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Lehrveranstaltungen |
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Aktualisiert am 23.09.09 |
Alle
Ankündigungen, einschließlich der Modulzuordnungen, geschehen unter
Vorbehalt, bitte achten Sie auf entsprechende Aushänge am “Schwarzen Brett”
der Komparatistik, Einträge auf der “News-Seite” der Komparatistik-Homepage
und auf die Ankündigungen im jeweils aktuellen Vorlesungsverzeichnis
(verbindlich ist hier das kommentierte Vorlesungsverzeichnis (KVV) des
Germanistischen Instituts, nicht
das Vorlesungsverzeichnis der Ruhr-Universität Bochum).
050327 Stilistik
der Suggestion: Mallarmé und Joyce Modul
Allgemeine 1: Epochen der Weltliteratur; Modul
Allgemeine 2: Poetik und Ästhetik, Gattungstheorie 2st. Mi 12 - 14, GABF 04/252 Beginn der Veranstaltung: 21.10.2009 Mallarmé
und Joyce, unbestritten zwei der bedeutendsten Vertreter der literarischen
Moderne, gilt es in diesem Seminar hinsichtlich ihrer literarischen Technik
und poetisch-poetologischen Zielsetzung zu vergleichen. Der Grund dieses
Vergleichs ergibt sich aus Mallarmés sprachtheoretischen Überlegungen zum
Verfahren der Suggestion, die er in Sur l'évolution littéraire (1891)
formuliert und das er unmittelbar an die Präferierung des Symbols rückbindet:
"Einen Gegenstand nennen, heißt, dreiviertel vom Genuß des Gedichts
unterdrücken, ein Genuß, der in dem Glück besteht, nach und nach zu erraten;
den Gegenstand suggerieren, das ist der Traum. Der vollkommene Gebrauch
dieses Mysteriums macht das Symbol aus: nach und nach einen Gegenstand
evozieren, einen Seelenzustand zu zeigen, oder umgekehrt, einen Gegenstand
auswählen und daraus mittels einer Reihe von Dechiffrierungen einen
Seelenzustand herauslösen." Im
Seminar sollen zunächst die wesentlichen Momente der Poetik Mallarmés anhand
dessen wichtigster kritischer Schriften (La Musique et les Lettres (1884),
Crise de vers (1886, 1892, 1896), Sur l'évolution littéraire (1891), Le
Mystère dans les lettres (1896)) sowie Gedichten der 1890er Jahre - insbes.
Un Coup de dés jamais n'abolira le hasard - herausgearbeitet und
nachvollzogen werden. Anschließend soll, nach einer einführenden Betrachtung
des Werks von James Joyce, dem Einfluß der Mallarméschen Konzeption der
Suggestion im Werk von Joyce (Ulysses (1922), Finnegans Wake (1939))
nachgegangen und die poietische Praxis der beiden Autoren diskutiert werden.
Ein Schwerpunkt soll hier auf der jeweiligen Vorstellung einer Idealsprache
liegen: wo Mallarmé eine orphische Aufhebung der Welt ins Buch anstrebt,
scheint unter veränderten Bedingungen bei Joyce, vor dem Hintergrund von
unendlichen Sprachspielen, die Idee einer umfassenden Metasprache auf … Sämtliche
Texte stehen zu Semesterbeginn als Kopiervorlage im Sekretariat der
Komparatistik (GB 3/59) bereit. Es wird empfohlen, sich bereits vor Beginn
des Seminars mit den beiden schwierigen Autoren anhand einschlägiger
Einführungen vertraut zu machen.
050330 Poetische
Sprache und Semiotik: Valéry und Wittgenstein Modul
Allgemeine 2: Poetik und Ästhetik, Gattungstheorie; Modul
Allgemeine 3: Theorien, Methoden,
Modelle 2st. Di 12 - 14, GABF 03/46 Beginn der Veranstaltung: 21.04.2009 Abgesehen
von der unbestrittenen Nähe des Frühwerks Paul Valérys zum Spätwerk Stéphane Mallarmés,
ist häufig eine gewisse Nähe seiner sprachtheoretischen und letztlich
poetologischen Reflexionen zu den sprachphilosophischen Überlegungen Ludwig
Wittgensteins festgetsellt worden (R. Kuhn). Gleich Wittgenstein war Valéry
an den linguistischen Formen und Parametern der Sprache interessiert und
bemühte sich im Zuge der Ausarbeitung einer poésie pure um eine kiritische Reflexion der Sprache überhaupt.
Nach einer Betrachtung der implizit negativen Ästhetik des frühen Hauptwerks
Wittgensteins, des Tractatus
logico-philosophicus, sollen im Seminar Kon- und Divergenzen des
dezidierten Nichtphilosophen Valéry und des bedeutenden Vertreters der
modernen Sprachphilosophie eruiert und diskutiert werden. Dabei soll u. a.
der Frage nachgegangen werden, inwieweit die ästhetischen,
literaturtheoretischen und poetisch-poetologischen Überlegungen Valérys denen
des späten Wittgensteins der Philosophischen
Untersuchungen kompatibel erscheinen. Ferner werden literarische Texte
Valérys gelesen und diskutiert, um die Arbeit an einer poésie pure sukzessive nachzuvollziehen. Sämtliche
Texte stehen zu Semesterbeginn als Kopiervorlage im Sekretariat der
Komparatistik (GB 3/59) bereit. Es
wird dringend empfohlen sich bereits vor Beginn des Seminars mit den beiden
schwierigen Denkern anhand einschlägiger Einführungen vertraut zu machen.
Darüber hinaus wird eine Kenntnis des Textes des Tractatus logico-philosophicus erwartet.
050316
Mythos Sphinx Modul
Vergleichende 2: Literatur im Dialog (Literatur/andere Künste, Medien bzw.
Disziplinen); Modul
Vergleichende 3: Stoffe und Motive der Weltliteratur 2st. Di 14 - 16, GABF 03/46 Beginn der Veranstaltung: 23.10.2008 In
der griechischen Kultur der Antike galt das hybride Wesen, dessen Kopf der
eines Menschen und dessen Torso der eines Tieres war, als Dämon der
Zerstörung und des Unheils, wohingegen ihm in der ägyptischen Kultur eine
Wächter- und Schutzfunktion zufiel. Die wohl bekannteste Erwähnung der Sphinx
findet sich im Mythos von Ödipus: Danach hielt sich die Sphinx auf einem Berg
außerhalb von Theben auf und gab den vorbeikommenden Reisenden ein Rätsel
auf. Diejenigen, die das Rätsel der Sphinx nicht lösen konnten, wurden von
ihr erwürgt und gefressen. Als Ödipus das Rätsel löste, stürzte sich die
Sphinx von ihrem Felsen und starb. Seit Jahrtausenden bewacht die steinerne
Sphinx, deren architektonische Gestaltung und geographische Ausrichtung ihren
Mythos um zahlreiche Einträge erweitert haben, zudem die Pyramiden in Gizeh.
Durch die Napoleonischen Ägyptenfeldzüge erwachte in den Pariser Salons des
19. Jhs. das Interesse an der ägyptischen Kultur und insbesondere der Mythos
der Sphinx wurde zu einem zentralen Thema in bildender Kunst und Literatur:
Sie galt insbesondere den Symbolisten als weise Gebieterin eines geheimen,
esoterischen Wissens, als Hüterin eines verborgenen Tempels und als
Bewahrerin der heiligen Mysterien der Initiation. Die Künstler sahen in ihr
mitunter ein Symbol für die Gesamtheit des Wissens der antiken Welt, das in
wesentlichen Anteilen verloren erschien. In der Annahme eines jenseits der
Rationalität liegenden Bewusstseins und eines esoterischen umfassenden
Wissens fordert die Sphinx wie kaum eine andere Mythengestalt zur
Auseinandersetzung heraus, die die geschilderte Episode des Ödipusmythos auf
anderer Ebene wiederholt … Im
Seminar sollen Text von der Antike bis auf die zeitgenössische Literatur
gelesen und diskutiert werden. Ein Schwerpunkt wird dabei auf der Literatur
des französischen Symbolismus liegen. Dabei sind die Erfahrung des Anderen,
des Widerständigen, des Unhintergehbaren sowie der Aufbewahrung und
Weitergabe von Wissen wesentliche Momente, die in die Seminardiskussion
einbezogen werden sollen.
050208
Einführung in
die Semiotik (I): Grundlagen – Semiotik und Semiologie: Charles Sanders
Peirce und Ferdinand de Saussure Modul
Allgemeine 3: Theorien, Modelle, Methoden; Modul
Vergleichende 2: Literatur im Dialog (Literatur/andere Künste, Medien bzw.
Disziplinen) 2st. Di 14 - 16, GABF 04/255 Beginn der Veranstaltung: 15.04.2008 „Wir
haben kein Vermögen, ohne Zeichen zu denken.“ Mit
dieser Grundannahme zeigt Charles Sanders Peirce die Bedeutung der Semiotik für jeglichen kommunikativen
Akt auf. Basierend auf dieser Bedeutung erschließt sich der grundsätzliche
Mehrwert der Allgemeinen Semiotik für die Interpretation von (literarischen)
Texten. Peirces Zeichenmodell operiert hierbei mehrfach triadisch und umfaßt
neben sprachlichen jedwede Art von Zeichen, so daß insgesamt von einer
‚Pansemiotik‘ zu sprechen ist, deren Intention auf kosmologische Überlegungen verweist und somit
eine zeichentheoretisch fundierte Metaphysik anstrebt. Diesem Ansatz steht
der semiologische des Genfer Strukturalisten Ferdinand de Saussure gegenüber, dessen Zeichenbegriff sich einerseits
ausschließlich auf sprachliche Zeichen reduziert zeigt und zum anderen dem
triadischen Modell Peirces ein dyadisches gegenüberstellt. Hat
Peirces Zeichentheorie insbesondere im anglo-amerikanischen Raum sowie
hinsichtlich moderner Literaturtheorien in der Dekonstruktion Jacques Derridas und dem Werk Maurice Blanchots seinen Einfluß geltend
gemacht, so wirkt de Saussures nachhaltig in der kontinentaleuropäischen
Linguistik und den strukturalistisch geprägten Literaturtheorien (Algirdas
Julien Greimas, Roland Barthes, Jacques Lacan, Julia Kristeva
u.a.m.) nach. In
einem ersten Teil des Seminars sollen wesentliche Texte der beiden
Hauptvertreter der modernen Zeichentheorie gelesen und diskutiert werden.
Beide Modelle sollen sukzessive erschlossen und auf ihre Leistungsfähigkeit
hinsichtlich der Beschreibung von Kommunikationakten überprüft werden. In
einem zweiten Teil des Seminars wird die konkrete Anwendung der Modelle auf
literarische Texte unternommen. Insbesondere sollen in diesen Sitzungen beide
Modelle auf ihre Praxistauglichkeit und Leistungsfähigkeit im Hinblick auf
die Interpretation literarischer Texte kritisch reflektiert werden. Sämtliche
Texte der beiden Autoren sowie Auszüge verschiedener literarischer Texte
stehen in einer Kopiervrolage zu Beginn des Seminars im Geschäftszimmer der
Komparatistik bereit.
050208
Sappho Modul
Allgemeine 2: Poetik und Ästhetik,
Gattungstheorie Modul
Vergleichende 1: Werke und Autoren
im weltliterarischen Kontext 2st. Mi 14 - 16, GB 03/49 Beginn der Veranstaltung: 23.10.2007 Bedeutet
der Mythos des Orpheus das mythopoetische Erwachen der Literatur selbst,
so setzt sich dem Gesang des thrakischen Kitharöden ein anderer hinzu, der
die Initiation der Dichtung in gänzlich eigener Weise fortschreibt: Der
Mythos der bedeutendsten Dichterin der Antike – Sappho. Der Mythos will es,
daß nach dem gewaltsamen Ende des Orpheus durch die Mainaden dessen Lyra das
Meer hinuntertreibend schließlich den Strand von Lesbos erreichte, um dort
von Sappho in Empfang genommen zu werden. Von Platon als zehnte Muse
verehrt, gereichte ihre Dichtung derjenigen Catulls und Horaz’zum
Vorbild. Seit der Literatur der Spätantike wird die Gestalt der Sappho in
zwei Persona dividiert: zum einen in die Liebhaberin des Phaon, um
dessen willen sie nach Sizilien gereist und sich von einer Klippe ins Meer
gestürzt haben soll und zum anderen in die homoerotische Dichterin,
deren Liebe zu anderen Frauen Mißbilligung fand. Der mit ihr verbundene Stoff
entfaltete sich jedoch erst vollends im 18. Jh. durch die Dialogues des
Morts B. de Fontenelles, in denen der Frau erstmals ein Recht auf
Aggressivität zugesprochen wurde. Mit J. G. Herder wird Sappho zum
Genie und Sinnbild der innerlichsten Dichtung erhoben. F. Schlegel
betonte letztlich das dionysische Element der sapphischen Dichtung und
profilierte eine Sapphische Dichtung diesseits des Mythos der Frau. Infolge
der angedeuteten literarischen Bearbeitung des Stoffs schreibt sich ein
hybrider Gesang in die Literaturgeschichte ein, der einerseits um eine nach-
und freidichtende Translation der sapphischen Fragmente und andererseits
um eine mythopoetische Transposition Sapphos bemüht erscheint. Beide
Ansinnen koinzidieren in der Reflexion eines eigenen, weiblichen poetischen
Sprechens und Sagens und der ferner damit verbundenen Frage nach dem Standort
der Dichtung. Im 20. Jh. differiert die Bewertung Sapphos, bald ist sie
Synonym für Begehren und Verlangen, bald Inbegriff sozialpolitischen
Widerstands. Das unerhört Neue der Dichtung Sapphos besteht in der
Vermittlung des weiblichen Blicks auf die Welt, der Abkehr von epischen
Heldenverehrungen und Darstellungen martialer Konflikte sowie der
sinnenfälligen Verehrung der Liebe. Sie wagte als eine der ersten
Dichterinnen ein autonomes, weibliches Ich inmitten einer von Männern
beherrschten Gesellschaft. Gab Orpheus der Welt ihre zeichenhafte und
-theoretische Ordnung, so setzt der Mythos um Sappho fundamentaler an und
fragt nach der Einheit, Konstitution und Perspektive dieser Ordnung, indem
die männlichen Kategorien der Benennung und Zuweisung hinterfragt und ihnen
eine écriture féminine (H. Cixous)
entgegengesetzt wird. So verwundert es kaum mehr, daß Sappho im 20. Jh. zu
einer wichtigen Zeugin der feministischen Literatur(theorie) (J. Kristeva, L. Irigaray, M. Wittig)
wurde. Ziel
des Seminars ist es, ausgehend von den gesicherten Fragmenten Sapphos den
verschiedenen Übersetzungen und Nachdichtungen zu folgen sowie nach dem
spezifisch Sapphischen in der Literatur und Literaturtheorie des 18.-21. Jh.s
zu fragen.
050192 La dame à la licorne Modul
Vergleichende 2: Literatur im Dialog (Literatur/andere Künste, Medien bzw.
Disziplinen) Modul Vergleichende 3: Stoffe und Motive
der Weltliteratur 2st. 10 - 14, N.N. [Blockseminar] Beginn der Veranstaltung: 16.07.2007
- 20.07.2007 ACHTUNG: Eine Vorbesprechung findet am 30.05.2007
in der Zeit von 10 - 12 Uhr statt. Der Raum wird an dieser Stelle noch bekannt gegeben. Das
Tier, das es nicht gibt, beschäftigt sowohl Literatur-, Kunstwissenschaftler
und Philosophen als auch bildende Künstler und Schriftsteller bis heute.
Dabei verliert sich der Ursprung des Mythos vom Einhorn in archaischen Tiefen
und ist bestenfalls als Plurikontextur zu benennen. Erste Zeugnisse
entstammen dem Orient und von dort tritt das Einhorn seinen Weg in die
okzidentale Kunst- und Literaturgeschichte an. Insbesondere die
Inventarisierung des Tieres in die Zoologie, später die Medizingeschichte und
das Bemühen um seine paläontologische Rechtfertigung blieben bis in das 19.
Jh. hinein bestehen und hielten einen Diskurs über Faktizität und
Fiktionalität des Einhorns aufrecht, der sich in der Literaturwissenschaft
wie der Analytischen Philosophie bis in das 20. Jh. vor dem Hintergrund der
Probleme von Referenz- und Präsuppositionstheorien auf das Thema der Theorie
der möglichen Welten ausweitete. Führte dieser Diskurs, der die Heterogenität
der Wissenschaften beförderte, zur Verbannung des Einhorns aus den Naturwissenschaften
und der Logik, so löste diese keineswegs das „paradoxe Doppelwesen“ (C. G.
Jung) des Einhorns auf: So disparat der Ursprung des Einhorns erscheint, so
irreduzibel different erweist sich letztlich auch die Bedeutung des
Fabeltieres und währt fort als „pharmakon“ (J. Derrida). Dabei ist das
Einhorn nicht einfach Ausdruck bloßen ästhetischen Ornaments, sondern meint
einen poetisch-diskursiven Widerstand,
der metonymisch die gesamte Poesie und Poetikgeschichte erfaßt. Als
apologetisches Emblem des Wunderbaren ist es erst in zweiter Instanz
bedeutsam, vielmehr in den Worten Hamlets: „[t]here are more things in heaven
and earth, Horatio, / Than are dreamt of in your philosophy“ eröffnet es der
Literatur neue Horizonte des Möglichen. Ziel
des Seminars ist es die Begriffs-
und Ideengeschichte des Einhorns
auswählend nachzuzeichnen sowie Sinn
und Bedeutung des Einhorns für die
Literatur, insbesondere die Poesie, herauszuarbeiten. Dabei werden u. a.
Exkurse in die Kunst- und Medizingeschichte sowie die Analytische
Philosophie, die Analytische Ontologie und die Sprachphilosophie unternommen.
050197
Mythos Meer Modul
Vergleichende 2: Literatur im Dialog (Literatur/andere Künste, Medien bzw.
Disziplinen) Modul Vergleichende 3: Stoffe und
Motive der Weltliteratur 2st. Mi 14 - 16, GBCF 04/411 Beginn der Veranstaltung: 11.04.2007 Die
Interpretationen der Bibel, insbesondere die des Buches Genesis,
der Psalmen und des Buches Ijob, haben die Vorstellungen vom
Meer nachhaltig geprägt. Die Schöpfungsgeschichte und der Bericht über die
Sintflut besetzen das kollektive Imaginäre mit ihren jeweils spezifischen
Attributen. Ist das Meer im Buch Genesis mit dem Unendlichen und
Unfaßbaren assoziiert, so scheint in dem widersetzlichen Element auch die
Unvollendetheit der Schöpfung und mithin die Bedrohung durch das ihm
innewohnende Moment des Chaos auf, wodurch sich seine Verbannung aus
Eden erklärt: Das Meer ist Relikt und Ausdruck einer Amorphität, die den
präzivilisatorischen Raum besetzt und bedeutet das dem Menschen radikale und
Angst verursachende Fremde. Erst mit und durch das Zeitalter der Aufklärung
entsteht langsam ein komplexeres Bewertungssystem, das neben der Angst vor
dem Meer eine Faszination des Meeres erkennen läßt. Bis heute konkurrieren
die generellen Vorstellungen von Katastrophe und Glück, so wie die das Meer
umreißende Küstenlandschaft wechselnd als wüste und leere Demarkation und als
fertiler kultureller Raum konnotiert wird. Ohne Zweifel widersteht das Meer
seiner endgültigen Decodierung und wahrt in der Polyrhythmik seiner Semantik
die Intensionalität seines Wesens. Nicht ohne Grund dient das Meer im Zuge
postmoderner und poststrukturalistischer Literatur(theorie) darüber hinaus
als ostentative Metonymie für den Text schlechthin und erobert
insbesondere als Trope der Kontingenz neue Regionen jenseits seiner
Anschauung: Das Meer als Innen ohne Außen, als Passage, als Transfer, als
Polymorphie, als translineare Unabschließbarkeit usw. sind Epitheta, deren
adaptive Extensionalität auf eine radikale Grundlosigkeit verweist und dem
Meer nicht mehr entreißt als die Konkretion seiner unentwegten Bewegung
sinnfällig werden zu lassen. Ziel
des Seminars ist es, die Ideengeschichte des Meeres auswählend nachzuzeichnen
und die Übertragung von der konkreten Erfahrungswelt des Meeres als
Naturphänomen hin zu dessen Adaption als grapheologisches Supplement
nachzuvollziehen. Dabei wird u. a. zu beobachten sein, daß und wie
das Meer das verläßliche Land bereits lange schon detrahiert hat. Das Meer
expandiert …
050204
Gothic – Now and
than Modul
Allgemeine 1: Epochen der Weltliteratur Modul Vergleichende 2: Literatur im
Dialog (Literatur/andere Künste, Medien bzw. Disziplinen) 2st. Mi 14 - 16, GABF 04/613 Beginn der Veranstaltung: 25.10.2006 Obwohl
die Konfrontation mit dem Übernatürlichen und Unheimlichen seit der Antike in
der oralen wie literalen Tradition bekannt ist, insbesondere in den
nichtkanonischen Schriften der Bibel und in Homers Odyssee,
und sie seitdem in den Literaturen immer wieder aufgetaucht ist, etwa in Dante
Alighieris La Divina Commedia, William Shakespeares Hamlet
und Macbeth, John Miltons Paradise Lost und William Blakes
The Marriage of Heaven and Hell, entsteht die „gothic novel“ als
genuine, literarische Subgattung erst Mitte des 18. Jh.s und hängt eng mit
der Reflexion der europäischen Aufklärung zusammen. Unterlag sie in einer
späteren Ausprägung zunächst einer bewußten Domestikation im Viktorianischen
Zeitalter, so überlebte sie, marginalisiert, in den artifiziellen Räumen von
Ästhetizismus, Dekadenz, Symbolismus und Jugendstil. Seit ihrem Entstehen hat
sie fortwährend Transformationen und Amplifikationen struktureller wie
inhaltlicher Art erfahren und zeichnet heute eine enorme Varietät, die sich
insbesondere in zahlreichen neuen Genres zeigt. Nahezu sämtliche Medien sind
von ihr affiziert und nicht zuletzt trug ihre psychogrammatische Diktion zur
Konsolidierung einer eigenen sozialen Subkultur bei. Angesichts ihrer
Diversität erscheint es nicht verwunderlich, daß distinkte, vormals
konstitutive Elemente der „gothic novel“ im Laufe der Zeit nicht nur
variiert, sondern konterkariert worden sind. Auch ist zu beobachten, wie sehr
Realität und Irrealität im Kontext der „gothic fiction“ im Innovationsrausch
der verschiedenen Medien immer mehr konfundieren. U. a. wird zu fragen sein,
ob sich angesichts der nahezu unüberschaubaren Vielheit und Verschiedenheit
an Hybridisierungen und Subgattungen heute noch von einer einheitlichen Idee,
respektive strukturellen Identität „gothic“ sprechen läßt. Nach einer
begriffs- und ideengeschichtlichen Situierung des Wortes „gothic“ sollen
folgende Schwerpunkte im Seminar behandelt werden: 1. Die Vorläufer der
„gothic novel“, 2. Die originäre „gothic novel“, 3. Die Spin-offs der „gothic
novel“: „ghost story“, „horror fiction“, „queer gothic“ und „gothic fantasy“,
4. Der Vampir: Von Count Dracula zu Betsy Taylor, 5. Gothic und
Psychoanalyse: Das Ich und das Unheimliche, 6. Gothic und Visual Culture:
Architektur, Comic, Film, Malerei, Brett-, Rollen- und Videospiele, 7. Gothic
und Social Culture: Die „Schwarze Szene“: Von Bauhaus, Batcave und New Wave
zu VNV Nation, Slimelight und Electroclash. Als
Adaptionen in Film- und Fernsehproduktionen sind in Auswahl Blade (1998ff.); Blade Runner (1982);
Bram Stoker’s Dracula (1992); Buffy – The Vampire Slayer (1997ff.);
Charmed (1998ff.); Die Stunde, wenn Dracula kommt (1960); Edward Scissorhands (1990); Elvira’s Haunted Hills (2001);
Elvira, Mistress of the Dark (1988); From Dusk Till Dawn (1995ff.);
Gothic (1986); Hellraiser/Hellbound (1988/1989); Interview
with the Vampire (1998); John Carpenter’s Vampire (2000ff.); Ju-On
(2003f.); Mary Shelley’s Frankenstein (1994); Metropolis (1927);
Nadja (1994); Near Dark (1987); Nochnoi Dozor (2004);
Nosferatu (1921); Once bitten (1985); Queen of the Damned (2002);
Shadow of the Vampire (2000); Sleepy Hollow (2000); Steven
Kings Rose Red (2002); The Bride (1985); The Fearless Vampire
Killers (1967); The Grudge (2004); The Haunting of Hill House (1999);
The Hunger (1983); The Lost Boys (1987); The Wisdom of
Crocodiles (1998); Underworld (2004f.); Vampire’s Kiss (1988);
Van Helsing (2004) u. a. vorgesehen.
050203
Ästhetik des
Performativen Modul
Allgemeine 2: Poetik, Ästhetik, Gattungstheorie Modul Vergleichende 2: Literatur im
Dialog (Literatur/andere Künste, Medien bzw. Disziplinen) 2st. Di 14 - 16, GABF 04/516 Beginn der Veranstaltung: 18.04.2006 Ohne
Zweifel hat der changierende Begriff ›performativ‹ auch Jahre nach dem
sogenannten ›performative turn‹ in den Kulturwissenschaften Konjunktur.
Infolge zeigen sich Bemühen, eine Ästhetik des Performativen zu formulieren,
die vor einem kulturwissenschaftlichen Hintergrund bestehen. Versuche, eine
solche Ästhetik zu formulieren, betonen die Eigenheit des Performativen als Ereignis
und die Überwindung der noch in der Moderne unversöhnlich gegenüberstehenden
Bereiche von Kunst und Leben (Erika Fischer-Lichte). Dahinter steht die
Auffassung, daß die tradierten ästhetischen Relationen von Subjekt/Objekt und
Material/Zeichen keine hinreichenden Kriterien mehr bereitstellen,
gegenwärtige Kunstwerke zu beschreiben und das Performative einen
entscheidenden Beitrag zur Hermeneutik des Kunstwerks insgesamt leistet.
Sofern man Roman Jakobsons Bestimmung der poetischen Funktion der Sprache
eine implizite Form der Autoreflexivität anerkennt, die sich darin äußert,
daß die Botschaft eines (literarischen) Textes insoweit selbstbezüglich ist,
als sie die Aufmerksamkeit des Empfängers vor allem auf ihre eigene Form
lenkt (Umberto Eco), so zeichnet sich darin bereits ein bestimmtes
Verständnis des Performativen ab: An der Struktur der sprachlichen
Beschreibung zeigt sich, was beschrieben wird. Ferner kommt hinzu, daß,
wenn die poetische Sprache eine welterzeugende Funktion besitzt,
insofern sie dem Leser unvollständige Sprechakte (John R. Searle) anbietet,
die dieser in seiner Imagination ergänzen muß (Richard Ohmann), der
literarische Sprechakt ein Appell zur Leerstellenergänzung ist (Wolfgang
Iser). Dabei geht der Ausdruck ›performativ‹ auf den englischen
Sprachphilosophen John Langshaw Austin zurück, dessen Sprechakttheorie der
Versuch einer systematischen Rekonstruktion von Ludwig Wittgensteins
Sprachspielthese ist, d. h., daß die Bedeutung sprachlicher Äußerungen durch
ihren Gebrauch bestimmt werden. Während konstative Äußerungen
einen bestehenden Sachverhalt beschreiben oder Tatsachen
behaupten und so entweder wahr oder falsch sind, vollziehen performative
Äußerungen eine Handlung, die sie benennen. Mit performativen
Sprechakten werden Handlungen vollzogen, Tatsachen geschaffen und Identitäten
gesetzt. In diesem Sinne entziehen sie sich zwar einer sprachlogischen
Matrix, können jedoch ge- oder mißlingen. Revidierte der abseits des
Methodenstreits strukturalistischer und poststrukturalistischer Positionen
stehende französische Sprachwissenschaftler Émile Benveniste den Begriff des
Performativen im Zeichen einer autoritativen und subjektkonstitutiven
Praxis, so unterscheiden poststrukturalistische Positionen zwischen Performanz
als Performance und Performativität: Während Performanz,
als Vorführung oder Vollzug einer Handlung, ein handelndes Subjekt
voraussetzt, widerstreitet der Begriff Performativität der Vorstellung
eines autonomen, intentional agierenden Subjekts: Die Performativität einer
Äußerung betont deren Vermögen, das Äußerungssubjekt und die Handlung, die
sie bezeichnet, in und durch diesen Äußerungsakt allererst hervorzubringen
(Jacques Derrida, Judith Butler). Im Hinblick auf den
elektronischen/digitalen Raum wird die Bestimmung des Performativen
problematisch: Die Beweglichkeit und Bewegung von Texten und Bildern in der
Telekommunikation und elektromagnetischen Schrift befördert eine Dichotomie
des Textverständnisses in einen statischen und einen dynamischen
Textbegriff. Doch bedeutet die mögliche Unendlichkeit des (Hyper)Textes ein
hinreichendes Kriterium, diesen als performativ zu bestimmen? Die Frage, ob
und inwiefern etwa Netzkunst und -literatur zum Paradigma des Performativen
schlechthin geraten, ist bei weitem noch nicht entschieden. Ziel
des Seminars ist es, in die nach wie vor anhaltende Diskussion um die Frage
nach der Performanz/Performativität von Kunstwerken und einer etwaigen
Ästhetik des Performativen einzuführen.
050204
Dunkles Licht – Literarischer
Hermetismus in Modellanalysen Modul
Allgemeine 1: Epochen der Weltliteratur Modul Vergleichende 4: Literarische
Themen und Reflexionen im übernationalen Vergleich 2st. Mi 14 - 16, GABF 04/414 Beginn der Veranstaltung: 19.10.2005 Seit
dem antiken Corpus Hermeticum, dessen Verfasserschaft dem
ägyptisch-griechischen Gott Hermes Trismegistos, einer Vereinigung von Thoth
und Hermes, zugeschrieben wurde, meint hermetisch das Miteinander von
Esoterik, Geheimnis und Magie. Dieser Kontext verleiht dem Begriff Hermetismus
seine Attraktivität als Beschreibungskriterium zeitgenössischer Poesie.
Historisch gesehen, lassen sich höchst unterschiedliche Formen hermetischer
Literatur voneinander differenzieren: etwa die Obscuritas der Antike,
der Góngorismus des Siglo de Oro, der Manierismus als
gegenklassischer Stil (bspw. im Jugendstil) usf. Insbesondere
der Dichtung der Moderne, und in Teilen der der Postmoderne, wird oftmals das
Verdikt des Hermetischen, des Unverständlichen ausgesprochen. Dort verweist
das Epitheton hermetisch auf eine Sprache, die bewußt dunkel sein
will, um sich in ihrem poetischen Sagen und Meinen von der als verbraucht
empfundenen Alltagssprache zu distanzieren: hermetische Literatur verweigert
die unmittelbare Erkenntnis des Sinns eines Werks, da sie eine radikale
Autonomie und Autoreferentialität der Literatur postuliert. Diesen
Forderungen verbinden sich erhebliche hermeneutische Probleme, etwa das des
Textzugangs, des Textverstehens und der Textinterpretation. Ziel
des Seminars ist es, anhand einiger ausgewählter Autoren in den literarischen
Hermetismus vom Siglo de Oro bis zur amerikanischen Avantgarde des
späten 20. Jh.s einzuführen und insbesondere die ihm verbundenen
dichtungstheoretischen Perspektiven herauszuarbeiten. Zu überprüfen wird auch
sein, ob und wie die hermetische Literatur ihre sprachtheoretischen Ansprüche
einlösen kann. Das Seminar wendet sich an alle, die sich mit moderner
Literatur beschäftigen möchten, jedoch Schwierigkeiten in der
Auseinandersetzung mit dieser widerständigen Form haben. Daher versteht es
sich insbesondere als eines, das um eine genaue Textarbeit bemüht ist.
050202
TMM: Erfahrung und
Imagination: Lewis Carrolls Alice-Romane / Alice revisited (gemeinsam mit
Prof. Dr. Monika Schmitz-Emans) Modul
Vergleichende 2: Literatur im Dialog (Literatur/andere Künste, Medien bzw.
Disziplinen) Modul Allgemeine 3: Theorien,
Modelle, Methoden 4st. Di 10 - 14, MSZ 02/6
(Multimediales Support Zentrum unter dem Audi-Max, Infos hier) Beginn der Veranstaltung: 19.04.2005 An
den literarischen Werken Lewis Carrolls (insbesondere Alice in Wonderland und Through
the Looking-Glass, aber auch an dem inhaltlich verwandten Roman Sylvie and Bruno) werden zentrale
Themen und Strategien moderner Literatur ablesbar. Leitend sind die Themen
Raum- und Zeiterfahrung, Identität und Identitätsverlust, Regel und Regelverstoß,
Sprache und Wörter, Wahrnehmung, Erinnerung und Imagination. Formal stehen
die Erzählungen im Zeichen der Verfremdung und Verrätselung. In einem ersten
Teil des Seminars sollen die Texte selbst besprochen werden, in einem zweiten
ihre intensive und vielseitige Rezeptionsgeschichte. Verschiedene
literarische Autoren haben sich (nacherzählend, kommentierend,
biographisierend …) auf Carroll bezogen, aber auch in
wissenschaftsgeschichtlichen und wissenschaftstheoretischen Monographien wird
Alice zum Leitfossil, vorwiegend dann, wenn es um Prozesse der
Desorientierung und Re-Orientierung im Raum und in den Modellwelten der
modernen Wissenschaft geht. Schließlich sind diverse Verfilmungen des
Alice-Stoffes, Transformationen in andere Bildmedien (wie Comic) sowie Alices
Verwandlung in eine PC-Spielfigur zu berücksichtigen. Materialien werden in
Form eines Readers zur Verfügung gestellt; neue Fundstücke zur
Alice-Rezeption sind willkommen. Als
Textgrundlage dienen jeweils die Texte im englischen Original. Verfügbar sind
diese und weitere Informationen zu Lewis Carroll online auf:
050199 L’explication orphique de la Terre (Seminar Allgemeine und Vergleichende
Literaturwissenschaft) Modul Allgemeine 2: Poetik und Ästhetik,
Gattungstheorie; Modul Vergleichende 3: Stoffe und Motive der Weltliteratur 2st. Mi 14 - 16, GBCF 04/516 Beginn
der Veranstaltung: 20.10.2004 Der
Mythos des thrakischen Kitharöden Orpheus gilt als der vielleicht wichtigste
Mythos der Literaturgeschichte überhaupt. Die Erzählung seines Schicksals
bedeutet für die Literatur nichts weniger als ihr eigenes mythopoetisches
Erwachen. Erst von Ibykos, dann von Pindar und nachfolgend
von Euripides, Platon, Diodor, Horaz und Vergil,
wird Orpheus als der erste und größte Sänger genannt, von dem sich alle
Dichtung herleitet. Sein Gesang vereint das gemessene Feuer apollinischer
Besonnenheit und das rauschhafte Dunkel dionysischer Raserei und überbietet
beides. In Die Fahrt der Argonauten des Apollonios von Rhodos
singt Orpheus von der Erschaffung der Welt und vermag es ferner,
vermittels der Macht seines Gesangs,
die Argo sicher an den Untergang verheißenden Sirenen vorbeizuführen und in
den Orphischen Argonautika Hekate aus der Unterwelt zu rufen. Nach
seinem gewaltsamen Tod durch die Bacchantinnen findet seine Lyra den Weg nach
Lesbos und begründet die Sapphische Dichtung, bevor sie Zeus,
als Sternbild die Nacht erhellend, an das Firmament versetzt. Als erneuertes
Zeichen der Sphärenmusik verweist sie in der Spannung ihres Auf- und
Absteigens auf das Dichterschicksal. Der Rhapsode wird schließlich im
Neuplatonismus und der Literatur des Mittelalters in Christus übersetzt und
steigt infolgedessen zur Figur universaler Erlösung auf. Spätestens
seit den Metamorphosen des Ovid zählt die tragische
Eurydike-Episode, die die Initiation des Dichters bedeutet, zum
wesentlichen Bestand von Literatur, Malerei und Plastik und findet sich in
zahlloser Gestalt in der Literatur- und Kunstgeschichte wieder. Mit dem
Mythos von Orpheus beginnt demzufolge der Logos der Literatur,
insofern diese sich selbst zum Gegenstand wird. Der Gesang des
Orpheus, der die Natur bewegt, bedeutet die eine, der Schöpfung gleiche,
Harmonie, die die Welt in ihrer Gesamtheit als Ganzheit erfaßt, der
auch das sehnende Hinreichen der Romantik gilt, um dessen Vergeblichkeit
jedoch bald die Moderne weiß. Begeistert erstere noch die Hoffnung auf eine
Entsprechung des Mythischen in der Welt, so sucht letztere eine
stürmende Welt in ihren klangvollen Bezug zu versetzen: Der Erfindung der
Welt folgt ihre Einholung in die Sprache. In dem Erschaffen neuer Formen,
die mithin die Medialität der Literatur selbst verändern, sucht diese auf
eine zerschmetterte Gegenwart zu reagieren. Im Fortgang des 20. Jahrhunderts
scheint das Orphische der Welt hingegen mehr und mehr unverwandt … Bedeutet
dies für die Literatur nur mehr ‘Blüthenstaub’ auf einem waisen Grab oder
aber ‘Vorarbeiten’ zu einem Neuen Orphischen Gesang? Ziel
des Seminars ist es, vor dem Hintergrund einer übersetzenden Rekonstruktion
des Mythos Orpheus, diesen motivgeschichtlich von der Romantik bis auf
das 20. Jahrhundert zu verfolgen und insbesondere die ihm verbundenen dichtungstheoretischen
Perspektiven herauszuarbeiten. Abschließend soll diskutiert werden, ob
heute noch von einem Orphischen Gesang gesprochen werden kann, oder
der erwachte Logos der Literatur wieder in seinen Mythos zurückgekehrt ist.
050199
Kinder der Nacht – Grenzgänge zwischen Traum, Wahn und Wirklichkeit (Seminar Allgemeine und Vergleichende
Literaturwissenschaft) Modul Allgemeine 2: Poetik und Ästhetik,
Gattungstheorie; Modul Vergleichende 4: Literarische Themen und Reflexionen im übernationalen Vergleich 2st. Mi 14 - 16, HZO 60 Beginn
der Veranstaltung: 28.04.2004 „Death will come when thou art dead, Soon, too soon – Sleep will come when thou art fled; Of neither would I ask the boon I ask of thee, beloved Night – Swift be thine approaching flight, Come soon, soon!“ (Percy Bysshe Shelley) Die Nacht gilt seit frühesten Zeugnissen
antiker Literatur als Inbegriff des Anderen. Die Bibel kennt
die Nacht bereits als mit Angst und Begeisterung konnotierten sakralen
Raum der Offenbarung Gottes, als Kairos eschatologischer
Erwartung, als apokalyptischen Richterspruch des Jüngsten
Gerichts und als Ort soteriologischer Hoffnung. Als Tochter des Chaos
wird sie in der Theogonie Hesiods
Schlaf, Traum, Schicksal, Vergeltung, Täuschung
aber auch der Freundschaft und Liebe assoziiert. In ihr
verfremdet sich die Welt, lösen sich Grenzen zwischen Wirklichkeit und
Phantasie auf und geben dem Eindruck des Ir- und Surrealen Raum. Als
Gegenreaktion auf das siècle des lumières wird sie mit Beginn der
Frühromantik in der Literatur zum Erfahrungsraum, in dem der Mensch, von
mundanen Bezügen entbunden, die Fragilität seines Daseins laboriert. Der
Entzauberung der Welt durch ihre Überführung in die Helligkeit des Tages,
ihrer ‘Er-Klärung’ in Begriffen, suchen Neue Mythologie und Romantik die
Nacht als Eröffnung und Mitteilung der Tiefe des Geheimnisvollen als unhintergehbare
Irreduzibilität entgegenzusetzen. Mit dem Aufkommen der Psychoanalyse
gegen Ende des 19. Jh.s erschließt sie als ‘Um-Nachtung’ den pathologischen
Raum von Irr- und Wahnsinn und allgemein der psychogenen
Instabilität. Sie erweist sich mithin als ausgezeichneter Ort der Desintegration
und Entgrenzung des Ichs, die durch Einbildungskraft oder Traum
evoziert zu künstlerischer Tätigkeit, Visionen, Ekstase
und Gewalt führt. Weil die Nacht den Ort für erotische Ekstase
eröffnet, kann sich in ihr Liebe oder Gewalt, die aus der Bewegungsopposition
von Kon- und Diffusion mit dem Anderen entsteht, artikulieren und situieren. Weil
die Nacht den Traum gebiert, entfalten sich in ihr geheime, tabuisierte und
zensierte Aspekte des Ichs, lassen sich supprimierte Phantasmagorien
realisieren. Weil die Nacht dem Tod beisteht, intensiviert sie die Sehnsucht
nach Erlösung und gerät zur Apostrophe der Melancholie.
Infolgedessen wird die Nacht als dunkle Seite der Seele mitunter zum konfessionellen
Moment poetischen und poetologischen Sprechens. Wo sich der ‘Mytho-Logos’
der Nacht der Sprache bemächtigt, wird Unsichtbares les- und Ungesagtes
hörbar, wird Undenkbares bestimmbar. Dem Wesen der Nacht ist dabei eine
sphingenartige Aporie eingeschrieben: so sehr sie auf den Ort der
Letztbegründung von Welt und Dasein verweist, so sehr erscheint es unmöglich
qua ihrer selbst über sie dorthin hinauszugelangen. Abwesend anwesend währt
sie als gefährlicher Grenzgang, als Erfahrungsgrad von Autonomie,
der ebensoviel entzieht wie er anbietet. Vor dem Hintergrund der
Diskursgeschichte der Nacht stellt sich nicht allein die Frage, welche
Bedeutung ihr als Bild im jeweiligen (Kon)Text zukommt, sondern vielmehr auch
die Frage, wie die Nacht als metaphorisch-metonymische Operation
(Kon)Texte erschließt und was genau sich durch ihren Einzug verändert.
Dies führt letztlich zu der radikalisierten und riskanten Fragestellung, ob
die Literatur die Nacht, oder die Nacht die Literatur erforscht … Ziel des Seminars ist es, vor dem
Hintergrund einer literatur- und diskursgeschichtlichen Bestimmung des
figurativen Aufgebots der Nacht, das Thema der Nacht in seiner Ambiguität
und Ambivalenz anhand ausgewählter Texte des 18. bis 20. Jh.s zu verfolgen
und, deren jeweilige dichtungstheoretische Perspektive
herausarbeitend, das Verhältnis von Literatur und Nacht näher zu bestimmen.
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050197 La Belle Dame sans
Merci (Seminar Allgemeine
und Vergleichende Literaturwissenschaft) Modul Allgemeine 2:
Poetik und Ästhetik, Gattungstheorie; Modul Vergleichende
3: Stoffe und Motive der Weltliteratur 2st. Mi 14 - 16,
GABF 04/259 Beginn der
Veranstaltung: 22.10.2003 „Her lips were red, her looks were free, Her locks were yellow as gold: Her skin was as white as leprosy, The Night-mare Life-in-Death was she, Who thicks man’s blood with cold.“ (Samuel
Taylor Coleridge) Lange
Zeit bevor der neurasthenische Ästhetizismus der Dekadenz des 19. Jh.s die
Frau in eine changeante Typologie von femme
fatale, femme fragile und femme enfant intarsierte, ist sie als
unheilvolle Verführerin in der Literatur bekannt. Ihre Gestalt läßt sich in
zahlloser Variation bis auf früheste archaische Zeugnisse zurückverfolgen, zu
denen etwa ‘Lilith’, ‘Eva’, ‘Judith’, ‘Salome’, ‘Lamia’, ‘Pandora’, ‘Medeia’,
‘Klytaimnestra’, ‘Kleopatra’, ‘Morgan le Fay’, ‘Loreley’ und ‘Undine’ zählen.
Von da an schreibt sich die Frau als Hypostase
des Todes in die Literatur ein. Das ihr ausgesprochene Stigma läßt die
Frau in der Literatur der beginnenden Moderne mit diesem zum Gegenstand der
Faszination arrivierenden Zeichen synonym werden. Die maliziösen Attribute
dieser Todesgöttin ergänzt das fin de siècle um die der zügel- und
maßlosen sowie betont lasziven Sinnlichkeit, Autonomie, Morbidität,
kapriziösen Rätselhaftigkeit und sterilen Dämonie. War unter dem Blick
männlicher Idiosynkrasie gegenüber der weiblichen Sexualität und Erotik die
Frau ohnehin dem Irrationalen anteilig, wird diese Latenz nunmehr durch eine
nahezu wahnhafte Imago überirdischer und tödlicher Schönheit überboten. Unter
dem ambivalenten Eindruck vollständig idealisch objektivierter Manie und
Phobie differenzieren sich zwei Typen der belle dame sans merci in Literatur,
Malerei und Plastik aus: die femme
fatale und der Todesengel. In
ihnen nehmen auch die Vorstellungen des Vamps
und des weiblichen Vampirs ihren
Anfang. Während erstere vornehmlich im film
noir das Bild der männermordenden Schönen attestiert, scheint letztere im
Fortgang der Literatur des 20. Jh.s zunehmend zu einer kairotischen Erlöserin zu werden, die ihre arretierte projektive
Identität als Inkarnation der Vernichtung erschüttert und dabei männliche
Ordnungen irritiert und außer Kraft setzt. Ziel des Seminars ist es, das
Motiv der belle dame sans merci und dessen Verwandlungen anhand ausgewählter
Texte des 19. und 20. Jh.s zu verfolgen und deren dichtungstheoretische
Perspektive herauszuarbeiten.
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050198 Auf der
Suche nach dem verlorenen Paradies (Seminar Allgemeine und Vergleichende
Literaturwissenschaft) Modul Allgemeine 2: Poetik und Ästhetik, Gattungstheorie; Modul Vergleichende 4: Literarische Themen und Reflexionen
im übernationalen Vergleich 2st. Mi 14 - 16, GABF 04/414 Beginn der Veranstaltung: 30.04.2003 Die Vorstellung vom Paradies findet in der Literatur
zahllose Entsprechungen, von denen die bedeutendsten bereits in der Antike
vorliegen: etwa ‘Eden’, ‘Elysium’ (Homer), das ‘Goldene Zeitalter’,
die ‘Inseln der Seligen’, die ‘Hesperiden’, ‘Kythera’ (Hesiod) und
‘Arkadien’ (Vergil). Das Paradies gilt als Inbegriff der Vollendung
einer sanktionierten, Zeit und Raum aufhebenden, Heilsordnung. Mit der
Vorstellung vom Verlust des Paradieses beginnt die Geschichte der Sehnsucht
nach seiner Rückgewinnung und es beginnt, nicht allein mythopoetisch, die
Geschichte des Menschen als eine geschichtlich werdende, d. h. vergängliche,
Existenz in der Zeit. Die Literatur hat dieses spannungsvolle
Verhältnis kontrovers reflektiert: als Erfahrung einer leidvollen Diaspora
des Menschen in einer gottverlassen erscheinenden Welt und als eine affirmierte
Autonomiesierung menschlichen Bewußtseins, das sich von metaphysischen
Instanzen verabschiedet. Bis in die Neuzeit hinein gibt die
Paradiesvorstellung die Zeitstruktur der Geschichte vor
und garantiert diese als universalen Sinnzusammenhang, dessen
Beginn die Erinnerung an und dessen Ende die Einlösung der Hoffnung auf
das Paradies markiert. Die Sehnsucht nach dem verlorenen Paradies
konkretisiert sich in der beginnenden Moderne in changierenden Eskapismen,
die insbesondere von der Malerei (Paul Gauguin, Henri Rousseau)
und der Literatur (Romantik, Symbolismus) aufgenommen werden: Archipele und
Kontinente, Exotismen und Esoterismen sowie (Drogen)Rausch und Traum eröffnen
paradiesische Zufluchten, d. h. ‘künstliche Paradiese’. Diese Weltflucht ist
jedoch nur die Kehrseite dessen, was erkenntnistheoretisch offenbar
scheint: die beruhigende Vorstellung eines teleologischen
Geschichtsverlaufs weicht einer von Funktionszusammenhängen, deren
Interaktionen keine superiore Instanz mehr vorgibt und organisiert: die
Einzigartigkeit des Paradieses ist fraglich geworden – und die Sehnsucht nach
ihr wird größer. Ziel des Seminars ist es, die jeweilige dichtungstheoretische
Perspektive und Bedeutung der Sehnsucht nach dem verlorenen
Paradies in den Texten, evtl. mit Bezug auf die Malerei, herauszuarbeiten.
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050198 Sakrales,
Melancholie und Apokalyptik (Seminar Allgemeine und Vergleichende
Literaturwissenschaft) Modul Allgemeine 2: Poetik, Ästhetik, Gattungstheorie; Modul Vergleichende 4: Literarische Themen und Reflexionen
im übernationalen Vergleich 2st. Mi 10 - 12, GB 05/606 Beginn der Veranstaltung: 23.10.2002 „Worauff du nu (sage ich) dein hertz hengest und
verlessest, das ist eygentlich dein Gott.“ (Martin Luther: Deudsch Catechismus. (Der
Große Katechismus) (1529). In: Ders.: WA 30, S. 133.) Es erscheint evident, daß dieses Zitat des großen
Reformators die Grenzen der offenbarenden Religion transzendiert. Spätestens
mit Luthers Auslegung des ersten Gebots des Dekalogs bietet sich die
Gelegenheit, die Verlagerung des Sakralen aus der Sphäre der Religion in die
der Poesie genauer in den Blick zu nehmen. Ausgehend von den kanonischen
Texten der Bibel (Ijob, Klagelieder, Ezechiel, Daniel,
Sacharja, Offenbarung des Johannes) soll im Seminar anhand von
Texten des 19. bis 20. Jh.s die Ambivalenz des Sakralen als ‘Heiliges’
und ‘Verfluchtes’ unter einer doppelten Perspektive verfolgt werden. Dabei
kommt dem Sakralen innerhalb der poetisch-poetologischen Reflexion und Textur
der zu untersuchenden Texte eine außerordentliche Bedeutung zu, die für
das Verständnis der Autoren und Texte wesentlich erscheint. Ziel des Seminars
ist es, die melancholische Sehnsucht mit derjenigen der Apokalyptik zu
vergleichen und sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede unter der
Vorgabe ihrer dichtungstheoretischen Bedeutung herauszuarbeiten.
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