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Semesterprogramm

Wintersemester 2005/06

 

Proseminar der spanischen Sprachgeschichte WS 2005/06


Veranstaltungsnummer

050 686
Proseminar
Name der Veranstaltung
Die Expansion des Spanischen zu Beginn der Neuzeit: zum Selbstverständnis einer aufstrebenden Sprache
Modul-Zuordnung (Bachelor-/Masterstudium)
Modul: Sprachgeschichte

Prüfungsteilgebiet (PT)
Span., PT: A 1-5

Zeit
Do 10 - 12

Ort
GB 7/153

1. Sitzung
in der ersten Vorlesungswoche (20.10.2004)

Anmeldung
per e-mail bis zum 01.10.2005 an elmar.eggert@rub.de

Name des Dozenten
Eggert

Büro/Telefon/e-mail
GB 7/144   32-28045    elmar.eggert@ruhr-uni-bochum.de

Beschreibung der Lehrveranstaltung

Das Spanische hat sich relativ früh in den Bereichen der Rechtsprechung und in einigen Wissenschaften einen bestimmenden Platz gesichert, vor allem durch die von Alfons dem Weisen geförderten Übersetzungen wissenschaftlicher Texte in die kastilische Volkssprache und die Erstellung eigener Texte zur Astronomie oder zum Rechtswesen. Während Kastilien neben Portugal, León, Navarra, Aragón und vor allem dem durch die Almohaden beherrschten Süden in Al-Ándalus zu Beginn des 13. Jh. nur eines der Königreiche war, änderte sich die Bedeutung Kastiliens in den folgenden Jahrhunderten entscheidend: durch die Vereinigung von Kastilien mit León erfährt die Conquista einen neuen Schwung, so dass bald die Extremadura, Murcia und Teile des heutigen Andalusiens erobert wurden. Kastilien war damit neben Aragón die beherrschende Macht auf der Halbinsel. Portugal wurde bereits 1143 selbständig, hatte sich 1249 bis in den Süden ausgebreitet und die Reconquista somit früh abgeschlossen. Durch die Heirat von Isabel de Castilla mit Fernando II, König Siziliens, wurde die Vereinigung der beiden Reiche 1479 erreicht, als Fernando den Thron Aragóns erbte. Dadurch wurde die letzte Etappe der Reconquista eingeläutet, die 1492 mit der Eroberung Granadas endete. Das Kastilische setzte sich schließlich als bestimmende Sprache des bevölkerungsreichsten und wirtschaftlich stärksten Gebiets durch. Ebenfalls 1492 entdeckte Kolumbus im westlichen Atlantik unbekannte Inseln und unerforschte Gebiete. Durch die Eroberung und Besiedlung weiter Landstriche kam das Spanische in die „Neue Welt“, wenn es auch zunächst nicht als Missionssprache verwendet wurde. Durchsetzen konnte sich das Spanische als Muttersprache letztlich durch die Mischehen mit Einheimischen und durch die Bedeutung des Spanischen als Sprache der Kolonialherren.
Insgesamt ist das Kastilische innerhalb weniger Jahrhunderte von einem unbedeutenden auffälligen Dialekt einer kantabrischen Bergregion nicht nur zur Nationalsprache eines vereinten Landes, sondern zu einer wichtigen Sprache in großen Teilen der Welt aufgestiegen. Dieser Prozess soll im Seminar nachgezeichnet werden. Dabei liegt ein Schwerpunkt neben der internen Entwicklung des Kastilischen auf den externen Faktoren, wo auf den einschneidenden Wandel durch den Buchdruck einzugehen ist, der neue Verbreitungsdimensionen ermöglichte und somit die Expansion begünstigte. Texte zur Rolle des Spanischen, die diesen Prozess begleiten, sollen dabei untersucht werden, so zunächst die Gramática de la lengua castellana von Nebrija sowie der Diálogo de la lengua (1535) von Juan de Valdés, in denen Fragen der Norm und des Stilideals angesprochen werden. Wichtige Etappen der internen Emanzipation sind auch die ersten Wörterbücher des Spanischen von Palencia (1490) und die von Nebrija (1492 und 1495). Das Erscheinen mehrerer Grammatiken des Spanischen im Ausland kann auch als ein Indiz für die gestiegene Bedeutung des Kastilischen gewertet werden, welches zum Spanischen geworden ist.

Das Proseminar ist Teil des Moduls Sprachgeschichte und sollte daher in Verbindung mit der Vorlesung von Prof. Dr. G. Bernhard „Medienwechsel und Sprachwandel in der frühen Neuzeit“ (Di 12-14) besucht werden.
Zur Vorbereitung empfehle ich die Lektüre des Artikels 387 „Historia lingüística externa“, in: LRL VI,1, 406-414, und verweise auf weitere Titel der Studienbibliographie zur spanischen, romanischen und allgemeinen Sprachwissenschaft.

Wichtig: Alle Studierenden, die das Proseminar besuchen möchten, müssen sich mit ihrer Matrikelnummer bis zum 01.10.2005 per e-mail bei mir anmelden.

050 686

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Kreditierung
TS: 2CP , LN: 5CP   (Für TS: (Referat + mdl. Mitarbeit, für LS: Referat + mdl. Mitarbeit + Hausarbeit)
 


Einführung in die spanische Sprachwissenschaft WS 2005/06


Veranstaltungsnummer
050 681
Einführungskurs
Name der Veranstaltung

Einführung in die spanische Sprachwissenschaft
Kurs B
(Kurs A: Schlör, Di 8-10, Kurs C: Polzin-Haumann, Di 8.00 - 10.00)


Modul-Zuordnung (Bachelor-/Masterstudium)
Modul: Philologisches Grundwissen

Prüfungsteilgebiet (PT)
Span./Port., PT: A 1-5

Zeit
Mi 16- 18
Ort
ab Mi, 26.10.2005, in HGB 40
(Gruppe A Schlör HGB 20, Di 8-10, ab 08. Nov.,
Gruppe C Polzin-Haumann HGB 30, Di 8 s.t.-10 s.t., ab 25.10.)

1. Sitzung
Gemeinsame Einfürhungsveranstaltung in der zweiten Vorlesungswoche am Montag, den 24.10.2005, 18-20,
in HZO 40, achten Sie auf Aushänge im Romanischen Seminar!

Anmeldung
und Aufteilung der Gruppen in der ersten Sitzung am 24.20.2005
(Die Anmeldung über VSPL ist entgegen der Ankündigung aufgrund technischer Schwierigkeiten für dieses Semester noch nicht vor Seminarbeginn möglich. Insgesamt ist eine vorherige Anmeldung für dieses Semester nicht verpflichtend.)

Name des/der Dozenten
Eggert

Büro/Telefon/e-mail
GB 7/144   32-28045    elmar.eggert@ruhr-uni-bochum.de

Beschreibung der Lehrveranstaltung

Dieser Einführungskurs richtet sich an Studienanfänger, die Spanisch studieren, um sie mit den sprachwissenschaftlichen Grundlagen des Studiums des Spanischen vertraut zu machen. Voraussetzung für eine sinnvolle Aufnahme des Studiums einer Fremdsprache sind ausreichende Sprachkenntnisse, ohne die nicht über die Sprache, Literatur und Kultur eines Landes gearbeitet werden kann. Für die Einführungsübungen des Moduls Philologisches Grundwissen ist die Zulassung zu den Morphosyntaxkursen Vorbedingung.
Nach einer Einführung in die Hilfsmittel beginnt die thematische Beschäftigung der spanischen Sprache mit den sprachgeographischen Rahmenkenntnissen, an die sich eine Einführung in die Methoden und Analysen der synchronen Sprachwissenschaft anschließt. Behandelt werden die Grundlagen und vorbildhaft die Methoden hauptsächlich der Lautlehre (Phonetik und Phonologie). Die grammatischen Strukturen (Morphologie und Syntax) und der Wortschatz (Lexikologie und Semantik) werden in einem Überblick unter Aspekten betrachtet, die für Studienanfänger teilweise eine neue Sichtweise darstellen dürften. Die externe Sprachgeschichte stellt einen dritten Themenblock dar, der kontinuierlich während des Kurses vorgestellt wird. Tiefergehende Aspekte der internen Sprachgeschichte können aufgrund des einführenden Charakters der Veranstaltung nur in ausgesuchten Fällen erörtert werden.
Zur vertiefenden Beschäftigung verweisen wir auf die Studienbibliographie zur allgemeinen, romanischen und spanischen Sprachwissenschaft, die im Raum GB 8/132 erworben werden kann.
Dieser Einführungskurs gehört zum Modul „Philologisches Grundwissen“ und muss in Verbindung mit der Einführungsvorlesung in die romanische Sprachwissenschaft von Prof. Dr. Gerald Bernhard (Mi 10-12) besucht werden.
Der Kurs wird in drei parallelen Kursen durchgeführt. Beginn ist eine gemeinsame Sitzung am 24.10.2005 um 18.15 Uhr in HZO 40 (Hörsaalzentrum Ost!), in der die Teilnehmer auf die Gruppen verteilt werden.
Der Kurs A (050 680) bei Herrn Schlör wird ab der 4. Vorlesungswoche in HGB 20 am Di von 8.15-9.45 Uhr, der Kurs B (050 681) bei Herrn Eggert ab der 2. Vorlesungswoche am Mi von 16-18 in HGB 40, der Kurs C (050 689) bei Frau Polzin-Haumann ab der 2. Vorlesungswoche am Di von 8.00 - 10.00 (bis Weihnachten) in HGB 30 stattfinden.

Folgendes Handbuch wird verpflichtende Grundlage der Kurse sein:

Dietrich, Wolf/Geckeler, Horst (2004): Einführung in die spanische Sprachwissenschaft, 4., durchgesehene und aktualisierte Auflage, Berlin: Erich Schmidt. [Grundlagen der Romanistik, 15]

ca. 20 €

050 681

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Kreditierung
TS: 2 CP

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Letzte Änderung: 18. Juli 2006 | Ansprechpartner: "Elmar Eggert"