RAD im Pott, Ausgabe Winter 1997/98:

Neuer Radweg in Alstaden: Schlechtes Beispiel als Vortragsstar

Zum Vortragsstar in mehreren Diavorträgen zur neuen Straßenverkehrsordnung (StVO) ist der erst vor kurzem fertiggestellte Zweirichtungsradweg auf der Block- und Behrensstraße geworden. Gleich dreimal taucht ein Dia vom besagtem Radweg in den Vorträgen auf, so unter anderem bei einer Veranstaltung der Bezirksregierung Detmold, die am 4. November stattfand.

In allen drei Fällen stellt er ein hervorragenes Beispiel für eine verfehlte Radverkehrsplanung dar. Die im Bereich des Radweges befindlichen Lampen und vor allem der Parkstreifen, der ohne jeglichen Sicherheitsabstand direkt neben dem Radweg angelegt wurde, führten ebenso wie die tatsächlich nutzbare Breite dazu, daß der Radweg ein Beispiel für die Gruppe der "schlechten Einrichtungsradwege" darstellt. Den zweiten Einsatz fand dieses Beispiel in der Abteilung "gefährliche Zweirichtungsradwege": Hier spielten zusätz lich die ungesicherten Radwegenden, die Kurve von der Behrens- in die Blockstraße, aber auch die ständig schwankende Breite, die teilweise noch nicht einmal die Mindeststandards der neuen StVO für Einrichtungsradwege (!) erfüllt, eine Rolle. Zum letzten und dritten Mal fand dann ein Dia von diesem Alstadener Radweg unter dem Punkt, inwieweit Radwege notwendig sind, seinen Niederschlag. Benutzungspflichtige wie nicht-benutzungspflichtige Radwege haben in Tempo 30-Zonen in aller Regel nichts zu suchen.

Für den Bau des Radweges in der Nähe des Ruhrbogens war eine Abteilung der Oberhausener Stadtverwaltung zu ständig, die sich gewöhnlich nicht mit dem Bau von Radverkehrsanlagen beschäf tigt. So kam es zu einem Radweg, der bereits am 16. Februar 1995 vom ADFC aufgrund seiner zahlreichen Mängel abgelehnt wurde.

Edwin Süselbeck


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