft werden Ausbildungsoffensiven mit Medienkampagnen, Veröffentlichungen und Veranstaltungen zur Ausbildungssicherung verstärkt fortsetzen


2. Partner dieses Paktes appellieren an die Länder, die Gemeinden sowie alle weiteren Akteure vor Ort
 Erfolg des Paktes hängt entscheidend von dem Anschluss der Länder ab
 Auf Länderebene gibt es erfolgreiche Kooperation und Bündnisse für Ausbildung
 Aufforderung an Länder und Kommunen zur Bereitstellung von mehr Ausbildungsplätzen
 Für die Vermittlung in Ausbildung kommt es entscheidend auf die allgemeinbildenden Schulen und die Schnittstelle Schule/Beruf an:

  • Unterricht an allgemeinbildenden Schulen muss die Vermittlung von Schlüsselkompetenzen wie Rechnen, Schreiben, Lesen sowie Ausbildungsfähigkeit und Berufsreife besser gewährleistender Bezug zur Arbeits- und Berufswelt soll durchgängig im Unterricht gestärkt werden

  • Länder tragen Verantwortung, die zu hohe Zahl der Schulabgänger ohne Abschluss und ohne ausreichende berufsqualifizierende Fähigkeiten nachhaltig und deutlich zu verringern

  • Kooperation der Betriebe, der berufsbildenden Schulen, der überbetrieblichen Bildungsstätten und anderer Berufsbildungsträger mit allgemeinb. Schulen muss deutlich intensiviert werden, um Berufsorientierung zu verbessern
    Wirtschaft bietet Einsatz von Mentoren aus der betrieblichen Praxis an


3. Partner dieses Paktes appellieren an die Tarifpartner
 im Rahmen der Tarifautonomie zusätzliche Anreize zur Ausbildung zu schaffen und bestehende Hindernisse abzubauen


4. Partner engagieren sich gemeinsam für eine moderne Berufsausbildung
 gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Berufsausbildung junger Menschen werden durch eine ausbildungsfördernde Ausgestaltung des Berufsbildungsgesetzes reformiert