Zum Impressum

Predigt über Lukas 24, 50 - 53

Wichernhaus Himmelfahrt 28. 5. 1987

Lieder: 92,1-5;       96,1-3;       96,6-8;       90

Liebe Gemeinde!

Schaukeln- wie leicht man sich dabei fühlt! Fliegen-das Gefühl der Freiheit- nur Fliegen ist schöner, so sagt man. Manche haben Angst vor dem Fliegen, Angst vor dem sich-fallen-lassen. Gerhart Hauptmann sagt in seinem Theaterstück: Des Teufels General: Er ist besessen von der "Fliegerei". Die Urlaubsflüge nehmen zu. Man verspricht sich davon eine bessere Erholung. Für die Umwelt ist das keine Erholung sondern sie leidet unter den CO2 Ausstoß der Flugzeuge. Fliegen ist eine Katastrophe. Wir sollten es besser ganz lassen. Es gibt auch in unserem Land wunderbare Urlaubsregionen!

Im Alten Testament im zweiten Buch der Könige Kapitel 2 steht die Geschichte von Elias Feuerwagen, mit dem er in den Himmel fährt. Er ist wie ein Blitz, dieser Feuerwagen, der am Himmel waagerecht entlang schießt. Es ist eine Geschichte von der Entzogenheit des Propheten Elija. Genauso fährt Jesus in den Himmel, allerdings ohne ein stattliches Fluggefährt. In Daniel 7, 13 Uhr wird berichtet von dem kommenden Menschensohn, der auf den Wolken des Himmels anreist zum Weltgericht.

Fliegen ist immer Risiko und Fliegen ist auch immer Abschied und Entzogenheit. Nur wer wegfliegt, kann auch wieder kommen. Nur der uns verlassende Christus kann wiederkommen. Der Abschied bringt neue Hoffnungen. In Johannes 16,6 - 23 wird erzählt von dem Verlust Jesu und dem kommenden Tag Christi als Verwandlung der Sehnsucht in Erfüllung:

Weil ich solches geredet habe, ist euer Herz voll Trauerns geworden.  Aber ich sage euch die Wahrheit: es ist euch gut, daß ich hingehe. Denn so ich nicht hingehe, so kommt der Tröster nicht zu euch; so ich aber gehe, will ich ihn zu euch senden. Und wenn derselbe kommt, wird er die Welt strafen um die Sünde und um die Gerechtigkeit und um das Gericht: um die Sünde, daß sie nicht glauben an mich; um die Gerechtigkeit aber, daß ich zum Vater gehe und ihr mich hinfort nicht sehet; um das Gericht, daß der Fürst dieser Welt gerichtet ist. Ich habe euch noch viel zu sagen; aber ihr könnt es jetzt nicht tragen. Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird, der wird euch in alle Wahrheit leiten. Denn er wird nicht von sich selber reden; sondern was er hören wird, das wird er reden, und was zukünftig ist, wird er euch verkünden. Derselbe wird mich verklären; denn von dem Meinen wird er's nehmen und euch verkündigen. Alles, was der Vater hat, das ist mein. Darum habe ich euch gesagt: Er wird's von dem Meinen nehmen und euch verkündigen.

  Über ein kleines, so werdet ihr mich nicht sehen; und aber über ein kleines, so werdet ihr mich sehen, denn ich gehe zum Vater. Da sprachen etliche unter seinen Jüngern untereinander: Was ist das, was er sagt zu uns: Über ein kleines, so werdet ihr mich nicht sehen; und aber über ein kleines, so werdet ihr mich sehen, und: Ich gehe zum Vater? Da sprachen sie: Was ist das, was er sagt: Über ein kleines? Wir wissen nicht, was er redet. Da merkte Jesus, daß sie ihn fragen wollten, und sprach zu ihnen: Davon fragt ihr untereinander, daß ich gesagt habe: Über ein kleines, so werdet ihr mich nicht sehen; und aber über ein kleines, so werdet ihr mich sehen. Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Ihr werdet weinen und heulen, aber die Welt wird sich freuen; ihr werdet traurig sein; doch eure Traurigkeit soll in Freude verkehrt werden. Ein Weib, wenn sie gebiert, so hat sie Traurigkeit; denn ihre Stunde ist gekommen. Wenn sie aber das Kind geboren hat, denkt sie nicht mehr an die Angst um der Freude willen, daß der Mensch zur Welt geboren ist. Und ihr habt auch nun Traurigkeit; aber ich will euch wiedersehen, und euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen. Und an dem Tage werdet ihr mich nichts fragen.

Die Rückkehr vom Urlaub ist zugleich ein Neuanfang in aller Frische. Dazwischen liegt die Trauer der Hinterbliebenen. Daheim schmeißen sie den Haushalt. Wir haben jetzt bis zur Wiederkunft Christi Verantwortung für die Welt, für die Ökonomie Gottes. Jesus ist abgereist. Jetzt sind wir dran, für diese Welt gut zu sorgen. Amen.