Werk des Kraft-durch-Freude-Wagens (Volkswagenwerk) Fallersleben/Wolfsburg 1938-1940

Das spätere Volkswagenwerk sollte sicherlich einer der größte Aufträge für das Büro Mewes werden. Nachdem schon Ende 1937 durch die Deutsche Arbeitsfront (DAF) ein geeignetes Baugrundstück in der Nähe der Stadt Fallersleben gefunden war, erfolgte wahrscheinlich Anfang 1938 die Vergabe der Planung an die Architekten Mewes, Schupp und Kremmer und an den bis dahin eher unbekannten Karl Kohlbecker. Wie es genau zu dieser Zusammensetzung kam, ist heute nicht mehr exakt nachvollziehbar. Ob, wie häufig in der Literatur erwähnt, Hitler persönlich den drei Architektenbüros die Aufträge zusprach, ist eher fraglich. Zumindest die zuerst genannten  drei Architekten verfügten über umfangreiche Erfahrungen im Industriebau und gute Beziehungen zur Deutschen Arbeitsfront. Kohlbecker wiederum konnte den Umgang der Bauleitungen größeren Industriebauten für sich verbuchen und übernahm später die örtliche Bauleitung. Nach dem die drei Architektenteams eigenständige Entwürfe vorgelegt hatten, wurde das Büro Mewes mit der weiteren Gesamtplanung beauftragt. Im Sommer 1938 entstand hier das Werksmodell, das im Laufe des selben Jahres auf der Großen Verkehrsausstellung in München ausgestellt wurde.

 

Werksmodell ausgestellt auf der Verkehrsausstellung München 1938

Nachlass Emil Mewes

 

 

 

 

 

Die Grundsteinlegung fand am 26.5.1938 statt. Anwesend waren neben Hitler und diversen weiteren NS-Größen auch der  Konstrukteur des KdF-Wagens Ferdinand Porsche und die Architekten Schupp, Kremmer und Mewes. Kurze Zeit später begann der Bau.

In den vorgelagerten, mit Klinker verkleideten Querbauten befanden sich Büroräume und sonstige notwendige Einrichtungen. Die dahinterleigenden Werkshallen wurden mit Shed- oder Flachdächern ausgeführt. Industriell vorgefertigt im System Dywidag und MAN, konnten die Hallen innerhalb einer erstaunlich kurzen Zeit errichtet werden.

Ausgeführt wurde bis 1940 der südliche Bereich entlang des Mittellandkanals und das Kraftwerk. Es fehlte das am westlichen Ende der Südrandbebauung geplante Hochhaus und sämtliche nördlichen Werkshallen.

 

Konstruktionsplan des Presswerks 1945. Kopie des Originalplans von 1938.

US-Bomber Survey 1945. National Archiv London

 

 

 

 

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