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Diffuses malignes Mesotheliom
meso
cal

Epitheloides Pleuramesotheliom
Calretinin-Reaktion (braune Markierung)
email:  Dirk.Theegarten@uk-essen.de


Das diffuse maligne Mesotheliom geht von den serösen Häuten aus und tritt zumeist im Bereich des Rippen- und
Lungenfelles auf (= Pleuramesotheliom), in seltenen Fällen kann es jedoch auch in der Bauch- bzw. Herzhöhle
vorkommen. Der Altergipfel liegt in der 5. Lebensdekade.
Klinisch dominieren Husten, Atemnot, Thoraxschmerzen,
ein blutiger Erguss und eine Thoraxschrumpfung mit Mediastinalverschiebung

In den allermeisten Fällen kann ein beruflicher Kontakt zu asbesthaltigem Material (wie Asbestzement, Asbestplatten,
asbesthaltiges Isoliermaterial) belegt werden, in diesen Fällen liegt eine Berufskrankheit der Ziffer 41.05 der
Berufskrankheiten-Verordnung vor. Prinzipiell ist in der Arbeitsanamnese intensiv danach zu suchen, auch Opersänger
können zum Beispiel durch früher verwendete asbesthaltige eiserne Vorhänge entsprechenden Kontakt gehabt haben.
Inzwischen ist die Verwendung von Asbest verboten, bei Abrissarbeiten ist jedoch auch heute noch ein Asbestkontakt
möglich. Asbestfasern können dann als so genannte Asbestkörper im Lungengewebe nachgewiesen. Bei der
Asbestfeinstaub-Exposition kann es auch zur Entwicklung von reaktiver Pleuraveränderungen (Asbestpleuritis,
Pleuraplaques) und einer Asbestose kommen, die ebenfalls als Berufserkrankungen gelten. 

Der Tumor entwickelt sich typischerweise als weisse Masse mantelförmig in der gesamten Pleura, von wo aus er in
späteren Stadien die Lunge und das Mediastinum infiltriert. Als Hauptformen werden ein epitheloider (mesothelialer),
ein sarkomatoider (fibröser) und ein biphasischer Typ unterschieden. Die Diagnose erfolgt in der Regel über eine
Pleurabiopsie. Zur Differenzialdiagnose ist die Immunhistochemie unumgänglich. Gelegentlich ist die Diagnose schwierig,
da auch reaktiv-entzündliche und sekundäre Tumormanifestationen anderer Primärlokalisation (Metastasen) abgegrenzt
werden müssen. Die Prognose ist eher ungünstig, jedoch gibt es auch Langzeitüberlebende.

Wissenschaftliche Kooperationen:
- Lungenkrebszentrum des Westdeutschen Tumorzentrums Essen
- Ruhrlandklinik - Westdeutsches Lungenzentrum des Universitätsklinikum Essen

Sonntag, 27. September 2009


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