Lehrveranstaltungen

 

 

 

Aktualisiert am 23.09.09

   Vorankündigungen

 

 

Alle Ankündigungen, einschließlich der Modulzuordnungen, geschehen unter Vorbehalt, bitte achten Sie auf entsprechende Aushänge am “Schwarzen Brett” der Komparatistik, Einträge auf der “News-Seite” der Komparatistik-Homepage und auf die Ankündigungen im jeweils aktuellen Vorlesungsverzeichnis (verbindlich ist hier das kommentierte Vorlesungsverzeichnis (KVV) des Germanistischen Instituts, nicht das Vorlesungsverzeichnis der Ruhr-Universität Bochum).

 

*     Die Sprache und der Tod. Ortsbestimmung der Negativität [SS 2010]

 

*     Mythos Sirenen

 

*     Kontingenz und Zufall

 

*     Stéphane Mallarmé

 

*     Beschleunigung

 

*     Post/Modern ‘Long Poems’

 

*     The Witching Hour

 

*     Schmerz, Tod, Kunst – Rhetorische Grundlagen einer Ästhetik des Todes in der Literatur der Moderne

 

   Wintersemester 2009/2010

 

 

050327      Stilistik der Suggestion: Mallarmé und Joyce

 

Modul Allgemeine 1: Epochen der Weltliteratur;

Modul Allgemeine 2: Poetik und Ästhetik, Gattungstheorie

 

2st. Mi 12 - 14, GABF 04/252

 

Beginn der Veranstaltung: 21.10.2009

 

Mallarmé und Joyce, unbestritten zwei der bedeutendsten Vertreter der literarischen Moderne, gilt es in diesem Seminar hinsichtlich ihrer literarischen Technik und poetisch-poetologischen Zielsetzung zu vergleichen. Der Grund dieses Vergleichs ergibt sich aus Mallarmés sprachtheoretischen Überlegungen zum Verfahren der Suggestion, die er in Sur l'évolution littéraire (1891) formuliert und das er unmittelbar an die Präferierung des Symbols rückbindet: "Einen Gegenstand nennen, heißt, dreiviertel vom Genuß des Gedichts unterdrücken, ein Genuß, der in dem Glück besteht, nach und nach zu erraten; den Gegenstand suggerieren, das ist der Traum. Der vollkommene Gebrauch dieses Mysteriums macht das Symbol aus: nach und nach einen Gegenstand evozieren, einen Seelenzustand zu zeigen, oder umgekehrt, einen Gegenstand auswählen und daraus mittels einer Reihe von Dechiffrierungen einen Seelenzustand herauslösen."

Im Seminar sollen zunächst die wesentlichen Momente der Poetik Mallarmés anhand dessen wichtigster kritischer Schriften (La Musique et les Lettres (1884), Crise de vers (1886, 1892, 1896), Sur l'évolution littéraire (1891), Le Mystère dans les lettres (1896)) sowie Gedichten der 1890er Jahre - insbes. Un Coup de dés jamais n'abolira le hasard - herausgearbeitet und nachvollzogen werden. Anschließend soll, nach einer einführenden Betrachtung des Werks von James Joyce, dem Einfluß der Mallarméschen Konzeption der Suggestion im Werk von Joyce (Ulysses (1922), Finnegans Wake (1939)) nachgegangen und die poietische Praxis der beiden Autoren diskutiert werden. Ein Schwerpunkt soll hier auf der jeweiligen Vorstellung einer Idealsprache liegen: wo Mallarmé eine orphische Aufhebung der Welt ins Buch anstrebt, scheint unter veränderten Bedingungen bei Joyce, vor dem Hintergrund von unendlichen Sprachspielen, die Idee einer umfassenden Metasprache auf …

Sämtliche Texte stehen zu Semesterbeginn als Kopiervorlage im Sekretariat der Komparatistik (GB 3/59) bereit. Es wird empfohlen, sich bereits vor Beginn des Seminars mit den beiden schwierigen Autoren anhand einschlägiger Einführungen vertraut zu machen.

 

Seminartexte

 

Folgende Texte sollen im Seminar gemeinsam diskutiert werden:

 

*     Stéphane Mallarmé: Mimique

 

*     Stéphane Mallarmé: Sur l'évolution littéraire

 

*     Stéphane Mallarmé: La Musique et les Lettres

 

*     Stéphane Mallarmé: Crise de vers

 

*     Stéphane Mallarmé: Quant au livre

 

*     Stéphane Mallarmé: Le Mystère dans les lettres

 

*     Stéphane Mallarmé: Salut

 

*     Stéphane Mallarmé: Brise marine

 

*     Stéphane Mallarmé: Quand l'ombre menaça de la fatale loi

 

*     Stéphane Mallarmé: Le vierge, le vivace et le bel aujourd'hui

 

*     Stéphane Mallarmé: Victorieusement fui le suicide beau

 

*     Stéphane Mallarmé: Ses purs ongles très haut dédiant leur onyx

 

*     Stéphane Mallarmé: À la nue accablante tu

 

*     Stéphane Mallarmé: Un Coup de dés jamais n'abolira le hasard

 

*     James Joyce: A portrait of an artist as a young man [Auswahl]

 

*     James Joyce: Ulysses [Auswahl]

 

*     James Joyce: Finnegan's Wake [Auswahl]

 

Sämtliche Texte stehen spätestens zu Semesterbeginn in einer Kopiervorlage im Geschäftszimmer der Komparatistik (GB 3/59) zur Verfügung.

 

 Zur Einführung

 

*     N.N.

 

 

   Sommersemester 2009

 

 

050330      Poetische Sprache und Semiotik: Valéry und Wittgenstein

 

Modul Allgemeine 2: Poetik und Ästhetik, Gattungstheorie;

Modul Allgemeine 3: Theorien, Methoden, Modelle

 

2st. Di 12 - 14, GABF 03/46

 

Beginn der Veranstaltung: 21.04.2009

 

Abgesehen von der unbestrittenen Nähe des Frühwerks Paul Valérys zum Spätwerk Stéphane Mallarmés, ist häufig eine gewisse Nähe seiner sprachtheoretischen und letztlich poetologischen Reflexionen zu den sprachphilosophischen Überlegungen Ludwig Wittgensteins festgetsellt worden (R. Kuhn). Gleich Wittgenstein war Valéry an den linguistischen Formen und Parametern der Sprache interessiert und bemühte sich im Zuge der Ausarbeitung einer poésie pure um eine kiritische Reflexion der Sprache überhaupt. Nach einer Betrachtung der implizit negativen Ästhetik des frühen Hauptwerks Wittgensteins, des Tractatus logico-philosophicus, sollen im Seminar Kon- und Divergenzen des dezidierten Nichtphilosophen Valéry und des bedeutenden Vertreters der modernen Sprachphilosophie eruiert und diskutiert werden. Dabei soll u. a. der Frage nachgegangen werden, inwieweit die ästhetischen, literaturtheoretischen und poetisch-poetologischen Überlegungen Valérys denen des späten Wittgensteins der Philosophischen Untersuchungen kompatibel erscheinen. Ferner werden literarische Texte Valérys gelesen und diskutiert, um die Arbeit an einer poésie pure sukzessive nachzuvollziehen.

Sämtliche Texte stehen zu Semesterbeginn als Kopiervorlage im Sekretariat der Komparatistik (GB 3/59) bereit.

Es wird dringend empfohlen sich bereits vor Beginn des Seminars mit den beiden schwierigen Denkern anhand einschlägiger Einführungen vertraut zu machen. Darüber hinaus wird eine Kenntnis des Textes des Tractatus logico-philosophicus erwartet.

 

Seminartexte

 

Folgende Texte sollen im Seminar gemeinsam diskutiert werden:

 

*     Ludwig Wittgenstein: Tractatus logico-philosophicus

 

*     Ludwig Wittgenstein: Philosophische Untersuchungen

 

*     Paul Valéry: »Paradoxe sur l’architecte«

 

*     Paul Valéry: »Introduction à la Méthode de Léonard de Vinci«

 

*     Paul Valéry: Monsieur Teste

 

*     Paul Valéry: Orphée

 

*     Paul Valéry: Naissance de Vénus

 

*     Paul Valéry: »Léonard et les philosophes«

 

*     Paul Valéry: La jeune Parque

 

*     Paul Valéry: »L’infini esthétique«

 

*     Paul Valéry: »Notion générale de l’art«

 

*     Paul Valéry: »Discours sur l’esthétique«

 

*     Paul Valéry: Cantique des colonnes

 

*     Paul Valéry: »Sur la technique littéraire«

 

*     Paul Valéry: »Propos sur la poésie«

 

*     Paul Valéry: »Nécessité de la poésie«

 

*     Paul Valéry: »L’invention esthétique«

 

*     Paul Valéry: La Pythie

 

*     Paul Valéry: Intérieur

 

*     Paul Valéry: »L’homme et la coquille«

 

*     Paul Valéry: »Poésie et pensée abstraite«

 

*     Paul Valéry: Le cimetière marin

 

*     Paul Valéry: Suite

 

*     Paul Valéry: Mauvaises pensées et autres

 

Sämtliche Texte stehen spätestens zu Semesterbeginn in einer Kopiervorlage im Geschäftszimmer der Komparatistik (GB 3/59) zur Verfügung.

 

 Zur Einführung

 

*     N.N.

 

 

   Wintersemester 2008/2009

 

 

050316      Mythos Sphinx

 

Modul Vergleichende 2: Literatur im Dialog (Literatur/andere Künste, Medien bzw. Disziplinen);

Modul Vergleichende 3: Stoffe und Motive der Weltliteratur

 

2st. Di 14 - 16, GABF 03/46

 

Beginn der Veranstaltung: 23.10.2008

 

In der griechischen Kultur der Antike galt das hybride Wesen, dessen Kopf der eines Menschen und dessen Torso der eines Tieres war, als Dämon der Zerstörung und des Unheils, wohingegen ihm in der ägyptischen Kultur eine Wächter- und Schutzfunktion zufiel. Die wohl bekannteste Erwähnung der Sphinx findet sich im Mythos von Ödipus: Danach hielt sich die Sphinx auf einem Berg außerhalb von Theben auf und gab den vorbeikommenden Reisenden ein Rätsel auf. Diejenigen, die das Rätsel der Sphinx nicht lösen konnten, wurden von ihr erwürgt und gefressen. Als Ödipus das Rätsel löste, stürzte sich die Sphinx von ihrem Felsen und starb. Seit Jahrtausenden bewacht die steinerne Sphinx, deren architektonische Gestaltung und geographische Ausrichtung ihren Mythos um zahlreiche Einträge erweitert haben, zudem die Pyramiden in Gizeh. Durch die Napoleonischen Ägyptenfeldzüge erwachte in den Pariser Salons des 19. Jhs. das Interesse an der ägyptischen Kultur und insbesondere der Mythos der Sphinx wurde zu einem zentralen Thema in bildender Kunst und Literatur: Sie galt insbesondere den Symbolisten als weise Gebieterin eines geheimen, esoterischen Wissens, als Hüterin eines verborgenen Tempels und als Bewahrerin der heiligen Mysterien der Initiation. Die Künstler sahen in ihr mitunter ein Symbol für die Gesamtheit des Wissens der antiken Welt, das in wesentlichen Anteilen verloren erschien. In der Annahme eines jenseits der Rationalität liegenden Bewusstseins und eines esoterischen umfassenden Wissens fordert die Sphinx wie kaum eine andere Mythengestalt zur Auseinandersetzung heraus, die die geschilderte Episode des Ödipusmythos auf anderer Ebene wiederholt …

Im Seminar sollen Text von der Antike bis auf die zeitgenössische Literatur gelesen und diskutiert werden. Ein Schwerpunkt wird dabei auf der Literatur des französischen Symbolismus liegen. Dabei sind die Erfahrung des Anderen, des Widerständigen, des Unhintergehbaren sowie der Aufbewahrung und Weitergabe von Wissen wesentliche Momente, die in die Seminardiskussion einbezogen werden sollen.

 

Seminartexte

 

Folgende Texte sollen im Seminar gemeinsam diskutiert werden:

 

*     Heinrich Heine: Buch der Lieder (Vorrede zur dritten Auflage)

 

*     Ralph Waldo Emerson: The Sphinx

 

*     Dante Gabriel Rossetti: Jenny

 

*     Elizabeth Cleghorn Gaskell: Mary Barton

 

*     E. A. Poe: The Sphinx

 

*     Charles Baudelaire: La Beauté

 

*     Charles Baudelaire: Avec ses vêtements ondoyants et nacrés…

 

*     Charles Baudelaire: Les chats

 

*     Charles Baudelaire: Spleen (J’ai plus de souvenirs que si j’avais mille ans …)

 

*     Henry Wadsworth Longfellow: Keramos

 

*     Henry Wadsworth Longfellow: Hermes Trismegistos

 

*     Joris Karl Huysmans: À rebours

 

*     Villiers de Lisle-Adam: Axël

 

*     Jules Verne: Le Sphinx des glaces

 

*     Christian Morgenstern: Der Wissende

 

*     Hugo von Hofmannsthal: Ödipus und die Sphinx

 

*     Jean Cocteau: La Machine infernale

 

*     Else Lasker-Schüler: Die Sphinx

 

*     Else Lasker-Schüler: Die Sphinx

 

*     H(ilda). D(oolittle).: Helen in Egypt [Auswahl]

 

*     Sylvia Plath: Metaphors

 

*     Werner Fritsch: Nico. Sphinx aus Eis

 

*     Angela Carter: Nights at the Circus

 

Sämtliche Texte stehen spätestens zu Semesterbeginn in einer Kopiervorlage im Geschäftszimmer der Komparatistik (GB 3/59) zur Verfügung.

 

 Zur Einführung

 

*     N.N.

 

 

   Sommersemester 2008

 

 

050208      Einführung in die Semiotik (I): Grundlagen – Semiotik und Semiologie: Charles Sanders Peirce und Ferdinand de Saussure

 

Modul Allgemeine 3: Theorien, Modelle, Methoden;

Modul Vergleichende 2: Literatur im Dialog (Literatur/andere Künste, Medien bzw. Disziplinen)

 

2st. Di 14 - 16, GABF 04/255

 

Beginn der Veranstaltung: 15.04.2008

 

„Wir haben kein Vermögen, ohne Zeichen zu denken.“

Mit dieser Grundannahme zeigt Charles Sanders Peirce die Bedeutung der Semiotik für jeglichen kommunikativen Akt auf. Basierend auf dieser Bedeutung erschließt sich der grundsätzliche Mehrwert der Allgemeinen Semiotik für die Interpretation von (literarischen) Texten. Peirces Zeichenmodell operiert hierbei mehrfach triadisch und umfaßt neben sprachlichen jedwede Art von Zeichen, so daß insgesamt von einer ‚Pansemiotik‘ zu sprechen ist, deren Intention auf  kosmologische Überlegungen verweist und somit eine zeichentheoretisch fundierte Metaphysik anstrebt. Diesem Ansatz steht der semiologische des Genfer Strukturalisten Ferdinand de Saussure gegenüber, dessen Zeichenbegriff sich einerseits ausschließlich auf sprachliche Zeichen reduziert zeigt und zum anderen dem triadischen Modell Peirces ein dyadisches gegenüberstellt.

Hat Peirces Zeichentheorie insbesondere im anglo-amerikanischen Raum sowie hinsichtlich moderner Literaturtheorien in der Dekonstruktion Jacques Derridas und dem Werk Maurice Blanchots seinen Einfluß geltend gemacht, so wirkt de Saussures nachhaltig in der kontinentaleuropäischen Linguistik und den strukturalistisch geprägten Literaturtheorien (Algirdas Julien Greimas, Roland Barthes, Jacques Lacan, Julia Kristeva u.a.m.) nach.

In einem ersten Teil des Seminars sollen wesentliche Texte der beiden Hauptvertreter der modernen Zeichentheorie gelesen und diskutiert werden. Beide Modelle sollen sukzessive erschlossen und auf ihre Leistungsfähigkeit hinsichtlich der Beschreibung von Kommunikationakten überprüft werden. In einem zweiten Teil des Seminars wird die konkrete Anwendung der Modelle auf literarische Texte unternommen. Insbesondere sollen in diesen Sitzungen beide Modelle auf ihre Praxistauglichkeit und Leistungsfähigkeit im Hinblick auf die Interpretation literarischer Texte kritisch reflektiert werden.

Sämtliche Texte der beiden Autoren sowie Auszüge verschiedener literarischer Texte stehen in einer Kopiervrolage zu Beginn des Seminars im Geschäftszimmer der Komparatistik bereit.

 

Seminartexte

 

Folgende Texte sollen im Seminar gemeinsam diskutiert werden:

 

*     Charles Sanders Peirce: Eine neue Liste der Kategorien

 

*     Charles Sanders Peirce: Dritte Vorlesung über den Pragmatismus: Die Verteidigung der Kategorien

 

*     Charles Sanders Peirce: Einige richtungsweisende Ideen für die Logik

 

*     Charles Sanders Peirce: Spekulative Grammatik

 

*     Charles Sanders Peirce: Nomenklatur und Unterteilung der Triadischen Relationen

 

*     Charles Sanders Peirce: Appendix I

 

*     Charles Sanders Peirce: Über die Einheit kategorischer und hypotetischer Propositionen

 

*     Charles Sanders Peirce: Der Kern des Pragmatismus. Drei Ansätze zu seiner Begründung

 

*     Ferdinand de Saussure: Grundfragen der Allgemeinen Sprachwissenschaft [Auswahl]

 

*     Stéphane Mallarmé: Als Schattendrohung fiel von dem Schicksalsgesetz ...

 

*     Stéphane Mallarmé: Das reine, lebensvolle, schöne Heut und Jetzt ...

 

*     Stéphane Mallarmé: Siegreich entflohn dem Selbstmord, hin der schöne Tod ...

 

*     Stéphane Mallarmé: Die blanken Fingernägel Hostie aus Onyx ...

 

*     Ralph Waldo Emerson: The Sphinx

 

*     Nathalie Sarraute: Tropismen [Auswahl]

 

*     Thomas Pynchon: Die Versteigerung von No. 49

 

Sämtliche Texte stehen spätestens zu Semesterbeginn in einer Kopiervorlage im Geschäftszimmer der Komparatistik (GB 3/59) zur Verfügung.

 

 Zur Einführung

 

*     Daniel Chandler: Semiotics. The Basics. London 2002.

 

*     Umberto Eco: Zeichen. Eine Einführung in einen Begriff und seine Geschichte. Frankfurt/M. 1977.

 

*     Gerhard Schönrich: Semiotik zur Einführung. Hamburg 1999.

 

*     Ugo Volli: Semiotik. Eine Einführung in ihre Grundbegriffe. Tübingen, Basel 2002.

 

 

   Wintersemester 2007/2008

 

 

050208      Sappho

 

Modul Allgemeine 2: Poetik und Ästhetik, Gattungstheorie

Modul Vergleichende 1: Werke und Autoren im weltliterarischen Kontext

 

2st. Mi 14 - 16, GB 03/49

 

Beginn der Veranstaltung: 23.10.2007

 

Bedeutet der Mythos des Orpheus das mythopoetische Erwachen der Literatur selbst, so setzt sich dem Gesang des thrakischen Kitharöden ein anderer hinzu, der die Initiation der Dichtung in gänzlich eigener Weise fortschreibt: Der Mythos der bedeutendsten Dichterin der Antike – Sappho. Der Mythos will es, daß nach dem gewaltsamen Ende des Orpheus durch die Mainaden dessen Lyra das Meer hinuntertreibend schließlich den Strand von Lesbos erreichte, um dort von Sappho in Empfang genommen zu werden. Von Platon als zehnte Muse verehrt, gereichte ihre Dichtung derjenigen Catulls und Horaz’zum Vorbild. Seit der Literatur der Spätantike wird die Gestalt der Sappho in zwei Persona dividiert: zum einen in die Liebhaberin des Phaon, um dessen willen sie nach Sizilien gereist und sich von einer Klippe ins Meer gestürzt haben soll und zum anderen in die homoerotische Dichterin, deren Liebe zu anderen Frauen Mißbilligung fand. Der mit ihr verbundene Stoff entfaltete sich jedoch erst vollends im 18. Jh. durch die Dialogues des Morts B. de Fontenelles, in denen der Frau erstmals ein Recht auf Aggressivität zugesprochen wurde. Mit J. G. Herder wird Sappho zum Genie und Sinnbild der innerlichsten Dichtung erhoben. F. Schlegel betonte letztlich das dionysische Element der sapphischen Dichtung und profilierte eine Sapphische Dichtung diesseits des Mythos der Frau. Infolge der angedeuteten literarischen Bearbeitung des Stoffs schreibt sich ein hybrider Gesang in die Literaturgeschichte ein, der einerseits um eine nach- und freidichtende Translation der sapphischen Fragmente und andererseits um eine mythopoetische Transposition Sapphos bemüht erscheint. Beide Ansinnen koinzidieren in der Reflexion eines eigenen, weiblichen poetischen Sprechens und Sagens und der ferner damit verbundenen Frage nach dem Standort der Dichtung. Im 20. Jh. differiert die Bewertung Sapphos, bald ist sie Synonym für Begehren und Verlangen, bald Inbegriff sozialpolitischen Widerstands. Das unerhört Neue der Dichtung Sapphos besteht in der Vermittlung des weiblichen Blicks auf die Welt, der Abkehr von epischen Heldenverehrungen und Darstellungen martialer Konflikte sowie der sinnenfälligen Verehrung der Liebe. Sie wagte als eine der ersten Dichterinnen ein autonomes, weibliches Ich inmitten einer von Männern beherrschten Gesellschaft. Gab Orpheus der Welt ihre zeichenhafte und -theoretische Ordnung, so setzt der Mythos um Sappho fundamentaler an und fragt nach der Einheit, Konstitution und Perspektive dieser Ordnung, indem die männlichen Kategorien der Benennung und Zuweisung hinterfragt und ihnen eine écriture féminine (H. Cixous) entgegengesetzt wird. So verwundert es kaum mehr, daß Sappho im 20. Jh. zu einer wichtigen Zeugin der feministischen Literatur(theorie) (J. Kristeva, L. Irigaray, M. Wittig) wurde. 

Ziel des Seminars ist es, ausgehend von den gesicherten Fragmenten Sapphos den verschiedenen Übersetzungen und Nachdichtungen zu folgen sowie nach dem spezifisch Sapphischen in der Literatur und Literaturtheorie des 18.-21. Jh.s zu fragen.

 

Seminartexte

 

Folgende Texte sollen im Seminar gemeinsam diskutiert werden:

 

*     Sappho: Fragmente

 

*     Gaius Valerius Catullus: Carmina [Auswahl]*

 

*     Quintus Hora[z]tius Flaccus: Carmina [Auswahl]*

 

*     Quintus Hora[z]tius Flaccus: Epistulae [Auswahl]*

 

*     Publius Ovidius Naso: Heroides [Auswahl]*

 

*     Bernard le Bovier de Fontenelle: Dialogues des Morts [Auswahl]*

 

*     John Donne: Sappho to Philaenis

 

*     Alexander Pope: Sappho to Phaon

 

*     Anna Luise Karsch: An den Dohmherrn von Rochow

 

*     Anna Luise Karsch: Ob Sappho für den Ruhm schreibt?

 

*     William Bosworth: The Chast and Lost Lovers

 

*     Samuel Taylor Coleridge: Alcaeus to Sappho

 

*     Percy Bysshe Shelley: To Constantina, Singing

 

*     Letitia Elizabeth Landon: Sappho’s Song

 

*     Alfred Lord Tennyson: Fatima

 

*     Alfred Lord Tennyson: Eleänore*

 

*     Elizabeth Barrett Browning: Song of the Rose

 

*     Matthew Arnold: A modern Sappho

 

*     Christina Rossetti: Sappho

 

*     Christina Rossetti: What Sappho would have said had her leap cured instead of killing her

 

*     Caroline Norton: The Picture of Sappho

 

*     Charles Baudelaire: Lesbos

 

*     Emily Dickinson: At last, to be identified

 

*     Emily Dickinson: Wild Nights – Wild Nights!

 

*     Emily Dickinson: „,Heaven‘ – Is what I cannot reach!“

 

*     Emily Dickinson: I would not paint – a picture –

 

*     Emily Dickinson: Title divine – is mine

 

*     Algernon Charles Swinburne: Anactoria

 

*     Algernon Charles Swinburne: Sapphics

 

*     Alphonse Daudet: Sapho – Moeurs parisiennes [Auswahl]

 

*     Arthur Symons: Hallucination I

 

*     Renée Vivien: La dame à la louve

 

*     Radclyffe Hall: Ode to Sappho

 

*     Sara Teasdale: To Cleïs

 

*     Sara Teasdale: Sappho [Auswahl]

 

*     Giacomo Leopardi: Ultimo canto di Saffo

 

*     Paul Valéry: Le philosophe et ‹La jeune Parque›*

 

*     Rainer Maria Rilke: Sappho an Eranna

 

*     Rainer Maria Rilke: Eranna an Sappho

 

*     Ronald Firbank: Vainglory [Auswahl]*

 

*     Ezra Pound: Portrait d’une Femme

 

*     Ezra Pound: Imérrō

 

*     Ezra Pound: Shop Girl

 

*     Hilda Doolittle: Fragment

 

*     Hilda Doolittle: Thirty-six

 

*     Hilda Doolittle: Fragment Forty

 

*     Hilda Doolittle: Fragment Forty-one

 

*     Hilda Doolittle: Fragment Sixty-eight

 

*     Virginia Woolf: Monday or Tuesday [Auswahl]

 

*     Marguerite Yourcenar: Feux [Auswahl]

 

*     John Crosby: Sappho in Absence [Auswahl]

 

*     Sylvia Plath: Tulips

 

*     Sylvia Plath: Lesbos

 

*     Sylvia Plath: Lady Lazarus

 

*     Honor Moore: Cleis

 

*     Anne Carson: Fragment 31

 

*     Robert Chandler: Poem on the Underground

 

*     Eavan Boland: The Journey

 

*     Jeanette Winterson: The Poetics of Sex

 

*     Ruth Padel: SOS

 

*     Monique Wittig: Le Corps lesbien [Auswahl]*

 

*     Luce Irigaray: Speculum de l’autre femme [Auswahl]*

 

*     Julia Kristeva: La révolution du langage poétique [Auswahl]*

 

*     Jacques Derrida: Chôra [Auswahl]*

 

*     Hélène Cixous: Le livre de Promethea [Auswahl]

 

*     Hélène Cixous: Femmes écrites, femmes en écriture

 

* ACHTUNG: Diese Texte stehen zur freien Disposition und werden ausschließlich bei mehrheitlichem Interesse der Teilnehmenden in die Diskussion einbezogen!

 

Sämtliche Texte stehen spätestens zu Semesterbeginn in einem Reader im Geschäftszimmer der Komparatistik (GB 3/59) zum Erwerb zur Verfügung. Die längeren Texte sind je in Auswahl aufgenommen. Es wird empfohlen, sich bereits vor Beginn des Seminars in eigenständiger Lektüre mit den Texten vertraut zu machen.

 

 Zur Einführung

 

*     Marion Giebel: Sappho. Reinbek bei Hamburg 1980.

 

*     Margaret Reynolds: The Sappho Companion. New York 2002.

 

*     Margaret Reynolds: The Sappho History. New York 2003.

 

*     MaryAnn Snyder-Körber: Das weiblich Erhabene. Von Sappho bis Baudelaire. München 2007.

 

 

   Sommersemester 2007

 

 

050192      La dame à la licorne

 

Modul Vergleichende 2: Literatur im Dialog (Literatur/andere Künste, Medien bzw. Disziplinen)

Modul Vergleichende 3: Stoffe und Motive der Weltliteratur

 

2st. 10 - 14, N.N. [Blockseminar]

 

Beginn der Veranstaltung: 16.07.2007 - 20.07.2007

 

ACHTUNG: Eine Vorbesprechung findet am 30.05.2007 in der Zeit von 10 - 12 Uhr statt. Der Raum wird an dieser Stelle noch bekannt gegeben.

 

Das Tier, das es nicht gibt, beschäftigt sowohl Literatur-, Kunstwissenschaftler und Philosophen als auch bildende Künstler und Schriftsteller bis heute. Dabei verliert sich der Ursprung des Mythos vom Einhorn in archaischen Tiefen und ist bestenfalls als Plurikontextur zu benennen. Erste Zeugnisse entstammen dem Orient und von dort tritt das Einhorn seinen Weg in die okzidentale Kunst- und Literaturgeschichte an. Insbesondere die Inventarisierung des Tieres in die Zoologie, später die Medizingeschichte und das Bemühen um seine paläontologische Rechtfertigung blieben bis in das 19. Jh. hinein bestehen und hielten einen Diskurs über Faktizität und Fiktionalität des Einhorns aufrecht, der sich in der Literaturwissenschaft wie der Analytischen Philosophie bis in das 20. Jh. vor dem Hintergrund der Probleme von Referenz- und Präsuppositionstheorien auf das Thema der Theorie der möglichen Welten ausweitete. Führte dieser Diskurs, der die Heterogenität der Wissenschaften beförderte, zur Verbannung des Einhorns aus den Naturwissenschaften und der Logik, so löste diese keineswegs das „paradoxe Doppelwesen“ (C. G. Jung) des Einhorns auf: So disparat der Ursprung des Einhorns erscheint, so irreduzibel different erweist sich letztlich auch die Bedeutung des Fabeltieres und währt fort als „pharmakon“ (J. Derrida). Dabei ist das Einhorn nicht einfach Ausdruck bloßen ästhetischen Ornaments, sondern meint einen poetisch-diskursiven Widerstand, der metonymisch die gesamte Poesie und Poetikgeschichte erfaßt. Als apologetisches Emblem des Wunderbaren ist es erst in zweiter Instanz bedeutsam, vielmehr in den Worten Hamlets: „[t]here are more things in heaven and earth, Horatio, / Than are dreamt of in your philosophy“ eröffnet es der Literatur neue Horizonte des Möglichen.

Ziel des Seminars ist es die Begriffs- und Ideengeschichte des Einhorns auswählend nachzuzeichnen sowie Sinn und Bedeutung des Einhorns für die Literatur, insbesondere die Poesie, herauszuarbeiten. Dabei werden u. a. Exkurse in die Kunst- und Medizingeschichte sowie die Analytische Philosophie, die Analytische Ontologie und die Sprachphilosophie unternommen.

 

Seminartexte

 

Folgende Texte sollen im Seminar gemeinsam diskutiert werden:

 

*     Rabelais: Gargantua et Pantraguel

 

*     Voltaire: La Princesse de Babylone

 

*     Jean Paul: Siebenkäs

 

*     E.T.A. Hoffmann: Prinzessin Brambilla – Ein Cappriccio nach Jakob Callot

 

*     Lewis Carroll: Through the Looking-Glass

 

*     Stéphane Mallarmé: Ses purs ongles très-haut dédiant leur onyx

 

*     William Butler Yeats: The Unicorn form the Stars

 

*     Rainer Maria Rilke: Sonette an Orpheus

 

*     Rainer Maria Rilke: Das Einhorn

 

*     Rainer Maria Rilke: Die Dame mit dem Einhorn

 

*     James Joyce: Ulysses

 

*     Tennessee Williams: The Glass Menagerie

 

*     Saul Aaron Kripke: Naming and Necessity

 

*     Paul Celan: Schibboleth

 

*     Peter S. Beagle: The Last Unicorn

 

*     Terry Brooks: The Black Unicorn

 

*     Cees Nooteboom: Die Dame mit dem Einhorn

 

*     Tanith Lee: The Black Unicorn

 

*     u. a. m.

 

Sämtliche Texte stehen spätestens zu Semesterbeginn als Kopiervorlage im Geschäftszimmer der Komparatistik (GB 3/59) zum Erwerb zur Verfügung, die längeren Texte sind je in Auszügen aufgenommen.

 

 Zur Einführung

 

*     Sebastian Hartwig: “Die Revision des Einhorns. Stéphane Mallarmé und Saul Aaron Kripke. Zu einer negativen Logik des Geheimnisses.” In: Schweigen und Geheimnis. Hg. v. Monika Schmitz-Emans/Kurt Röttgers unter Mitarbeit von Uwe Lindemann. Essen: Verlag Die Blaue Eule 2002 (= Philosophisch-Literarische Reflexionen 4), S. 65-92.

 

*     N.N.

 

 

050197      Mythos Meer

 

Modul Vergleichende 2: Literatur im Dialog (Literatur/andere Künste, Medien bzw. Disziplinen)

Modul Vergleichende 3: Stoffe und Motive der Weltliteratur

 

2st. Mi 14 - 16, GBCF 04/411

 

Beginn der Veranstaltung: 11.04.2007

 

Die Interpretationen der Bibel, insbesondere die des Buches Genesis, der Psalmen und des Buches Ijob, haben die Vorstellungen vom Meer nachhaltig geprägt. Die Schöpfungsgeschichte und der Bericht über die Sintflut besetzen das kollektive Imaginäre mit ihren jeweils spezifischen Attributen. Ist das Meer im Buch Genesis mit dem Unendlichen und Unfaßbaren assoziiert, so scheint in dem widersetzlichen Element auch die Unvollendetheit der Schöpfung und mithin die Bedrohung durch das ihm innewohnende Moment des Chaos auf, wodurch sich seine Verbannung aus Eden erklärt: Das Meer ist Relikt und Ausdruck einer Amorphität, die den präzivilisatorischen Raum besetzt und bedeutet das dem Menschen radikale und Angst verursachende Fremde. Erst mit und durch das Zeitalter der Aufklärung entsteht langsam ein komplexeres Bewertungssystem, das neben der Angst vor dem Meer eine Faszination des Meeres erkennen läßt. Bis heute konkurrieren die generellen Vorstellungen von Katastrophe und Glück, so wie die das Meer umreißende Küstenlandschaft wechselnd als wüste und leere Demarkation und als fertiler kultureller Raum konnotiert wird. Ohne Zweifel widersteht das Meer seiner endgültigen Decodierung und wahrt in der Polyrhythmik seiner Semantik die Intensionalität seines Wesens. Nicht ohne Grund dient das Meer im Zuge postmoderner und poststrukturalistischer Literatur(theorie) darüber hinaus als ostentative Metonymie für den Text schlechthin und erobert insbesondere als Trope der Kontingenz neue Regionen jenseits seiner Anschauung: Das Meer als Innen ohne Außen, als Passage, als Transfer, als Polymorphie, als translineare Unabschließbarkeit usw. sind Epitheta, deren adaptive Extensionalität auf eine radikale Grundlosigkeit verweist und dem Meer nicht mehr entreißt als die Konkretion seiner unentwegten Bewegung sinnfällig werden zu lassen.

Ziel des Seminars ist es, die Ideengeschichte des Meeres auswählend nachzuzeichnen und die Übertragung von der konkreten Erfahrungswelt des Meeres als Naturphänomen hin zu dessen Adaption als grapheologisches Supplement nachzuvollziehen. Dabei wird u. a. zu beobachten sein, daß und wie das Meer das verläßliche Land bereits lange schon detrahiert hat. Das Meer expandiert …

 

 Seminartexte

 

Folgende Texte sollen im Seminar gemeinsam diskutiert werden:

 

*     Homer: Odyssee

 

*     Vergil: Aeneis

 

*     William Shakespeare: The Tempest

 

*     Herman Melville: Moby-Dick

 

*     Edgar Allan Poe: The Narrative of Arthur Gordon Pym of Nantucket

 

*     Edgar Allan Poe: A descent into the Maelstrom

 

*     Jules Verne: Vingt mille lieues sous les mers

 

*     Charles Baudelaire: Le Voyage

 

*     Arthur Rimbaud: Le bateau ivre

 

*     Stéphane Mallarmé: Un coup de dés jamais n’abolira le hasard

 

*     Paul Valéry: Le Cimetière Marin

 

*     Paul Valéry: Mer

 

*     Fernando Pessoa: Ode marítima

 

*     Howard Philipps Lovecraft: The Shadow Over Innsmouth

 

*     Antonio Machado: Soledades

 

*     Saint-John Perse: Amers

 

*     Giorgos Seferis: Kíchlē

 

*     Jack Kerouac: On the Road

 

*     Steve McCaffery: Seven Pages Missing

 

*     José Saramago: A Jangada de Pedra

 

*     Jacques Derrida: Glas

 

*     Yves Bonnefoy: Les planches courbes

 

*     Ulrich Holbein: Die ozeanische Sekunde

 

*     Clive Barker: Abarat

 

*     u. a. m.

 

Sämtliche Texte stehen spätestens zu Semesterbeginn in einem Reader im Geschäftszimmer der Komparatistik (GB 3/59) zum Erwerb zur Verfügung, die längeren Texte sind je in Auszügen aufgenommen. Angesichts des Schwierigkeitsgrades einiger Texte wird nachdrücklich empfohlen sich bereits vor Beginn des Seminars in eigenständiger Lektüre mit den Texten vertraut zu machen, um das Seminar insbesondere für die gemeinsame Textanalyse weithin offen zu halten.

 

 Zur Einführung

 

*     Alain Corbin: Meereslust. Frankfurt a. M. 1994.

 

*     N.N.

 

   Wintersemester 2006/2007

 

 

050204      Gothic – Now and than

 

Modul Allgemeine 1: Epochen der Weltliteratur

Modul Vergleichende 2: Literatur im Dialog (Literatur/andere Künste, Medien bzw. Disziplinen)

 

2st. Mi 14 - 16, GABF 04/613

 

Beginn der Veranstaltung: 25.10.2006

 

Obwohl die Konfrontation mit dem Übernatürlichen und Unheimlichen seit der Antike in der oralen wie literalen Tradition bekannt ist, insbesondere in den nichtkanonischen Schriften der Bibel und in Homers Odyssee, und sie seitdem in den Literaturen immer wieder aufgetaucht ist, etwa in Dante Alighieris La Divina Commedia, William Shakespeares Hamlet und Macbeth, John Miltons Paradise Lost und William Blakes The Marriage of Heaven and Hell, entsteht die „gothic novel“ als genuine, literarische Subgattung erst Mitte des 18. Jh.s und hängt eng mit der Reflexion der europäischen Aufklärung zusammen. Unterlag sie in einer späteren Ausprägung zunächst einer bewußten Domestikation im Viktorianischen Zeitalter, so überlebte sie, marginalisiert, in den artifiziellen Räumen von Ästhetizismus, Dekadenz, Symbolismus und Jugendstil. Seit ihrem Entstehen hat sie fortwährend Transformationen und Amplifikationen struktureller wie inhaltlicher Art erfahren und zeichnet heute eine enorme Varietät, die sich insbesondere in zahlreichen neuen Genres zeigt. Nahezu sämtliche Medien sind von ihr affiziert und nicht zuletzt trug ihre psychogrammatische Diktion zur Konsolidierung einer eigenen sozialen Subkultur bei. Angesichts ihrer Diversität erscheint es nicht verwunderlich, daß distinkte, vormals konstitutive Elemente der „gothic novel“ im Laufe der Zeit nicht nur variiert, sondern konterkariert worden sind. Auch ist zu beobachten, wie sehr Realität und Irrealität im Kontext der „gothic fiction“ im Innovationsrausch der verschiedenen Medien immer mehr konfundieren. U. a. wird zu fragen sein, ob sich angesichts der nahezu unüberschaubaren Vielheit und Verschiedenheit an Hybridisierungen und Subgattungen heute noch von einer einheitlichen Idee, respektive strukturellen Identität „gothic“ sprechen läßt. Nach einer begriffs- und ideengeschichtlichen Situierung des Wortes „gothic“ sollen folgende Schwerpunkte im Seminar behandelt werden: 1. Die Vorläufer der „gothic novel“, 2. Die originäre „gothic novel“, 3. Die Spin-offs der „gothic novel“: „ghost story“, „horror fiction“, „queer gothic“ und „gothic fantasy“, 4. Der Vampir: Von Count Dracula zu Betsy Taylor, 5. Gothic und Psychoanalyse: Das Ich und das Unheimliche, 6. Gothic und Visual Culture: Architektur, Comic, Film, Malerei, Brett-, Rollen- und Videospiele, 7. Gothic und Social Culture: Die „Schwarze Szene“: Von Bauhaus, Batcave und New Wave zu VNV Nation, Slimelight und Electroclash. Als Adaptionen in Film- und Fernsehproduktionen sind in Auswahl Blade (1998ff.); Blade Runner (1982); Bram Stoker’s Dracula (1992); Buffy – The Vampire Slayer (1997ff.); Charmed (1998ff.); Die Stunde, wenn Dracula kommt (1960); Edward Scissorhands (1990); Elvira’s Haunted Hills (2001); Elvira, Mistress of the Dark (1988); From Dusk Till Dawn (1995ff.); Gothic (1986); Hellraiser/Hellbound (1988/1989); Interview with the Vampire (1998); John Carpenter’s Vampire (2000ff.); Ju-On (2003f.); Mary Shelley’s Frankenstein (1994); Metropolis (1927); Nadja (1994); Near Dark (1987); Nochnoi Dozor (2004); Nosferatu (1921); Once bitten (1985); Queen of the Damned (2002); Shadow of the Vampire (2000); Sleepy Hollow (2000); Steven Kings Rose Red (2002); The Bride (1985); The Fearless Vampire Killers (1967); The Grudge (2004); The Haunting of Hill House (1999); The Hunger (1983); The Lost Boys (1987); The Wisdom of Crocodiles (1998); Underworld (2004f.); Vampire’s Kiss (1988); Van Helsing (2004) u. a. vorgesehen.

 

 Seminartexte

 

Folgende Texte sollen im Seminar gemeinsam diskutiert werden:

 

*     Thomas Gray: Elegy written in a Country Churchyard

 

*     Horace Walpole: The Castle of Otranto

 

*     William Beckford: The History of the Caliph Vathek

 

*     Percy Bysshe Shelley: St. Irvyne; or, The Rosicrucian

 

*     John Keats: Lamia

 

*     Lord Byron: Manfred

 

*     E. T. A. Hoffmann: Der Sandmann

 

*     Mary Shelley Wollstonecraft: Frankenstein; or, The Modern Prometheus

 

*     Théophile Gautier: La morte amoureuse

 

*     Edgar Allan Poe: Ligeia

 

*     Edgar Allan Poe: The Fall of the House of Usher

 

*     Edgar Allan Poe: The Raven

 

*     Le Comte de Lautréamont: Les Chants de Maldoror

 

*     Stéphane Mallarmé: Igitur ou la folie d’Elbehnon

 

*     Stéphane Mallarmé: Le démon de l’analogie

 

*     Georges Rodenbach: Bruges-la-morte

 

*     Oscar Wilde: The Picture of Dorian Gray

 

*     Bram Stoker: Dracula

 

*     Thea von Harbou: Metropolis

 

*     Howard Philipps Lovecraft: The Rats in the Walls

 

*     Howard Philipps Lovecraft: The Call of Cthulhu

 

*     Howard Philipps Lovecraft: The Haunter of the Dark

 

*     Maurice Blanchot: L’arrét de mort

 

*     Sylvia Plath: Ariel

 

*     Susan Sontag: Death Kit

 

*     Jurij Galperin: Die Brücke über die Lethe

 

*     Philip K. Dick: Do Androids Dream of Electric Sheep?

 

*     Whitley Strieber: The Hunger

 

*     Anne Rice: Blackwood Farm

 

*     MaryJanice Davidson: Undead and Unwed

 

*     Edward Lee: City Infernal

 

Ein Teil der Texte ist zu Semesterbeginn in Auszügen in einem Reader im Sekretariat der Komparatistik (GB 3/59) zu erwerben. Die im Reader nicht enthaltenen Texte stehen teils als Kopiervorlage, teils als Linksammlung zu entsprechenden E-Texten im Internet zur Verfügung. Die endgültige Auswahl der im Reader nicht enthaltenen Texte soll gemeinsam mit der Auswahl der zu besprechenden Filme in der ersten Sitzung erfolgen.

 

 Zur Einführung

 

*     Jerrold E. Hoggle (Hg.): The Cambridge Companion to Gothic Fiction. Cambridge 2002

 

*     Nancy Kilpatrick: The Goth Bible: A Compendium for the Darkly Inclined. Houndsmills 2003

 

*     Howard Philipps Lovecraft: The Supernatural Horror in Literature. New York. 21945

 

*     Peter Matzke/Tobias Seeliger: Gothic. Die Szene in Deutschland aus der Sicht ihrer Macher. 3 Bde. Berlin 2000ff.

 

*     Klaus Neumann-Braun/Axel Schmidt: Die Welt der Gothics. Wiesbaden 2005

 

*     David Punter (Hg.): A Companion to the Gothic. London 2000

 

*     Joe Sanders (Hg.): The Sandman Papers: An Exploration of the Sandman Mythology. Seattle 2006

 

*     Catherine Spooner: Contemporary Gothic. London 2006

 

*     Dieter Sturm/Klaus Völker (Hg.): Von denen Vampiren oder Menschensaugern. Erftstadt 2005

 

*     Tzvetan Todorov: Introduction à la littérature fantastique. Paris 1970

 

*     Rhonda Wilcox: Why Buffy Matters: The Art of Buffy the Vampire Slayer. London 2005

 

*     Robert Ziegler: Beauty raises the dead: Literature and Loss in the Fin de Siecle. Newark 2002

 

   Sommersemester 2006

 

 

050203      Ästhetik des Performativen

 

Modul Allgemeine 2: Poetik, Ästhetik, Gattungstheorie

Modul Vergleichende 2: Literatur im Dialog (Literatur/andere Künste, Medien bzw. Disziplinen)

 

2st. Di 14 - 16, GABF 04/516

 

Beginn der Veranstaltung: 18.04.2006

 

Ohne Zweifel hat der changierende Begriff ›performativ‹ auch Jahre nach dem sogenannten ›performative turn‹ in den Kulturwissenschaften Konjunktur. Infolge zeigen sich Bemühen, eine Ästhetik des Performativen zu formulieren, die vor einem kulturwissenschaftlichen Hintergrund bestehen. Versuche, eine solche Ästhetik zu formulieren, betonen die Eigenheit des Performativen als Ereignis und die Überwindung der noch in der Moderne unversöhnlich gegenüberstehenden Bereiche von Kunst und Leben (Erika Fischer-Lichte). Dahinter steht die Auffassung, daß die tradierten ästhetischen Relationen von Subjekt/Objekt und Material/Zeichen keine hinreichenden Kriterien mehr bereitstellen, gegenwärtige Kunstwerke zu beschreiben und das Performative einen entscheidenden Beitrag zur Hermeneutik des Kunstwerks insgesamt leistet. Sofern man Roman Jakobsons Bestimmung der poetischen Funktion der Sprache eine implizite Form der Autoreflexivität anerkennt, die sich darin äußert, daß die Botschaft eines (literarischen) Textes insoweit selbstbezüglich ist, als sie die Aufmerksamkeit des Empfängers vor allem auf ihre eigene Form lenkt (Umberto Eco), so zeichnet sich darin bereits ein bestimmtes Verständnis des Performativen ab: An der Struktur der sprachlichen Beschreibung zeigt sich, was beschrieben wird. Ferner kommt hinzu, daß, wenn die poetische Sprache eine welterzeugende Funktion besitzt, insofern sie dem Leser unvollständige Sprechakte (John R. Searle) anbietet, die dieser in seiner Imagination ergänzen muß (Richard Ohmann), der literarische Sprechakt ein Appell zur Leerstellenergänzung ist (Wolfgang Iser). Dabei geht der Ausdruck ›performativ‹ auf den englischen Sprachphilosophen John Langshaw Austin zurück, dessen Sprechakttheorie der Versuch einer systematischen Rekonstruktion von Ludwig Wittgensteins Sprachspielthese ist, d. h., daß die Bedeutung sprachlicher Äußerungen durch ihren Gebrauch bestimmt werden. Während konstative Äußerungen einen bestehenden Sachverhalt beschreiben oder Tatsachen behaupten und so entweder wahr oder falsch sind, vollziehen performative Äußerungen eine Handlung, die sie benennen. Mit performativen Sprechakten werden Handlungen vollzogen, Tatsachen geschaffen und Identitäten gesetzt. In diesem Sinne entziehen sie sich zwar einer sprachlogischen Matrix, können jedoch ge- oder mißlingen. Revidierte der abseits des Methodenstreits strukturalistischer und poststrukturalistischer Positionen stehende französische Sprachwissenschaftler Émile Benveniste den Begriff des Performativen im Zeichen einer autoritativen und subjektkonstitutiven Praxis, so unterscheiden poststrukturalistische Positionen zwischen Performanz als Performance und Performativität: Während Performanz, als Vorführung oder Vollzug einer Handlung, ein handelndes Subjekt voraussetzt, widerstreitet der Begriff Performativität der Vorstellung eines autonomen, intentional agierenden Subjekts: Die Performativität einer Äußerung betont deren Vermögen, das Äußerungssubjekt und die Handlung, die sie bezeichnet, in und durch diesen Äußerungsakt allererst hervorzubringen (Jacques Derrida, Judith Butler). Im Hinblick auf den elektronischen/digitalen Raum wird die Bestimmung des Performativen problematisch: Die Beweglichkeit und Bewegung von Texten und Bildern in der Telekommunikation und elektromagnetischen Schrift befördert eine Dichotomie des Textverständnisses in einen statischen und einen dynamischen Textbegriff. Doch bedeutet die mögliche Unendlichkeit des (Hyper)Textes ein hinreichendes Kriterium, diesen als performativ zu bestimmen? Die Frage, ob und inwiefern etwa Netzkunst und -literatur zum Paradigma des Performativen schlechthin geraten, ist bei weitem noch nicht entschieden.

Ziel des Seminars ist es, in die nach wie vor anhaltende Diskussion um die Frage nach der Performanz/Performativität von Kunstwerken und einer etwaigen Ästhetik des Performativen einzuführen.

 

 Seminartexte

 

Folgende Texte sollen im Seminar gemeinsam diskutiert werden:

 

*     John Langshaw Austin: How to do things with Words (dt.: Zur Theorie der Sprechakte) (Auswahl)

 

*     Émile Benveniste: Problèmes de linguistique générale (dt.: Probleme der allgemeinen Sprachwissenschaft) (Auswahl)

 

*     Wolfgang Iser: Der Akt des Lesens (Auswahl)

 

*     Jacques Derrida: Marges de la philosophie (dt.: Randgänge der Philosophie) (Auswahl)

 

*     Judith Butler: Gender Trouble (dt.: Das Unbehagen der Geschlechter) (Auswahl)

 

*     Erika Fischer-Lichte: Ästhetik des Performativen (Auswahl)

 

*     Christiane Heibach: Literatur im elektronischen Raum (Auswahl)

 

*     Stéphane Mallarmé: Un coup de dés jamais n’abolira le hasard [dt.: Ein Würfelwurf niemals tilgt den Zufall]

 

*     Guillaume Apollinaire: Calligrammes  [dt.: Kalligramme] (Auswahl)

 

*     André Breton/Philippe Soupault: Les Champs Magnetiques [dt.: Die magnetischen Felder] (Auswahl)

 

*     Francis Ponge: Les Mûres [dt.: Die Brombeeren]

 

*     Francis Ponge: La Bougie [dt.: Die Kerze]

 

*     Maurice Blanchot: Thomas l’obscur [dt.: Thomas der Dunkle]

 

*     Allen Ginsberg: Howl [dt.: Geheul]

 

*     Vĕra Linhartová: Haus weit

 

*     Steve McCaffery: Seven Pages Missing (Auswahl)

 

*     Charles Bernstein: With Strings (Auswahl)

 

*     Lydia Lunch/Exene Cervenka: Adulterers Anonymous (Auswahl)

 

*     Lynn Crosbie: Missing Children (Auswahl)

 

*     Adeena Karasick: The house that hijack built (Auswahl)

 

*     Hélène Cixous/Jacques Derrida: Voiles [engl.: Veils] (Auswahl)

 

*     Marjorie Welish: Word Group (Auswahl)

 

Sämtliche Texte stehen spätestens zu Semesterbeginn in einem Reader im Geschäftszimmer der Komparatistik (GB 3/59) zum Erwerb zur Verfügung. Es wird empfohlen, sich bereits vor Beginn des Seminars in eigenständiger Lektüre mit den Texten vertraut zu machen.

 

 Zur Einführung

 

*     Charles Bernstein (Hg.): Close Listening: Poetry and the Performed Word. Oxford, New York 1998

 

*     Dana Gioia: Disappearing Ink: Poetry at the End of Print Culture. Saint Paul 2004

 

*     Erika Fischer-Lichte (Hg.): Performativität und Ereignis. Tübingen, Basel 2002

 

*     Erika Fischer-Lichte: Ästhetik des Performativen. Frankfurt a. M. 2004

 

*     Christiane Heibach: Literatur im elektronischen Raum. Frankfurt a. M. 2003

 

*     Sybille Krämer: Medien, Computer, Realität. Frankfurt a. M. 1998

 

*     Sybille Krämer: Sprache – Sprechakt – Kommunikation. Frankfurt a. M. 2001

 

*     Sybille Krämer: Gibt es eine Sprache hinter dem Sprechen? Frankfurt a. M. 2002

 

*     Sybille Krämer (Hg.): Performativität und Medialität. München 2004

 

*     Dieter Mersch: Ereignis und Aura. Frankfurt a. M. 2002

 

*     Peter Middleton: Distant Reading: Performance, Readership, and Consumption in Contemporary Poetry. Tuscaloosa 2005

 

*     Stephen Ratcliffe: Listening to Reading. Albany 2000

 

*     Martin Seel: Ästhetik des Erscheinens. Frankfurt a. M. 2003

 

*     Uwe Wirth (Hg): Performanz. Frankfurt a. M. 2002

 

   Wintersemester 2005/2006

 

 

050204      Dunkles Licht – Literarischer Hermetismus in Modellanalysen

 

Modul Allgemeine 1: Epochen der Weltliteratur

Modul Vergleichende 4: Literarische Themen und Reflexionen im übernationalen Vergleich

 

2st. Mi 14 - 16, GABF 04/414

 

Beginn der Veranstaltung: 19.10.2005

 

Seit dem antiken Corpus Hermeticum, dessen Verfasserschaft dem ägyptisch-griechischen Gott Hermes Trismegistos, einer Vereinigung von Thoth und Hermes, zugeschrieben wurde, meint hermetisch das Miteinander von Esoterik, Geheimnis und Magie. Dieser Kontext verleiht dem Begriff Hermetismus seine Attraktivität als Beschreibungskriterium zeitgenössischer Poesie. Historisch gesehen, lassen sich höchst unterschiedliche Formen hermetischer Literatur voneinander differenzieren: etwa die Obscuritas der Antike, der Góngorismus des Siglo de Oro, der Manierismus als gegenklassischer Stil (bspw. im Jugendstil) usf.

Insbesondere der Dichtung der Moderne, und in Teilen der der Postmoderne, wird oftmals das Verdikt des Hermetischen, des Unverständlichen ausgesprochen. Dort verweist das Epitheton hermetisch auf eine Sprache, die bewußt dunkel sein will, um sich in ihrem poetischen Sagen und Meinen von der als verbraucht empfundenen Alltagssprache zu distanzieren: hermetische Literatur verweigert die unmittelbare Erkenntnis des Sinns eines Werks, da sie eine radikale Autonomie und Autoreferentialität der Literatur postuliert. Diesen Forderungen verbinden sich erhebliche hermeneutische Probleme, etwa das des Textzugangs, des Textverstehens und der Textinterpretation.

Ziel des Seminars ist es, anhand einiger ausgewählter Autoren in den literarischen Hermetismus vom Siglo de Oro bis zur amerikanischen Avantgarde des späten 20. Jh.s einzuführen und insbesondere die ihm verbundenen dichtungstheoretischen Perspektiven herauszuarbeiten. Zu überprüfen wird auch sein, ob und wie die hermetische Literatur ihre sprachtheoretischen Ansprüche einlösen kann. Das Seminar wendet sich an alle, die sich mit moderner Literatur beschäftigen möchten, jedoch Schwierigkeiten in der Auseinandersetzung mit dieser widerständigen Form haben. Daher versteht es sich insbesondere als eines, das um eine genaue Textarbeit bemüht ist.

 

 Seminartexte

 

Folgende Texte sollen im Seminar, vor dem Hintergrund literaturgeschichtlicher und literaturtheoretischer Kontexte, gemeinsam erschlossen und diskutiert werden:

 

*     Don Luis de Góngora y Argote: Soledad primera [dt.: Einsamkeit I]

 

*     Don Luis de Góngora y Argote: Soledad segunda [dt.: Einsamkeit II]

 

*     Friedrich Hölderlin: Wie wenn am Feiertage …

 

*     Théodore de Banville: Le Saut du Tremplin [dt.: Der Sprung vom Trampolin]

 

*     Stéphane Mallarmé: Ses purs ongles très haut dédiant leur onyx … [dt.: Die blanken Fingernägel Hostie aus Onyx …]

 

*     Wallace Stevens: The Snow Man [dt.: Der Mann im Schnee]

 

*     Wallace Stevens: Thirteen Ways of Looking at a Blackbird [dt.: Eine Amsel dreizehnmal gesehen]

 

*     Wallace Stevens: The Idea of Order at Key West [dt.: Die Idee der Ordnung in Key West]

 

*     René Char: Le Requin et la Mouette [dt.: Der Hai und die Möwe]

 

*     René Char: La bibliothèque est en feu [dt.: Die Bibliothek in Flammen]

 

*     René Char: Riche de Larme [dt.: Reich an Tränen]

 

*     Saint-John Perse: Pluies [dt.: Regen]

 

*     Saint-John Perse: Neiges [dt.: Schnee]

 

*     Susan Howe: Articulation of Sound Forms in Time [amer. Orig.]

 

*     Susan Howe: Thorow [amer. Orig.]

 

*     Susan Howe: Pythagorean Silence [amer. Orig.]

 

Sämtliche Texte stehen spätestens zu Semesterbeginn in einem Reader im Geschäftszimmer der Komparatistik (GB 3/59) zum Erwerb zur Verfügung. Es wird nachdrücklich empfohlen, sich bereits vor Beginn des Seminars in eigenständiger Lektüre mit den Texten vertraut zu machen.

 

 Zur Einführung

 

*     Dieter Burdorf: Einführung in die Gedichtanalyse. Stuttgart 1997

 

*     Horst J. Frank: Wie interpretiere ich ein Gedicht? Stuttgart 2003

 

*     Hugo Friedrich: Die Struktur der modernen Lyrik. Reinbek bei Hamburg 1992

 

*     Jürgen Grimm (Hg.): Französische Literaturgeschichte. Stuttgart 1999

 

*     Walter Höllerer: Theorie der modernen Lyrik. 2 Bde. Darmstadt 2003

 

*     Helmuth Kiesel: Geschichte der literarischen Moderne. München 2004

 

*     Hans-Werner Ludwig: Arbeitsbuch Lyrikanalyse. Tübingen 1994

 

*     Hans-Jörg Neuschäfer (Hg.): Spanische Literaturgeschichte. Stuttgart 2001

 

*     Annette Simonis: Literarischer Ästhetizismus. Tübingen 2000

 

*     Hubert Zapf (Hg.): Amerikanische Literaturgeschichte. Stuttgart 2004

 

 Zu den Autoren

 

*     Rachel Tzvia Back: Led by Language: The Poetry and Poetics of Susan Howe. Tuscaloosa 2002

 

*     Harold Bloom: Wallace Stevens: The Poems of Our Climate. Ithaca 1980

 

*     Henning Bothe: Hölderlin zur Einführung. Hamburg 1994

 

*     Robert Greer Cohn: Towards the Poems of Mallarmé. Berkeley 1980

 

*     Marsha S. Collins: The Soledades: Gongora’s Masque of the Imagination. Columbia 2002

 

*     Thorsten Greiner: Die poetische Gleichung. Funktionale Analyse moderner Lyrik am Beispiel von Saint-John Perses “Neiges”. München 1977

 

*     Stefan Hartung: Parnasse und Moderne. Thédore de Banvilles Odes Funambulesques (1857). Stuttgart 1997

 

*     Paul Julian Smith: Writing in the Margin: Spanish Literature of the Golden Age. Oxford 1988

 

*     Helen Vendler: Wallace Stevens: Words Chosen Out of Desire. Camebridge 1986

 

*     Kurt Wais: Mallarmé. Dichtung, Weisheit, Haltung. München 1952

 

   Sommersemester 2005

 

 

050202      TMM: Erfahrung und Imagination: Lewis Carrolls Alice-Romane / Alice revisited (gemeinsam mit Prof. Dr. Monika Schmitz-Emans)

 

Modul Vergleichende 2: Literatur im Dialog (Literatur/andere Künste, Medien bzw. Disziplinen)

Modul Allgemeine 3: Theorien, Modelle, Methoden

 

4st. Di 10 - 14, MSZ 02/6 (Multimediales Support Zentrum unter dem Audi-Max, Infos hier)

 

Beginn der Veranstaltung: 19.04.2005

 

An den literarischen Werken Lewis Carrolls (insbesondere Alice in Wonderland und Through the Looking-Glass, aber auch an dem inhaltlich verwandten Roman Sylvie and Bruno) werden zentrale Themen und Strategien moderner Literatur ablesbar. Leitend sind die Themen Raum- und Zeiterfahrung, Identität und Identitätsverlust, Regel und Regelverstoß, Sprache und Wörter, Wahrnehmung, Erinnerung und Imagination. Formal stehen die Erzählungen im Zeichen der Verfremdung und Verrätselung. In einem ersten Teil des Seminars sollen die Texte selbst besprochen werden, in einem zweiten ihre intensive und vielseitige Rezeptionsgeschichte. Verschiedene literarische Autoren haben sich (nacherzählend, kommentierend, biographisierend …) auf Carroll bezogen, aber auch in wissenschaftsgeschichtlichen und wissenschaftstheoretischen Monographien wird Alice zum Leitfossil, vorwiegend dann, wenn es um Prozesse der Desorientierung und Re-Orientierung im Raum und in den Modellwelten der modernen Wissenschaft geht. Schließlich sind diverse Verfilmungen des Alice-Stoffes, Transformationen in andere Bildmedien (wie Comic) sowie Alices Verwandlung in eine PC-Spielfigur zu berücksichtigen. Materialien werden in Form eines Readers zur Verfügung gestellt; neue Fundstücke zur Alice-Rezeption sind willkommen.

Als Textgrundlage dienen jeweils die Texte im englischen Original. Verfügbar sind diese und weitere Informationen zu Lewis Carroll online auf:
http://www.lewiscarroll.org/
http://www.bootlegbooks.com/fiction/Caroll/CompleteWorks/
Die Teilnehmer werden gebeten, sich die zu besprechenden Texte von letztgenannter Homepage selbst zu beschaffen. Ein Reader wird zu diesem Seminar nicht zur Verfügung gestellt.

 

   Wintersemester 2004/2005

 

 

050199      L’explication orphique de la Terre

 

(Seminar Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft)

 

Modul Allgemeine 2: Poetik und Ästhetik, Gattungstheorie;

Modul Vergleichende 3: Stoffe und Motive der Weltliteratur

 

2st. Mi 14 - 16, GBCF 04/516

 

Beginn der Veranstaltung: 20.10.2004

 

Der Mythos des thrakischen Kitharöden Orpheus gilt als der vielleicht wichtigste Mythos der Literaturgeschichte überhaupt. Die Erzählung seines Schicksals bedeutet für die Literatur nichts weniger als ihr eigenes mythopoetisches Erwachen. Erst von Ibykos, dann von Pindar und nachfolgend von Euripides, Platon, Diodor, Horaz und Vergil, wird Orpheus als der erste und größte Sänger genannt, von dem sich alle Dichtung herleitet. Sein Gesang vereint das gemessene Feuer apollinischer Besonnenheit und das rauschhafte Dunkel dionysischer Raserei und überbietet beides. In Die Fahrt der Argonauten des Apollonios von Rhodos singt Orpheus von der Erschaffung der Welt und vermag es ferner, vermittels der Macht seines Gesangs, die Argo sicher an den Untergang verheißenden Sirenen vorbeizuführen und in den Orphischen Argonautika Hekate aus der Unterwelt zu rufen. Nach seinem gewaltsamen Tod durch die Bacchantinnen findet seine Lyra den Weg nach Lesbos und begründet die Sapphische Dichtung, bevor sie Zeus, als Sternbild die Nacht erhellend, an das Firmament versetzt. Als erneuertes Zeichen der Sphärenmusik verweist sie in der Spannung ihres Auf- und Absteigens auf das Dichterschicksal. Der Rhapsode wird schließlich im Neuplatonismus und der Literatur des Mittelalters in Christus übersetzt und steigt infolgedessen zur Figur universaler Erlösung auf. Spätestens seit den Metamorphosen des Ovid zählt die tragische Eurydike-Episode, die die Initiation des Dichters bedeutet, zum wesentlichen Bestand von Literatur, Malerei und Plastik und findet sich in zahlloser Gestalt in der Literatur- und Kunstgeschichte wieder. Mit dem Mythos von Orpheus beginnt demzufolge der Logos der Literatur, insofern diese sich selbst zum Gegenstand wird. Der Gesang des Orpheus, der die Natur bewegt, bedeutet die eine, der Schöpfung gleiche, Harmonie, die die Welt in ihrer Gesamtheit als Ganzheit erfaßt, der auch das sehnende Hinreichen der Romantik gilt, um dessen Vergeblichkeit jedoch bald die Moderne weiß. Begeistert erstere noch die Hoffnung auf eine Entsprechung des Mythischen in der Welt, so sucht letztere eine stürmende Welt in ihren klangvollen Bezug zu versetzen: Der Erfindung der Welt folgt ihre Einholung in die Sprache. In dem Erschaffen neuer Formen, die mithin die Medialität der Literatur selbst verändern, sucht diese auf eine zerschmetterte Gegenwart zu reagieren. Im Fortgang des 20. Jahrhunderts scheint das Orphische der Welt hingegen mehr und mehr unverwandt … Bedeutet dies für die Literatur nur mehr ‘Blüthenstaub’ auf einem waisen Grab oder aber ‘Vorarbeiten’ zu einem Neuen Orphischen Gesang?

Ziel des Seminars ist es, vor dem Hintergrund einer übersetzenden Rekonstruktion des Mythos Orpheus, diesen motivgeschichtlich von der Romantik bis auf das 20. Jahrhundert zu verfolgen und insbesondere die ihm verbundenen dichtungstheoretischen Perspektiven herauszuarbeiten. Abschließend soll diskutiert werden, ob heute noch von einem Orphischen Gesang gesprochen werden kann, oder der erwachte Logos der Literatur wieder in seinen Mythos zurückgekehrt ist.

 

 Seminartexte

 

Folgende Texte sollen im Seminar diskutiert werden:

 

*     Novalis: Die Lehrlinge zu Saïs

 

*     Percy Bysshe Shelley: A Defence of Poetry

 

*     Percy Bysshe Shelley: Hymn to Intellectual Beauty

 

*     Percy Bysshe Shelley: Ode to the West Wind

 

*     Stéphane Mallarmé: Crise de vers

 

*     Stéphane Mallarmé: Salut

 

*     Stéphane Mallarmé: À la nue accablante tu

 

*     Dino Campana: Canti Orphici

 

*     Rainer Maria Rilke: Die Sonette an Orpheus

 

*     Jean Cocteau: Orphée

 

*     Maurice Blanchot: Le regard d’Orphée

 

*     Saint-John Perse: Anabase

 

*     William Carlos Williams: Spring and All

 

*     Hart Crane: The Bridge

 

*     Wallace Stevens: The Man with the Blue Guitar

 

*     Louis Zukofsky: A-22

 

*     Louis Zukofsky: A-23

 

Sämtliche Texte stehen spätestens zu Semesterbeginn in einem Reader im Geschäftszimmer der Komparatistik (GB 3/59) zum Erwerb zur Verfügung. Der überwiegende Teil der Texte liegt in deutscher Übersetzung vor. Es wird empfohlen, sich bereits vor Beginn des Seminars in eigenständiger Lektüre mit den Texten vertraut zu machen.

 

 Zur Einführung

 

*     Hugo Friedrich: Die Struktur der modernen Lyrik. Reinbek bei Hamburg 1992

 

*     W. K. C. Guthrie: Orpheus and Greek Religion. Princeton 1993

 

*     Elisabeth Henry: Orpheus with His Lute. Carbondale, Edwardsville 1992

 

*     Walter Höllerer: Theorie der modernen Lyrik. 2 Bde. Darmstadt 2003

 

*     Helmuth Kiesel: Geschichte der literarischen Moderne. München 2004

 

*     Walther Rehm: Orpheus. Düsseldorf  1950

 

*     Charles Segal: Orpheus. Baltimore, London 1993

 

*     Walter A. Strauss: Descent and return. Cambridge 1971

 

   Sommersemester 2004

 

 

050199      Kinder der Nacht – Grenzgänge zwischen Traum, Wahn und Wirklichkeit

 

(Seminar Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft)

 

Modul Allgemeine 2: Poetik und Ästhetik, Gattungstheorie;

Modul Vergleichende 4: Literarische Themen und Reflexionen im übernationalen Vergleich

 

2st. Mi 14 - 16, HZO 60

 

Beginn der Veranstaltung: 28.04.2004

 

„Death will come when thou art dead,

Soon, too soon –

Sleep will come when thou art fled;

Of neither would I ask the boon

I ask of thee, beloved Night –

Swift be thine approaching flight,

Come soon, soon!“

 

(Percy Bysshe Shelley)

 

Die Nacht gilt seit frühesten Zeugnissen antiker Literatur als Inbegriff des Anderen. Die Bibel kennt die Nacht bereits als mit Angst und Begeisterung konnotierten sakralen Raum der Offenbarung Gottes, als Kairos eschatologischer Erwartung, als apokalyptischen Richterspruch des Jüngsten Gerichts und als Ort soteriologischer Hoffnung. Als Tochter des Chaos wird sie in der Theogonie Hesiods Schlaf, Traum, Schicksal, Vergeltung, Täuschung aber auch der Freundschaft und Liebe assoziiert. In ihr verfremdet sich die Welt, lösen sich Grenzen zwischen Wirklichkeit und Phantasie auf und geben dem Eindruck des Ir- und Surrealen Raum. Als Gegenreaktion auf das siècle des lumières wird sie mit Beginn der Frühromantik in der Literatur zum Erfahrungsraum, in dem der Mensch, von mundanen Bezügen entbunden, die Fragilität seines Daseins laboriert. Der Entzauberung der Welt durch ihre Überführung in die Helligkeit des Tages, ihrer ‘Er-Klärung’ in Begriffen, suchen Neue Mythologie und Romantik die Nacht als Eröffnung und Mitteilung der Tiefe des Geheimnisvollen als unhintergehbare Irreduzibilität entgegenzusetzen. Mit dem Aufkommen der Psychoanalyse gegen Ende des 19. Jh.s erschließt sie als ‘Um-Nachtung’ den pathologischen Raum von Irr- und Wahnsinn und allgemein der psychogenen Instabilität. Sie erweist sich mithin als ausgezeichneter Ort der Desintegration und Entgrenzung des Ichs, die durch Einbildungskraft oder Traum evoziert zu künstlerischer Tätigkeit, Visionen, Ekstase und Gewalt führt. Weil die Nacht den Ort für erotische Ekstase eröffnet, kann sich in ihr Liebe oder Gewalt, die aus der Bewegungsopposition von Kon- und Diffusion mit dem Anderen entsteht, artikulieren und situieren. Weil die Nacht den Traum gebiert, entfalten sich in ihr geheime, tabuisierte und zensierte Aspekte des Ichs, lassen sich supprimierte Phantasmagorien realisieren. Weil die Nacht dem Tod beisteht, intensiviert sie die Sehnsucht nach Erlösung und gerät zur Apostrophe der Melancholie. Infolgedessen wird die Nacht als dunkle Seite der Seele mitunter zum konfessionellen Moment poetischen und poetologischen Sprechens. Wo sich der ‘Mytho-Logos’ der Nacht der Sprache bemächtigt, wird Unsichtbares les- und Ungesagtes hörbar, wird Undenkbares bestimmbar. Dem Wesen der Nacht ist dabei eine sphingenartige Aporie eingeschrieben: so sehr sie auf den Ort der Letztbegründung von Welt und Dasein verweist, so sehr erscheint es unmöglich qua ihrer selbst über sie dorthin hinauszugelangen. Abwesend anwesend währt sie als gefährlicher Grenzgang, als Erfahrungsgrad von Autonomie, der ebensoviel entzieht wie er anbietet. Vor dem Hintergrund der Diskursgeschichte der Nacht stellt sich nicht allein die Frage, welche Bedeutung ihr als Bild im jeweiligen (Kon)Text zukommt, sondern vielmehr auch die Frage, wie die Nacht als metaphorisch-metonymische Operation (Kon)Texte erschließt und was genau sich durch ihren Einzug verändert. Dies führt letztlich zu der radikalisierten und riskanten Fragestellung, ob die Literatur die Nacht, oder die Nacht die Literatur erforscht …

Ziel des Seminars ist es, vor dem Hintergrund einer literatur- und diskursgeschichtlichen Bestimmung des figurativen Aufgebots der Nacht, das Thema der Nacht in seiner Ambiguität und Ambivalenz anhand ausgewählter Texte des 18. bis 20. Jh.s zu verfolgen und, deren jeweilige dichtungstheoretische Perspektive herausarbeitend, das Verhältnis von Literatur und Nacht näher zu bestimmen.

 

 Seminartexte

 

Folgende Texte sollen im Seminar diskutiert werden:

 

*     Novalis: Hymnen an die Nacht

 

*     James Thomson: The City of Dreadful Night

 

*     Le Comte de Lautréamont: Les Chants de Maldoror

 

*     Carl Mayer/Hans Janowitz: Das Cabinet des Dr. Caligari

 

*     Jean Cocteau: Les Enfants Terribles

 

*     Djuna Barnes: Nightwood*

 

*     Jules Supervielle: Nocturne en plein jour

 

*     James Joyce: Finnegans Wake

 

*     John Berryman: The Dream Songs

 

*     Maurice Blanchot: L’arrêt de mort

 

*     Émile Michel Cioran: Zersplitternde Gewißheiten

 

*     Samuel Beckett: L’Innommable

 

*     Sylvia Plath: The Bell Jar

 

*     Hannah Green: I Never Promised You a Rose Garden

 

*     Alejandra Pizarnik: Cenizas

 

*     Jurij Galperin: Die Brücke über die Lethe

 

*     Neil Gaiman: Neverwhere

 

*     Cees Nooteboom: Allerseelen*

 

Der überwiegende Teil der Texte ist zu Semesterbeginn in einem Reader im Sekretariat der Komparatistik (GB 3/59) zu erwerben. Die im Reader nicht enthaltenen Texte stehen je als Kopiervorlage zur Verfügung.

 

*Diese Texte sind für das Seminar über die Bibliothek(en), oder ggf. den Buchhandel zu besorgen.

 

 Zur Einführung

 

*     Meyer Howard Abrams: Natural Supernaturalism. New York 1973

 

*     Meyer Howard Abrams: The Mirror and the Lamp. Oxford 1971

 

*     Peter-André Alt: Der Schlaf der Vernunft. München 2002

 

*     Alfred Alvarez: Die Nacht. Hamburg 1997

 

*     Alfred Alvarez: Der grausame Gott, Hamburg 1999

 

*     Elisabeth Bronfen: Die Nacht. München 1993

 

*     Karl S. Guthke: Mythologie der entgötterten Welt. Göttingen 1971

 

*     Jens Heise: Traumsdiskurse. Frankfurt a. M. 1989

 

*     Ernst Thomas Reimbold: Die Nacht im Mythos, Kultus, Volksglauben und in der transpersonalen Erfahrung. Köln 1970

 

*     Walter Seitter: Geschichte der Nacht. Berlin 1999


 

   Wintersemester 2003/2004

 

 

050197      La Belle Dame sans Merci

 

(Seminar Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft)

 

Modul Allgemeine 2: Poetik und Ästhetik, Gattungstheorie;

Modul Vergleichende 3: Stoffe und Motive der Weltliteratur

 

2st. Mi 14 - 16, GABF 04/259

 

Beginn der Veranstaltung: 22.10.2003

 

„Her lips were red, her looks were free,

Her locks were yellow as gold:

Her skin was as white as leprosy,

The Night-mare Life-in-Death was she,

Who thicks man’s blood with cold.“

 

(Samuel Taylor Coleridge)

 

Lange Zeit bevor der neurasthenische Ästhetizismus der Dekadenz des 19. Jh.s die Frau in eine changeante Typologie von femme fatale, femme fragile und femme enfant intarsierte, ist sie als unheilvolle Verführerin in der Literatur bekannt. Ihre Gestalt läßt sich in zahlloser Variation bis auf früheste archaische Zeugnisse zurückverfolgen, zu denen etwa ‘Lilith’, ‘Eva’, ‘Judith’, ‘Salome’, ‘Lamia’, ‘Pandora’, ‘Medeia’, ‘Klytaimnestra’, ‘Kleopatra’, ‘Morgan le Fay’, ‘Loreley’ und ‘Undine’ zählen. Von da an schreibt sich die Frau als Hypostase des Todes in die Literatur ein. Das ihr ausgesprochene Stigma läßt die Frau in der Literatur der beginnenden Moderne mit diesem zum Gegenstand der Faszination arrivierenden Zeichen synonym werden. Die maliziösen Attribute dieser Todesgöttin ergänzt das fin de siècle um die der zügel- und maßlosen sowie betont lasziven Sinnlichkeit, Autonomie, Morbidität, kapriziösen Rätselhaftigkeit und sterilen Dämonie. War unter dem Blick männlicher Idiosynkrasie gegenüber der weiblichen Sexualität und Erotik die Frau ohnehin dem Irrationalen anteilig, wird diese Latenz nunmehr durch eine nahezu wahnhafte Imago überirdischer und tödlicher Schönheit überboten. Unter dem ambivalenten Eindruck vollständig idealisch objektivierter Manie und Phobie differenzieren sich zwei Typen der belle dame sans merci in Literatur, Malerei und Plastik aus: die femme fatale und der Todesengel. In ihnen nehmen auch die Vorstellungen des Vamps und des weiblichen Vampirs ihren Anfang. Während erstere vornehmlich im film noir das Bild der männermordenden Schönen attestiert, scheint letztere im Fortgang der Literatur des 20. Jh.s zunehmend zu einer kairotischen Erlöserin zu werden, die ihre arretierte projektive Identität als Inkarnation der Vernichtung erschüttert und dabei männliche Ordnungen irritiert und außer Kraft setzt. Ziel des Seminars ist es, das Motiv der belle dame sans merci und dessen Verwandlungen anhand ausgewählter Texte des 19. und 20. Jh.s zu verfolgen und deren dichtungstheoretische Perspektive herauszuarbeiten.

 

 Seminartexte

 

Folgende Texte sollen im Seminar diskutiert werden:

 

*     John Keats: La Belle Dame sans Merci

 

*     John Keats: Lamia

 

*     Alfred Lord Tennyson: The Lady of Shalot

 

*     Prosper Mérimée: Vénus d’Ille

 

*     Théophile Gautier: La morte amoureuse

 

*     Théophile Gautier: Une nuit de Cléopâtre

 

*     Fjodor Dostojewskij: Weiße Nächte

 

*     Charles Baudelaire: Les Fleurs du Mal

 

*     Gustave Flaubert: Salammbô (*Insel 342)

 

*     Stéphane Mallarmé: Hérodiade

 

*     Algernon Charles Swinburne: Satia Te Sanguine

 

*     Algernon Charles Swinburne: Dolores

 

*     Leopold von Sacher-Masoch: Venus im Pelz (*Insel 1959)

 

*     Walt Whitman: Leaves of Grass

 

*     Joséphin Péladan: Le vice suprême

 

*     Marie Corelli: Lilith

 

*     Stanislaw Przybyszewski: Totenmesse

 

*     Oscar Wilde: Salomé

 

*     George MacDonald: Lilith

 

*     Octave Mirbeau: Le jardin des supplices

 

*     Iwan Goll: Lilith

 

*     Sylvia Plath: Lorelei, Lady Lazarus

 

*     Anne Rice: Die Königin der Verdammten (*Goldmann 9843, oder: Goldmann 45418)

 

*     Anne Rice: Pandora (*Fischer 15338)

 

*     Gabriele Göbel: Ich, Lilith

 

*     Whitley Strieber: Lilith’s Dream: A Tale of the Vampire Life (*Pocket Star Books)

 

Der überwiegende Teil der Texte ist zu Semesterbeginn in einem Reader im Sekretariat der Komparatistik (GB 3/59) zu erwerben. Die im Reader nicht enthaltenen Texte stehen je als Kopiervorlage zur Verfügung.

 

*Diese Texte sind für das Seminar über die Bibliothek(en) oder ggf. den Buchhandel zu besorgen.

 

 Zur Einführung

 

*     Virginia M. Allen: The Femme Fatale: Erotic Icon. Albany 1983

 

*     Jürgen Blänsdorf (Hg.): Die femme fatale im Drama. Heroinen, Verführerinnen, Todesengel. Basel 1999

 

*     Hugo Daffner: Salome. München 1912

 

*     Barbara Fass: La belle Dame sans Merci. Detroit 1974

 

*     Françoise Grauby: La création mythique a l’époque du symbolisme. Paris 1994

 

*     Karl S. Guthke: Ist der Tod eine Frau ? München 1998

 

*     Carola Hilmes: Die Femme fatale. Stuttgart 1990

 

*     Magda Motté: „Esthers Tränen, Judiths Tapferkeit“. Darmstadt 2003

 

*     Dorothee Pielow: Lilith und ihre Schwestern. Düsseldorf 1998

 

*     Mario Praz: Liebe, Tod und Teufel. München 1970

 

*     Lissy Winterhoff: Ihre Pracht muß ein Abgrund sein, ihre Lüste ein Ozean. Würzburg 1998

 

*     Ralph Rainer Wuthenow: Muse, Maske, Meduse. Frankfurt a. M. 1978

 

*     Vera Zingsem: Lilith. Leipzig 2000

 

 

   Sommersemester 2003

 

 

050198      Auf der Suche nach dem verlorenen Paradies

 

(Seminar Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft)

 

Modul Allgemeine 2: Poetik und Ästhetik, Gattungstheorie;

Modul Vergleichende 4: Literarische Themen und Reflexionen im übernationalen Vergleich

 

2st. Mi 14 - 16, GABF 04/414

 

Beginn der Veranstaltung: 30.04.2003

 

Die Vorstellung vom Paradies findet in der Literatur zahllose Entsprechungen, von denen die bedeutendsten bereits in der Antike vorliegen: etwa ‘Eden’, ‘Elysium’ (Homer), das ‘Goldene Zeitalter’, die ‘Inseln der Seligen’, die ‘Hesperiden’, ‘Kythera’ (Hesiod) und ‘Arkadien’ (Vergil). Das Paradies gilt als Inbegriff der Vollendung einer sanktionierten, Zeit und Raum aufhebenden, Heilsordnung. Mit der Vorstellung vom Verlust des Paradieses beginnt die Geschichte der Sehnsucht nach seiner Rückgewinnung und es beginnt, nicht allein mythopoetisch, die Geschichte des Menschen als eine geschichtlich werdende, d. h. vergängliche, Existenz in der Zeit. Die Literatur hat dieses spannungsvolle Verhältnis kontrovers reflektiert: als Erfahrung einer leidvollen Diaspora des Menschen in einer gottverlassen erscheinenden Welt und als eine affirmierte Autonomiesierung menschlichen Bewußtseins, das sich von metaphysischen Instanzen verabschiedet. Bis in die Neuzeit hinein gibt die Paradiesvorstellung die Zeitstruktur der Geschichte vor und garantiert diese als universalen Sinnzusammenhang, dessen Beginn die Erinnerung an und dessen Ende die Einlösung der Hoffnung auf das Paradies markiert. Die Sehnsucht nach dem verlorenen Paradies konkretisiert sich in der beginnenden Moderne in changierenden Eskapismen, die insbesondere von der Malerei (Paul Gauguin, Henri Rousseau) und der Literatur (Romantik, Symbolismus) aufgenommen werden: Archipele und Kontinente, Exotismen und Esoterismen sowie (Drogen)Rausch und Traum eröffnen paradiesische Zufluchten, d. h. ‘künstliche Paradiese’. Diese Weltflucht ist jedoch nur die Kehrseite dessen, was erkenntnistheoretisch offenbar scheint: die beruhigende Vorstellung eines teleologischen Geschichtsverlaufs weicht einer von Funktionszusammenhängen, deren Interaktionen keine superiore Instanz mehr vorgibt und organisiert: die Einzigartigkeit des Paradieses ist fraglich geworden – und die Sehnsucht nach ihr wird größer. Ziel des Seminars ist es, die jeweilige dichtungstheoretische Perspektive und Bedeutung der Sehnsucht nach dem verlorenen Paradies in den Texten, evtl. mit Bezug auf die Malerei, herauszuarbeiten.

 

 Seminartexte

 

Folgende Texte sollen im Seminar diskutiert werden:

 

*     Dante Alighieri: Die Göttliche Komödie (*Reclam 9813)

 

*     Luis de Camões: Die Lusiaden

 

*     Don Luis de Góngora y Argote: 1. Soledad

 

*     John Milton: Paradise Lost (*Reclam 2191)

 

*     John Milton: Paradise Regained

 

*     Friedrich Hölderlin: Friedensfeier

 

*     John Keats: Hyperion. A Fragment

 

*     John Keats: The Fall of Hyperion. A Dream

 

*     Percy Bysshe Shelley: The Triumph of Life

 

*     Théophile Gautier: Le Club des hachachins

 

*     Théophile Gautier: Arria Marcella. Souvenir de Pompéi

 

*     Charles Baudelaire: La vie antérieure

 

*     Charles Baudelaire: Le Poëme du Haschisch

 

*     Charles Baudelaire: Le Voyage

 

*     Stéphane Mallarmé: L’après-midi d’un faune

 

*     Saint-John Perse: Anabase

 

*     Fernando Pessoa: Mensagem

 

*     Dylan Thomas: Fern Hill

 

*     Odysseas Elytis: To Axion esti. Gepriesen sei

 

*     Odysseas Elytis: Tagebuch eines nichtgesehenen April

 

*     Clarice Lispector: Der Apfel im Dunkeln

 

*     Maurice Blanchot: La folie du jour

 

*     José Saramago: Geschichte der Belagerung von Lissabon (*rororo 22307)

 

*     Umberto Eco: Die Insel des vorigen Tages (*dtv 12335)

 

*     Geoffrey Hill: Canaan

 

*     Geoffrey Hill: The Triumph of Love

 

*     Geoffrey Hill: Speech! Speech!

 

*     Geoffrey Hill: The Orchard of Syon

 

Die Textauswahl aus Dantes Die Göttliche Komödie ist unbedingt vor Beginn des Seminars zu lesen. Eine Kopiervorlage von Lispectors Der Apfel im Dunkeln liegt zu Semesterbeginn, gemeinsam mit einem zu erwerbenden Reader, der die übrigen Texte für das Seminar enthält, im Sekretariat der Komparatistik (GB 3/59) aus.

 

*Diese Texte sind für das Seminar über die Bibliothek(en) oder ggf. den Buchhandel zu besorgen.

 

 Zur Einführung

 

*     Meyer Howard Abrams: Natural Supernaturalism. New York, London 1973

 

*     Hans Blumenberg: Die Lesbarkeit der Welt. Frankfurt a. M. 1983

 

*     Jean Delumeau: History of Paradise. Urbana, Chicago 1995

 

*     Hugo Friedrich: Die Struktur der modernen Lyrik. Reinbek bei Hamburg 1992

 

*     Christoph Jamme: »Gott an hat ein Gewand«. Frankfurt a. M. 1999

 

*     Bernhard Lang, Colleen McDannell: Der Himmel. Frankfurt a. M. 1990

 

*     Eduardo Lourenço: Die Mythologie der Saudade. Frankfurt a. M. 2001

 

*     Peter Weibel: Lebenssehnsucht und Sucht. Berlin 2002

 

 

   Wintersemester 2002/2003

 

 

050198      Sakrales, Melancholie und Apokalyptik

 

(Seminar Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft)

 

Modul Allgemeine 2: Poetik, Ästhetik, Gattungstheorie;

Modul Vergleichende 4: Literarische Themen und Reflexionen im übernationalen Vergleich

 

2st. Mi 10 - 12, GB 05/606

 

Beginn der Veranstaltung: 23.10.2002

 

„Worauff du nu (sage ich) dein hertz hengest und verlessest, das ist eygentlich dein Gott.“

 

(Martin Luther: Deudsch Catechismus. (Der Große Katechismus) (1529). In: Ders.: WA 30, S. 133.)

 

Es erscheint evident, daß dieses Zitat des großen Reformators die Grenzen der offenbarenden Religion transzendiert. Spätestens mit Luthers Auslegung des ersten Gebots des Dekalogs bietet sich die Gelegenheit, die Verlagerung des Sakralen aus der Sphäre der Religion in die der Poesie genauer in den Blick zu nehmen. Ausgehend von den kanonischen Texten der Bibel (Ijob, Klagelieder, Ezechiel, Daniel, Sacharja, Offenbarung des Johannes) soll im Seminar anhand von Texten des 19. bis 20. Jh.s die Ambivalenz des Sakralen als ‘Heiliges’ und ‘Verfluchtes’ unter einer doppelten Perspektive verfolgt werden. Dabei kommt dem Sakralen innerhalb der poetisch-poetologischen Reflexion und Textur der zu untersuchenden Texte eine außerordentliche Bedeutung zu, die für das Verständnis der Autoren und Texte wesentlich erscheint. Ziel des Seminars ist es, die melancholische Sehnsucht mit derjenigen der Apokalyptik zu vergleichen und sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede unter der Vorgabe ihrer dichtungstheoretischen Bedeutung herauszuarbeiten.

 

 Seminartexte

 

Folgende Texte sollen im Seminar besprochen werden:

 

*     Jean Paul: Die Rede des toten Christus vom Weltgebäude herab, daß kein Gott sei

 

*     Novalis: 3.-6. Hymne der Hymnen an die Nacht

 

*     Friedrich Hölderlin: Patmos

 

*     Friedrich Hölderlin: Mnemosyne

 

*     John Keats: The Eve of St. Agnes

 

*     John Keats: The Eve of St. Mark

 

*     John Keats: Ode on a Grecian Urn

 

*     John Keats: Ode to a Nightingale

 

*     John Keats: Ode on Melancholy

 

*     Percy Bysshe Shelley: To a Skylark

 

*     Percy Bysshe Shelley: Adonais

 

*     Charles Baudelaire: Le Reniement de saint Pierre

 

*     Charles Baudelaire: Le Flacon

 

*     Charles Baudelaire: Une gravure fantastique

 

*     Charles Baudelaire: Le Rêve d’un curieux

 

*     Stéphane Mallarmé: Igitur ou la folie d’Elbehnon

 

*     Guillaume Apollinaire: L’Enchanteur pourrissant

 

*     Fernando Pessoa: O Guardador de Rebanhos. VIII (Num meio-dia de fim de Primavera …)

 

*     Fernando Pessoa: Meu pensamento é um rio subterrâneo

 

*     Fernando Pessoa: Tabacaria

 

*     Fernando Pessoa: O último sortilégio

 

*     Dylan Thomas: Out of the pit

 

*     Dylan Thomas: A Refusal to Mourn the Death, by Fire, of a Child in London

 

*     Maurice Blanchot: L’Arrêt de mort

 

*     Maurice Blanchot: Thomas l’Obscur

 

*     Paul Celan: Tenebrae

 

*     Paul Celan: Psalm

 

*     Paul Celan: Fadensonnen

 

*     Anne Sexton: The Double Image

 

*     Anne Sexton: Live

 

*     Anne Sexton: The Sermon of the Twelve Acknowledgements

 

*     Anne Sexton: The Sickness Unto Death

 

*     Anne Carson: Book of Isaiah

 

Sämtliche Texte, mit Ausnahme der Romane von Maurice Blanchot, stehen zu Semesterbeginn in einem Reader zur Verfügung, der im Sekretariat der Komparatistik (GB 3/59) erworben werden kann. L’Arrêt de mort ist in einer deutschen Übersetzung über den Buchhandel greifbar. Eine Kopiervorlage der deutschen Übersetzung von Thomas l’Obscur liegt ab Juli im Sekretariat der Komparatistik aus.

 

 Zur Einführung

 

*     Meyer Howard Abrams: Natural Supernaturalism. New York, London 1973

 

*     Meyer Howard Abrams: The Mirror and the Lamp. London, Oxford, New York 1953 (dt.: München 1978)

 

*     Giorgio Agamben: Homo sacer. Frankfurt a. M. 2002

 

*     Klaus Berger: Wie kommt das Ende der Welt? Gütersloh 2002

 

*     Reinhold Esterbauer: Anspruch und Entscheidung. Stuttgart 2002

 

*     Gerhard R. Kaiser (Hg.): Poesie der Apokalypse. Würzburg 1991

 

*     Dietmar Kamper und Christoph Wulf (Hg.): Das Heilige. Frankfurt a. M. 1987

 

*     Roland Lambrecht: Der Geist der Melancholie. München 1996

 

*     Eduardo Lourenço: Mythologie der Saudade. Frankfurt a. M. 2001

 

*     Henning Mehnert: Melancholie und Inspiration. Heidelberg 1978

 

*     Dietrich Naumann: Literaturtheorie und Geschichtsphilosophie. Teil I: Aufklärung, Romantik, Idealismus. Stuttgart 1979

 

*     Lothar Pikulik: Frühromantik. München 2000

 

*     Lutz Walther (Hg.): Melancholie. Leipzig 1999