RAD im Pott, Ausgabe Sommer 1998:

Radtrasse soll ab Mai 1999 fertig sein:

Nord-Süd-Achse durch die Neuen Gärten und die Neue Mitte

Blühende Landschaften sollen laut Landesgartenschau Oberhausen GmbH bis zum nächsten Jahr in den Neuen Gärten Oberhausen entstehen. Auf dem Kerngelände der ehemaligen Kokerei Osterfeld zwischen der Bottroper und der Vestischen Straße laufen bereits seit einiger Zeit die Vorbereitungen. Mit der Osterfelder Landesgartenschau OLGA wird auch endlich die langersehnte neue Nord-Süd-Verbindung für den Radverkehr fertiggestellt. 35 Monate nach der Eröffnung wird damit das CentrO. auch für den Radverkehr aus Richtung Norden angebunden, der sich bisher über die Konrad-Adenauer-Allee bzw. die Osterfelder Straße quälen mußte. Beide Straßenzüge waren in den vergangenen Jahren für den Radverkehr deutlich unattraktiver geworden. Die neue Radtrasse knüpft an dem bestehenden südlichen Teilstück an, wird sich jedoch qualitativ deutlich von diesem abheben. Nach der Planung werden die Wege ausreichend breit, durchgängig asphaltiert, (fast) ohne Steigungen und gradlinig sein. Neue Brücken, unter anderem über den Rhein- Herne-Kanal, die Emscher und die A 42, ermöglichen die Führung parallel und durchgängig auf gleicher Höhe zur ÖPNV-Trasse. An der Werthfeldstraße knickt die Radtrasse ins Kerngelände der Landesgartenschau ab, um hier an der Westseite weiterzuführen und die Verbindung bis zur Richard-Wagner-Allee herzustellen. Bereits ab Mai 1999 soll die neue Nord-Süd-Verbindung vom Radverkehr genutzt werden können. Lediglich im Kernbereich der OLGA muß während der Gartenschauzeit ein kleiner Umweg in Kauf genommen werden. Die Planer werden aber für den Sommer 1999 die Anbindung an die Fahnhorststraße sicherstellen, über die dann auch die Richard-Wagner-Allee erreicht werden kann. Insgesamt sind die Pläne für den nördlichen Teil der Radtrasse vielversprechend. Demgegenüber steht der südliche Ast, der sich durch ungesicherte Querungen, fehlender Gradlinigkeit und teilweise schlechter Oberflächen auszeichnet. An der Brücktorstraße beginnend geht es zuerst durch eine enge und ständig mit Glas übersäte Unterführung unter die ÖPNV-Trasse hindurch, um anschließend zur Brücke über die Köln-Mindener-Bahnstrecke hochzuführen. Nach der Abfahrt über einen relativ steilen und schmalen Serpentinenweg stößt man auf die unbedeutende Straße Im Lipperfeld, die erstaunlicherweise gegenüber der Radtrasse bevorrechtigt ist. An der nächsten Kreuzung ist hingegen der Radverkehr natürlich wartepflichtigt - schließlich muß hier die B 231 gequert werden. Ärgerlich ist hier, daß noch immer keine Querungshilfe geschaffen wurde. Und dabei teilte die Stadtverwaltung bereits Ende 1996 mit, daß sie einen Förderungsantrag für eine Ampel gestellt hätte. Die dafür notwendigen Mittel von etwa 100.000 bis 150.000 DM konnte sie nach eigener Auskunft nicht alleine aufbringen - im Gegensatz zur Kreuzung der Knappenstraße mit der B 231, wo eine neue Ampel aufstellt wurde. Bislang konnte sich die Verwaltung noch nicht einmal dazu durchringen, an dieser Stelle eine Mittelinsel zu bauen.

Nach der schwierigen Querung der Essener Straße geht es anschließend über den bei trockenem Wetter staubigen, bei nassem Wetter leicht matschigen Weg bis zur Centroallee, wo die Ampel nur über Drucktasten von nahenden Radfahrern ausgelöst werden kann. Noch ein kurzes Stück schlechter Wegstrecke und schon wird der zentrale Platz in der Neuen Mitte Oberhausen mit seinen zahlreichen Fußgängern erreicht. Anschließend führt die Radtrasse parallel zur ÖPNV-Trasse fast bis zum Rhein-Herne-Kanal, wo sich das nördliche Teilstück im nächsten Jahr anschließen wird.

Edwin Süselbeck


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