Ruhr-Universität Bochum

Germanistisches Institut

WS 2002/03

Hauptseminar: „M“, Mabuse, Moriati, Morvitius, Medien, Massen und Manipulation in den 20er Jahren

Dozent: Priv.-Doz. Dr. Niels Werber

Referentinnen: Julia Hoeck und Babette Kuhlemann

Thema: Fritz Langs Verfilmungen der Romane „Mabuse. Der Spieler“ und „Das Testament des Dr. Mabuse“, von Norbert Jaques

Datum: 04.12.02

I) Technische Daten zu den Verfilmungen der Romane Norbert Jaques „Dr. Mabuse“

1.) Zu Fritz Langs Verfilmung des Romans „Dr. Mabuse. Der Spieler“, von Norbert Jaques:

Dr. Mabuse. Der Spieler wurde als Stummfilm am 27. April 1922 und am 26. Mai1922 in zwei Teilen im Ufa-Palast in Berlin, unter den Titeln „Erster Teil: Der große Spieler. Ein Bild der Zeit“ und „Zweiter Teil: Inferno – Ein Spiel von Menschen unserer Zeit“, uraufgeführt. Die Gesamtlänge der beiden Teile beträgt ca. fünf Stunden. Die Regie des UCO-Films der Decla-Bisscop Filmgesellschaft führte Fritz Lang, das Manuskript stammte von Thea von Harbou.Das Szenische des Films setzte Otto Hunte um.

2.) Zu Fritz Langs Verfilmung des Romans „Das Testament des Dr. Mabuse“, von Norbert Jaques: 

Das Testament des Dr. Mabuse wurde am 21. April 1933 in Budapest uraufgeführt. Der Film, dessen Originallänge 3.341 m betrug, war zuvor in Deutschland verboten worden.

Erst am 24. Aug. 1951 folgte die erste deutsche Uraufführung in einer auf 2.998 m gekürzten Fassung.

Das gekürzte Originalnegativ ist im deutschen Filminstitut-DIF erhalten, allerdings sehr stark beschädigt.

Ausgangsmaterial für die Restaurierungwurde daher ein 1951 gezogenes Dublikatpositiv aus der Sammlung des DIF. Fehlende Szenen wurden soweit als möglich aus dem Material des Bundes-Filmarchivs und des Filmmuseums München eingesetzt. Der Film hat jetzt eine Länge von 3.270 m.

II)Unterschiede zwischen den Romanen „Dr. Mabuse“, von Norbert Jaques und deren

Verfilmungen von Fritz Lang

1.)Unterschiede zwischen dem Roman „Dr. Mabuse. Der Spieler“, von Norbert Jaques und dessen Verfilmung von Fritz Lang:

Ein grundlegender Unterschied zwischen Roman und Verfilmung liegt zunächst darin, dass Langauf das Eitopomar-Motiv, den Drang nach Südamerika auszuwandern, um dort eine neue Welt zu gründen, völlig verzichtet. Ebenfalls treten weitere Abweichungen bei der Exposition und der, im Roman großartig beschriebenen Flucht Mabuses auf. Eine weitere grundlegende Abweichung, und auch die Bedeutendste, ist der Schluß.Der Film führt im Gegensatz zum Roman sofort in Mabuses Arbeitsmethoden ein und erspart dem Zuschauer am Ende das „aviatische Happy-End“ mit dem Tod des Verbrechers. Statt dessen folgt auf der aktualitätsnahen Straßenkampfszene das Auffinden des irre gewordenen Verbrechers Mabuse in seiner Fälscherwerkstatt.

2.)Unterschiede zwischen dem Roman „Das Testament des Dr. Mabuse“ und dessen Verfilmung von Fritz Lang:

Analog zum ersten Film verzichtet Fritz Lang auch im „Testament“ auf das Eitopomar-Motiv. Die übrigen Änderungen betreffen die Figurenkonstellationen und das Prinzip der Dopplung, welches das „Testament“ bei Jaques durchzieht: Lang verzichtet auf die Figur der Tänzerin Valerie Lara(die eine ähnliche Rolle spielt wie Cara Carozza), auf die Dopplung Prof. Borns durch sein alter ego „Dr. Rauschmann“ und die Dopplung Lillys/ Hellis als Kents Geliebte und Borns Tochter.

Während Jaques sich in allgemeiner, aber direkter Form zu dem politischen Geschehen Anfang der 30er Jahre äußert (Beschreibung von Unruhen und Wahlschlachten), greift Lang zum Mittel der Parodie: Prof. Born wird bei ihm zur Goebbels- Karikatur. 

III) Filmsequenzen aus Fritz Langs Verfilmungen der Romane „Dr. Mabuse“, von Norbert Jaques

1.)Filmsequenzen aus Fritz Langs „Dr. Mabuse. Der Spieler“

A)Hypnose-Szenen:

1. Hull und Mabuse im Theater00:00:00 – 00:00:30

2. Hull und Mabuse beim Spiel00:00:30 – 00:01:42

3. Hull und Mabuse beim Spiel00:01:42 – 00:02:20

4. Carozzaund Mabuse00:02:20 – 00:03:03

5. Wenk und Mabuse beim Spiel00:03:03 – 00:08:02

6. „Falschspiel“ des Grafen00:08:02 – 00:10:35

7. Halluzinationen des Grafen00:10:35 – 00:11:56

8. Graf und Mabuse00:11:56 – 00:13:58

(® Selbstmord)

9. „Weltmann“00:13:58 – 00:20:08

10. Mabuses Halluzinationen00:20:08 – 00:21:45

11. Mabuses Wahnsinn00:21:45 – 00:27:11

B)politische Szenen:

1. Börsenpanik00:27:11 – 00:29:30

2. Börsenpanik00:29:30 – 00:32:17

3. Größenwahn Mabuses00:32:17 – 00:32:58

4. Volksaufhetzung00:32:58 – 00:34:17

 

2.) Filmsequenzen aus Fritz Langs „Das Testament des Dr. Mabuse“

A)Hypnose-Szenen:

1. Telefonat Hofmann und Lohmann00:34:28 – 00:36:10

2. Hörsaal: Mabuses Geschichte00:36:10 – 00:39:57

3. Sanatorium: Halluzinationen des Prof.00:39:57 – 00:41:14

4. Sanatorium: Reaktion des Prof.00:41:14 – 00:43:30

5. Sanatorium: Hofmanns Halluzinationen00:43:30 – 00:44:14

6. Sanatorium: Mabuse00:44:14 – 00:44:43

7. Sanatorium: Mabuses Tod; Besessenheit00:44:43 – 00:47:17

8. Sanatorium: Übernahme d. Prof. durch M.00:47:17 – 00:49:52

B)politische Szenen:

1. Arbeitsamt00:49:52 – 00:50:47

2. Inflation00:50:47 – 00:51:20