Meine
Skizze zum - problematisch betitelten - Beitrag über die „Konservative
Avantgarde in Deutschland“ teilt sich in drei Abschnitte:
1.möchte
ich einige Bemerkungen zum Problem der Zuordnung von historischem Material
zu den im Titel benutzten Begriffen machen,
2.2.
möchte ich eine grobe Skizze allgemeiner Positionen der Gruppierung
liefern, und
3.werde
ich mich - viel zu kurz - mit zwei einschlägigen Autoren, mit Ernst
Jünger und Arnolt Bronnen, beschäftigen.
Allerdings
trügt dieser erste Augenschein: Schon die große Zahl der Publikationen
macht mißtrauisch, noch mehr ihre Kurzlebigkeit (sie kamen nur selten
über einige Nummern hinaus), zudem wanderten die Beiträger zumindest
partiell leicht von einem Organ zum andern, wenn nicht gar in ganz andere
ideologisch-politische Lager. Daß Titel wie die aufgezählten
in Konkurrenz zu Blättern mit Namen wie Der Adler, Bundschuh oder
Der Fahrende Gesell standen, signalisiert dann auch schnell, daß
es in diesem Segment der deutschen Intelligenz der Weimarer Republik weniger
wie in der Vorhut einer siegreich in die Zukunft aufbrechende Armee zuging
sondern mehr wie in Wallensteins Lager. Und selbst dieser Vergleich mit
einem Landsknechtslager trifft die Situation nicht genau, denn es hat diesem
Camp entschieden an einem Wallenstein gefehlt, d.h. an einem orientierenden
Bezugspunkt, wie ihn in Frankreich etwa die Nouvelle Revue Fran‡aise oder
in Italien der „Held von Fiume“ Gabriele d’Annunzio und der Rom-Marschierer
Bennito Mussolini abgaben. Selbst an mythisch verklärenden und damit
mental homogenisierenden Ur-Geschichten wie der sagenumwobenen und blutgetränkten
Verteidigung des Alcazars von Toledo vom 21. Juli bis zum 27. September
1936 durch die Kämpfer der spanischen Falange fehlt es in Deutschland.
Die hiesigen Versuche, einen ähnlichen Mythos zu stiften, schlugen
allesamt fehl; an den „Marsch auf die Feldherrnhalle“ vom 9. November 1923,
an die Ermordungen Horst Wessels oder des „Hitler-Jungen“ Herbert Norkus
etwas zu knüpfen, mißlang. Alle Bemühungen, das Feldlager
zu organisieren, wie sie - auf je verschiedene Weise - etwa Ernst Jünger,
Carl Schmitt oder die Brüder Gregor und vor allem Otto Strasser unternahmen,
blieben in Ansätzen stecken.
Aber
nicht allein die Unübersichtlichkeit des Terrains macht es schwierig,
über eine „Konservative Avantgarde in Deutschland“ zu berichten; die
Schwierigkeiten beginnen schon viel eher, sie beginnen bereits auf der
terminologischen Ebene, denn alle Bestandteile im Titel meines Beitrags
zu unserem Projekt >Avantgarden in Kunst und Literatur< erweisen sich
als problematisch - wenn auch auf unterschiedlich intensive Weise. Damit
werden aber logischerweise auch die Zuordnungen schwierig; wenn ich nicht
bezeichnen kann, worüber ich rede, dann kann ich dem Begriff auch
nichts unterordnen.
Am
wenigsten Nachdenken verlangt (einmal abgesehen vom Österreich-Problem)
vielleicht noch die räumliche Fixierung auf Deutschland, obwohl die
Limitierung und die Orientierung auf die nationalen Grenzen eine empfindliche
Beschneidung dessen bedeutet, was man die „rechte“ Avantgarde in Deutschland
nennen könnte: mancher Blick wanderte während der 20er Jahre
auch von rechts sehnsüchtig ins Sowjetland, und daß sich eine
der Gruppierungen, die hier zu inspizieren wären, „Nationalbolschewisten“
nannte, kann man nicht unbedingt als Etikettenschwindel desavouieren. Zudem
waren - was sich dann in der Zeit der deutschen Okkupation als sehr fruchtbar
erweisen sollte - die Verbindungen nach Frankreich nicht eben locker; die
spätere französische Begeisterung für Martin Heidegger oder
Ernst Jünger hat durchaus ihre historischen Wurzeln. Daß von
einer „römischen Ordnung“ geträumt wurde oder daß sich
einige aus dem zu schildernden Milieu selbst als „Faschisten“ bezeichneten,
kam nicht von ohngefähr. Und schließlich: Viele der Träume,
die hier vom Durchbruch geträumt wurden, entzündeten sich direkt
oder vermittelt an Gedankengängen der europäischen Propheten
der reinen Aktion, als die sie die Revolution betrachteten, etwa an Georges
Sorels „Über die Gewalt“, an Curzio Malapartes „Der Staatsstreich“
oder an Leo Trotzkis „Die permanente Revolution“. Während des Zweiten
Weltkriegs schien manchem - was heute niemand mehr so gerne hört -
in der Waffen-SS der Morgen einer >Nation Europa< heraufzudämmern.
Und nicht alle, die im Verdacht stehen, sie könnten hier gemeint sein,
waren Nationalisten. Ernst Jünger etwa revidierte Ende der 20er Jahre
seine Position grundlegend und transformierte sein nationalistisches Konzept
in ein globales bzw. „planetarisches“, wie er selbst es nannte. Einige
Bemerkungen aus der Rede, mit der Gottfried Benn am 29. März 1934
den auf eine Art Staatsbesuch nach Deutschland gekommenen italienischen
Futuristen Filippo Tommaso Marinetti im Namen der deutschen Schriftsteller
als den Vertreter des italienischen Faschismus begrüßte, illustrieren
diese das Nationale überschreitende Orientierung deutlich. An markanter
Stelle stellt Benn fest, das nationalsozialistische Deutschland habe sich
endlich der europäischen Entwicklung angeschlossen: „Wir hier, die
wir [um 1910] Ihre Gedanken aufnahmen, die wir diese europäischen
Stimmungen und diese europäischen Formzwänge in uns trugen, hatten
nicht das Glück, den Schritt von der Kunst in den Rausch der Geschichte
zu tun. [...] Aber eine historische Leistung [und damit meinte er doch
wohl die Machtübergabe an die Nationalsozialisten am 30. Januar 1933]
hat auch hier diese seltsame Bewegung vollbracht [...].“
Mit
solchen Hinweisen will ich die „Konservative Avantgarde in Deutschland“
beileibe nicht internationalisieren, aber ‚das regionale Moment’ (um das
einmal so zu nennen) ist doch komplexer, als eine nationale Lokalisierung
das andeutet - von der Frage einer europäischen Gesamtlage einmal
ganz abgesehen; völlig unsinnig ist Ernst Noltes Rede von einem europäischen
Faschismus „in seiner Epoche“ nicht.
Noch
viel problematischer nimmt sich die Bezeichnung „konservativ“ im hier thematisierten
Zusammenhang aus, jedenfalls dann, wenn man den Ausdruck in seiner eigentlichen
Bedeutung benutzt. Daß wir ihn hier überhaupt verwenden, ist
das Zeichen einer gewissen Verlegenheit. Er ist nämlich dem Ausdruck
„Konservative Revolution“ nachgebildet, mit dem Hugo von Hofmannsthal 1927
eine weltanschauliche Haltung belegte, die in der Rückbesinnung auf
die kulturelle Tradition Europas eine Veränderung der politisch-gesellschaftlichen
Verhältnisse bewirken wollte, wie sie das Europa nach 1918 prägten.
Er wurde dann - terminologisch nicht glücklich - auf die gesamte intellektuelle
Opposition „von rechts“ gegen die Weimarer Republik ausgedehnt, wobei die
Diskussion darüber aufbrach, ob der Begriff den Nationalsozialismus
einschließe oder nicht. In dieser Konstruktion war der Ausdruck „konservativ“
allenfalls metaphorisch im politischen Sinn zu begreifen, denn man versteht
unter den „Konservativen“ im politischen Sinn die Freunde des >Ancien R’gimes<,
des vorrevolutionären Europas; davon konnte vielleicht bei Hofmannsthal
oder auch bei dem Thomas Mann des Ersten Weltkriegs die Rede sein, nicht
aber bei den hier zu behandelnden Männern (und es waren ausschließlich
Männer). Bei allem Haß auf die Weimarer Zustände: niemand
von ihnen wollte zurück zum Legitimismus vorbürgerlicher Zeiten;
Kaiser Wilhelm II. war ihnen die Charaktermaske eines maroden Liberalismus;
die Geschichte hatte ihn mit Recht von seinem Thron gefegt. Die sich hier
als die (europäische) Avantgarde fühlten, wollten nach vorne,
sie fühlten sich im Einklang mit der Dynamik des geschichtlichen Prozesses.
Die Frage war nur, wo sie das „Vorne“ sahen.
Ehe
ich darauf eingehe, möchte ich mit einem kurzen Wort die Verwendung
des Ausdrucks „Avantgarde“ im thematisierten Zusammenhang berühren.
Ich fasse mich kurz, denn der Ausdruck hat hier lediglich die Funktion,
eine Gruppe aus dem Gesamt der „Konservativen Revolution“ auszugrenzen.
Dazu
reicht es, wenn ich mich - allerdings ein wenig variierend - an die Erklärung
von Peter Bürger halte: Unter Avantgarde verstehen wir die Versuche,
die Entkoppelung der Diskurse und der entsprechend institutionalisierten
Felder von „Kunst“ und „Leben“ rückgängig zu machen, die vor
allem der Nach-Idealismus des 19. Jahrhunderts unter dem Schlagwort vom
„höheren Sinn der Kunst“ betrieben hatte. „Wir hier [...]“, klagte
- wie ich eben schon einmal zitiert habe - Gottfried Benn gegenüber
Marinetti, „hatten nicht das Glück, den Schritt von der Kunst in den
Rausch der Geschichte zu tun.“ Diese Reintegration von „Kunst“ und „Leben“
(bzw. „Geschichte“) findet aber nicht erst in einem Akt der Selbstreflexivität
der Moderne statt, sie setzt vielmehr bereits im letzten Drittel des 19.
Jahrhunderts ein, und auch nicht unbedingt zuerst auf dem Feld der „Kunst“.
Die sehr heterogene >Völkische Bewegung< etwa, die Propheten einer
Philosophie des „Lebens“ und die Nietzsche-Adepten arbeiteten sehr intensiv,
wenngleich sehr kontrovers an dem - politisch gemeinten - Projekt einer
Reintegration von „Kunst“ und „Praxis“. Das ist insofern wichtig festzuhalten,
als die „rechten“ Avantgardisten der Weimarer Zeit gedanklich aus diesen
Quellen schöpften, wenn es darum ging, das „Vorne“ konkret zu machen,
auf das die Geschichte zueile.
Und
ein weiteres kennzeichnet die „rechte“ Avantgarde: wie ihre Vorgänger
betreibt auch sie die Reintegration von „Kunst“ und „Praxis“ nicht vom
Felde der Kunst aus; insofern kann man eigentlich auch nicht sagen, daß
in dieser Avantgarde die Kunst selbstreflexiv werde. Unser Blick ist da
entschieden fachdisziplinär eingeschränkt, d.h. wir sehen als
Literatur- oder Kunstwissenschaftler in erster Linie nur die „Künstler“
und die „Denker“, also etwa Gottfried Benn, Ernst Jünger, Carl Schmitt,
Martin Heidegger, Arnolt Bronnen usw., aber viele der „rechten“ Avantgardisten
waren primär keine Künstler, sie kamen von der Seite der Praxis
her, zumindest aber aus der „Politik“ (das gilt ihrem Selbstverständnis
nach etwa selbst für Ernst Jünger oder Carl Schmitt und - zumindest
zeitweise - auch für Heidegger). Ihr teilweise bohèmisierter
Lebenswandel spiegelte sich nicht in der Opernwelt Puccinis sondern war
ganz schlicht die Folge der Nachkriegsgegebenheiten, in der sich die verarmten
Jungintelligenz Deutschlands zurechtzufinden hatte. Ihr Kulturbegriff war
- und das unterschied sie sowohl von ihren Vorläufern im ausgehenden
19. Jahrhundert wie von den Avantgardisten im Sinne einer selbstreflexiv
gewordenen Moderne - ein entschieden praktischer, und er war auf die Kommunikationsbedingungen
der Jetztzeit gerichtet. Ernst Jünger etwa schrieb vor allem Artikel
im Vormarsch oder in der Standarte, und erst in zweiter oder sogar dritter
Linie Belletristik. Das verband diese Leute mit der linken Avantgarde,
etwa mit John Hartfield, George Grosz oder dem jungen Georg Lukacs.
Allen
diesen Autoren und Aktionisten war die šberzeugung gemeinsam (und damit
hatten sie so unrecht ja auch nicht), daß das „Vorne“, in das sie
sich die Geschichte dynamisch wälzen sahen, nicht in den Maßen
des bürgerlichen Liberalismus zu erfassen sei. Im Gegenteil: sie begriffen
den Liberalismus als ein Produkt des 19. Jahrhunderts, geprägt von
einem kapitalistischen Zweckrationalismus und einem ökonomischen Zukunftsglauben,
in dessen Zentrum die Vorstellung vom sich selbst begründenden Individuum
stand. Damit war es nach ihrer Meinung nicht nur vorbei, solche Vorstellungen
standen dem Neuen, das sie heraufkommen sahen, vielmehr nachgerade im Wege
und mußte deswegen hinweggesprengt werden. „Das neunzehnte Jahrhundert“,
so heißt es bei dem „jungkonservativen“ Soziologen Hans Freyer, „hat
mit unerhörter Konsequenz sein ökonomisches und gesellschaftliches
System aufgebaut, und es hat dieses System bis zur Revolution, bis zu seiner
Revolution vorgetrieben. Die Intensität der Spannung ist enorm. Aber
die Richtung, in die sie zielt, erweist sich als imaginär.“ Die bürgerlich-liberale
Gesellschaft „wird durch einen neuen Beginn erledigt.“
Diese
Einsicht in das Ende des bürgerlichen Zeitalters entband eine ungeheure
Destruktionswut. Die hier einschlägigen Schriften quellen teilweise
über von Vernichtungsträumen und sind von einer bemerkenswerten
Aggressivität durchzogen. Ob diese destruktiven Energien psychologischen
Konstellationen entsprungen sind, scheint mir weniger wichtig zu sein;
wichtiger scheint mir, daß diese Aggressivität im Medium einer
neuen historischen Erfahrung kommunikabel wurde: in der Erfahrung der Zerstörungskraft
von Arbeit. Die neue industrielle Produktionssweise erlebten die im Bildungssystem
des bürgerlichen 19. Jahrhunderts Aufgewachsenen in den Materialschlachten
an der deutschen Westfront nachgerade explodieren: Innerhalb von knapp
neun Monaten kamen 1916 vor Verdun und an der Somme über 1,5 Millionen
Menschen ums Leben; >Verdun< wurde für zwei Jahrzehnte zum Schreckenswort
für diese Erfahrung von Moderne, die in den (neuartigen) Luftphotos
von den durch Maschinen der Vernichtung zerwühlten Landschaften Flanderns
und Nordfrankreichs zum Bild gerann. Nicht nur die traditionelle, bürgerliche
Ästhetik stieß hier an ihre Grenzen. (Nur in Klammern sei angefügt:
es kann hier nicht um die Frage gehen, ob diese subjektive Einschätzung
berechtigt war. Wäre der Blick nicht durch die deutsche Bildungstradition
so vernebelt gewesen, hätten schon der Krimkrieg [1853-1856] und der
amerikanische Bürgerkrieg [1861-1865] kommende Dinge am geschichtlichen
Horizont erkennen lassen können, und die Industrialisierung der Arbeit
im Verlauf des 19. Jahrhunderts hätte in den bürgerlichen Schichten
mehr als nur eine böse Ahnung aufkeimen lassen müssen.)
„Verdun“
und die Somme-Schlacht vom Sommer 1916 lagen schon jenseits der traditionellen
bildungskonzeptionellen und „ästhetischen Fixierung. Zum symbolischen
Ort des Epochenbruchs taugten sie damit nicht. Diese Bedeutung bekam die
>Schlacht von Langemarck< (die in der Realität nicht stattgefunden
hat): die akademische Jugend Deutschlands sei im November 1914 bei dem
Versuch, das flandrische Dorf Langemarck zu erobern, in die britischen
Maschinengewehrstellungen hineingelaufen und verblutet. Ernst Jünger
findet 1932 in seinem Großessay Der Arbeiter markante Worte für
diese Selbstinszenierung des geschichtlichen Ortes, an dem die rechte Avantgarde
sich positionierte: „Der Schauplatz, in dessen Grenzen sich der Untergang
des [bürgerlichen] Individuums vollzieht, ist die Existenz des Einzelnen.
[...] Dieser Vorgang, der heute als Erfahrung auch in der geringsten Existenz
nachzuweisen ist, bietet sich mit besonderer Deutlichkeit dar in der Art,
in welcher der Krieg das Schicksal des Einzelnen bildete. [...] Wir sehen
[vor Langemarck] einen klassischen Angriff zusammenbrechen, ungeachtet
der Stärke des Willens zur Macht, der die Individuen beseelt, und
der moralischen und geistigen Werte, durch die sie ausgezeichnet sind.
Freier Wille, Bildung, Begeisterung und der Rausch der Todesverachtung
reichen nicht zu, die Schwerkraft der wenigen hundert Meter zu überwinden,
auf denen der Zauber des mechanischen Todes regiert. [...] Die Verlassenheit,
in der sich hier das tragische Schicksal des Individuums vollzieht, ist
das Sinnbild der Verlassenheit des Menschen in einer neuen, unerforschten
Welt, deren stählernes Gesetz als sinnlos empfunden wird.“ In den
Material-Schlachten des 1. Weltkriegs versank das bürgerliche Individuum
und mit ihm - das sah Thomas Mann am Ende des Zauberberg genauso - eine
ganze Epoche, nämlich die bürgerliche. Wenn sich die „rechten“
Avantgardisten der Weimarer Republik als revolutionäre Aktivisten
verstanden, dann weniger im Stile von bürgerlichen Anarchisten; ihre
Sprengarbeit an der bürgerlichen Gesellschaft und deren Kultur jagte
vielmehr nur in die Luft, was im Sturm der Geschichte ohnehin hinweggefegt
wurde.
Über
das allerdings, was jetzt historisch-epochal heraufzog, um an die Stelle
der untergehenden bürgerlichen „Zivilgesellschaft“ (wie wir das heute
nennen) zu treten, bestand unter den „rechten“ Avantgardisten der Weimarer
Zeit keine einheitliche Anschauung. Man war nur sicher, daß an die
Stelle der bürgerlichen Individualkultur sich neue Bindungen konstituieren
würden. Welcher Art diese neuen Bindungen sein würden, darüber
war man sich allerdings nicht einig. Die einen sahen in der „Nation“ die
neue Bindungsmacht, andere sahen dem Ständestaat neue Lebenskraft
zuwachsen, andere sahen den Staat als neue Ordnungskraft in Erscheinung
treten, andere hörten aus der Kakophonie der Moderne und ihrer zerstörenden
Gewalt den Anruf des „Seins“ heraus, andere glaubten ein neues Äon,
ein neues Zeitalter heraufziehen, in dem sich die Dinge des Lebens neu
ordneten, noch andere glaubten, es gehe mit dem europäischen Kulturkreis
überhaupt zuende.
Kurz:
die Leere jenseits der Destruktion verlockte dazu, sie mit weitmaschigen
Gespinsten von Ordnungsentwürfen auszufüllen, deren Bilderwelten
- um es einmal problemgeschichtlich zu formulieren - von Nietzsche und
vom Sozialdarwinismus des ausgehenden 19. Jahrhunderts geprägt waren.
Die Pragmatiker der Macht erwiesen sich als bemerkenswerte Ästheten,
deren Ordnungsphantasien der historischen Situation gemäß weit
ins Imaginäre hinausschweiften. Auf weite Strecken wurde hier das
betrieben, was man ‚concept art’ nennen könnte, wäre dieses Label
nicht durch etwas ganz anderes bereits besetzt.
Apologeten
der >Konservativen Revolution< wie etwa Armin Mohler haben aus diesem
Befund nicht ganz zu Unrecht geschlossen, daß die Vorstellungswelt
dieser „rechten“ Avantgarde angemessenerweise nicht als ein philosophisches
oder als ein ideologisches Begriffsgebäude zu rekonstruieren sei,
vielmehr handele es sich um ein - vorbegriffliches - Lebensgefühl.
Der Faschismus (so bezeichnet Mohler diesen Stil) „liebt die Worte - aber
sie sind nicht dazu da, um einen logischen Zusammenhang mitzuteilen. Ihre
Funktion ist vielmehr, eine bestimmte Tonlage zu setzen, ein Klima zu schaffen,
Assoziationen hervorzurufen.“ Der „rechte“ Avantgardismus sei an der Form
(und weniger an Ideen) interessiert, sein Ideal sei hierarchisch, dynamisch,
agonal und auf den Tod als eine existentielle Gegebenheit gerichtet.
Ohne
jetzt die diffizile Frage aufzuwerfen, wie „die“ Nationalsozialisten dieser
„rechten“ Avantgarde zuzuordnen seien: Die Nagelprobe auf ihre prätendierte
Gestaltungskraft, die mit dem 30. Januar 1933 zu liefern gewesen wäre,
bestand die „rechte“ Avantgarde nicht. Es offenbarte sich, was vorher schon
klar gewesen war: eine irgendwie geschlossene Formation war sie nicht gewesen,
sie zersplitterte sofort: Die einen wie etwa Gottfried Benn oder Martin
Heidegger stellten sich in den Dienst des neuen Staates (bis ihnen aufging,
daß das wohl die falsche Option gewesen sei), andere intellektualisierten
das Dritte Reich wie Carl Schmitt oder der Jurist Walter Frank, andere
tauchten ab und wurden konservativ wie Ernst Jünger oder wanden sich
gesichtslos durch wie Arnolt Bronnen, andere wurden zu Protagonisten des
nationalsozialistischen Deutschlands wie der die Fronten wechselnde Joseph
Goebbels (wenn er denn je dazu gehört haben sollte), andere gingen
als Faschisten in die Emigration, um vom Ausland her einen faschistischen
Widerstand gegen das nationalsozialistische Deutschland zu organisieren
wie etwa Otto Strasser (der später auch konservativ wurde). Die „rechte“
Avantgarde der 20er Jahre hat das Dritte Reich nicht überlebt; alle
Bemühungen etwa mit Hilfe ihrer Reanimation der >Neuen Rechten<
einen historischen und intellektuellen Hallraum zu verschaffen, schlugen
fehl. Sie ist seit langem eine historische Erscheinung, als solche aber
eine Signatur unserer Zeit.
Deswegen
möchte ich zum Schluß wenigstens noch einige konkretisierende
Bemerkungen zu Ernst Jünger machen, ohne damit allerdings dessen gesamtes Œuvre
oder auch nur dessen komplexe Position um 1930 thematisieren zu wollen.
Es geht lediglich um einen einzigen Aspekt seines in sich nicht widerspruchsfreien
Konzepts, um seine Vorstellung von der Signatur unserer Zeit, wie er sie
um 1930 vortrug. Er hat sie vor allem in zwei Schriften ausgebreitet, in
der Flugschrift „Die totale Mobilmachung“ (1930) und in dem Groß-Essay
„Der Arbeiter“ (1932). Unsere Epoche ist nach Jüngers Meinung durch
das Heraufziehen der Technik gekennzeichnet; sie zersetzt - wie bereits
gehört - die Figur des Individuums, die das Zentrum des bürgerlichen
Kulturideals bildet. An dessen Stelle tritt nun der Typus des „Arbeiters“,
den man besser „Ingenieur“ nennen könnte, wenn das nicht eine spezifische
Berufsbezeichnung wäre. Dieser Wechsel vom „Bürger“ zum „Arbeiter“
markiert eine Epoche.
Der
historische Typus des „Arbeiters“ prägt das „Antlitz“ der neuen, der
technischen Welt. So wie der Jüngersche „Arbeiter“ in allen seinen
Lebensformen, in seiner Identität, von den Gesetzen der Arbeitswelt
geprägt worden ist, so auch die neue technische Welt: Wo die Prinzipien
der technischen Welt den Raum prägen, da wird dieser von allen andersartigen
Kräften entleert: „Es besteht ein großer Unterschied zwischen
den alten Bilderstürmern und Kirchenverbrennern und dem hohen Maß
an Abstraktion, aus dem heraus von einem Artilleristen des Weltkrieges
eine gotische Kathedrale als reiner Richtpunkt im Gefechtsgelände
betrachtet werden kann.“
Wenn
man dieses Bild auf eine Formel bringen will: die technische Arbeitsgesellschaft
schafft eine Welt, deren Raum von allem Heteronomen, d.h. von allen Elementen,
die der Rationalität der Arbeitswelt fremd sind, entleert ist. Diese
Welt umschließt nur homogenes Material, das in allen seinen Lebensbereichen
(in seiner Kleidung, seinem Verkehrsverhalten, seinem Geschmack und seinen
Umgangsformen) von der Rationalität zielorientierten Handelns geprägt
wird. Das Entscheidende an dieser Ordnung ist allerdings, daß sie
leer ist; es gelingt dem Autor nicht, und es kann ihm auch gar nicht gelingen,
sie materiell zu füllen; ihre Ordnung fällt nämlich mit
ihrem Geordnetsein zusammen. Sie ist formal und selbstreproduktiv, eine
Armee auf dem Paradefeld! Allerdings doch nicht ganz so harmlos wie eine
Paradearmee, denn alles, was quer zu dieser leeren Ordnung des schlicht
Geordnetseins steht, d.h. alles Eigen-willige, wird gemäß dieser
Logik der tabula rasa als ein ‚Anderes’ signifiziert und als solches eliminiert.
Sie mögen es als polemisch empfinden - aber die derzeitigen kurrenten
Vorstellungen von einer „Globalisierung der Märkte“, d.h. der Aufzehrung
aller Heteronomie in einem Prozeß des „planetarischen“ Tauschs, ist
der Vorstellung vom Žon der „Arbeit“ nicht so fern, wie Jünger
sie sich dachte.
Zwar
empfanden sich die Propheten der direkten Aktion nicht als Schriftsteller
im traditionellen Sinn der bürgerlichen Kultur - das wäre absurd
gewesen -, aber es drängte sie doch in die Welt der symbolischen Repräsentation,
schon weil sie - in Übereinstimmung mit Sorel oder Trotzki (aber auch
mit Adolf Hitler) den symbolischen Charakter von Gewalt in modernen Gesellschaften
erkannt hatten. Und „Literatur“ war nach Lage der Dinge in den 20er Jahren
noch ein zentrales Medium der Symbolproduktion, zumal es auch fast das
einzige war, das ihnen aufgrund der Machtverhältnisse offen stand.
Folglich rückte das Problem der Medialität in ihr Blickfeld.
Sukzessive
ging Jünger während der 20er Jahre auf, daß die Schwierigkeit,
mit der er bei der Niederschrift seiner frühen Fassungen seines Kriegsberichts
In Stahlgewittern zu kämpfen gehabt hatte, nämlich aus der maschinell
zerrissenen Erfahrung der Kriegsereignisse eine dokumentarisch geschlossene
Darstellung und eine überwölbende Sinnzuschreibung herauszukonstruieren,
daß diese Schwierigkeit kein privates Schreibproblem eines bürgerlichen
Romanciers im Stile des 19. Jahrhunderts gewesen war sondern daß
die mechanische Industrialisierung der Vernichtung auch eine mechanisierte
Wahrnehmung der Ereignisse und eine mechanisierte Vermittlung nach sich
zog. Der Arbeiter - und d.h. in diesem Zusammenhang zunächst einmal
konkret: der moderne Soldat - bedarf der „künstlichen Augen und Ohren“.
Und so war es ja in der Tat. Mit dem sagenhaften Adlerblick kann man in
Winnetou I und II bestehen, aber nicht in der Materialschlacht eines neuzeitlichen
Krieges. Für uns sind das mittlerweile Banalitäten, aber zu denen
müssen Erfahrungen und Einsichten erst einmal werden. Die „feurigen
Traumlandschaften des Krieges“ (so Jünger) spulen sich in der Erfahrung
des neuzeitlichen Soldaten wie „ein sausender Film durchs Hirn“. Für
einen Schriftsteller eine prekäre Situation!
Im
Arbeiter zieht der Autor Jünger aus dieser Beobachtung die Konsequenz,
es sei eine kulturelle „Gepäckerleichterung“ (wie er das nennt) vonnöten.
Ein - leider längeres - Zitat zeigt, in welcher Weise Jünger
die Veränderung wahrnahm (was übrigens um 1930 nicht mehr sonderlich
originell war) und auf welcher Seite er stand (das war schon charakteristischer
für ihn): Es sei signifikant für die kulturelle Situation, meinte
Jünger, „daß die intellektuelle Aufnahmefähigkeit des passiven
Schlages [damit meint er den in die kontemplative bürgerliche Kultur
sozialisierten Rezipienten], der die eigentliche Leserschicht stellt, sich
mit großer Geschwindigkeit einer Verfassung nähert, der gegenüber
jede Einwirkung der liberalen Intelligenz hoffnungslos versagt. [... Er
nimmt] das Raffinement artistischer Mittel überhaupt nicht mehr wahr.
So durchdringend und zuverlässig der Verstand dieses Schlages [...]
selbst die feinsten technischen Einzelheiten erfaßt, so gleichgültig
ist er gegenüber jeder Art der Unterhaltung, die dem Individuum das
Leben kostbar macht. Es ist dies eine Modifizierung des Verstandes, die
der veränderten Landschaft entspricht, innerhalb der das bürgerliche
Bildungsideal nur noch eine unerhörte Steigerung des Leidens hervorzurufen
vermag. Daher möchte man zuweilen fast Mitleid mit jenen Intelligenzen
empfinden, denen die Produktion des einmaligen Erlebnisses immer saurer
wird, wenn man bedenkt, daß eine solche Leistung in diesem Raume
im besten Falle als eine Art von sentimentalem Saxophonsolo wahrgenommen
wird. [...] Es gibt nichts Amüsanteres als die Versuche gewisser Schönbärte,
so eindeutige [...] Mittel [der Darstellung wie den Rundfunk und den Film]
den Maßstäben eines liberalistischen Kulturbegriffs zu unterstellen
- diese Erscheinungen, die sich für Kulturkritiker halten, sind nichts
als die Kosmetiker der Zivilisation“. In dem Maße, wie die Mittel
der Wahrnehmung, der Darstellung und der Mitteilung technisch werden, muß
auch der Produzent technische Qualitäten entwickeln. Der „arbeiter“liche
Textproduzent kommt zu sich selbst in der technischen Meisterung technischer
Wahrnehmungs- und Mitteilungsmedien.
Daß
wir hier Zeuge eines Prozesses von Selbstdemontage werden, ist offensichtlich;
wir sehen, wie sich einer den Ast absägt, auf dem er sitzt. Denn Ernst
Jünger ist nie etwas anderes gewesen als ein Literat, bestenfalls
kann man in ihm einen Moses erkennen, der das Gelobte Land sieht, es aber
nicht mehr betreten kann. Aber Moses war weiser als Jünger. Während
Moses sich in das Los fügte, das ihm beschieden worden war, und im
Angesicht des Gelobten Landes starb, schrieb Jünger immer weiter,
und zwar je länger um so schlechter. Spätestens ab 1936, seit
dem Roman Afrikanische Spiele, ging es abwärts mit ihm.
Hier
wäre nun der Zeitpunkt gekommen, Ihren Blick auf Arnolt Bronnen zu
wenden, der möglicherweise ein mäßiger Theoretiker, aber
ein besserer Medienpraktiker war; er setzte Erfahrungen und Einsichten,
wie sie Jünger formulierte, in Textarbeit (und nicht nur in Textarbeit)
um, indem er versuchte, ein post-bürgerlicher Schriftsteller zu sein.
Ich hätte Ihnen an Bronnens Drama „Ostpolzug“ (1925) und an seinem
Roman (wenn man das so bezeichnen will) Film und Leben. Barbara La Marr
(1926/27) zeigen sollen, wie Bronnen die Veränderungen der Wahrnehmung,
die die neuen technischen Medien, also vor allem Illustrierte und Film,
herbeigeführt haben, auch das Erzählen im Roman verändern,
und zwar nicht nur auf der thematisch-stofflichen Ebene sondern - interessanter
für uns - auf der formalen Ebene: Film und Leben ist ein geschriebener
Film (genauer: ein Stummfilm mit Untertiteln). Seinem Nachruhm hat diese
formale Avanciertheit übrigens nicht gut getan.
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Literatur (1770-1930), Tübingen 1991, S. 337-378.
Ulrike
Blaureithel, Zivilisatorische Landnahme. Technikdiskurs und Männeridentität
in Publizistik und Literatur der zwanziger Jahre, in: Wolfgang Emmerich
u.a. (Hrsg.), Der Technikdiskurs in der Hitler-Stalin-Ära, Stuttgart
1995, S. 28-46.
Ernst
Jünger, Das Antlitz des Weltkrieges. Fronterlebnisse deutscher Soldaten,
Berlin 1930.
Uwe-K.
Ketelsen, „Das ist auch so ein unendlicher Gewinn mitten in der Erfahrung
des gräßlichsten Todes“. Arbeit an der Biographie: Philipp Witkops
Sammlung von studentischen Briefen aus dem Ersten Weltkrieg, in: Petra
Josting u.a. (Hrsg.), Bücher haben ihre Geschichte, Hildesheim 1996,
S. 51-61; Mannfred Hettling u. Michael Jeismann, Der Weltkrieg als Epos.
Ph. Witkops „Kriegsbriefe gefallener Studenten“, in: Gerhard Hirschfeld
u.a. (Hrsg.), „Keiner fühlt sich hier mehr als Mensch ...“. Erlebnis
und Wirkung des Ersten Weltkriegs, Frankfurt/M. 1996, S. 205-234.
Uwe-K.
Ketelsen, >Die Jugend von Langemarck< - ein poetisch-politisches Motiv
der Zwischenkriegszeit, in: ders., Literatur und Drittes Reich, 2. Aufl.
Schernfeld 1994, S. 172-198.
Ernst
Jünger, Der Arbeiter. Herrschaft und Gestalt, 5. Aufl. Stuttgart 1982,
S. 109f.
Peter
Koslowski, Der Mythos der Moderne. Die dichterische Philosophie Ernst Jüngers,
München 1991.
Armin
Mohler, Der faschistische Stil, in: A.M., Von rechts gesehen, Stuttgart
1974, S. 182.
Friedbert
Aspetsberger, >arnolt bronnen<. Biographie, Wien 1995.
Zeitschrift
Criticon oder die - mittlerweile (März 1999) 14 - Hefte der Etappe.
Der
Versuch von Horst Seferens, „Leute von übermorgen und von vorgestern“.
Ernst Jüngers Ikonographie der Gegenaufklärung und die deutsche
Rechte nach 1945, Bodenheim 1998, in Jünger einen geheimen Strategen
der diskursiven Unterminierung zu entdecken, gleicht doch eher einer Mundbeatmung
eines ausgestopften Hundes.
Ernst
Jünger, Die totale Mobilmachung, in: E.J. (Hrsg.), Krieg und Krieger,
Berlin 1930, S. 11-30 (Die Fassung in den Sämtlichen Werken, Bd. 7,
ist stark überarbeitet und verwässert!)
Ernst
Jünger, Der Arbeiter, S. 161.
Uwe-K.
Ketelsen, Der sprachliche Arbeiter. Ernst Jüngers Totale Ästhetik
in den Schriften um 1930, Jahrbuch für Philosophie 9, 1998, S. 129-143.
Harro
Segeberg, Prosa der Apokalypse im Medienzeitalter. Der Essay „Über
den Schmerz“ (1934) und der Roman „Auf den Mamorklippen“ (1939), in: Hans-Harald
Müller u.a. (Hrsg.), Ernst Jünger im 20. Jahrhundert, München
1995, S. 97-123.
Guido
Graf, Die Gewalt der Geschwindigkeit. Rhetorische Strategien bei Benjamin,
Benn, Döblin und Jünger, in: Walter Delabar u.a. (Hrsg.), Banalität
im Stil. Zur Widersprüchlichkeit der Literaturproduktion im Nationalsozialismus,
Bern 1999 (= Beihefte zur Zeitschrift für Germanistik, NF, 1, 1999),
S. 29-41.
Ernst
Jünger, Der Arbeiter, S. 278f.
Arnolt
Bronnen, Ostpolzug. Schauspiel, in: A.B., Werke, hrsg. v. Friedbert Aspetsberger,
Klagenfurt o.J. [1989], S. 221-270
Arnolt
Bronnen, Film und Leben. Barbara La Marr, in: A.B., Werke, hrsg. v. Friedbert
Aspetsberger, Klagenfurt o.J. [1989], S. 65-320.