Eigenbaufahrtensteller

Ich habe vor, den kompletten Sourcecode zu veröffentlichen. So kann jeder, der meinen Code nützlich findet, am Programm weiter arbeiten und verbessern. Wenn die Resonanz groß genug ist, könnte man ein Forum und auch neue Projekte wie einen bürstenlosen Regler starten. Ich denke, dass viele Köpfe mehr gute Ideen produzieren als einer alleine. Zurück zu meinem Regler.

Am Anfang stand die Wahl eines geeigneten Microcontrollers. Ich habe mich für den ATtiny15L von der Firma Atmel entschieden.  Hier bei handelt es sich um einen 8-Pin Controller mit 1K-Flash-ROM, 64-Bytes EEPROM, 2x 8-Bit Timer, PWM und einem 4 Kanal AD-Wandler. Außerdem läßt er sich ohne Problem immer wieder in der Schaltung neu programmieren. Bei Johann Aichinger (siehe Links) gibt es einen sehr guten und einfach aufzubauendes Programmiergerät. Der Vorteil des Controllers gegenüber Konkurenzprodukten ist das PWM-Modul. Andere Controller in dieser größe haben meistens keine PWM. Die Entwicklungsumgebung ist sehr gut und der Assembler schnell zu lernen.

Auf dem Bild können Sie die Prototypschaltung des Stellers sehen. Beim Einschalten des Stellers überprüft der Steller als erstes, ob sich der Gasknüppel in der Stoppposition befindet. Dabei muss der Knüppel nicht ganz am Anschlag sein. Wenn der Knüppel nicht mehr bewegt wird, wird das Stoppsignal eingemessen und gespeichert. Dann wird mit einem festen Offset der Vollgaspunkt berechnet und gespeichert. Dies hat den Vorteil, dass man den Steller nie programmieren muss, denn er stellt sich automatisch ein. Mit meiner MC 16-20 funktioniert es sehr gut. Ich habe leider noch keine Erfahrungen mit anderen Fernsteuerungen. Gibt man nun Gas und die Impulslänge überschreitet den Offsetpunkt, dann wird die neue Impulslänge als neuer maximal Wert abgespeichert. Das geht so lange, bis der Gasknüppel am Anschlag ist. Dadurch sinkt aber auch die PWM-Frequenz von anfangs 3,3 kHz auf 2,3 kHz. Dies sollte aber keine Probleme verursachen. Wer kein Oszilloskop hat, wird es wahrscheinlich nie merken. Bei Senderausfall schaltet der Steller die Motor-PWM aus. Schaltet man z.B. den Sender bei Vollgas aus und wieder ein, dann erkennt der Steller dies als Störung, und schaltet die Motor-PWM erst wieder ein, wenn der Gasknüppel zurück auf die Stoppposition geschoben wurde. Der Steller hat auch eine EMK-Bremse. Wird die Gas-Trimmung vor dem Einschalten des Stellers nach vorne geschoben, dann wird die Bremse aktiv, indem die Trimmung wieder nach hinten geschoben wird. So kann ganz bequem die Bremse über die Fernsteuerung aktiviert werden. Wenn keine Bremse gewünscht ist, dann zieht man die Trimmung vor dem Einschalten des Stellers nach hinten. Die Bremse steigert die Bremskraft alle 2 Sekunden um 20%. Nach 10 Sekunden ist die maximale Bremskraft erreicht. Diese Einstellung muss noch in der Praxis erprobt werden. Viele käufliche Steller schalten erst bei 5V Akkuspannung ab. Hat man einen 10 zelligen Akku am Regler, dann haben die einzelnen Zellen nur noch 0,5V. Empfohlen wird aber eine Abschaltung bei 0,7 bis 0,8V pro Zelle. Da der Microcontroller einen AD-Wandler hat, muss hier beim Einschalten des Regler die Akkuspannung gemessen werden, und die Ausschaltspannung berechnet werden. Dies funktioniert bei mir schon auf dem Schreibtisch. Praxistests müssen die Tauglichkeit noch zeigen.