RAD im Pott, Ausgabe Herbst 1996:

Nachrichten aus Mülheim

Radroute Heißen - Winkhausen

Auf der Freiherr-vom-Stein-Straße hat das Tiefbauamt zwischen Müllerstraße und Geitlingstraße vor wenigen Wochen Angebotsstreifen auf der Fahrbahn markiert. Leider sind diese zugunsten der übrigen Fahrbahn sehr "raumsparend" ausgefallen. Außerdem besteht (noch) kein Parkverbot, so daß die Radlerbahnen nicht selten (ganz legal) als Einladung zum Parken verstanden werden. Auf der Hardenbergbrücke sind die Gehwege zu kombinierten Geh- und Radwegen ausgeschildert worden - nicht ideal, aber von den meisten Radfahrer dürfte die Trennung vom Autoverkehr auf der Brücke begrüßt werden, zumal Fußgänger diese kaum benutzen. Hinter der Hardenbergbrücke müssen die Radler sich wieder im Mischverkehr auf der Fahrbahn behaupten. Da dieser Abschnitt der Hardenbergstraße nach dem Bau der Ortsumgehung "Auf der Seilfahrt" zu einer ruhigen Anliegerstraße zurückgebaut werden soll, wurde die provisorische Radverkehrsführung auf der Hardenbergstraße nicht bis Heißen-Mitte umgesetzt.

Neues in Kürze

Angebotsstreifen wurden nun in der kleinen Friedrichstraße angelegt. Schade, daß die Straße so kurz ist, doch vielleicht wurde hier das erste Stück einer zukünftigen fahrradfreundlichen Nord-Süd-Achse durch die Mülheimer Innenstadt geschaffen.

Neue Fahrradständer warten auf die Innenstadtbesucher. Die Standorte: "Kurt-Schumacher-Platte", Forum-Ausgang zur Hauptpost und Fahrradwache am Kaufhof. Insbesondere die kostenlos bewachte Fahrradabstellanlage am Kaufhof bedurfte dringend einer Kapazitätserweiterung (15 Stellplätze). Bisher hatte die Anlage 22 Plätze, die täglich von bis 200 RadfahrerInnen benutzt wurden!

Ohne Bordsteinkanten werden Radwege in Mülheim zukünftig gebaut. Das ergab ein erstes Gespräch mit der Dezernentin Helga Sander, bei dem der ADFC bei vielen verkehrspolitischen Themen auf offene Ohren stieß. Mülheimer Radwegebauer verpflichtete Sander zur "Null-Absenkung". Zur sicheren Führung sehbinderter Fußgänger werden an Einmündungen zusätzliche Rillensteine verlegt.

Ruhrorter Straße in Mülheim: Maßnahmen gegen Autos auf Radwegen erfolgreich

Parkende Autos auf Radwegen sind ein vertrautes Bild in unserer Stadt - eine neue Qualität des automobilen Schreckens konnte jedoch in der Ruhrorter Straße an der Kreuzung zur Raffelbergbrücke beobachtet werden. Auf dem Zweirichtungsradweg waren staugeplagte Automobilisten nach Meinung der betroffenen Radfahrer zu entgegenkommend und umfuhren in "sportlicher" Fahrweise den Rückstau an der Kreuzung Akazienallee unter Einbeziehung des Radwegs, um die Rechtsabbiegespur zur Raffelbergbrücke zu erreichen. Das Tiefbauamt wurde vom ADFC auf die Situation aufmerksam gemacht und hat schließlich eine Bake in den Weg gestellt. Nun werden Autofahrer schon auf Radwegen schikaniert!


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