Die inhaltliche Neugestaltung des RUB-Internet-Angebots umfaßt nicht nur die Startseite, sondern soll vor allem dazu dienen, die jeweiligen Zielgruppen spezifisch an-zusprechen und eine höhere Bindung zur Ruhr-Uni herzustellen. Hierzu sind vor allem die Portale von hohem Nutzen. Sie dienen nicht nur der Selbstdarstellung oder Informationsvermittlung, sondern bieten den NutzerInnen Aktualität und Service. Spezifische Informationen im Internet-Angebot zu finden, ist bei einer so großen Universität natürlich keine leichte Aufgabe. Bisher stehen mit einem alphabetischen Index und der RUB-Suchmaschine zwei Methoden zur Auswahl, die ich gerne durch eine Sammlung häufig gestellter Fragen und Antworten (F.A.Q.) ergänzen will. Die bisherige Über-blicksseite sollte erhalten bleiben, aber durch die Einrichtung der Portale eher an Bedeutung verlieren. Hierbei ist die Zentrale Navigationsleiste von hoher Bedeutung: Diese soll - auf allen RUB-Seiten - einen direkten Zugriff zu den wichtigen zentralen Berei-chen bieten: Der Startseite, den Portalen, der Suchmaschine, dem Index und den FAQs.
Die Startseite ist das virtuelle Aushängeschild der RUB. Sie sollte also auf den ersten Blick die wichtigsten Informationen liefern und auch optisch ansprechend gestaltet sein. Nun ist es nahezu unmöglich, direkt auf den ersten Blick jede Information auf die Startseite zu packen. Die Startseite sollte daher schnell auf die zentralen Elemente weiterverweisen, die eine zielgerichtete Navigation gut ermöglichen. Solche Elemente wären die Portale, die RUB-Suchmaschine, der Index, die FAQs - diese Elemente sind dann auch immer über die zentrale Navigationsleiste zu erreichen. Im Idealfall sollten die User mit zwei oder drei Klicks auf eines dieser zentralen Elemente kommen kön-nen.
Man könnte auch überlegen, direkt die Startseite als Universalportal zu gestalten und somit die Portalstruktur direkt einzuführen, doch im Endeffekt sollte die Startseite nicht nur inhaltlich ansprechen, sondern auch optisch durch den Einsatz von Grafiken und mehr Gestaltungsspielraum erst einmal Interesse wecken, ungefähr so wie ein gut gestaltetes Buchcover Geschmack auf den Inhalt des Buches macht.
Portale sind momentan "state-of-the-art" im Internet. Fast alle Informationsanbieter setzten auf Portale, einzig bei den Universitäten, die schließlich auch Informationen neben Wissen anbieten, hat sich diese Technik noch nicht durchgesetzt. Ein Portal ist eine Startseite, die für eine bestimmte Zielgruppe die notwendige Information liefert. Dabei muß diese Information nicht nur aus einem Kanal sein, vielmehr bündeln Portale verschiedene Informationen auf einer Seite. Hinzu kommen noch Service-Elemente, wie etwa Nachrichten, Wetter oder Suchmaschinen.
Da Portale nur für eine bestimmte Zielgruppe Sinn machen, kommen mehrere Portale zum Einsatz. Im großen und ganzen kann man hier erst einmal die Zielgruppen berücksichtigen, die bisher auch auf der Startseite genannt wurden:
Wie bereits unter 2.6. (Gestaltungraster Portale) angedeutet, sind Portale dreispaltig. Die Links im linken Bereich verweisen auf zielgruppenspezifische Angebote, die sowohl innerhalb, als natürlich auch außerhalb des Angebotes der Ruhr-Universität liegen können. So könnte es z.B. für das studentische Portal hier Links zum Vorlesungsver-zeichnis, zu den Einrichtungen der verfassten Studierendenschaft, zu Beratungsangeboten, dem Mensa-Menü-Plan, aber auch Links auf Praktikumsbörsen, außeruniversitären Fortbildungsmöglichkeiten, kulturelle oder sportliche Aktivitäten in der Region geben. Eine über das reine RUB-Angebot hinausgehende Verlinkung von Angeboten würde neben dem reinen Service-Aspekt für die Zielgruppe einen weiteren, nicht zu unterschätzenden Effekt haben: Die RUB würde nicht "im eigenen Saft" schmoren, sondern sich auch als aktives Element in einem regionalen, vernetzten Kontext präsentieren.
In der Mittelspalte der Portale sollen aktuelle Nachrichten und Termine für die Zielgruppe eingespeist werden. Anzustreben wäre hier natürlich eine tagesaktuelle Einspeisung, dazu unter 3. (Umsetzung) genaueres. Die Nachrichten sollten natürlich wieder zielgruppenspezifisch sein. Hier gilt auch das bereits für die Links gesagte: Nicht nur Content aus der RUB selbst sollte präsentiert werden, sondern auch regionale Informationen. Hier wäre als Inhalt z.B. denkbar: Aktuelle Pressemitteilungen der RUB, Artikel aus der RUBENS, Artikel von Initiativen und Projekten oder auch als Kooperation Inhalte aus lokalen Medien (WAZ, RN, radio c.t., BSZ). Auf den Portalseiten sollten die jewei-ligen Nachrichten nur kurz angerissen werden und dann für die ganze Story auf das entsprechende Online-Angebot hingewiesen werden. Die rechte Spalte bietet Interaktionsmöglichkeiten. An der RUB finden sich auf ver-schiedenen Seiten Interaktionsmöglichkeiten: Hier wären u.a. die Suchfunktion der UB zu nennen, das elektronische Telefonbuch, die Suche auf der RUB-Homepage, die Su-che des Homepage-Servers etc. pp. All diese Interaktionsmöglichkeiten können auf der Portal-Seite ebenso angeboten werden. Dies ist zwar meist mit einigen Funktionseinbußen verbunden (so kann z.B. die UB-Recherche auf der Portalseite nur Felder für Titel und Autor haben). Dr volle Funktionsumfang steht dann aber bei der entsprechenden Funktion zur Verfügung. Auf einer Portal-Seite für Studierende könnten sich z.B. die UB-Recherche, die Suche nach den privaten Homepages und das elektronische Telefon-buch wiederfinden, bei Studieninteressierten/SchülerInnen wäre statt einer UB-Recherche vielmehr eine Suche nach Studienfächern an der RUB angebrachter. Also auch hier gilt wieder: eine zielgruppenspezifische Anordnung der Interaktionselemente ist Pflicht, als Kür können auch hier in Kooperation ‘fremde’ Interaktionsmöglichkeiten eingebaut werden, z.B. eine regionale Suchmaschine oder der elektronische Fahrplan des VRR.
Langfristig denkbar ist eine Personalisierung der Portale. So sind die drei Spalten modular aufgebaut: Der Anwender könnte sich aus einem Angebot von Links die linke Spalte zusammenstellen, sich seine Nachrichten und Termine nach Rubriken zusam-menstellen und sich aus einem Pool von Interaktionsmöglichkeiten die passenden heraussuchen; das Ergebnis wäre freilich eine individuelle Einstiegsseite.
Ein FAQ (Frequently Asked Question) ist eine Sammlung von häufig gestellten Fra-gen und deren Antworten darauf. Entstanden sind diese FAQs aus den Newsgroups des Usenets, in denen ständig wiederkehrende Fragen die Mitglieder der Newsgroup nerv-ten und deshalb FAQs entstanden. Auch an einer Institution wie der RUB tauchen wahrscheinlich immer wieder die gleichen Fragen auf. Das F.A.Q. ist eine sehr gute Möglichkeit, Wissen schnell zu kommunizieren:
„The FAQ is a remarkable discursive invention, a generalized pedagogical tool designed to bring new users up to speed on an issue or topic of discussion, to prevent the endless repetition online of questions that have been long considered settled. Here is an ideal arena for conceptual work that could engage not simply with the Web, but with the very notion of received wisdom in an ever more communicative era." (Peter Lunenfeld)
Die FAQs sind daher ein interessanter Kommunikationspartner bei der schnellen Su-che nach immer wieder gefragten Informationen im Angebot der Ruhr-Universität. Sie ergänzen die allgemeine Suchmaschine und den alphabetischen Index durch eine netz-spezifische Form der Wissensnavigation. Die FAQs sollten wiederum nach spezifischen Frageblöcken unterteilt werden, so z.B. für die Studiensuche, für die Immatrikulation, für allgemeine Fragen zum Studium, für soziale/rechtliche Fragen etc. pp. Außerdem sollte es neben den zentralen FAQ eine Vernetzung zu lokalen, z.B. fach-spezifischen FAQs, geben.