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Inhaltsvereichnis:
1. EinleitungIn dieser Arbeit möchte ich versuchen die Frage zu klären: „Welche Bedeutung hatte das Doppelkönigtum für die lakedaimonische Polis?“. Dazu werde ich zunächst auf den Ursprung des Doppelkönigtums eingehen, bevor ich mich mit dem System der Thronfolge und der Machtgewalt und den Aufgaben der Doppelkönige beschäftigen werde. Am Schluss werde ich dann im Fazit versuchen, die oben genannte Frage mit Hilfe der gewonnen Erkenntnisse zu beantworten. 2. UrsprungDer Ursprung des spartanischen Doppelkönigtums war schon bereits in der Antike unklar. Eine mystische Erklärung von Herodot besagt, dass man bei den Zwillingen Eurysthenes und Prokles nicht mehr wusste, wer der zuerst Geborene war und somit auch nicht, wer den Anspruch auf die Thronfolge hatte. Nach einer Weisung des Orakels von Delphi, sollten beide Zwillinge die Thronfolge übernehmen. Eine moderne Theorie besagt, dass sich aus zwei lokalen Adelsfamilien, in Folge einer Synoikismos, sich die zwei Könige bildeten. Diese Theorie wird auch dadurch gestützt, dass die Familie der Agiaden und der Eurypontiden jeweils einen König stellte. 3. ThronfolgeDie Thronfolge in Sparta war erblich und galt auf Lebenszeit. Der während einer Residenzzeit Erstgeborene hatte das Recht auf die Thronfolge. War kein Sohn vorhanden, wurde das Amt an den nächsten männlichen Agnaten übergegeben, der auch als Vormut bei minderjährigen Thronfolgern fungieren konnte. Bei mehreren männlichen Nachkommen eines Königs konnte auch deren Charakter und Gesundheit für die Thronfolge entscheidend sein. Im Streitfall hatte auch die Volksversammlung das Recht zu entscheiden, wer der Thronfolger wird. Dort war es auch möglich, Könige abzuwählen, was auch auf Grund der alle neun Jahre stattfindenden Himmelsbeobachtungen der Ephoren möglich war. 4. Machtgewalt und AufgabenDie Doppelkönige hatten das höchste Staatsamt inne und gehörten der Gerusia an, in der sie auch als Richter fungierten. Außerdem waren sie die obersten Feldherren und konnte auch zusammen in den Krieg ziehen. Doch nach der Niederlage im Krieg gegen Athen, im Jahre 506 v. Chr., welcher wegen der Uneinigkeit von Kleomenes und Demaratos in der Kriegsführung zustande kam, beschlossen die Spartaner in der Volksversammlung, dass nur noch ein König in den Krieg ziehen dürfe. Nach Herodot sollten sie auch das Recht gehabt haben, gegen jedes beliebige Land Krieg zu führen, was wahrscheinlich so nicht vorkam. In Folge der Niederlage gegen Athen wurden die Könige auch bei Kriegen jeweils von zwei Ephoren begleitet, um deren Kriegsführung zu überwachen. Sollten sie schwere Fehler begangen haben, konnten die Ephoren sie nach dem Krieg anklagen. Auch unterstand den Königen eine Leibgarde von 100 Mann. Die Doppelkönige hatten auch einige hohe Priesterämter inne und alleine ihnen oblag es bestimmte Opfer durchzuführen. Dies hängt auch mit der spartanischen Vorstellung zusammen, in der die Könige von Zeus abstammen. Innenpolitisch unterlagen ihnen nur wenige Rechte, die meisten wurden von Ephoren inne gehalten. So durften sie nur bei der Vergabe von unverheirateten Erbtöchtern, bei öffentlichen Wegen Recht sprechen und die Adoption musste vor ihnen vollzogen werden. In Unterlag noch die Wahl der Gesandten nach Delphi und die Aufbewahrung der Orakel. Insgesamt waren sie jedoch sehr reiche Persönlichkeiten mit einem hohen Ansehen, was sich auch in den Beerdigungsriten zeigt. Sie waren sehr aufwendig und es herrschte eine zehntägige Staatstrauer. Nach ihrem Ableben wurden sie dann auch heroisiert. |