Das diffuse maligne Mesotheliom
geht von
den serösen Häuten
aus und tritt zumeist im Bereich des Rippen- und
Lungenfelles auf (= Pleuramesotheliom),
in
seltenen Fällen kann es jedoch auch in der Bauch- bzw.
Herzhöhle
vorkommen. Der Altergipfel liegt in der 5. Lebensdekade.
Klinisch dominieren Husten, Atemnot, Thoraxschmerzen,
ein
blutiger Erguss und eine Thoraxschrumpfung mit Mediastinalverschiebung
In den allermeisten Fällen kann
ein beruflicher Kontakt zu
asbesthaltigem Material (wie Asbestzement, Asbestplatten,
asbesthaltiges
Isoliermaterial) belegt werden, in diesen Fällen liegt eine Berufskrankheit der
Ziffer 41.05 der
Berufskrankheiten-Verordnung vor. Prinzipiell ist in der
Arbeitsanamnese intensiv danach zu suchen, auch Opersänger
können zum Beispiel
durch früher verwendete asbesthaltige eiserne Vorhänge
entsprechenden Kontakt
gehabt haben.
Inzwischen ist die Verwendung von Asbest verboten, bei Abrissarbeiten
ist jedoch auch heute noch ein Asbestkontakt
möglich. Asbestfasern können dann
als so genannte Asbestkörper
im Lungengewebe nachgewiesen. Bei der
Asbestfeinstaub-Exposition
kann es auch zur Entwicklung von reaktiver
Pleuraveränderungen (Asbestpleuritis,
Pleuraplaques) und einer Asbestose
kommen, die ebenfalls als Berufserkrankungen gelten.
Der Tumor entwickelt sich
typischerweise als weisse Masse
mantelförmig in der gesamten Pleura, von wo aus er in
späteren Stadien die
Lunge und das Mediastinum infiltriert. Als Hauptformen werden ein epitheloider
(mesothelialer),
ein sarkomatoider (fibröser)
und ein biphasischer Typ
unterschieden. Die Diagnose erfolgt in der Regel über eine
Pleurabiopsie. Zur
Differenzialdiagnose ist die Immunhistochemie
unumgänglich. Gelegentlich ist
die Diagnose schwierig,
da auch reaktiv-entzündliche und sekundäre
Tumormanifestationen anderer Primärlokalisation (Metastasen)
abgegrenzt
werden
müssen. Die Prognose ist eher ungünstig, jedoch gibt es auch
Langzeitüberlebende.
Wissenschaftliche Kooperationen:
- Lungenkrebszentrum des Westdeutschen
Tumorzentrums Essen
- Ruhrlandklinik -
Westdeutsches Lungenzentrum des Universitätsklinikum Essen
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