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Take a look

Bewegte Bilder von Dirk Lohmann

„Das „Einfrieren“ des entscheidenden Augenblickes hat über Jahrzehnte das Bild der Fotografie geprägt.“, lässt sich auf Dirk Lohmanns Homepage lesen, aber gerade in seiner Ausstellung „Augenblicke - Take a look“ zeigt Dirk Lohmann nicht nur den eingefrorenen Augenblick, sondern auf verschiedene Weise die Vielfältigkeit des Augenblicks.

Beim durchwandern des Ausstellungsraumes, eine ehemalige Maschinenhalle, sieht der Besucher Auszüge verschiedener Arbeiten von Dirk Lohmann. Unter anderem kann der Besucher in die Welt des „traditionellen“ Paris reisen. Auf schwarz-weiss Aufnahmen zeigt sich die Zeitlosigkeit. Straßenmusiker, Hutgeschäfte oder ein Schlafender auf einer Parkbank. Nur an kleinen Details ist zu erkennen, wie das Euro-Zeichen auf den Preisschildern des Hutgeschäfts oder ein Stapel CD vor den Straßenmusikern, dass die Aufnahmen neuren Datums sind. Aber Lohmann beweist, dass nicht nur in der Ferne solche schönen Augenblicke zu finden sind. So zeigen Werke aus dem Projekt „U35“ Augenblicke, die jeder Bahnfahrer täglich sehen kann: Wartende oder vorbeihuschende Haltestellen.   

Die Verbundenheit zum Ruhrgebiet lässt sich auch in dem Projekt „Verbindungen-A42“ erkennen. Hier wurden Aufnahmen aus dem fahrenden Auto auf der A42 gemacht, bei denen die Leitplanke das verbindende Objekt darstellt. Besonders die Unterschiede der Landschaften, die die A42 verbindet werden dem Betrachte bewusst.  Ähnlich gestaltet sich dies bei der Serie „Ruhrmarathon“. Hier stehen anstelle der Sportler vielmehr die Zuschauer und Helfer im Vordergrund, die geduldig warten. Die Sportler scheinen nur vorbei eilende und auswechselbare Objekte zu sein. 

Eine andere Form die Vielfältigkeit zu zeigen, hat Dirk Lohmann in seinem Projekt „Zapping Zone“ gefunden. Hier stellt er eine alltägliche Handlung in den Mittelpunkt: das Umschalten. Die Aufnahmen zeigen die verschiedenen Augenblick, die der Fernsehzuschauer während des zappen wahrnimmt. Frank Scheidemann, Kunsthistoriker meint dazu „…Die allgemeine Vielfältigkeit, die man ja grundsätzlich als großen Gewinn betrachten kann, verkehrt sich aber in ihr Gegenteil, wenn sie im Bewusstsein des Zuschauers das Gefühl hinterlässt, etwas zu verpassen…“  

„Augenblick - Take a look“ zeigt nicht nur Bilder von verschiedene Serien, sondern präsentiert auch Dirk Lohmanns Entwicklung der letzten Jahr. „Besonders faszinieren mich“, so Lohmann, „die Geschichte, an die sich die Betrachter der Bilder erinnern“.  Der gebürtige Essener schafft es immer wieder mit seinen Werken den Betrachter den alltäglichen Augenblick auf künstlerische Weise näher zu bringen. Neben der Ausstellung „Augenblicke - Take a look“ ist Lohmann auch an dem Gemeinschaftsprojekt „kunstimzwischenraum“ beteiligt. Zu seinen Einzelprojekten gehören 2003 „U35“ und „Verbindungen-A42“, 2004 „Projekt XE“ und 2006 „Sportrevier“. 

Initiative „Kunst in der Maschinenhalle“

Die Ausstellung startet das neuen Programms der Initiative „Kunst in der Maschinenhalle“ in Herten Zeche Scherlebeck. Wie der Titel schon andeutet werden die Werke verschiedener Künstler in der Maschinenhalle der Zeche Scherlebeck in Herten gezeigt.  Die Besucher können sich die Werke von Dirk Lohmann vom 5. bis 25. März anschauen. Geöffnet sind die Räume der Maschinenhalle immer freitags und samstags von 15 bis 18 Uhr, sowie sonntags von 11 bis 18 Uhr. Neben Dirk Lohmann stellen noch drei weitere Künstler im Verlauf des Jahres ihre Werke aus Fotographie, Malerei und Objektkunst aus.

Die Fakten:
 Titel der Ausstellung:
Augenblicke -Take a look
Ort: Maschinenhalle Zeche Scherlebeck, Scherlebecker Straße 260, Herten  
Beginn: 5.3. (bis 25.3.2006)
Eintritt: frei


Weitere Informationen unter:
www.dirklohmann.de
Kulturbüro Herten: 02366/303543

Text: Quari
Fotos: Dirk Lohmann Die „Kulan“-Redaktion bedankt sich bei Dirk Lohmann zur Bereitstellung der Materialien.