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Michael Lütge – Ostern 2025

Auf dem Wege zu einer pneumatologischen Schöpfungslehre II

Weltimmanenz Gottes

Zur Religio, was ja Rückbindung meint, will ich meine Gedanken zur Inkarnation hier einmal verbinden mit Traditionen, aus denen sie gespeist, angeregt und ein wenig weniger „theologisch“ verschwurbelt wurden. Für Petra Schröder, meine Liebste, immer noch viel zu viel. Wobei sie darauf insistiert, daß von Geist erst gesprochen werden sollte, wo Bewußtsein erwachsen ist. Demnach hätte die Logik der Evolution mit ihren deutlich erkennbaren Gesetzmäßigkeiten dann noch kein explizites Bewußtsein und Geist wäre erst der Rede wert, wo geredet wird, also mit dem quatschenden Menschen. Hier wäre die Entstehung Gottes erst mit dem Glauben der Menschen an ihn zu datieren in Feuerbachs Überlegungen. Geist und Gott wären dem menschlichen Zentralnervensystem erwachsen.

Erst mit der Entstehung von Religionen wäre dann der menschliche Geist zur Annahme von transzendentalen Nichtrealitäten wie Beseeltheit von Naturphänomenen, einer Himmelswelt, Götterwelten und weiterem Leben im Kosmos mit der Fiktion der Invasion von Aliens von einem fernen Planet fähig. Es hätte den unverkennbaren Vorteil, daß von der Existenz Gottes erst mit der ersten Nennung seines Namens gesprochen werden dürfte, lassen wir es mit Abraham und Mose beginnen oder ihren ägyptischen und sumerischen Vorläufern. Es macht Gott dann zu einem Sprachphänomen, das nur dort Realität bekommt, wo er angebetet und verkündet wird oder wo die mit ihm assoziierten Verhaltensregularien wie etwa Dekalog und Pentateuchgebote praktiziert werden. Dann gibt es Gott erst seit dem israelischen Stämmebund. Und je weniger noch nach seinen Geboten gehandelt wird, desto blasser wird seine Realität. Er stirbt nicht, solange er noch verehrt wird, aber er verblaßt vor den Anfechtungen der Welt. 45% deutsche Verehrer in Kirchen hat Gott noch.

Jüngel hat Gott immer gerne als Sprachereignis gefeiert, das weltlich nicht notwendig ist. Das erlaubt im Gegensatz zu meinem Ansatz, ihn der platonischen Kagathie zuzuordnen, ihn als das weltbeste höchste Gute zu sehen und alle grausamen Züge Gottes von ihm fernzuhalten. Er ist dann natürlich auch nicht der Pantokrator, der alles Leben geschaffen hat, sondern lediglich die Idee des Guten und der Liebe in einer ansonsten nicht besonders liebevollen Welt.

Die entscheidende Kurve in der christlichen Lehre vom Erlösungswirken Christi am Kreuz ist dann aber die Frage, wozu hat Jesus die Menschen erlösen sollen? Was m.W. kein Theologe überlegt, ist, daß ein Gott der Liebe seinen Sohn niemals ans Kreuz hätte ausliefern brauchen, weil dieser Jesus für keinen anderen Menschen hat sterben müssen. Denn dieses „für andere“, diese Stellvertretungsfunktion seines Todes, basiert immer noch auf dem Bild eines Gottes, der rachsüchtig unbotmäßiges Verhalten mit dem Tode bestraft. Die Logik des lo/goj  o( tou= staurou=  ist die Folie eines strafenden Gottes, der in seinem Zorn auch schon mal die Menschen in der Sintflut hat ertrinken lassen. Jesu Tod offenbart gerade in seiner Hingabe für uns die Grausamkeit des Vaters, der die Welt mit sich nur dadurch versöhnen kann, daß er seinen Sohn in einen der grausamsten Foltertode damaliger Zeit hineingehen läßt. Und sieht man sich das Ergebnis dieser innertrinitarischen Liebestat genauer an, so muß man konstatieren, daß die Menschen durch und nach Jesu Tod kein Stückchen versöhnter mit Gott oder untereinander geworden sind. Vom Effekt her kann man nur sagen, der Versöhnungstod Christi war ein ungeheurer Mißerfolg. Jesus ist völlig umsonst gestorben. Und sein Körper ist wie der jedes wahren Menschen im Grab verwest.

 

Wir haben 1973 in Tübingen Alfred North Whitehead[1] gelesen in Seminaren von Moltmanns Assistenten, Gerhard Marcel Martin und Michael Welker. Die Welt wird von Whitehead beschrieben als Gesellung von »actual occasions«, ständig im Prozeß des Entstehens, der Vergemeinschaftung und des Vergehens begriffener, organismenhafter Monaden, die die »zeitlosen Qualitäten« (eternal objects) in wechselnden Konfigurationen verwirklichen. Gott, als das höchste schöpferische Prinzip und der zureichende Grund, warum der Weltprozeß so und nicht anders verläuft, ist die oberste »actual entity«, gleichsam die stets werdende Zentralmonade des Weltorganismus. Diesem Prozeß analog wechseln auch die Gottesbilder der Gläubigen. „Die Wirklichkeit ist durch und durch Zusammensein von im übrigen isolierten ewigen Objekten und Zusammensein aller aktuellen Anlässe.“[2] Mit Spinoza kann er dann sagen: „Gott ist die letzte Begrenzung und seine Existenz ist die letzte Irrationalität. Für das Wesen Gottes kann kein vernunftgemäße Erklärung gegeben werden, weil dieses Wesen selbst die Grundlage aller Vernunftmäßigkeit ist.“[3] Damit entgeht er der theologischen Falle der Unzulänglichkeit des Pantokrators, der zwingend auch das Böse zuläßt, was ein vernünftiger Gott tunlichst zu vermeiden sucht. Wenn in wissenschaftlichen Diskursen neue Kenntnisse zu einem Paradigmenwechsel führen, wird nicht herumgejammert, daß nun alte Glaubenssätze als unwahr dastehen und Entdecker auf Scheiterhaufen brennen. „Die Religion wird ihre alte Macht solange nicht wiedergewinnen, als sie den Wandel nicht im selben Geiste ertragen kann, wie es die Wissenschaft tut. Ihre Grundsätze mögen ewig sein, aber der Ausdruck dieser Grundsätze erfordert ständige Entwicklung.“[4] Die Assoziation von Gott mit Macht hat der Kirche des Mittelalters ihr politische Einflußnahme gesichert. Heute zeigen die fulminanten Kirchenaustritte, was die säkularisierte Vernunft der Bürger davon hält, wenn nur noch 45% Deutsche Kirchenmitglieder sind. „Die Darstellung Gottes unter dem Aspekt der Macht weckt alle modernen kritischen Instinkte. Das ist verhängnisvoll; denn Religion bricht zusammen, wenn ihre wesentlichen Aussagen nicht unmittelbare Zustimmung bewirken.“[5] Diese Sätze im Strahlfeld von Einstein und Darwin sind nachgerade prophetisch und nehmen zwischen den Weltkriegen eine Entwicklung vorweg, die sich erst heute entfaltet und die Kirchen zum Sparen zwingt, ohne daß sie überlegen, was an ihrer Verkündigung der letzten Jahrzehnte die Gläubigen vom Glauben hat abfallen lassen. „Die Tatsache der religiösen Vision und die Geschichte ihrer beständigen Ausweitung ist unser einziger Grund zum Optimismus. Ohne sie ist das menschliche Leben ein Aufblitzen gelegentlicher Freuden inmitten des Dunkels von Kummer und Elend, ein Nichts aus vergänglichem Erlebnis.“[6] Er meint mit „Vision“ den Paradigmenwechsel von barbarischsten Gottesvorstellungen zu immer edleren Glaubensbildern mit der bewegenden Kraft wechselseitiger Liebe als Motor. Später in seinen Vorlesungen in Edinburgh nennt er die Macht der Jesusbewegung als Alternative zu den Machtentfaltungen von Kirche und Philosophien: »Es gibt jedoch im galiläischen Ursprung des Christentums noch eine andere Anregung, die zu keinem der drei Hauptstränge des Denkens (seit der theistischen Philosophie) so richtig paßt. Sie legt das Schwergewicht weder auf den herrschenden Kaiser, noch auf den erbarmungslosen Moralisten oder den unbewegten Beweger. Sie hält fest an den zarten Elementen der Welt, die langsam und in aller Stille durch Liebe wirken[7]

Interessanterweise kommt Nico Paech als Wirtschaftswissenschaftler zu der gleichen Folgerung nach der Abstrafung der Ampelkoalition durch FDP und CDU: Es gibt keine Veränderung der Gesellschaft durch die Politik, wenn nicht die ganze Gesellschaft mitzieht, wie vernünftig auch immer deren Impulse sein mögen, nach den Corona-Einschränkungen ist die Allergie vieler Bürger gegen staatliche Vorschriften gerade auch angesichts einer unerträglich gewordenen Bürokratie und einem explodierten Verwaltungsaufwand der Betriebe so gewachsen, daß Paech die einzige Chance auf Veränderung in der Initiative jedes einzelnen Bürgers sieht, quasi im Sinne der Graswurzelrevolution der Alternativen Ökonomie. Deren beherztes Engagement hat zur Nutzung von Wind, Sonne und Bioabfällen als Energiequellen geführt, die inzwischen die Power von AKWs in den Schatten gestellt haben.[8] Paulus spricht von Gottes Kraft in den Schwachen und genau das wäre die denkbare Option kirchlichen Handelns.

»Der Begriff Gottes ist gewiß ein wesentliches Element im religiösen Empfinden. Aber die Umkehrung trifft nicht zu; der Begriff des religiösen Empfindens bildet kein wesentliches Element in der Vorstellung des göttlichen Wirkens im Universum.«[9] Erst wenn das religiöse Empfinden zur Orthopraxie, zum Tun des Rechten für die Ermöglichung von Zukunft für unsere Urenkel führt, vereinigt sich der Glaubende mit Gottes immanentem Wirken in seiner von uns geschundenen Schöpfung.

Wir haben 1973 in Tübingen Moltmanns ökologische Theologie aufgenommen, die die Menschen als erste Freigelassene der Schöpfung begreift und den jüdischen Gedanken der Einwohnung Gottes in seiner Schöpfung zum Angelpunkt der Welt-Immanenz Gottes macht. Der Blochsche Gedanke des Umbaus der Welt zur Heimat in einem Selbstentwicklungsprozeß der Materie, dem Experimentum Mundi, war dabei ein entscheidender Wegweiser. Zugleich schaut Moltmann aus der theologischen Mottenkiste postfaschistischer Konzentration auf Christus als das eine Wort Gottes[10] über den Kistenrand hinaus auf naturwissenschaftliche Kenntnis, etwas die Rotverschiebung im Spiralnebelspektrum der Teleskope, also Urknall und kosmologische Irreversibilität, mithin eine Universalgeschichte, die zwar Zyklen kennt, aber prinzipiell eine Tendenzlatenz hat, die Hoffnung weckt auf eine Veränderung der Welt heraus aus der ökologischen Zerstörung gemäß Gen 1,28. Ein Bewahrungsauftrag wird moralische Pflicht der Christen zur Heilung der Erde von dem, was vom christlichen Abendland aus ihr weltweit angetan wurde in den Zeiten des Imperialismus und der europäischen Raubzüge in der 3. Welt. Bislang gibt es keinen Grund für eine Erkenntnis Gottes aus seiner Schöpfung heraus, zu der leider auch die Menschen mit ihren vernichtenden Ausbeutungen gehören. Wäre der Mensch wirklich imago dei, so würde dies auch ein vernichtendes Urteil über seinen Schöpfer evozieren: Raubtier. So liegt die einzige Hoffnung, Gott als guten Geist in seiner Schöpfung wiederzuentdecken, in einer Zukunft, in welcher der derzeitig nur noch weiter steigende Raubbau an unserem Planeten aufhört. Gerade die christlichen Parteien der Industrieländer waren und sind Vorreiter der Zerstörung des ökologischen Gleichgewichts und Hauptverursacher der Erderwärmung. Trotz aller Warnungen der Wissenschaften forciert die CDU die Ausbremsung der Energiewende, den Tiefseebergbau, die Müllentsorgung in die ärmsten Länder des Südens, den Verkauf von Waffen dorthin, wo sich Kindersoldaten gegenseitig abknallen.

Genau darum ging es Moltmann zeitlebens: die Sendung der Kirche als einen politischen Impuls zur Bewahrung der Schöpfung zu praktizieren. „Die Theorie der weltverändernden, zukunftswilligen Praxis der Sendung sucht nicht nach ewigen Ordnungen in der bestehenden Weltwirklichkeit, sondern nach Möglichkeiten in dieser Welt in Richtung auf die verheißene Zukunft.“[11] Sie „dient dem kommenden Heil der Welt und ist wie ein in die Welt hinausgesandter Pfeil ins Zukünftige.“[12] 

Damit erkennt Moltmann die christliche Weltverantwortung in einer Nachkriegszeit, wo die beschönigend „Dialektische Theologie“ genannte Gruppe in Abkehr von der bösen Welt zum Glauben als Innerlichkeit flüchtet und sich so dem Vorwurf  entzieht, unter Adolf nicht deutlicher Widerstand geleistet zu haben, wie es im Stuttgarter Schuldbekenntnis von 1945 vernehmbar war. Dieses kam unter Druck des ÖRK als Aufnahmebedingung zustande und ist so glaubwürdig wie Entschuldigungen eines frechen Rüpels.[13]

„Ergebung“ unter Hitler findet man sehr anders als bei Bonhoeffer zuhauf bei Barth, Bultmann, Gogarten. Im Gefolge des Mitläufers Heidegger ignorieren sie die soziale und politische Welt ebenso wie die technifizierte Arbeitswelt, die seitdem durch ihren Energiemißbrauch mit Zerstörung der Ozonschicht den Globus an den Klimakipppunkt gebracht hat, der künftig statt der Herrlichkeit der Kinder Gottes eine unendliche Abfolge von gewaltigen Katastrophen bescheeren wird. Sie werden die Sintflut übertreffen.

 Moltmann sieht diese drohenden Konsequenzen auch als Versagen der Theologie, die alldies in ihrer Konzentration auf die Geschichte Christi als das „Eigentliche“ der Theologie ignoriert hat. Das Ziel tätiger Hoffnung auf die neue Schöpfung Gottes ist harte Arbeit an der Verbesserung der Welt. „Durch diese Hoffnung auf Gottes Zukunft wird diese Welt hier für den Glauben frei von allen Versuchen der Selbsterlösung oder der Selbstproduktion durch Arbeit, und sie wird offen für die liebende, dienende Entäußerung zugunsten einer Humanisierung der Verhältnisse, zugunsten der Rechtsverwirklichung im Lichte des kommenden Gottesrechtes. Das aber bedeutet, daß die Auferstehungshoffnung ein neues Weltverständnis hervorbringen muß.“[14] Daß Gewalt eben auch strukturelle, in Gesetzen diktierte Form des ungleichen Tauschs ist, hat Johann Galtung gezeigt. Daß Gott Brot ist für Milliarden Menschen der Südhalbkugel[15] und so viele zu uns kommen, weil sie hier ein menschenwürdiges Leben erhoffen, könnte uns zu mehr Gerechtigkeit anregen, aber läßt die CDU über „Remigration“ nachdenken im Fahrwasser der AfD und der Gier nach Wählerstimmen, die dummerweise dann dem Original, der AfD, zugefallen sind. Die Kumpanei des F. Merz mit der AfD hat diese jetzt gleichstark mit der CDU gemacht.

Für Moltmann ist die Verheißung der allgemeinen Totenauferstehung ein Motor, für die bessere neue Welt Gottes zu arbeiten. Das kann man genauso ohne Auferstehungshoffnung und die kleine zornige Autistin Greta Thunberg und die Friday-for-Future-Bewegung ist wohl kaum aus der Auferstehungshoffnung auf die Straße gegangen. Da glaube ich mit Freuds Todestrieb und der jüdischen Versammlung zu den „Vätern“ in der Scheol, daß der eigene Tod eine Erlösung sein kann und man alt und lebenssatt sich auf diese eigene und hoffentlich wohlverdiente Ruhe freuen kann, in der kein Zipperlein des vergehenden Leibes mehr nervt und das Leben einschränkt. Wenn man realistisch die nur noch geringen Chancen für eine ökologische Rettung der Welt vor dem Kippen der Erderwärmung sieht und die kommenden Katastrophen, will man dann noch in eine solche bizarre Welt hinein auferstehen? Lieber doch sanft ruhen. Und sich am Ende sagen können: ich habe alles mir mögliche zur Abwendung der ökologischen Katastrophe versucht und ein bescheidenes Leben geführt mit einem sensationell kleinen ökologischen Fußabdruck. Alle haben mich für einen schrägen Spinner gehalten, aber wenigstens das habe ich halbwegs gut hingekriegt. Für manche Christen motiviert die Auferstehungshoffnung und wenn sie dadurch zu noch mehr Bescheidenheit, Sparsamkeit und politischer Einflußnahme gelangen, wäre es wunderbar. Hätte Jesus soviel Angst vor dem Tod gehabt wie manche Christen, die sich aus ihrer depressiven Weltenangst in die seit 2000 Jahren ausgebliebene allgemeine Totenauferstehung versteigen, er hätte sich niemals so eingesetzt für die Liebe seines himmlischen Vaters zu den Verlorenen dieser Erde. Auferstehungsgläubige ignorieren die Naherwartung von 1Kor 15, anstatt sie als einen fatalen Irrtum des Paulus zu den vaticinias auszusortieren, die geschichtlich überholt waren wie Newtons Mechanik, die immerhin auf Erden funktioniert. Angesichts der Übervölkerung der Erde wäre die leibhafte Auferstehung aller bislang verstorbenen ChristInnen ernährungstechnisch gar nicht machbar und würde eine immense Hungerkatastrophe auslösen. Ebenfalls wäre die Unterkunft nicht geregelt. Schon die Asylanten in Europa bilden ein riesiges Problem. Was würde Deutschland dann mit den auferstandenen ChristInnen anfangen? Zur Zeit des Paulus wäre dies zahlenmäßig kein Problem gewesen. Hätte ich einen Wunsch frei bei Gott, wäre dies: laß meine Asche bloß in meinem Garten in Frieden zur Nahrung der Blumen Petras  dienen und verschone mich mit der Auferstehung.

Moltmann entwickelt den rabbinischen Gedanken des mit seinem Volk mitleidenden Gottes weiter. Er zitiert Eli Wiesels Bericht einer Hinrichtung mit halbstündigem Todeskampf eines Knaben am Galgen und der Frage eines der vollständig angetretenen Insassen von Auschwitz: Wo ist Gott? Und Wiesel hört in sich eine Stimme antworten: „Er hängt dort am Galgen“.[16] In diesem Mitleiden Gottes mit seiner Schöpfung entwickelt sich die theologische Wendung von dem Gott, der alles so herrlich regieret, zu einem ganz anderen Gott, der selbst leidet unter dem Morden der deutschen Faschisten, der solidarisch ist mit den Gequälten, Gefolterten. Moltmann versucht in seiner Theologie nach Auschwitz, Gottes Menschwerden als Wandlung, Selbsterniedrigung zur Einheit mit der leidenden Schöpfung zu beschreiben, wo schließlich Gott gegen Gott steht. „In der Gemeinschaft Christi kann es deshalb wirklich heißen, daß Menschen in Gott und aus Gott leben, daß sie „in ihm leben, weben und sind“(Apg. 17,28). Pantheistisch verstanden, wäre das ein Traum, der von dem Negativen in der Welt wegsehen müßte. Eine trinitarische Kreuzestheologie aber nimmt Gott im Negativen und das Negative darum in Gott wahr und ist auf diese dialektische Weise panentheistisch.“[17] Genau da zeigt sich das Janusgesicht Gottes, daß auch das Böse ein Teil Gottes ist. Um so dringlicher sind die „Wandlungen Gottes in den Befreiungen des Menschen“.[18] Mit Rm 8 endet die „Geschichte der durch den Staub wandernden Schekhina, als Geschichte des Geistes… der auf alles Fleisch kommt. … Die Realpräsenzen Gottes bekommen damit den Charakter der „praesentia explosiva“. Bruderschaft Christi bedeutet leidende und aktive Teilnahme an der Geschichte dieses Gottes… Ihre Kraft ist der seufzende und befreiende Geist Gottes. Ihre Vollendung liegt im alles befreienden und mit Sinn erfüllenden Reich des dreieinigen Gottes.“[19]

Der »Einwohnung« (Schekhina שְׁכִינָה) Gottes in seiner Schöpfung, entspricht die Wohnlichkeit im Dasein für den Menschen: Es ist die Schöpfung in Zeit und Raum der materiellen Welt. Ziel wird es, Schöpfung zum Haus Gottes zu machen.[20] Das entspricht Blochs Umbau der Welt zur Heimat, aber auch Theilhard de Chardins Christogenese des Kosmos.[21] In den Kapiteln »Die Evolution der Schöpfung« und »Der Sabbat: Das Fest der Schöpfung« entwickelt Moltmann seine ökologische Schöpfungslehre als Aufgabe aller verantwortungsbewußten Menschen, die Mitwelt als Partner der Menschen zu schützen und ihre Ausplünderung zurückzubauen. Dazu ist interdisziplinäres Wissen und ein intensiver Dialog mit allen naturwissenschaftlichen Fachbereichen unabdingbar. Theologie, die nur im eigenen Saft schmort, versündigt sich an der Umwelt als einer von göttlichem Geist durchdrungenen Schöpfung in ihrem Prozeß einer friedlicheren Koexistenz mit der Menschengattung.

Der Geist Gottes ist Inbegriff der „Informationen, die alle Materie- und Lebenssysteme bestimmen“ und „auch in den Materiestrukturen präsent“, weil es nur „informierte Materie“ in der Schöpfung gibt.[22] Schöpfung ist „ein dynamisches Gewebe zusammenhängender Vorgänge“, weil die Evolution von Fauna und Flora nie separate Arten wachsen läßt, sondern immer ein Ensemble der Arten in einem ökologischen Gesamtsystem leben läßt.[23] Die Schöpfung ist ein holistisches Gefüge, in dem „alle Geschöpfe auf je ihre Weise miteinander und mit Gott kommunizieren“.[24] Analog der Beziehungsstrukturen in der Kirche gibt es in der Natur hochkomplexe Beziehungen der Wesen, die nur vom Gesamt her als sinnvolles und oft höchst pfiffiges Handeln verständlich sind, geprägt von Individuation und Diversifikation in einem offenen System, was sich modifizieren kann, wenn sich neue Ereignisse ergeben.[25]

Moltmann führt den Himmel als Wohnsitz Gottes des Schöpfers ein als „Quelle der schöpferischen Möglichkeiten und der Potenzen den Schöpfung“.[26] Damit verläßt er die Weltimmanenz Gottes in der Materie. Der Himmel ist geradezu platonisch ein riesiges Planungsbüro für neue Entwicklungen hier unten. So ist durch die Hintertür ein neuer Theismus zurückgekehrt, völlig unnötiger Weise, da das ökologische System der Lebensräume auch ohne Himmel ständig neue Möglichkeiten freisetzt. Das Geschwurbel von Transzendenz wäre überhaupt nicht erforderlich, es sei denn, um die theistische Leserschaft „mitzunehmen“. „Gott selbst, der Schöpfer von Himmel und Erde, [ist ...] vielmehr die Transzendenz von Transzendenz und Immanenz der Welt. Gott selbst, der Himmel und Erde mit seiner Herrlichkeit erfüllen wird, ist auch die Immanenz von Transzendenz und Immanenz der Welt“.[27] Er wird zu einer Art Perichorese beider Sphären.

 

Ich kann dieser Logik nicht folgen. In der Antike war der Himmel in einer Art Käseglocken über der Erdscheibe gedacht und es gab sieben solcher Käseglocken übereinander. Heute wissen wir, daß diese Vorstellung falsch ist und in keiner der Sphären um den Erdplaneten herum ein Gott gefunden werden konnte und auch keine lobpreisenden Engelwesen. Es gibt in diesem Kosmos keinen Himmel. Wohl weiß ich um das Große Jahr des Zurvanismus, wo die ersten 3000 Jahre gute Schöpfung des rein geistigen Himmels sind, die in den nächsten 3000 Jahren irdisch materialisiert werden zu einer guten Welt unter Ahura Mazdas Führung und nach weiteren 3000 Jahren unter Führung von dessen unfähigem Zwillingsbruder Ahriman ins totale Chaos von Gut und Böse, Licht und Finsternis münden, bevor das Weltgericht die Bösen straft im glühenden Fluß und auch sie geläutert in dem daraufhin anbrechenden letzten Aion mit wiederum 3 Millennien unter den 3 Saošyants ein Leben in Glück und Frieden gemeinsam mit den Gerechten führen dürfen. In diesem mittelpersischen Modell entspricht die gute Erde einem guten präexistenten Himmel und ist sein materielles Abbild. Hier kommunizieren der transzendente Himmel, Menok, mit der Erdenwelt Getik. Aber dieses auch von Platon übernommene und modifizierte Postulat eines solchen Himmels, einer Aristotelischen creatio ex nihilo und einer göttlichen Kontraktion, eines rabbinischen Zimzum, um überhaupt ein nihil zu erzeugen, aus dem dann die Schöpfung ex nihilo von Gott ins Sein bewegt werden kann, das sind doch hahnebüchen verstiegene Konstruktionen, die einer naturwissenschaftlichen Prüfung nicht standhalten. Und auf diesen Dialog mit den Naturwissenschaften kam es Moltmann doch immer wieder an. Der Evolutionstheorie ist die Immanenz des Geistes als apriorisches Austauschgeschehen zwischen Zelle und ihrer Umgebung freilich geläufig, es gibt auch ein das Einzelwesen transzendierendes ökologisches Gleichgewicht, nach dessen Konditionen das Einzelleben sich entfalten kann. Aber das ist kein Himmel, sondern das ist ein Gemisch von Konstellationen aus Zufällen und Notwendigkeiten, klimatischen und landschaftlichen Faktoren. Gerne kann man diese Umweltbedingungen als dem Einzelwesen transzendente und in sich auch durchaus logische Szenarien bezeichnen, sie bleiben aber dem materiellen Prozeß des Lebens immanente Phänomene.

Gestalttheoretisch wäre von Übersummation zu sprechen: Das Ganze ist mehr als nur Summe seiner Teile und außerhalb aller Einzelwesen, sie damit transzendierend als Feld, in dem sie leben und weben. Die Entstehung der ersten Amöben geschah aus makromolokularen Strukturen und nicht aus einem nihil. Selbst der Urknall kam nicht aus dem Nichts, sondern aus Bosonen. In diesem Sinne ist tatsächlich Transzendenz ein permanenter ökologischer Zustand der Vergesellschaftung aller Lebewesen, der jedes Einzelwesen unterworfen ist. Aber dieses ökologische Feld ist sehr irdisch und durchaus weltimmanent und keineswegs auf einen wo auch immer lokalisierbaren Himmel angewiesen oder bezogen. Der Begriff des Himmels für den Wohnort Gottes ist heute nicht nur mißverständlich geworden, sondern unverständlich und geradezu irreführend. Wo 3 in meinem Namen zusammensind, bin ich mitten unter euch – diese Weltimmanenz Jesu kommt ohne jeden Himmel aus.

Daß dann dieser Geist Gottes Jesus wieder aus dem Leichenzustand belebt hat, wobei Moltmann die Historizität und wohl auch die Leiblichkeit dieser Auferstehung nicht behauptet, dürfte eigentlich ja bedeuten, daß diese Auferstehung ein soziales Phänomen des Geistes war und aus der Faktizität von Trauervisionen (Josuttis) bestand, die in immer neuen Ausschmückungen in die Evangelien Aufnahme fanden. Der Glaube an die Auferstehung begleitete die pfingstliche urkommunistische Gemeinde und führte zu vielen übersinnlichen Wahrnehmungen, die durchaus spiritistische Züge tragen. Zugleich setzt sich dabei das von Jesus gelernte Handeln und sein Denken fort, sodaß man mit Bultmann sagen kann, er sei in die Kirche hinein auferstanden als der, den man erinnert und verkündigt und ihm nacheifert. In diesem Sinn könnte man von perichoretischen Wechselwirkungen zwischen dem Lebensgeist und Jesu Geist und dem trauernden Geist der Gemeinde sprechen, wie es Moltmann trinitarisch versucht. Aber es hat etwas sehr Konstruiertes, Vater, Sohn und Heilige Geistin als heilige Familie dreier Personen hier wieder einzuschmuggeln. Die These von der Weltimmanenz Gottes, seiner Tierwerdung und Menschwerdung, wird durch die orthodoxen Leitplanken der Trinität aufgeweicht und in Konstrukte der überkommenen Dogmatik eingenordet, die sachlich mit ihr diametral unvereinbar sind. Letztlich ist die geistige Einheit von Schöpfer und Geschöpf, exerziert an der von Vater und Sohn als Ebenbildern mit Chromosomenvererbung, kaum etwas anderes als der gnostische Satz vom göttlichen Lichtfunken in den Herzen der Menschen. Wobei Herz präziser als Gesamt des Leibes mit Hirn, Leber und den arbeitetenden Händen und Füßen zu infinieren wäre.

Durch Gottes permanentes Schöpfungshandeln, so Moltmann,  ist die ruah Jahwe in allen Dingen gegenwärtig. Gott ist so in all seinen Geschöpfen in der Selbstunterscheidung und Selbsthingabe der Liebe präsent und wohnt jedem Geschöpfe empathisch ein, so Moltmann. Diese Schekhina läßt den Blick auf die Lebewesen fallen und nicht auf den Himmel. Das ist Albert Schweizers Ehrfurcht vor dem Leben als Fürsorge für die Umwelt. Wobei schwache Tiere oft gefressen werden von anderen Tieren; mit der Liebe ist das so eine Sache. Die Empathie für das getötete Opfer und Leckerchen ist selten überzeugend. Wie unmenschlich selbst die osteuropäischen Schlachter in deutschen Schlachthöfen untergebracht sind, kam unter Coronabedingungen an die Öffentlichkeit, viele Tiere töten humaner als wir Menschen. Und Gott sei Dank gibt es in der Sekunde des Schmerzes die Endorphinausschüttung, die den Biß des Löwen kaum noch spüren läßt.

Der Geist als die wirkende Gegenwart Gottes selbst ist „mehr als eine Eigenschaft Gottes und mehr als eine Gabe Gottes an die Kreatur“.[28] Er ist die Selbsterniedrigung des göttlichen Geistes hinein in die Schekhina, in die Einwohnung in den Pflanzen, Tieren und Menschen. Die solidarisierende Einwohnung unter der leidenden Kreatur ist aber falsch begriffen, wenn Moltmann mit Rm 8 nur auf deren Vergänglichkeit abhebt und dann die Auferstehung der Tiere vergißt zu entwickeln. Nicht die Begrenztheit aller Lebensprozesse auf Erden ist Leid, sondern wie die Geschöpfe miteinander umgehen, besonders das Geschöpf Mensch. „Der Tod ist ein Meister aus Deutschland“, so trifft Paul Celan ins Schwarze. Weiterhin ist die Solidarität Gottes mit der Evolution seiner Schöpfung keine Selbsterniedrigung, weil es für Gott keine Chefetage im Himmel gibt, die höher wäre als unsere Erdenleben. Mit dem hierarchischen Gerede sollte um Gottes Willen Schluß sein in der Theologie.

 Zur Auferstehung habe ich meine Hausbiologin Petra Schröder zu Rate gezogen. Evolutionsbiologisch gibt jedes Wesen in Ei oder Sperma seine „Tagebücher“ mit denen der Altvorderen in der Doppelhelix Cricks an die nächste Generation weiter, in Israel klarbewußt als Genealogie des Stammes, wo Jesus Gene Davids haben soll. So können Kriegstraumata an Kinder oder Enkel als ontologische Unsicherheit und Lebensangst vererbt werden wie ebenfalls schizoide Dispositionen, aber auch Zutraulichkeit und der Mut zum Sein oder Widerstand gegen Unrecht. Zum genetischen Erbe kommt noch hinzu die Sozialisation als zweites Erbe von Familientraditionen und Familienaufträgen in tiefer Übertragung von Praxisfiguren der Eltern und des sozialen Feldes.

Wenn der Täuferjohann als der auferstandene Elia (Mk 6,15) und Jesus als der auferstandene Elia oder Johannes (Mk 8,28) unter den Galliläern gesehen wurde, so ist erstens dort Auferstehung längst vor der Kreuzigung Jesu, schon seit den Makkabäerkriegen und vom Zurvanismus her, ein bekanntes Phänomen und zweitens der Effekt einer so großen Ähnlichkeit in Wort und Tat, daß quasi die Identität eines Menschen in einen anderen diffundieren kann als eine tiefe Übertragung von Praxisfiguren und/oder Aussehen, Gestus und andere Identitätsmerkmale. Genau in diesem Sinne ist es schlüssig zu sagen, Jesus sei ins Kerygma auferstanden oder paulinisch in die Kirche als neuer Leib Christi. Wenn also Moltmann diese Form der Auferstehung als dann tatsächlich transzendente: als übergehende Identitätsdiffusion des Rabbi in seine Schüler und von dort aus missionarisch in die Gemeinden und von da aus in die Weltpolitik meinen würde, wäre ich ganz bei ihm. Dann ist Auferstehung eine Metonymie für Vererbung und Mimesis und keine Leichenbelebung.

 Paulus argumentiert 1Kor 15,13f: wenn es keine Auferstehung als Phänomen gibt, ist Christus auch nicht auferstanden und damit der Glaube an ihn κενον, also gegenstandslos und leer. Da wird die Möglichkeit von Totenauferstehung als gegeben präjudiziert, weil das zentrale Interesse die eigene mögliche Auferstehung ist, falls das eigene Leben gottgefällig absolviert wurde. Diese Lebensverlängerung, dieses Nicht-Sterben-Wollen ist das eigentliche Interesse an der Auferstehung. Sie ist Auftakt zur  Verewigung der eigenen Existenz. Es hat damit etwas ungeheuer Unersättliches und auch etwas Hybrides, sich nicht demütig oder lebenssatt in den eigenen Tod mit einem großen Dank für das erlebte Leben hineinfallen zu lassen. Man hat ein Leben erleben können und will gleich noch ein weiteres in aufgehübschter Form. Für mich hat diese Auferstehungshoffnung etwas sehr Despektierliches dem realen Leben gegenüber, was nie nur Jammertal ist. Gerade für unsere Generation der sozial bestens Abgesicherten in einem der reichsten Länder der Erde ist der Wille zur Auferstehung unmoralisch und läßt gerade die Demut vermissen, die so gerne und sehr zurecht kirchlich gepredigt wird. Wir müßten eigentlich allesamt an der Himmelspforte unsere durch Christi Tod erworbenen Eintrittskarten in den Himmel bei Petrus wieder abgeben und in unser Grab zurückkehren zur weiteren Ruhe in Frieden. Von daher ist es beruhigend zu wissen, daß es keine Totenauferstehung gibt als Fortleben der eigenen personalen Seele, auch nicht in einem „pneumatischen“ Leib, von dem Paulus gar nicht spricht.

Wenn Paulus 1Kor 15,31 sagt, er sterbe täglich, so sind bei ihm Tod und Auferstehung nicht deckungsgleich mit unserem medizinischen Begriff von Tod und Reanimation. Unter der vorgeschobenen Todesgrenze des AT kann Tod auch eine schwere Krankheit meinen. Was dann Auferstehung meint, ist am ehesten durch den Glauben an den Täuferjohann als auferstandenen Elia zu verstehen, der ja gar nicht als personale Resurrektion gedacht wurde, sonst hätte Johannes sich als Elia bezeichnen müssen. In dem Auferstehungsleib des Täuferjohanns finden sich eher hervorstechende Merkmale Elias wieder, aber keine physische Identität einer Person.

1Kor 15,50: Τοῦτο δέ φημι͵ ἀδελφοί͵ ὅτι σὰρξ καὶ αἷμα βασιλείαν θεοῦ κληρονομῆσαι οὐ δύναται͵ οὐδὲ ἡ φθορὰ τὴν ἀφθαρσίαν κληρονομεῖ. Fleisch und Blut erben nicht das Reich Gottes, nicht einmal wenn sie unverweslich wären. So ist die Verwandlung (αλλαγησομεθα) des verweslichen Leibes 1Kor 15,51 in einen unverweslichen (αφθαρτοι) beim Schall der endzeitlichen Trompete wohl auch nicht gedacht als eine personale Restitution im Himmel nach dem Glauben der Mandäer. Nach der Auferstehung erfolgt als Schritt 2 eine Verwandlung des Verweslichen ins Unsterbliche, 1Kor 15,53: deiÍ ga\r to\ fqarto\n tou=to e)ndu/sasqai a)fqarsi¿an kaiì to\ qnhto\n tou=to e)ndu/sasqai a)qanasi¿an. Das Verwesliche wird hineingesteckt in die Unverweslichkeit, das Sterbliche in Unsterblichkeit. Diese Verwandlung ist eine Adaption von Bundahišn 30.7-25 SBE5 (= 34,6ff Anklesaria).[29] Auch dort werden die vom glühenden Metallfluß gereinigten Menschen unsterblich. Auch dort ist die Auferstehung nur erster Teil des Weltgerichts, nach dessen Bußen und Strafen als drittem Teil erst als vierter Teil die Verwandlung der Menschen ins Unsterbliche erfolgt. So ist Paulus hier deutlich den zervanistischen Quellen gefolgt, die damals sehr verbreitet waren. Was aber von diesem Mythos wollen wir noch glauben? Die Auferstehung ist nur Auftakt des Weltgerichts, dessen Ausgang für den einzelnen Christen äußerst ungewiß ist. Hat er nicht fest genug an Jesu Kreuz und Auferstehung zur Vergebung seiner Sünden geglaubt, kann es äußerst schmerzhaft werden. Wer an Auferstehung glaubt, sollte sich besser warm anziehen. Für viele Christen sieht es überhaupt nicht gut aus im Gericht, nimmt man Mt 25 ernst. Das Verhalten der Kirchen ist die Nagelprobe darauf, wie ernst es mit der Auferstehung denn wirklich ist. Sie wird gerne im Munde geführt, aber kaum einer glaubt sie wirklich, denn dann müßte er sein Verhalten in Gottes Schöpfung grundlegend verändern gegenüber den geringsten Brüdern Jesu auf zwei oder vier Beinen.

Moltmanns Versuch, die göttliche Trinität als altkirchliches Konstrukt von Vater, Sohn und Geist als Überwurfmutter der Schöpfung zu verschrauben, läßt sich evolutionstheoretisch nur als spekulativ bezeichnen und wie Filius Jesus für das Zusammenwirken der Ameisen im Buchenwald zuständig sein sollte, gibt Rätsel auf. Daß die drei von der göttlichen Tankstelle keine Personen wie du und ich sind, unser Begriff von Person also nicht greifen kann, hält Moltmann nicht davon ab, ihn trotzdem zu verwenden, um ihre Perichorese als Vorbild der Vergemeinschaftung aller Lebewesen zu beschreiben.[30] Für Flora trifft die Verschmelzung der Wurzelwerke zu, aber für Tierarten, in denen die Einzelwesen mit einem je eigenen Charakter eine deutliche Unverwechselbarkeit aufweisen, wie jeder Pfleger im Zoo weiß, ist der Personenbegriff so triftig wie bei Menschen. Daß Tiere und Pflanzen miteinander kommunizieren wie auch die Zellen innerhalb jedes Tieres und jeder Pflanze, entspricht dem perichoretischen Prozeß der himmlischen Trias, meint Moltmann. Es würde reichen, Gott als geistigen Motor der Evolution zu erkennen und das äußerst fragwürdige Liebesverhältnis von opferndem Vater und gekreuzigtem Sohn nicht als Grundprinzip der Natur zu vindizieren. Es sei denn, man konstatiert, daß das trinitarische Liebesverhältnis einer erbarmungslosen Hinrichtung genau die Brutalität wiederspiegelt, die das Fressen und Gefressenwerden der erbarmungslosen Evolution als göttliche Mixis von Gut und Böse auf den Punkt bringt. Weiterhin ist die Schöpfung als offenes System in einem ständig fortschreitenden Lernprozeß begriffen. Der Sohn in diesem Lernprozeß lehrt über die Evangelien, mit wenig auszukommen und für die Opfer unserer Gesellschaft um so mehr zu tun. Jesus ist nicht für unsere Sünden gestorben, sondern hat die Verlorenen geliebt und sagt: Sündige hinfort nicht mehr. So wäre der Sohn als Wegweiser der Menschheit das Leitbild gegenseitiger Sorge und Liebe. Dazu braucht es aber keine Spekulation über einen zum Gott gewordenen Jesus in der aus kirchenpolitischem Machtpoker entstandenen Trinität.[31] Ich glaube nicht, daß bei den 45,2 % Ostern 2025 noch verbliebenen Kirchenmitgliedern die dogmatischen Konstruktionen der alten Kirche für ihren Glauben relevant sind und mehr als agendarische Pflichtformulierungen.[32] Analog haben sich jährliche Eheschließungen seit 1950 halbiert. Von daher interessiert es kaum einen mehr, ob Gott, Jesus und der Geist drei Hypostasen oder Personen sind und wie die Einheit ihres Wesen konkret gestaltet ist. Homusie als Perichorese zu beschreiben ist nicht unplausibel. Luther hat sich auch über die Trinitätsstreitigkeiten lustig gemacht:

VII. Haec unitas trinitatis (ut sic dicamus) est magis una, quam ullius creaturae, etiam mathematicae unitas.

VllI. Simul nihilominus haec unitas, est trinitas, seu trium personarum distinctarum divinitas.

IX. Ut quaelibet persona sit ipsa tota divinitas, ac si nulla esset alia.

X. Et tamen verum est, Nullam personam esse solam, quasi alia non sit, divinitatem.

XI. Haec distinctio personarum, adeo magna est, ut sola filii persona assumpserit hominem.

XII. Error est enim, quod vel pater sit filius, vel pater sit homo factus.

XIIl. Error itaque est universa Mathematica. ipsaque fortiter crucifigenda, dum de Deo ipso quaeritur.

XIV. Leviter et frigide consolantur nos Scotus et Scholastici cum suis distinctionibus formalibus et realibus.

XV. Quin M. Sententiarum, non satis recte docuit, Essentiam divinam nec generare nec generari.”[33] 

Selbst die Quaternitas, die Vierfaltigkeit hat Joachim de Fiore ins Spiel gebracht und in der Tat bleibt es bei pseudomathematischen Spielchen und konzilfüllendem Kopfzerbrechen über himmlische Verhältnisse, die wir in ihrer Transzendenz niemals werden hinreichend erfassen können. Köstlich, wie Luther sich aus Gottes Sicht das Treiben der Theologen anschaut: “Hier spricht Gott. Ich höre, daß Ein Gott ist und drei Personen. Wie das zugeht, das weiß ich nicht. Ich will glauben.”[34] Mit welcher Heiterkeit und Leichtigkeit Luther hier über das Gezappel an den Hypostasen oder Personen spricht, zeigt etwas von der Klarheit dessen, daß man über Trinität lieber schweigen sollte. Die Evolution jedenfalls ist keine Perichorese pur, sondern auch ein harter zerstörerischer Kampf ums Überleben und sogar das Töten von Krebszellen oder Neophyten ist lebenswichtig. Deshalb wäre Interdependenz der Arten ein auch das “Böse” mit berücksichtigender Begriff. Wie Geist eine Person sein kann, ist leichter gesagt als erklärt. Ruach ist Wind und Vaju wird im Iranisch-Indischen auch als Gottheit dargestellt. Aber als Wehen oder Begeisterung ist Geist immer ein interpersonales, ja überpersonales Phänomen der Verbindung und Gesellung über gemeinsame Interessen. Moltmann hat Spaß an einer Systemarchitektur, in der alle Mitspieler in einem reziproken Verhältnis stehen und damit eine prästabilisierte Harmonie entwickeln. So harmonisch ist aber weder die Welt noch der mögliche göttliche Geist, der in ihr Entwicklungen vorantreibt. So wird Moltmanns Durst nach Harmonie Gottes dem zerklüfteten Sein der Schöpfung und ihren Tendenzen im Experimentum Mundi nicht ganz gerecht. Die jüdische Theologie lehnt mit der Göttlichkeit Jesu auch die Trinität ab.

Da ich nicht die Annahme eines Himmels als Quelle der Möglichkeiten der Evolution teile, tendiere ich eher zu Spinozas[35] dynamischem Pantheismus. Ich glaube, die Materie kann auch ohne einen Himmel ihre Entwicklung vorantreiben. Der göttliche Geist arbeitet in der sich selbst organisierenden, sich selbst transzendierenden und selbstschöpferischen Materie. Damit ist Gottes innerweltliche Ambiguität so todwirkend und vivifizierend, wie er im Deismus als Pantokrator für die Grausamkeit der Welt verantwortlich ist und im himmlischen Thronsaal sich die Frage gefallen lassen muß, warum er Erdbeben, Überschwemmungen, Tsunamis und Feuersbrünste neben den königsgewirkten Kriegen und Ausbluten der Armen zuläßt. So oder so ist Gott nicht nur Liebe, sondern eifersüchtig und grausam wie im Dekalog und vielen Erzählungen des AT, wo Gott immer weltimmanent gewirkt hatte. Die Abstraktion Gottes zum Kosmokrator hat ihn in den siebten Himmel erhöht, aber das hat der Welt keine Liebe gebracht, weder als Schöpfer noch als "Trias" mit Jesus. Was ist am Pantheismus so gefährlich, was ändert sich für Gott, wenn wir ihn als lernenden Geist der Evolution solidarisch in seiner Schöpfung denken mit einem Jesus, der das Recht des Stärkeren im Überlebenskampf durch die Erquickung der Mühseligen und Beladenen unterwandert hat? Wenn Gott nicht Himmelschef ist, sondern keine anderen Hände hat als die der Menschen und Tiere, speziell die Jesu, wenn also wir in der Nachfolge Jesu die Priester Gottes sind und in seinem Geist Verantwortung tragen für das Wohl der Welt, was ist damit verloren? Das Wehen des Ruach als Sturm der Liebe war die Idee von Pfingsten als Verständigung über alle ethnischen Grenzen hinweg, als Arbeit gegenseitiger Empathie und Gütergemeinschaft, kurz: als Fortsetzung der Jesusbewegung. Wir sind in die Pflicht genommen genau wie Israel durch die Tora, aber noch weit über sie hinaus nach den Erfordernissen heutiger Probleme. Genau in diesem Sinne hat Jesus die Tora revidiert in seiner Fürsorge für die Opfer der Gesellschaft. Unterm Strich ist maßgeblich, was wir getan haben einem der geringsten Brüder Jesu. Genau das wird die Evolution von Menschen, Tieren und Pflanzen beeinflussen und genau darin liegt die Hoffnung auf einen Weltzustand, der nicht als Hölle weitergeht, sondern die Welt mit Gottes Hilfe in unseren Händen wohnlich macht. Schekhina eben und Schalom. Und Zimzum als Selbstkontraktion wäre ein grandioses Vorbild für unseren ökologischen Fußabdruck: weniger Raum einnehmen im Konsumtempel und Platz schaffen für die, die sich nicht so viel leisten können und an unserem Konsumrausch verhungern.

 

Literatur

Ernst Bloch, Das Prinzip Hoffnung, Frankfurt/Main (Suhrkamp) 1973

Pierre Teilhard de Chardin, Der Mensch im Kosmos, München4 (Beck) 1959

Manfred Folkers/ Niko Paech, All you need is less. Eine Kultur des Genug aus ökonomischer und buddhistischer Sicht, Oekom-Verlag 2020; München (Goldmann) 2025

Lütge, Michael, Der Himmel als Heimat der Seele. Visionäre Himmelfahrtspraktiken und Konstrukte göttlicher Welten bei Schamanen, Magiern, Täufern und Sethianern, Saarbrücken (Südwestdeutscher Verlag für Hochschulschriften) 2010

Jürgen Moltmann, Gott in der Schöpfung. Ökologische Schöpfungslehre, Gütersloh 41993.

Jürgen Moltmann, Der Geist des Lebens. Eine ganzheitliche Pneumatologie, München 1991.

Jürgen Moltmann, Theologie der Hoffnung. Untersuchungen zur Begründung und zu den Konsequenzen einer christlichen Eschatologie, München 31965.

Jürgen Moltmann, Trinität und Reich Gottes. Zur Gotteslehre, München 1980.

Jürgen Moltmann, Das Kommen Gottes. Christliche Eschatologie, Gütersloh 1995.

Jürgen Moltmann, Der gekreuzigte Gott. Das Kreuz Christi als Grund und Kritik christlicher Theologie, München 31973.

Jürgen Moltmann, Kirche in der Kraft des Geistes. Ein Beitrag zur messianischen Ekklesiologie, München 1975.

Jürgen Moltmann, Der Weg Jesu Christi. Christologie in messianischen Dimension, München 1989.

Jürgen Moltmann, Gott im Projekt der modernen Welt. Beiträge zur öffentlichen Relevanz der Theologie, Gütersloh 1997.

Jürgen Moltmann, Erfahrungen theologischen Denken. Wege und Formen christlicher Theologie, Gütersloh 1999

Alfred North Whitehead, Religion in the Making (1926), (New American Library) New York 1960.

Alfred North Whitehead, Wissenschaft und moderne Welt. Übers. G. Tschiedel u. F. Bondy, (Morgarten) Zürich 1949

Alfred North Whitehead, Abenteuer der Ideen. Übers. E. Bubser, (Suhrkamp) Frankfurt 1971.

Alfred North Whitehead, Prozeß und Realität. Entwurf einer Kosmologie. Übers. H.-G. Holl, (Suhrkamp) Frankfurt 1979.



[1] Alfred North Whitehead, Wissenschaft und moderne Welt. Übers. G. Tschiedel u. F. Bondy, (Morgarten) Zürich 1949 ist 1925 geschrieben als interdisziplinäre Arbeit mit Joint Enterprise von Mathematik, Physik, Logik, Erkenntnistheorie, Metaphysik, Ästhetik, Soziologie und Pädagogik. Es folgt 1926 Religion in the Making, (New American Library) New York 1960 und schließlich als Gifford-Vorlesungen 1927-28 an der Universität von Edinburgh das magnum opus: Prozeß und Realität. Entwurf einer Kosmologie. Übers. H.-G. Holl, (Suhrkamp) Frankfurt 1979 mit Teil 3: Die Theorie der Vorahnung und Teil 4: Die Theorie der Ausdehnung

[2] Whitehead, Wissenschaft… , 227

[3] AaO 232

[4] AaO 244

[5] AaO 247f ebd: „Vor allem ist religiöses Leben keine Suche nach Behaglichkeit.“

[6] AaO 249

[7] Alfred North Whitehead, Prozeß und Realität. Entwurf einer Kosmologie. Übers. H.-G. Holl, (Suhrkamp) Frankfurt 1979,520

[8] Manfred Folkers/ Niko Paech, All you need is less. Eine Kultur des Genug aus ökonomischer und buddhistischer Sicht, Oekom-Verlag 2020,159ff bes. 167f: „Angesichts des systematischen Technik- und Politikversagens, mit dem zugleich jede Verantwortungsdelegation an höhere institutionelle Ebenen fehlschlägt, verbleiben als Handlungsoptionen, die den zerstörerischen Steigerungswahn durchbrechen, also nur solche, die 1. keiner technischen Innovationen bedürfen, sondern auf genügsamen Handlungsmustern (Reduktion, Selbstbegrenzung, Verneinung/Verweigerung) beruhen, 2. die institutionell insofern voraussetzungslos sind, als sie nicht von politischen Mehrheitsentscheidungen abhängen, also nötigenfalls unilateral auf individueller Ebene, in Gruppen oder in gesellschaftlichen Teilsystemen umgesetzt werden können (Eigenverantwortung) und 3. nicht an separaten Objekten oder symbolischen Einzelhandlungen, sondern an der individuellen Öko- oder wenigstens CO2-Bilanz ausgerichtet sind (Subjektorientierung).“

[9] Whitehead, Prozeß und Realität1979,315

[10] Jürgen Moltmann, Theologie der Hoffnung. Untersuchungen zur Begründung und zu den Konsequenzen einer christlichen Eschatologie, München 31965,259: „der in Ewigkeit mit sich identischen „Sache“ der Bibel bei Barth zeigen eine Tendenz zum uneschatologischen und auch unhistorischen Denken, die auch in der späteren Formulierung des Wortes Gottes und der Selbstoffenbarung noch anzutreffen sind.“

[11] Moltmann, aaO 266

[12] Moltmann aaO 303

[13] https://de.wikipedia.org/wiki/Stuttgarter_Schuldbekenntnis: „Fast alle späteren Unterzeichner der Stuttgarter Erklärung hatten Adolf Hitlers Kanzlerschaft begrüßt, zu fast allen Verfolgungs- und Terrormaßnahmen der Nationalsozialisten vor 1939 geschwiegen, die Eroberungskriege des NS-Regimes, beginnend mit dem Überfall auf Polen, unterstützt und nur in einigen die Kirche betreffenden Teilbereichen gegen Maßnahmen des Regimes Stellung bezogen. Dabei hatte auch die Bekennende Kirche (BK) ihre grundsätzliche Staatstreue ständig bekundet und mit Ergebenheitsadressen – bis hin zu einem freiwilligen Führereid der Pastoren 1937 – versucht, sich gegenüber den Deutschen Christen (DC) und staatlichen Dienststellen zu behaupten.“

[14] Moltmann, Theologie der Hoffnung, 312

[15] Moltmann, Der gekreuzigte Gott. Das Kreuz Christi als Grund und Kritik christlicher Theologie, München 31973,314

[16] Moltmann, Der gekreuzigte Gott, 262; Eli Wiesel, Night, 1969, 75f

[17] AaO 266

[18] AaO 312

[19] AaO 315

[20] Moltmann, Gott in der Schöpfung. Ökologische Schöpfungslehre, Gütersloh 41993,116ff; 153ff

[21] Ernst Bloch, Das Prinzip Hoffnung, Frankfurt/Main (Suhrkamp) 1973,1628; Pierre Teilhard de Chardin, Der Mensch im Kosmos, München4 (Beck) 1959

[22] Moltmann, Gott in der Schöpfung, 219

[23] AaO 115

[24] AaO 25

[25] AaO 112f

[26] AaO 176

[27] AaO 190

[28] Moltmann, Der Geist des Lebens. Eine ganzheitliche Pneumatologie, München 1991,64

[29] Lütge, Der Himmel als Heimat der Seele. Visionäre Himmelfahrtspraktiken und Konstrukte göttlicher Welten bei Schamanen, Magiern, Täufern und Sethianern, Saarbrücken (Südwestdeutscher Verlag für Hochschulschriften) 2010,143ff

[30] Moltmann, Trinität und Reich Gottes. Zur Gotteslehre, München 1980

[31] Nicaea 325- Konstantinopel 381 – Toledo 625 sind die Konzile, auf denen die Trinität ausgefochten wurde. Arius alexandrinus sah Jesus als Mensch nicht wesenseins mit dem Vater. Athanasius alexandrinus sah ihn o(mou/sioj, wesenseins mit dem Vater. Origines prägte den Begriff der Hypostasen, der ähnliches meinte wie drei Personen eines Wesens.

[32] Der NDR befragte vom 8. bis 14. Juni 2023 1.930 HamburgerInnen über Gründe für Kirchenaustritt.: Ich habe andere Moral- und Gesellschaftsvorstellungen als die Kirche 62%; Missbrauchsfälle in der Kirche und deren Umgang damit 51%; Ich nutze kirchliche Angebote (Gottesdienste, Gemeindeveranstaltungen) nicht 37%; fraglicher Umgang mit Kirchengeldern 35%; Ich glaube nicht (mehr) an Gott 33%; andere Gründe 14%; finanzielle Gründe (Kirchensteuer) 4%

[33] Luther, WA 39/2, 287 Thesen zur Promotion des G. Maior, 12.12.1544

[34] WA 39/2,364f „Deus loquitur ibi, audio, esse unum deum et tres personas. Wie Das zugeht, nescio.“

[35] Baruch de Spinoza, Tractatus theologico-politicus, Hamburg 1670, übers. v. Heinrich von Kirchmann, Heimann-Verlag (Berlin) 1870,175 „dass das ewige Wort und Bündniss Gottes und die wahre Religion den Herzen der Menschen, d.h. dem menschlichen Geist von Gott eingeschrieben worden, dass sie die wahre Handschrift Gottes ist“.

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