RAD im Pott, Ausgabe Herbst 1996:

Viel Gutes für den ÖPNV - und für das Rad?

Oberhausen wird bis 1999 eine neue Nord-Süd-Verbindung für den Radverkehr erhalten, die RAD im Pott berichtete wiederholt darüber. Ein Teilstück ist jetzt fertiggestellt: es führt von der Brücktorstraße entlang der ÖPNV-Trasse bis zur Neuen Mitte. Während für Bus und Bahn eine optimale Verbindung geschaffen wurde, kann man das vom Radweg nicht behaupten. Die Rampen zu den Brücken sind sehr steil und haben teilweise sehr enge Kurven, Im Lipperfeld führt die Radroute genau über zwei Parkstreifen, und die Essener Straße soll mit einer Drucktastenampel überquert werden, die aber bei Redaktionsschluß noch nicht installiert war. Über die genaue Weiterführung von der Neuen Mitte zur Landesgartenschau auf dem Gelände der ehemaligen Kokerei Osterfeld herrscht noch keine Klarheit, die Fertigstellung muß aber nach Ansicht der Stadtverwaltung unbedingt bis 1999 erfolgen.

Der ADFC hat den Bau der Straßenbahn in Oberhausen sehr befürwortet; auch versprachen wir uns als "Abfallprodukt" bessere Radverkehrsanlagen, vor allem auf der Mülheimer und Danziger Straße. Das Gegenteil ist eingetroffen, so wird z.B. von den Radfahrern erwartet, vor der EVO innerhalb von 200 m die Danziger Straße zweimal zu überqueren. Auch die Breiten auf den neugeschaffenen Radwegen entsprechen nirgendwo den Empfehlungen für Radverkehrsanlagen (ERA 95). Bis 1994 vorhandene gute Radverkehrsanlagen sind umgebaut worden, jetzt sind sie schlechter zu nutzen als vorher, so an der Kreuzung Mülheimer-/Tannenbergstraße. Am Hauptbahnhof wie an anderen Stellen stehen Ampelpfosten fast auf dem Radweg; dort führt die Ampelschaltung auch zu erheblichen Wartezeiten, die auf der Zufahrt zur künftigen Fahrradstation keineswegs notwendig wären.

Oliver Mayer


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