Die Repräsentation von Bewegung im Raum im Primatenkortex
Lappe, F. Bremmer & K.-P. Hoffmann
NeuroForum 2:12-20, 1996
- Für alle höherentwickelten Tiere ist die Wahrnehmung der eigenen Bewegung im Raum eine wichtige Verhaltensgrundlage. Die dazu notwendigen Verarbeitungsmechanismen werden in der Großhirnrinde von Primaten einem hierarchischen System dorsaler kortikaler Areale zugeschrieben. Die Verarbeitung primärer sensorischer Information zu einem räumlichen Konzept erfordert dabei die Transformation zwischen verschiedenen Bezugssystemen. Dies gilt im besonderen auch für die Verarbeitung optischer Flußfelder, da deren Struktur von Augen- oder Kopfbewegungen massiv beeinflußt wird. Dabei sind biologisch plausible theoretische Modelle nützlich, um die neuronalen Befunde zu interpretieren und experimentell überprüfbare Vorhersagen zu liefern, insbesondere deshalb, weil die verhaltensrelevanten Parameter nicht immer in den Aktivitäten einzelner Zellen abgebildet sind, sondern im allgemeinen in einer verteilten Weise in der Kombination der Aktivitäten einer gesamten Zellpopulation.
Perceiving self-motion within the three-dimensional world is an essential requirement for the normal behavior of all higher animals. In primate cortex the computational steps neccessary to determine self-motion occur in a hierarchical system of specialised areas within the dorsal stream. The required processing of sensory information originating in various frames of reference enforces dedicated coordinate transfomations. This applies also to the processing of optic flow fields which are strongly influenced by eye or head movements. In this respect, computational models are very beneficial for interpreting neuronal data and to formulate testable predictions, especially since behaviorally relevant parameters might be encoded not in the single neuron activity but rather in a distributed manner by the neuronal population.
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